Ein umfangreiches Werk über die zauberhafte Welt der Endspiele.
100 interessante und lehrreiche Beispiele zu wichtigen Themenbereichen im
Endspiel werden gründlich analysiert und ausführlich kommentiert. Speziell
solche, in denen viele nützliche Faustregeln sowie die nicht selten noch
wichtigeren Ausnahmen davon erläutert und veranschaulicht werden.
Im Abschnitt 'Übung macht den Meister' erhält der Leser die Möglichkeit,
seine bereits vorher gegebenen Kenntnisse sowie das im ersten Teil Hinzugelernte
sogleich anhand von 100 Übungsaufgaben zu überprüfen.
Sodann werden 100 durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf
gelegt wurde, dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch
einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar
nachvollziehbar sind.
An die gebotenen Übungsaufgaben kann man entweder unter turnier- nahen
Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als reines Lehrbuch ansehen und
sich direkt mit den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen
kann man sein bereits vorhandenes Wissen um viele typische Endspielmotive
bereichern.
Als Leser können Sie sicher sein, dass der Zauber aus dem Reich der
Endspiele auch Sie in seinen Bann ziehen wird und dass Sie die Faszination der
letzten Partiephase genießen werden. 340 Seiten, kartoniert,
Joachim Beyer Verlag
... und andere Satiren aus dem Leben eines Schachspielers
Was denn? Sie hatten es bisher nicht für möglich gehalten, dass ein vollkommen nüchterner Ex-Weltmeister gegen einen deutlich geringeren Maestro an den Rand einer Niederlage gerät, weil er schon früh in der Eröffnung mal eben die Orientierung verliert, mit welcher Farbe er eigentlich spielt.
Sie hätten Zweifel daran, dass die kürzeste entschiedene Turnierpartie aller Zeiten sofort nach dem ersten Zug von Weiß mit einem Schwarzsieg endete - und zwar nicht etwa, weil der Weißspieler mal eben verstarb oder wegen sonstiger höherer Gewalt das Brett hätte verlassen müssen?
Sie würden es für eine Räuberpistole halten, dass ein Spieler, der bei einem internationalen Turnier Chancen auf den ersten Platz hat, vor der letzten Runde mal eben verhaftet wird, weil er in Verdacht gerät, ein Terrorist zu sein?
Sie könnten es beim besten Willen nicht glauben, dass ausgerechnet ein Schachschriftsteller zwischen der Fertigstellung zweier Bücher mal eben eine kleine Filmkarriere als Kreuzritter in der Sahara einblendet?
Na dann wird es aber allerhöchste Zeit, dass Sie sich bezüglich all dieser und ähnlich unglaublicher Dinge mal eben eines Besseren belehren lassen.
144 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Stefan Liebig im Juni 2020
Lothar Nikolaiczuk ist vielen noch als Spieler bekannt, doch nun widmet er sich viel lieber dem Reisen und dem Schreiben –„denn das ist ortsungebunden“.
Den Spaß, den er beim Schreiben hat, merken die Leser seinen Büchern an. Mit viel Humor und guten Formulierungen erzählt er pointierte Geschichten. Wie zum Beispiel kann es zu einer Notation wie „1. Sf3 0-1“ kommen?
– Wohlgemerkt ist das die komplette und korrekte Notation einer Partie. Wie ist es möglich, kurz vor der letzten Runde verhaftet zu werden und dennoch den Turniersieg einzufahren? Der Autor schildert diese und zehn weitere (wahn-)witzige Geschichten wort- und bildreich. Abgerundet wird das humorvolle Buch durch einen ausführlichen Teil mit analysierten KL-Partien.
KL? Sie fragen, wer oder was KL ist? Lassen Sie sich vom ELO-Schädling überraschen und genießen Sie …
enthalten sind:1) Die Endspielkunst der Weltmeister Band 1 - von Steinit bis Tal2) Die Endspielkunst der Weltmeister Band 2 - von Petrosjan bis Carlsen452 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Fortsetzung der Sonderausgabe "Schach lernen für Schüler". Im
Fortsetzungsheft werden in 300 Übungen das Schlagen, das Angreifen, das
Wegziehen, das Decken, das Matt drohen mit der Dame und das Mattsetzen
mit dem Turm geübt. Als Extras enthält jedes Heft einen Stickerbogen mit
70 Stickern, die ins Heft eingeklebt werden können, sowie einen eigenen
Schach-Führerschein. Das ideale Geschenk für den Familien- und
Freundeskreis, für Veranstaltungen oder neue Mitglieder im Verein bzw.
Schulschachgruppe. Inhalt:
- 72 Seiten (komplett in Farbe gedruckt)
- Schritt für Schritt die Schachregeln lernen
- Gangarten aller Schachfiguren
- Tipps und Tricks
- Mit mehr als 150 Übungsaufgaben
- Lustige Spieleseiten Extras:
- 70 Sticker zum Einkleben
- Schach-Führerschein
- Separates Lösungsheft
- Somit kann jeder Trainer / Lehrer selbst entscheiden, ob er die Schüler mit oder ohne Lösungen arbeiten lassen möchte.
geheftet, 72 Seiten,
Rochade Kids
Die Italienische Eröffnung ist eine der ältesten Eröffnungen der Schachgeschichte, die bereits im 15ten Jahrhundert erwähnt wurde, aber auch heute noch selbst auf höchster Ebene ein oft gesehener Gast ist, wie zuletzt beim WM-Kampf 2021 zwischen Magnus Carlsen und Jan Nepomnjaschtschi. Zwar hat der Herausforderer diese Partie verloren, aber allein die Anwendung der Italienischen Eröffnung zeigt, dass diese auch auf aller-
höchstem Niveau eine ernstzunehmende Waffe ist.
Die Italienische Eröffnung wird von vielen Weißspielern gewählt, um eine gehaltvolle Partie zu bekommen. Die Stellungen sind oft weniger konkret und taktisch als in anderen Eröffnungen, und da sie auch weniger weit ausanalysiert sind, bietet das moderne Italienisch eine gute Mischung aus unerforschten Gebieten und positionellem Verständnis.
Mit diesem Buch verfolgt der Autor das Ziel, Spielern mittlerer Spielstärke die modernen Ideen der Italienischen Eröffnung zu veranschaulichen. Dabei werden solche Stellungen behandelt, die auf dem „langsamen" Plan von Weiß beruhen, wenn er also einen ruhigen und von positionellen Ideen geprägten Ansatz wählt. Es wird nicht etwa versucht, dem Leser ein vollständiges Repertoire zu bieten, sondern vielmehr, ihm die Ideen der entstehenden Mittelspielstellungen zu erläutern.
Das Material umfasst vor allem die Systeme 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.d3 Lc5 5.c3 h6 6.0–0 d6 7.Te1 a6 8.a4 La7 9.Sbd2 0–0 10.h3 und 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.d3 Lc5 5.c3 d6 6.0–0 0–0 7.h3 h6 8.Te1 a5, von denen besonders letzteres in der aktuellen Praxis enorm an Popularität gewonnen hat.
73 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Christian Hoethe im September 2022
Das neue Buch „Italienische Eröffnung für Weiß - Planfindung und strategisches Verständnis“ hinterlässt auf den ersten Blick einen recht indifferenten Eindruck.
Zuerst einmal erfährt man in der Einleitung leider nichts über den Autor und seinen
schachlichen Werdegang, was immer schade ist. Ein Vorwort, das den Autor persönlich greifbarer macht, tut eigentlich jedem Buch gut.
Das Eingangs-Zitat von Bernd Laubsch zu Italienisch-Strukturen mit d3 ist meiner Ansicht nach unglücklich verallgemeinernd und umgangssprachlich gewählt. Welche Struktur ist schon wirklich leicht zu spielen? Isolierte Damenbauern, hängende oder rückständige Bauern sehen auch unscheinbar aus, sind es aber keinesfalls.
Auch seine Aussage „Vereinsspieler wissen nicht, was sie tun“ erscheint fragwürdig. – Ich kenne Vereinsspieler mit IM- oder sogar GM-Titel, die sehr wohl wissen, was sie tun.
Die Frage, warum ausgerechnet Bernd Laubsch zitiert wird, bleibt genauso unbeantwortet wie diejenige, wer das eigentlich ist und warum er sich zu schachlichen Belangen äußert. Nun, ich selbst habe dreimal gegen FM Laubsch gespielt und daher sagt mir sein Name natürlich etwas, aber das geht sicher nicht vielen Lesern seines Zitats so und sollte daher erklärt werden.
Obwohl es im Klappentext des Buches heißt, es richte sich an Spieler mittlerer Spielstärke, werden inhaltlich jedoch nur zwei spezifische Italienisch-Varianten thematisiert, die meiner Erfahrung nach so gut wie nie bei Spielern mittlerer Spielstärke aufs Brett kommen:
1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6 4. d3 Lc5 5. c3 h6 6. 0-0 d6 7. Te1 a6 8. a4 La7 9. Sbd2 0-0 10. h3 und
1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6 4. d3 Lc5 5. c3 d6 6. 0-0 0-0 7. h3 h6 8. Te1 a5
Mir stellt sich die Frage, warum sich der Autor auf die genannten Varianten beschränkt und nicht lieber ein reines Mittelspielbuch zu Italienisch-Strukturen mit c3 und d3 herausgebracht hat. Meiner Meinung nach hätte das durchaus Sinn ergeben.
Letztlich ist Justus Bargsten ungeachtet der obigen Kritikpunkte tatsächlich ein ziemlich gutes Mittelspielbuch zu Italienisch gelungen. Die Beschreibung der unterschiedlichen Pläne ist didaktisch gut gemeistert, die Partiekommentierung ist wunderbar ausführlich und geizt nicht mit guten Erklärungen und Zusammenfassungen. Auch wird man nicht etwa von alternativen Varianten erschlagen. Am Ende jedes Kapitels gibt es zudem jeweils ein Fazit, in dem das zuvor Thematisierte prägnant resümiert wird.
Justus Bargsten hat recht gut gezeigt, welches Potenzial als Autor in ihm steckt.
Rezension von Jörg Palitzsch im August 2022
Eine der ältesten und beliebtesten Eröffnungen, die es im Schach gibt, ist die „Italienische Eröffnung“, benannt nach dem Herkunftsland des Schachmeisters Gioachino Greco, dem bedeutendsten Schachspieler und -theoretiker des 17. Jahrhunderts. Sie beginnt mit den Zügen 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4.
Die Eröffnung wird von vielen Spielern mit den weißen Figuren gespielt, um im weiteren Verlauf eine gehaltvolle Partie zu erreichen. Autor Justus Bargsten (Jahrgang 2001) richtet sein Buch „Italienische Eröffnung für Weiß“ (Joachim Beyer Verlag, 73 Seiten, kartoniert, zahlreiche Diagramme, 14,80 Euro) an Spieler mit einer DWZ von 1800 bis 2000, er selbst hat ein Rating von über 2100. Behandelt werden Stellungen, die auf einem „langsamen“ Plan von Weiß beruhen und sich nicht an einem der vielen Gambits wie etwa dem Evans-Gambit nach 3… Lc5 4. b4 versuchen. Gewählt wurden ein von positionellen Ideen geprägter Ansatz, auch soll nicht versucht werden, dem Leser ein vollständiges Repertoire an die Hand zu geben. Er soll vielmehr in die entstehenden Mittelspielstellungen geführt werden.
Dabei ist die einfache und klare Figurenentwicklung von Italienisch eine gut brauchbare Eröffnung für Einsteiger. An diesem Punkt setzt Justus Bargsten an, er bietet Pläne an, etwa, wenn der schwarze Bauer auf a6 und der Läufer früh auf e6 gezogen wird. Um das strategische Verständnis zu schärfen, sind entsprechende Partien und Aufgaben aufgeführt. Hilfreich ist immer ein Fazit des Autors, das sich jeder Partie anschließt. Dabei werden im Prinzip drei Schwerpunktthemen abgebildet: Das Spiel am Damenflügel, das Spiel im Zentrum und das Spiel am Königsflügel. Anhand der schwarzen Systeme legt der Autor fest, unter welchen Bedingungen Weiß sein Spiel in die eine oder andere Richtung lenken kann. Dies ist ein echter Mehrwert. Nicht nur für Spieler, die die Italienische Eröffnung bevorzugen, sondern auch für Spieler, die diese Eröffnung in ihr Repertoire aufnehmen wollen.
Justus Bargsten hat sich in seinem Buch in ein Eröffnung-Thema vertieft, ohne es zu überladen. Er zeigt, wie kleine Veränderungen sehr schnell zu Veränderungen eines ganzen Stellungsbildes führen können und bietet zum Gegensteuern Lösungen an. Und bei allem zeigt er, dass die Italienische Eröffnung eine ernstzunehmende Waffe ist. Es bleibt abzuwarten, wie er das nächste Schachthema angeht.
Ullrich: Schach - die Regeln
Die Kenntnis der Grundregeln des Schachs stellt die fundamentale
Voraussetzung zum eigentlichen Erlernen des Spiels dar. Die vorliegende kleine
Regelkunde präsentiert in leicht verständlicher Form die wichtigsten
Spielgesetze für den Anfänger, die er sich in 1 bis 2 Stunden aneignen kann und
die er benötigt, um sich auch in der weiterführenden Literatur zurechtzufinden.
Natürlich sind ebenso die drei Besonderheiten des Schachspiels – die Rochade,
der En-passant-Schlag und die Bauernumwandlung – hinreichend berücksichtigt,
denn diese führen unter Anfängern besonders häufig zu Diskussionen. Sämtliche
Regeln werden mittels einfacher Stellungen verdeutlicht. Außerdem werden einige
der wichtigsten taktischen Kniffe und Motive anhand eingängiger Beispiele
vorgestellt, sie mögen ein zusätzlicher Anreiz sein, sich ausgiebiger mit den
Feinheiten des Schachspiels zu befassen.
Dieses Buch eignet sich nicht nur als Lernhilfe, sondern auch als kleines
Nachschlagewerk zur Regelkunde und sollte daher in keinem Bücherregal oder
Bibliothek fehlen.
40 Seiten, kartoniert
Schach ist mehr als ein Spiel mit 32 Figuren auf 64 Feldern. Das königliche Spiel ist inzwischen in allen Kunst- und Kulturformen angekommen. Ein Beispiel ist „Die Schachnovelle". Eine limitierte Erstausgabe des Buches erschien am 7. Dezember 1942 in Buenos Aires. Am 2. September 1960 hatte der auf der Novelle basierende Film unter der Regie von Gerd Oswald und mit Curd Jürgens Premiere. Und im Jahr 2016 erschien die bekannte Geschichte in Form eines 128-seitigen Farb-Comics im großen Hardcoverformat – 74 Jahre nach ihrer Entstehung.
Auch in vielen anderen Bereichen hat sich das Schachspiel verbreitet. Auf Briefmarken, in der Werbung und in der Politik. Mit Schachboxen wurde eine neue Sportart kreiert und selbst im Weltraum denkt man völlig losgelöst über die besten Züge nach.Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es soll dazu anregen sich mit dem Spiel aller Spiele auch abseits der 32 Figuren zu beschäftigen. Beste Unterhaltung ist garantiert.175 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Uwe Bekemann im Mai 2022
Was haben die Rolling Stones, die Comic- und Zeichentrick-Helden Lucky Luke und Donald Duck, die großen Dichter Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, der Hund von Baskerville sowie die Politiker Benjamin Franklin und Helmut Schmidt gemeinsam? Sie sind berühmte Beispiele. Wofür? Für den Erfolg des Schachspiels in Kultur und Alltag. Und es gibt ein weiteres Band zwischen ihnen und unzähligen weiteren Beispielen: Jörg Palitzsch hat sie in seinem Buch „64 Felder erobern die Welt" in einem unterhaltsamen Plauderstil aufgezählt und beschrieben. Das Werk ist 2022 im Joachim Beyer Verlag erschienen und als reines Lesebuch ein Tipp für die Lektüre zwischendurch.
Das Schachspiel begegnet uns ständig, unabhängig davon, ob wir es praktizieren. Es hat Eingang in unser alltägliches Leben gefunden, so etwa durch die Übernahme von Begriffen und Metaphern in unsere Sprache, als Motiv auf Briefmarken, in Comics, in der Musik und in Filmen – und, und, und. Der Erfolg dieses Spiels lässt sich auch aus dieser tiefen Verwurzelung in unserem allgemeinen Leben ablesen.
Es wird niemanden geben, der alle Bereiche kennt, auf die das Schachspiel in irgendeiner Weise Einfluss genommen hat. Und wenn es jemanden gibt, der zumindest über einen Überblick dieser facettenreichen Verflechtungen verfügt, dann ist dies sicher Jörg Palitzsch. Vermutlich von einer Grundidee für sein Werk „64 Felder erobern die Welt" und ein paar ihm bekannten Beispielen ausgehend hat er sich an eine Recherche gemacht. Herausgekommen ist eine Fülle an Fundstellen, die Palitzsch nicht nur auflistet, sondern – um Informationen und Geschichtchen angereichert – vor dem Leser ausbreitet. Als Autor mit einer über 45-jährigen Schreiberfahrung und selbst Anhänger des königlichen Spiels weiß er, worauf es ankommt und wie er seine Arbeit interessant und fesselnd gestaltet. Das Buch macht Spaß und bindet den Leser auch dadurch an sich, dass dieser mehr erfahren möchte. Dabei kann er „Aha-Effekte" ausleben, weil er ein ihm eigentlich bekanntes Beispiels bewusst gemacht bekommt, oder auch Neues und Überraschendes kennen lernen.
Das Werk ist in zwei Teile gegliedert. Während sich der 1. Teil mit dem Schachspiel beispielsweise in Comics, in der Dichtkunst, auf der Theaterbühne oder in der Architektur oder der Politik befasst, geht es im 2. Teil im Wesentlichen um das Schachspiel im Film.
Der Leser muss keine Prägung für ein Genre haben, um sich mit dem in einem Kapitel besprochenen Bereich zu identifizieren. Jörg Palitzsch gelingt es, jeweils das Schachspiel so in den Vordergrund zu heben, dass man sich jedem Kapitel unabhängig von Neigung, Interesse und Vorkenntnissen widmen kann.
Bei der Arbeit am Kapitel „Bücher über Bücher" dürfte der Autor besonders von seinen profunden Vorkenntnissen profitiert haben. In diesem geht es um Bücher zum und über das Schachspiel. Allein die Auswahl der zu behandelnden Werke aus geschätzt rund 100.000 Schachbüchern überhaupt muss eine Herausforderung gewesen sein. Es mag dem Autor geholfen haben, dass er als Autor von Rezensionen den Blick auf das Wesentliche von Büchern hat. Genau dies hat er jeweils zu den berücksichtigten Werken herausgestellt.
Fazit: „64 Felder erobern die Welt" ist ein empfehlenswertes Lesebuch, das sich einem bisher vernachlässigten Thema widmet: Das Schachspiel in Kultur und Alltag (wie auch der Untertitel des Werkes lautet). Es ist unterhaltsam und informativ zugleich, geschrieben in einem lockeren Plauderstil).
Schach spielend lernen? Kein Problem! Denn: Schach macht Spaß! Für Kinder jedenfalls ist dieses bezaubernde Buch genau der richtige Wegweiser auf einer spannenden Entdeckungsreise in die Zauberwelt des Königlichen Spiels. Es werden nicht nur die Spielregeln anschaulich erklärt oder die Geheimnisse einer aufgeschriebenen Partie enträtselt, auch im schachtaktischen Teil mit seinen 120 Übungsaufgaben wird es richtig spannend! Dieser Kinder-Ratgeber hält, was er verspricht: zu lernen, schnell matt zu setzen und schwungvoll zu kombinieren, und das immer mit dem dafür nun mal unverzichtbaren Spaß.
163 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im August 2020
Eine direkt Ansprache, Anlehnungen an Comics und eine unkomplizierte Heranführung an die vielen Facetten des Schachspiels zeichnet das Buch „Schach macht Spaß!“ von Bodo Starck aus (Joachim Beyer Verlag, 163 Seiten, Lesebändchen, gebunden, 16,60 Euro). Es ist eine bunte Entdeckungsreise durch die zauberhafte Welt des königlichen Spiels, in dem zunächst die Spielregeln anschaulich erklärt werden, gestaltet wurde das Buch von Christian Ewald. Dabei sind auf den Diagrammen einzelne Felder farbig unterlegt, es gibt Pfeile, die die Richtung vorgeben, wobei kleine Tests und Übungen nicht fehlen dürfen. Im schachtaktischen Teil, dem Schwerpunkt des Buches, stehen dann über 100 Übungsaufgaben, die ein einfaches Ziel haben. Sie sollen Kinder in die Lage versetzen, schwungvoll zu kombinieren und schnell matt zu setzen – es zählt durchaus auch das (nötige) Erfolgserlebnis. Und die Übungen sind so vielfältig, wie das Spiel selbst. Es werden nicht nur verschiedene Mattsituationen eingeübt, sondern zum Beispiel auch erklärt was eine Springergabel ist, welche Nachteile gefesselte Figuren haben, was es mit der Figurenlenkung auf sich hat und was Abzugsschach und Doppelschach ist. Alle Lösungen der Aufgaben gibt es am Ende des Buches, dem sich eine kleines Schach-ABC anschließt, bei dem auch ein erfahrener Spieler noch einiges Neues erfahren kann. Ein Schachbuch, das den Anspruch voll erfüllt, kindgerecht und gleichzeitig lehrreich zu sein.
Fazit: Schachbücher für Kinder müssen nicht kindisch sein, sie können auch ein Gewinn für erfahrene Spieler sein. Denn nur wer schon früh beständig übt, kann ein Meister werden.
Rezension von Gerald Berghöfer ",Schach macht Spaß!", dient Kindern, die Schach spielen lernen wollen oder es schon ein wenig können. Im ersten Kapitel werden die Spielregeln und die Notation erläutert: Die Schachsteine und deren Aufstellung, wie die Figuren und Bauern ziehen, die Rochade und andere Ausnahmeregeln, Notation und der Wert der Figuren. Die Kinder lernen selbsttätig die Regeln und danach geht es flott ans Mattsetzen und Kombinieren. Den Schwerpunkt bilden die Kapitel zwei, mit Mattbildern und Opfern, die zu Matt führen, und drei, mit weiteren Kombinationsmotiven. Insgesamt dienen 120 Schachrätsel der Übung, wobei Hinweise an die Eltern gegeben werden, wie sie bei Rätsel, welche dem Kind zu schwierig sind, am besten mit erweiternden Tipps helfen können, um das Kind an die Lösung heranzuführen. Die Mattbilder sind sowohl aus dem Mittelspiel, als auch aus dem Endspiel genommen und bei zuvor bereits geübten Motiven können sogar Rätsel mit Matt in drei Zügen angegangen werden. Dazwischen lernen die Kinder das Schachbrett richtig kennen und im vierten Kapitel sind die Lösungen, sowie ein ",Schach-ABC", mit häufig vorkommenden Ausdrücken im Schach. Äusserst positiv fällt das großzügig gestaltete Layout auf - diese Klarheit bringt Überblick. Dazu kommt noch, dass die von Christian Ewald gestalteten Grafiken einen auflockernden Blickfang darstellen, und dies ist für Kinder ein besonders motivierender Einstieg zu den weiteren Erklärungen. Fazit: Die übersichtliche und verzierende Aufbereitung in Verbindung mit dem Schwerpunkt der Opferkombinationen macht Kindern tatsächlich Spaß und ist somit ein empfehlenswertes Einstiegsbuch in ein sinnvolles Hobby. Neben dem Regelwerk wird auch das Mattsetzen in vielfältiger Weise geübt - sowohl im Mittelspiel, als auch im Endspiel. Die Optik ist bei diesem Buch sehr großzügig, alles sehr übersichtlich
Über Magnus Carlsen gibt es schon so viel Literatur. Warum hat der Autor
dem noch ein weiteres Buch hinzugefügt? – Weil er den Gedanken hochinteressant
fand, das strategische Spiel eines Genies durch die Brille des sogenannten
'Modells der vier Spielertypen' zu betrachten. Und im Ergebnis ist es ihm
tatsächlich gelungen, sowohl die herausragenden Stärken als auch die
Universalität des 16. Weltmeisters deutlich herauszuarbeiten.
Aber selbst wenn sich der Leser nicht unbedingt für diesen Ansatz
interessiert, kann er das Buch ebenso gut als äußerst nützliches 'Lehrbuch der
Strategie' ansehen, so instruktiv sind die Partien von Magnus Carlsen. Denn
seinem Stil gemäß beherrscht er viele strategisch unverzichtbare und effektive
Methoden (beispielsweise aktive Prophylaxe, strategisches Druckspiel usw.) wie
kein Zweiter.
Zur Vertiefung hat der Autor zahlreiche anschauliche und aussagekräftige
Faustregeln zu den verschiedenen Themen formuliert. Dabei versäumt er allerdings
nicht den Hinweis, dass es im Schach nicht darauf ankommt, diese oder jene Regel
auswendig zu kennen, sondern dass es vielmehr von entscheidender Bedeutung ist,
seine Intuition dahingehend zu schulen, möglichst sicher zu erkennen, wann es
sich um einen Regelfall und wann um eine Ausnahme handelt. Und da Magnus
Carlsens Fähigkeiten auch in dieser Beziehung als absolut genial bezeichnet
werden können, versteht es sich von selbst, dass jeder Leser, der sich etwas
eingehender mit Carlsen-Partien beschäftigt, sehr viel über die Feinheiten des
Schachspiels von einem der besten Spieler aller Zeiten lernen kann.
Jedes Kapitel wird mit themenbezogenen Aufgaben abgerundet. Und praktische
QR-Codes erleichtern das Nachspielen direkt am Smartphone, wenn gerade mal kein
Brett zur Hand ist.
156 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Man verrät nichts Neues mit der Feststellung, dass die meisten Spieler bei
Weitem lieber angreifen, als sich zu verteidigen. Auch ist es nicht
verwunderlich, dass sich verschiedenste Autoren schon seit mehr als einem
Jahrhundert in etlichen Büchern dem populären Thema 'Angriff' gewidmet haben.
In diesem Buch versucht der Autor nunmehr, die stets wiederkehrenden
Mechanismen des Angriffsspiels so kompakt wie möglich darzustellen, indem er
sich auf eine begrenzte Anzahl wichtiger Motive sowie die Beschreibung typischer
Bausteine der Angriffsstrategie beschränkt. Zur Vertiefung werden zahlreiche
anschauliche und aussagekräftige Faustregeln zu den verschiedenen
Themenbereichen formuliert.
Mit Blick auf die Praxis wird dabei allerdings der Hinweis nicht versäumt,
dass es im Schach nicht darauf ankommt, diese oder jene Regel auswendig zu
kennen, sondern dass es vielmehr von entscheidender Bedeutung ist, seine
Intuition dahingehend zu schulen, möglichst sicher zu erkennen, wann es sich um
einen Regelfall und wann um eine Ausnahme handelt.
Behandelt werden beispielsweise solch unverzichtbare Themen wie:
'Ungleichfarbige Läufer bevorteilen den Angreifer', 'Abtausch von
Angriffspotenzial vermeiden', 'Typische Angriffsstrukturen', 'Angriff auf einem
schwachen Felderkomplex'. Sodann wird in einem eigens einem der größten
Angriffskünstler aller Zeiten gewidmeten Kapitel Michail Tals diesbezügliches
Genie anhand einiger seiner ebenso markanten wie pointierten Zitate dargestellt
– wie beispielsweise „Zentralisiere und opfere!", "Greift der Gegner eine deiner
Figuren an, greife zwei von ihm an!"
Ein Kapitel zum Mattangriff im Endspiel, ein Blick auf einige
eindrucksvolle Angriffssiege des Autors sowie allerlei themenbezogene Aufgaben
zu den einzelnen Kapiteln runden das Ganze ab. Außerdem ermöglichen praktische
QR-Codes das Nachspielen direkt am Smartphone, wenn gerade mal kein Brett zur
Hand ist.
142 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Schach lernen für Schüler 2 - Rochade Kids Sonderausgabe mit 70 Stickern und Schach-Führerschein. Fortsetzung der Sonderausgabe "Schach lernen für Schüler". Im
Fortsetzungsheft werden in 300 Übungen das Schlagen, das Angreifen, das
Wegziehen, das Decken, das Matt drohen mit der Dame und das Mattsetzen
mit dem Turm geübt. Als Extras enthält jedes Heft einen Stickerbogen mit
70 Stickern, die ins Heft eingeklebt werden können, sowie einen eigenen
Schach-Führerschein. Das ideale Geschenk für den Familien- und
Freundeskreis, für Veranstaltungen oder neue Mitglieder im Verein bzw.
Schulschachgruppe. Inhalt:
- 72 Seiten (komplett in Farbe gedruckt)
- Schritt für Schritt die Schachregeln lernen
- Gangarten aller Schachfiguren
- Tipps und Tricks
- Mit mehr als 150 Übungsaufgaben
- Lustige Spieleseiten Extras:
- 70 Sticker zum Einkleben
- Schach-Führerschein
- Separates Lösungsheft (erhalten Sie per Email)
- Somit kann jeder Trainer / Lehrer selbst entscheiden, ob er die Schüler mit oder ohne Lösungen arbeiten lassen möchte.
geheftet, 72 Seiten,
Rochade Kids
Zwar hat der bekannte Schachmeister und -schriftsteller Kurt Richter (1900-1969) viele interessante Schachbücher veröffentlicht, aber sein Frühwerk „Mein erstes Schachbuch" gehört eindeutig zu den beliebtesten Lehrbüchern im deutschsprachigen Raum, weil es ebenso unterhaltsam wie lehrreich geschrieben ist.
Grund genug dafür, dass der bekannte Schachautor und -trainer, FIDE-Meister Jerzy Konikowski, dieses Buch für wert befand, es komplett zu überarbeiten und auf einen insgesamt aktuelleren Stand zu bringen. So wurden Übungsaufgaben und Kurzpartien neu aufgenommen und einige Kapitel durch die Hinzufügung aktueller und lehrreicher Beispiele „aufgefrischt". Autor und Verleger hoffen, dass dies alles ganz im Sinne Kurt Richters gewesen wäre, damit auch kommende Generationen noch viel Freude an seinem Werk haben werden.
Das Hauptziel des Buches besteht erklärtermaßen darin, die faszinierende Schönheit des Schachspiels von möglichst vielen Seiten zu beleuchten, um den Leser ganz gewiss zur weiteren Beschäftigung mit dem „Königlichen Spiel" anzuregen.
304 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Heinz Däubler im März 2019
Wenn 50 Jahre nach dem Tod des Autors sein Werk in 14. Auflage erscheint, muss es von hoher Qualität sein. Dies ist bei dem in diesem Jahr im Joachim-Beyer-Verlag erschienenen Kurt Richter/Jerzy Konikowski „Mein erstes Schachbuch“ (gebunden mit Lesebändchen, 301 Seiten, Euro 27,80) ohne Zweifel der Fall. Der Umfang des Werks ist nach Kurt Richters Tod 1969 mit der Bearbeitung von IM Rudolf Teschner (bis 9. Auflage 1979) und danach von FM Jerzy Konikowski immer weiter angewachsen. Doch trägt es auch heute noch der Intention Kurt Richters Rechnung, für den es galt, „die im Schach liegenden Schönheiten von vielen Seiten zu beleuchten und so zur weiteren Beschäftigung mit dem königlichen Spiel anzuregen“.
Logisch aufgebaut
Das Werk ist logisch aufgebaut. Zunächst wird das Handwerkszeug erklärt, Brett, Figuren und die Grundregeln des Spiels, dem sich die erste Übungseinheit mit 46 leichten Matt- und Gewinnaufgaben nebst Lösung anschließt. Der nächste Abschnitt ist den drei Phasen des Schachspiels, der Eröffnung sowie dem Mittel- und Endspiel gewidmet, dem sich abermals 46 Übungsaufgaben nebst Lösung anschließen.
Diesem folgen 60 kommentierte Kurzpartien mit maximal 25 Zügen, die mit überraschenden Kombinationsmotiven aufwarten. Im nachfolgenden Schachlexikon erfährt der Leser alles Wissenswerte aus dem Bereich des Schachs von A bis Z, bevor der Autor auf das Kunstschach, hier im Wesentlichen auf das Schachproblem, und die Studie eingeht. Es schließt sich der dritte Übungsgang an.
Großes Können
Ein geschichtlicher Überblick mit viertem Übungsgang rundet das Werk trefflich ab. Hier werden die besten Meister einer jeder Schachepoche, angefangen vom Franzosen Philidor bis hin zu allen Weltmeistern einschließlich der Fide-Weltmeister von Steinitz bis Carlsen, vorgestellt, wobei mindestens eine ihrer Partien von deren großem Können zeugt.
Fazit: Ein hervorragendes Werk, das dem fortgeschrittenen Anfänger die Schönheit des Schachspiels näherbringt und zum Spiel anregt.
Ein Hauptproblem jedes 1.e4–Spielers ist das grundsolide 1...e5. Dagegen gilt Spanisch als Hauptantwort, aber ein Nachteil ist, dass Schwarz viele verschiedene Konzepte zur Verfügung stehen, was zu einem großen Theorieberg führt, der ständig weiter wächst.Die Autoren Karsten Müller und Georgios Souleidis schlagen mit der Italienischen Eröffnung mit c3 und d3 einen alternativen Weg ein, der eine ähnlich Grundstrategie verfolgt, aber weniger Gegenoptionen zulässt und daher bei vielen Clubspielern sehr beliebt ist. Das ist allerdings keine Überraschung, denn es handelt sich um eine sehr natürliche Eröffnung mit viel Tradition. Weiß entwickelt auf sehr natürliche Weise seine Figuren, bringt schnell seinen König in Sicherheit und kämpft von Beginn an um das Zentrum. Das sind die basalen Regeln fast jeder Eröffnung und das sind die Regeln, die Schachtrainer ihren Schützlingen beibringen sollten. Doch die weiße Strategie ist sogar so nachhaltig, dass immer mehr starke Spieler zu ihr greifen. Selbst Weltmeister Magnus Carlsen hat sie in sein Repertoire aufgenommen.Neben dem theoretischen Teil, der ein weißes Komplettrepertoire nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 bietet, haben die Autoren noch viele lehrreiche Musterpartien analysiert, taktische und strategische Aufgaben eingebaut, typische Endspiele unter die Lupe genommen und explizite Antworten auf die Vorschläge in aktuellen Schwarzrepertoirebüchern ausgearbeitet. AutorenGroßmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet. Georgios Souleidis (1972) ist ein Internationaler Meister aus Hamburg, der als Schachtrainer und Autor arbeitet und schon lange erfolgreich Italienisch spielt.
280 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im August 2019
Die Stellung auf dem Buch-Cover „Italienisch mit c3 und d3“ (Joachim Beyer Verlag, 280 Seiten, gebunden, Lesebändchen, 27,80 Euro) zeigt auf einen Blick, worum es geht. Nach 1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 und 3. Lf1-c4 ist die Startstellung erreicht, wobei die Italienische Partie durch den Zug Lf8-c5 vervollständigt wird. Von dieser Stellung aus, so die Autoren, Großmeister Karsten Müller und Internationaler Meister Georgios Souleidis, wird alles weitere entwickelt – im Mittelpunkt stehen die weißen Folgezüge c3 und d3.
„Solide und giftig“ heißt es im Untertitel des Buches. Solide, weil immer mehr Spieler erkannt hätten, dass sie mit Weiß eine Eröffnung finden müssen, wo die Pläne einfach und trotzdem harmonisch sind, schreibt der 25-jährige Schachgroßmeister Anish Giri im Vorwort. Giftig, weil der weiße Läufer anstatt 3. c4 auf b5 zwar direkt mehr Druck ausübt, Schwarz in dieser Eröffnungsphase aber deutlich mehr Auswahl hat, so die Autoren. Die Italienische Partie mit c3 und d3, um später d4 folgen zu lassen, bewahre dagegen für Weiß die Initiative und sei für Schwarz nicht einfach zu handhaben.
Über c3 und d3 gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während Paul Keres, einer der stärksten Spieler des 20. Jahrhunderts, d2-d3 als ruhigste Forstsetzung (giuoco pianissimo) bezeichnete, die Schwarz vor die wenigsten Problem stellt, sah Schachtheoretiker Siegbert Tarrasch c2-c3 als starke Drohung für das Zentrum. Ein Sieg-Garant ist c3 und d3 nicht, wie die Partie zwischen dem damals amtierenden Weltmeister Garri Kasparow und dem französischen Schachgroßmeister Joël Lautier 1994 beim Turnier von Linares zeigt. Kasparow (Weiß) verlor die Partie in 29 Zügen und hatte 1. e2–e4 e7–e5 2. Sg1–f3 Sb8–c6 3. Lf1–c4 Lf8–c5 4. c2–c3 Sg8–f6 5. d2–d3 gespielt.
Gleichwohl eine Ausnahme, weil sich die Grundzüge der Italienischen Partie seit den späten 1970er Jahren rapide entwickelt haben, so die Autoren. Das Buch bietet dann auch zahlreiche Nebenvariante, Alternativen, Springertransfers sowie strategische Aufgaben und Taktikaufgaben an, die sich aus c3 und d3 ergeben.
Fazit: Von wegen giuoco pianissimo. Italienisch mit c3 und d3 kann sich zu einem scharfen Schwert entwickeln, weil es Schwarz von Beginn an weniger Gegenoptionen zulässt. Das Buch zeigt die Wege dahin.
Rezension von Heinz Däubler im September 2017
Hochaktuell
Italienisch mit c3 und d3
Eine beachtliche Renaissance erlebt die Italienische Eröffnung in der jüngsten Großmeisterpraxis. So bekommt das vor kurzem im Joachim-Beyer-Verlag erschienene hochaktuelle Eröffnungsbuch Karsten Müller/Georgios Souleidis „Italienisch mit c3 und d3 – solide und giftig!“ (gebunden mit Lesebändchen, 277 Seiten, 27,80 Euro) eine besondere Bedeutung, nicht nur deshalb, weil Weltmeister Magnus Carlsen diese Eröffnung in sein Repertoire aufgenommen hat.
Die Autoren – GM Karsten Müller, der bereits mit einer ganzen Reihe erstklassiger Schachbücher in Erscheinung getreten ist und IM Georgios Souleidis, Schachtrainer, Autor und schon lange erfolgreich Italienisch spielend – bieten ein weißes Komplett-Repertoire für die Eröffnungszüge 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 an, wobei sie die Variante 3…Sf6 4.Sg5 des Zweispringerspiels ausklammern. Ausgehend von der Stammvariante 3…Lc5 4.c3 Sf6 5.d3 d6 6.0-0 0-0 7.Sbd2 a6 8.Lb3 La7 9.h3 h6 10.Te1 Te8 11.Sf1 Le6 12.Sg3 Dd7 13.Lc2 d5 werden Zug für Zug Abweichungen unter die Lupe genommen. So werden in Kapitel 1 und 2 Nebenvarianten im 3. und 4. Zug untersucht. Kapitel 3 befasst sich mit dem Zweispringerspiel ohne 4.Sg5. Frühes …d5 wird in Kapitel 4 behandelt. Kapitel 5 hat die Alternativen …Lg4, …f5 und …a5 zum Gegenstand. Der Springerentwicklung nach g6 und h5 gehen Kapitel 6 und 7 nach. Größeren Raum nimmt …Le6 in Kapitel 8 ein. Kapitel 9 zeigt weiße Alternativen wie 2.Lc4, verzögerte Rochade und frühes a4 auf. In Kapitel 10 gehen die Autoren kurz auf das Schwarz-Repertoire verschiedener Autoren ein. 26 strategische Partien und 59 strategische und taktische Aufgaben und deren Lösung beschließen das hochinteressante Werk, zu dessen besserer Übersichtlichkeit aber Gliederungshinweise in den Kopfzeilen nützlich gewesen wären. Kritikpunkt: Strategische Partien und Aufgaben zeigen fast ausschließlich Weißsiege, obwohl Datenbanken eine weiße Italienisch-Erfolgsquote von nur etwa 60 Prozent zeigen.
Fazit: Ein „Must-have“ für den ambitionierten Klubspieler.
Schach lernen für Schüler 3 - Rochade Kids Sonderausgabe mit 70 Stickern und Schach-Führerschein. Fortsetzung der Sonderausgabe "Schach lernen für Schüler". Im
Fortsetzungsheft werden in 300 Übungen das Schlagen, das Angreifen, das
Wegziehen, das Decken, das Matt drohen mit der Dame und das Mattsetzen
mit dem Turm geübt. Als Extras enthält jedes Heft einen Stickerbogen mit
70 Stickern, die ins Heft eingeklebt werden können, sowie einen eigenen
Schach-Führerschein. Das ideale Geschenk für den Familien- und
Freundeskreis, für Veranstaltungen oder neue Mitglieder im Verein bzw.
Schulschachgruppe. Inhalt:
- 72 Seiten (DIN-A4, komplett in Farbe gedruckt)
- 300 Übungsaufgaben für Anfänger
- Doppelangriff: Erkennen, Einsetzen, Vorstellen
- Ungedeckte Figuren: Erkennen, Schlagen, Angreifen
- Lustige Spieleseiten Extras:
- 70 Sticker, die als Belohnung ins Heft eingeklebt werden können
- Schach-Führerschein
- Separates Lösungsheft: Somit kann jeder
Trainer/Lehrer selbst entscheiden, ob die Schüler mit oder ohne
Lösungen arbeiten sollen.
geheftet, 72 Seiten,
Rochade Kids
Da die Schachweltmeister natürlich in allen Bereichen des Spiels herausragen, kann man von ihrem Können am meisten lernen, und es versteht sich von selbst, dass das Endspiel diesbezüglich keine Ausnahme bildet. Ganz gleich, ob sie renommierte Taktiker oder hervorragende Positionsspieler waren – ganz gleich, ob sie ihre Eröffnungen in aller Tiefe analysierten oder diese eher intuitiv spielten: Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass einer von ihnen den höchsten Titel hätte erlangen können, wenn er nicht auch die Endspielphase weltmeisterlich beherrscht hätte.
Und um seinen Lesern zu ermöglichen, von den Weltmeistern zu lernen, hat der Autor sein Augenmerk vorneweg auf deren individuell gegebene Spezialgebiete gerichtet – wie z.B. auf Steinitz' gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst in der 4. Partiephase, Euwes geschickte Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserne Logik und weitsichtige Strategie, Smyslows minutiöse Turmendspiele und Tals Magie, die oft auch im Endspiel zauberhaft zum Zuge kam.
Darüber hinaus werden allerlei „immergrüne Klassiker" der einzelnen Spieler geboten, von denen einige dank aktueller Analysen in neuem Licht erscheinen. Auch erhält der Leser die optimale Trainingsmöglichkeit, sich anhand zahlreicher Aufgaben in die Lage der Weltmeister zu versetzen und selbst nach Lösungen zu suchen. Da am Rande auch auf das Modell der 4 Spielertypen eingegangen wird (Aktivspieler, Pragmatiker, Theoretiker und Reflektor), können zusätzlich Aufschlüsse über die Bedeutung dieses Themas speziell im Endspiel erlangt werden.
Und in diesem Sinne spricht der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort die Einladung aus, sich mit den herausragendsten Endspielleistungen der Weltmeister nicht einfach nur zu beschäftigen, sondern diese durchaus auch zu genießen.
Mittels QR Codes bei jedem Diagramm können Sie die Stellung direkt auf Ihr Smartphone holen und diese analysieren oder nachspielen, je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und die analoge und digitale Welt gehen direkt ineinander über.
234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Thorsten Kammer im Februar 2022
Auf 226 Seiten stellt GM Karsten Müller die Endspielkunst der ersten acht Weltmeister vor. Dabei bezieht er die Terminologie der Spielertypen (siehe dazu Karsten Müller & Luis Engel: Spielertypen im Schach) mit ein, was eine zumindest für mich neue Sichtweise auf das wichtige, aber oft zu theoriebelastete Thema Endspiele wirft. Der Aufbau der Kapitel, die in der historischen Reihenfolge der Weltmeister angeordnet ist, ist identisch. Das erleichtert die Orientierung, so dass der Leser nach kurzer Zeit weiß, wo er Endspielanalysen (tlw. auch ganze Partien mit Schwerpunkt auf dem Übergang ins oder das Endspiel) sowie die Aufgaben (die sich mittels der im Buch vorhandenen QR-Codes auch auf Smartphones laden lassen) findet.
Das Buch ist kein Lesebuch, das man als Bettlektüre nutzen kann. Es ist ein sehr gut aufgebautes Schachbuch, das man von vorne nach hinten durcharbeiten sollte. Wenn man den Wunsch hat zwischen den Weltmeistern „zu springen“, so ist das möglich, aber dazu muss man die Endspielbegriffe, die Karsten Müller benutzt, kennen und verstanden haben. Diese sind so anschaulich erklärt, dass fortgeschrittene Spieler diese leicht verstehen und verinnerlichen können. In meiner Arbeit als Schachtrainer mit einer DWZ knapp unter 2.000 erleichtern es diese Fachbegriffe ungemein, wenn man sich an ihnen orientieren kann, ein Musterbeispiel ist der „Chamäleon-Läufer“.
Die Kapitel sind nach Weltmeistern geordnet, aber es gelingt Karsten Müller auch themenbezogene Zusammenhänge darzustellen. Das Thema Läuferpaar im Endspiel wurde aus meiner Sicht noch nie so gut beleuchtet, wie beim ersten Weltmeister Steinitz. Dabei sind es nicht nur die ausgesuchten Beispiele, die nachvollziehbaren Erläuterungen, sondern auch der Bezug zu den Spielertypen die es einfach machen als Leser motiviert zu bleiben und das Buch nicht gleicht wieder in die Ecke zu stellen. Ich habe nicht nur kurzfristig etwas aufgenommen, sondern auch verinnerlicht, so dass es auch die Qualität der eigenen Partien angehoben hat.
Noch ein Wort zu der Tiefe der Analysen. Für Vereinsspieler ist es die richtige Mischung, weder wird man mit Varianten überfrachtet noch wird man alleine gelassen. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn das Ende der Varianten immer mit einer Stellungsbewertung abgeschlossen würde.
Gibt es Kritikpunkte? Ich denke es ist jammern auf höchstem Niveau, aber ich hätte mir persönlich ein Glossar zu den Endspielbegriffen gewünscht und auch eine Übersicht über die Themen (z.B. wie in Bent Larsens: Alle Figuren greifen an).
Zusammenfassend eine klare Kaufempfehlung für Vereinsspieler und ambitionierte Hobbyspieler, die in das Endspieluniversum eintauchen wollen. Vor allem für (Jugend-) Trainer gibt es eine Vielzahl von Anregungen, die man gut in das Training einbauen kann.
Rezension von Christian Koschetzki im November 2021Die zwei Schachbücher „Die Endspielkunst der Weltmeister“ in der 1. Auflage 2021 von Dr. Karsten Müller erschienen in 2021 im Joachim Beyer Verlag.Es werden dem Leser alle 16 Schachweltmeister seit 1886 bis heute zum Thema Endspiel nähergebracht.Beide Bücher sind zu jedem der 16 Weltmeister in zwei Abschnitte gegliedert. Der 1. Abschnitt handelt von den besonderen Fertigkeiten im Endspiel. Darüber hinaus werden mehrere Aufgaben präsentiert. Der 2. Abschnitt handelt von den Klassikern in ihren Partien oder Endspiel, ebenfalls versehen mit mehreren Aufgaben. Der Verfasser hält die Anreicherung der Endspiele mit zusätzlichen Aufgaben für nützlich und erforderlich, um so den geneigten Leser mitzunehmen und ihn zur aktiven Mitarbeit zu inspirieren.Des Weiteren sind die Aufgabenstellungen und die Buchgliederungen durch zwei Vorbemerkungen hinsichtlich ihres Spielertypen benannt.Dr. Karsten Müller greift damit auf sein 2020 erschienenes Beyer Buch „Spielertypen“ zusammen mit Luis Engel zurück, wo vier Spielertypen benannt werden, der Aktivspieler, der Theoretiker, der Reflektor und der Pragmatiker mit ihren jeweiligen Stärke- und Schwächeprofilen.Wer die Bücher von Dr. Karsten Müller kennt, weiß, dass der Aufbau seiner Bücher in diesem „Stil“ erfolgt. Somit bleibt er seinem Stil treu.Die Bücher können als Trainingsbücher gut verwendet werden. Der Leser erfährt alles Wesentliche über die 16 Weltmeister in diesem komplexen Themenbereich „Endspiel“.Interessant erscheint der Aspekt, dass jeder Weltmeister unterschiedlich in seiner Spielweise war. So sind neben Taktikern und sehr guten Strategen auch PositionsspielerWeltmeister Wilhelm Steinitz:Der 1. Weltmeister hat bis zum heutigen Tage gültige Prinzipien der Strategie und des Positionsspiels formuliert, welche er in den Schachmagazinen „The Field“ und dem „Chess Magazine“ den Lesern preisgibt.Seine Theorien basierten auf der Selbstverteidigung des Königs, dem Läuferpaar und der Kunst der Bauernführung aufgrund der Steinitzschen Restriktionsmethode.Der Leser erhält zu zwei Beispielen einen Gesamteindruck zur Spiel- und Denkweise des 1. Weltmeisters, angereichert mit zahlreichen Partien und Aufgaben.Weltmeister Emanuel Lasker:Der 2. Weltmeister galt als Pragmatiker und Kämpfer, so wurde für ihn der Bereich der aktiven Turmverteidigung dargestellt.Lasker legte mehr Wert auf das Endspiel als die Eröffnung, dort war er unübertroffen.Weltmeister Jose Raul CapablancaDer 3. Weltmeister war als Reflektor bekannt, der besonders in dem strategischen Endspiel mit aktivem König seine Spielstärken besaß.Die gezeigten Partien behandeln nicht nur die technischen, sondern auch strategischen Endspiele.Weltmeister Alexander AljechinEr war als Aktivspieler bekannt und wurde als Angriffsgenie bezeichnet. Daneben galt er als Virtuose in den Endspielen, die in einem Königsangriff endeten.Weiterhin wird in dem Buch der Themenkomplex Umwandlung in eine neue Dame und Dame und Turm gegen Dame und Turm ihm gewidmet.Weltmeister Max EuweSein Spielstil entsprach dem Pragmatiker. Ein Augenmerk bildet die beherrschende Rolle von Freibauern im Endspiel.Aufgezeigt werden u. a. Klassiker aus seinem WM-Kampf.Weltmeister Michail BotwinnikEr galt als Theoretiker. Sein Spielstil wird als logisch und systemhaft beschrieben. Daneben galt er als Strategieexperte.Beispielhaft wird das Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Springer aufgezeigt.Weltmeister Wassili SmyslowEr galt als Reflektor und als Endspielvirtuose.Vorgestellt werden einige seiner tiefsinnigen Turmendspiele.Weltmeister Michail TalEr galt als Hyperaktivspieler, er galt als glänzender Taktiker. Durch seine Angriffskunst hat er viele Schachspieler verzaubert.Dr. Müller stellt ihn in seinen Spielen unter den Magischen Endspielen vor.Weltmeister Tigran PetrosjanAls Reflektor prägte er seinen eigenen Spielstil, der prophylaktischer Natur war.Der Auswahl von Partien zu Qualitätsopfer und dem Spiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer verleihen diesem Virtuosen seine weltmeisterlichen Stärken.Weltmeister Boris SpasskiAls Aktivspieler bekannt werden in dem Buch Beispiele zum Thema Initiative zuteil. Sein Angriffskunst galt als sehr scharf, denen er auch bereits in der Eröffnung nach Initiative Rechnung trug.Weltmeister Robert James FischerDem spektakulärsten Weltmeister wird als Spielertypus Pragmatiker das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer als Kapitel gewidmet.Weltmeister Anatoli KarpowDem zurecht zugesagten Spielertypus Reflektor werden seine Vorzugsthemen Figurendominanz und Restriktionsmethode anhand von Beispielen vorgestellt.Weltmeister Garri KasparowDer neben Emanuel Lasker längste Weltmeister der Welt galt als Angriffsspieler. Seine Partiebeispiele beziehen sich zurecht auf den aktiven Part im Endspiel sowie den Königsangriff.Weltmeister Wladimir KramnikEr gehört dem Spielertypus Theoretiker an. Seine Feinheiten lagen in strategischen Endspielen.Umso interessanter die Partienauswahl Powerplay auf einem Felder- oder Farbkomplex, in den die Schwächen des Gegners ausgenutzt werden.Weltmeister Viswanathan AnandEr gilt als Aktivspieler, so dass Partiebeispiele zum Thema „Aktivität und Initiative“ ausgewählt wurde.Weltmeister Magnus CarlsenAls Spielertyp ist er als Reflektor eingeordnet. Als Endspielspezialthemen wurden gleichfarbige Turm und Läufer gegen Turm und Läufer ausgewählt, wo die Koordination der Figuren von entscheidender Bedeutung ist.Fazit:Die beiden Bücher sind sehr zu empfehlen, da sie die Spielertypen der 16 Weltmeister anhand ihrer Endspielqualitäten beurteilen.Bislang sind in dieser Kombination keine weiteren Bücher auf dem Markt, die die Weltmeister aus diesem Glanz beleuchten.Gerade für einen schnellen Einstieg und als Trainingsmethode eignen sich die beiden Bände, die mit zahlreichen Beispielen facettiert sind.Dr. Müller hat auf eine einzigartige und sehenswerte Weise es geschafft, dass man sich als Leser wie der Weltmeister fühlt. Seine enormen Fachkenntnisse und sein Verständnis für die Partienauswahl und die Aufgaben führen für jeden Spieler unterschiedlichster Spielstärke zu einem Mehrwert.
Rezension von Christian Hoethe im August 2021
"Der renommierte Endspiel-Experte GM Karsten Müller widmet sich in seiner neuen zweibändigen Reihe der "Endspielkunst der Weltmeister" und deren individuellen Endspiel-Vorlieben und besonderen -stärken.
Dabei befasst sich der erste Band detailliert zum Beispiel mit Steinitz´ gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Vorliebe für den Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst im Endspiel, Euwes Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserner Logik und Strategie, Smyslows hochpräzise Behandlung von Turmendspielen und Tals Endspiel-Magie.
Im zweiten Band konzentriert sich Müller dann auf Petrosians Gespür für den richtigen Abtausch, Spasskis Spiel mit der Initiative, Fischers Präzision im Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer, Karpows Dominanz und Restriktion, Kasparows Angriffe gegen den gegnerischen König, Kramniks Powerplay, Anands Druckspiel sowie Carlsens Technik in Endspielen mit Türmen und gleichfarbigen Läufern.
Was mir in der Darstellung dabei besonders gefallen hat, ist, dass jeder Weltmeister eine Kurzvorstellung inklusive Vita und seiner wichtigsten schachlichen Meilensteine bekommt. Anschließend erfolgt die Einteilung des jeweiligen Weltmeisters in den "Spielertyp", sprich in "Aktivspieler", "Theoretiker", "Reflektoren" und "Pragmatiker". Eine Erklärung dieser Spielertypen findet sich gleich hinter dem Geleitwort von GM Mihail Marin.
Wer sich genauer mit dieser interessanten Thematik beschäftigen möchte, findet in dem Buch "Spielertypen" von Müller und Engel, das ich an anderer Stelle lobend rezensierte, umfangreichen Input. Großmeister Lars Bo Hansen war übrigens der erste, der sich schachliterarisch mit dieser Thematik in seinem 2005 erschienenen Buch "Foundations of Chess Strategy" beschäftigte.
Hochgradig interessant für mich ist insbesondere die Endspielstärke derjenigen Weltmeister, die ich noch während ihrer aktiven Zeit miterleben durfte. Wusste ich doch um die Endspielstärke von Capablanca, Petrosian, Fischer, Karpow und natürlich Carlsen und kannte ich das eine oder andere Beispiel von Steinitz, und Smyslow aus Endspielbüchern und Biographien, so wurde ich an anderer Stelle vielfach überrascht.
Besonders mein früheres Idol Kasparow ist nun nicht gerade bekannt für filigrane Endspieltechnik, sondern durch seine Eröffnungsbehandlung, vehemmente Mittelspielkombinationen und Angriffsspiel. Natürlich wird man ohne starkes Endspielkönnen nicht Weltmeister, aber wie stark Kasparow in dieser Partiephase wirklich war - wenn seine Gegner es denn erreichten! - das wurde mir erst durch dieses Buch bewusst. Müllers Partiebeispiele von Kasparow gegen Lutz aus Bled 2002, Polgar aus Dos Hermanas 1996 sowie gegen Kamsky in New York 1994 haben mir besonders imponiert.
Ganz ähnlich ging es mir mit den Beispielen zu Lasker, Euwe, Tal und besonders Spasski übrigens! Natürlich war letzterer Ende der 50er und in den 60er Jahren ein schachliches Energiebündel, aber die Partiebeispiele gegen den Endspielexperten Kortschnoi aus Tiflis 1959, gegen Cramling aus London 1996, Ivanovic aus Niksic 1983 und Judit Polgar aus Budapest 1993 sind wahrhaftig faszinierend!
Selbiges trifft auf die meisten vorgestellten Beispiele zu, von denen mich persönlich neben den genannten besonders die Partien von Capablanca, Lasker, Smyslow sowie Karpow und natürlich dem modernen Endspiel-Mozart Carlsen gefesselt haben!
So beinhalten beide Bände eine Fülle wunderschön instruktiver Endspiel-Behandlungen für das eigene Studium und die eigene Endspiel-Datenbank, wie man sie sich besser kaum wünschen kann.
Rudolf Spielmann wird gerne mit dem folgenden Satz zitiert: "Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Magier und das Endspiel wie eine Maschine".
Ich gebe zu, dass mich diese Aussage lange Zeit im Hinblick auf das Endspiel deprimiert hat, klang es für mich doch so als gäbe es im Endspiel wenig Möglichkeit, seinen individuellen "Touch" einzubringen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch eine Aussage Kotows, der schrieb, manche Stellungen müsse jeder Spieler auf dieselbe Weise spielen.
Ich bin sehr froh, dass Großmeister Karsten Müller einmal mehr eine Lanze für die Individualität auch im Endspiel gebrochen hat!
Schließen möchte ich diese Rezension mit einem Zitat von Großmeister Mihail Marin aus dem Geleitwort: "Das bloße Lesen von Schachbüchern macht nicht automatisch stärker. Auch wenn man diese während des Schlafs unters Kissen legt, wird dieser Effekt nicht erreicht. Vielmehr sollte ein gutes Schachbuch dem Leser einen zuverlässigen Ausgangspunkt für eigenständige Denkarbeit und eigenständiges Analysieren bieten."
Genau dies ist Karsten Müller einmal mehr gelungen!"
Rezension von Jörg Palitzsch im August 2021
Autor Karsten Müller sagte 2015 in einem Interview, Endspiele würden schon ein bisschen unterschätzt. In der Regel befasse man sich mit Eröffnungen und kombinatorischen Wendungen. Für einen normalen Turnierspieler komme danach nicht mehr viel.
In seinem umfangreichen zweibändigen Werk „Die Endspielkunst der Weltmeister“ (Joachim Beyer Verlag, jeweils 228 Seiten, gebunden mit Lesebändchen für je 29,80 Euro) wirkt er mit allem, was die Schachwelt aufbietet, gegen eine Verfestigung dieser Einstellung. Der Autor greift dabei nicht auf das Mittelmaß zurück, sondern hat sich an den Weltmeistern abgearbeitet. Im ersten Band von Wilhelm Steinitz bis Michail Tal, im zweiten Band von Tigran Petrosjan bis Magnus Carlsen. Müller ist der Fülle an Informationen mit System begegnet. Jeder Weltmeister hat ein Kapitel erhalten, vorangestellt sind ein ganzseitiges Foto und ein kurzer Einleitungstext. Dies macht es dem Suchenden leicht, verleiht den beiden Büchern jedoch auch ein wenig den Anstrich eines Nachschlagewerkes.
Taucht man dann tiefer in die Thematik Endspiele ein, wird dieser Eindruck schnell weggewischt. Zu individuell sind die Weltmeister, jeder in seiner Zeit verhaftet, jeder mit ganz eigenen Vorlieben und Fähigkeiten in einer der schwierigsten Spielphasen, über die sich schon unzählige Schachspieler Gedanken gemacht haben. Etwa der Österreicher Rudolf Spielmann, der eine Anleitung aufstellte. „Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Zauberer und das Endspiel wie eine Maschine.“ Oder wie Stephan Gerzadowicz, der einen fast philosophischen Grundgedanken prägte, „Aus Eröffnungen lernt man Eröffnungen, aus dem Endspiel lernt man Schach.“ Nur – wenn es so einfach wäre.
Müllers Bücher zeigen dann auch sehr schnell, wie unterschiedlich die Weltmeister veranlagt sind und teilt sie in vier Spieltypen ein. In Aktivspieler wie Alexander Aljechin und Viswanathan Anand, Theoretiker wie Wilhelm Steinitz und Wladimir Kramnik, die Reflektoren José Rául Capablanca und Magnus Carlsen, sowie die Pragmatiker, zu denen der Autor Bobby Fischer und Emanuel Lasker zählt. Obwohl diese Einteilung eine Sequenzierung darstellt, nimmt das Endspiel einen privilegierten Platz ein, so der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort zu beiden Bänden. Im Endspiel sollte man Marin zufolge analytische Ausgrabungen vornehmen, wenn man kleine Teile der universellen schachlichen Wahrheit entdecken will, denn angesichts des reduzierten Figurenbestandes könne man sich auf die Ergebnisse der eigene Analyse am ehesten verlassen.
Exakt an diesem Punkt setzt der Autor an und nimmt den Leser ganz praktisch an die Hand, um mit ihm in die große Welt der figurenreduzierten Endspiele einzutreten. Anhand von einzelnen Partien kann man lernen, wie Steinitz sein Läuferpaar einsetzte, wie das Königsspiel von Capablanca gemeistert wurde und wie präzise Fischer im Endspiel agierte. Ergänzend dazu gibt es zu jeder Partie einen QR-Code, der eine weitere Vertiefung ermöglicht. Um nicht nur nachzuspielen sind an jedem Kapitelende Aufgaben gestellt – ebenfalls mit einem QR-Code versehen –, die die spielerischen Stärken eines jeden Weltmeisters aufgreifen. Bei Max Euwe ist es der Freibauer, bei Wassili Smyslow die Präzision und bei Boris Spasski seine meisterliche Initiative. Abgerundet wird dies mit Schach-Klassikern von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Magnus Carlsen, bei dem der Autor das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Läufer mit gleichfarbigen Läufern ausgewählt hat. Apropos Carlsen: Karsten Müller ist sich sicher, da der Norweger ein typischer Reflektor-Spieltyp ist, dass das Ende seiner Regentschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar ist.
Mit den nachspielbaren Partien sowie den Aufgaben, denen sich die Lösungen unmittelbar anschließen, fügen sich an dieser Stelle die Ansprüche, Lern- und Trainingsbuch zu sein zusammen. Wobei man anhand der Fülle von Beispielen durchaus die Qual der Wahl hat. Gleichwohl kann man sich als Schachspieler an jedem der einzelnen Weltmeister orientieren, die in punkto Endspiel auch für jeden Spieler etwas bereit halten. So können die eigenen Schwächen ausgeglichen, im besten Fall zu einer Stärke umgemünzt werden.
Im Endspiel, so Mihail Marin, gehe es weniger um abstrakte Themen, und da in dieser Phase viele Partien entschieden werden, bieten die beiden Bände Spielern aller Klassen einen wesentlichen Lern- und Trainingsbereich. Will man sich nicht auf ein Training einlassen, bieten sie auch genügend Stoff, um sich mit den Endspielsituationen der Weltmeister einfach nur gut zu unterhalten.
Fazit: Die vielfältigen Möglichkeiten der Bände „Die Endspielkunst der Weltmeister“, unter anderem mit der Einsatzfähigkeit von QR-Codes, macht sie auch für jüngere Schachspieler interessant. Von Weltmeistern lernen, heißt siegen lernen.
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein Buch, das für den Bereich der mit 1.e4 e5 beginnenden Spiele Erklärungen und Anleitungen gibt und nicht auf ein Studium von Varianten setzt.
Mit diesem Buch erhält der Schachfreund ein Werk, das einen auf ihn zugeschnittenen leichten Einstieg in das schwierige und umfassende Umfeld der Eröffnungstheorie ermöglicht. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob er sich wenig oder noch gar nicht mit der Eröffnungstheorie des Schachspiels befasst hat.
Die hinter den einzelnen Eröffnungen und Spielweisen stehenden Ideen und Pläne werden ausführlich erklärt. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, wenn diese nicht ganz offensichtlich ist.
Mit den Kenntnissen, die sich sicher der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes gut in seine praktische Partie zu kommen und ein interessantes, unterhaltsames wie auch den Erfolg versprechendes Schach spielen zu können.
Das zugleich vorgestellte Repertoire deckt die anerkannten bzw. als spielbar geltenden Eröffnungen im Bereich der „Offenen Spiele“ ab.
168 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2021
„Stückeschreiben ist wie Schach: Bei der Eröffnung ist man frei; dann bekommt die Partie ihre eigene Logik“, so der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt. Ob dies nach einer Eröffnung tatsächlich so ist, kann man bezweifeln, wenn man das Lehrbuch „Eröffnungen – Offene Spiele“ (Joachim Beyer Verlag, 168 Seiten, gebunden, Lesebändchen, 16,80 Euro), jetzt in der zweiten Auflage erschienen, zur Hand nimmt.Das Autorenduo Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann hat sich in insgesamt 19 Kapitel jeweils einer ganz bestimmten Eröffnung gewidmet, was allein schon einen guten Grundstock für den Auftakt einer Partie bedeutet. Im Mittelpunkt stehen die Offenen Spiele, die auf beiden Seiten mit dem e-Bauern beginnen. Dies schränkt das Themenfeld allerdings nicht ein, werden dem Schachspieler doch genügend Spielideen und –pläne an die Hand gegeben, um die richtige Figur in dem frühen Stadium zu ziehen. Das Buch richtet sich ausdrücklich an Anfänger, Spieler mit etwas Erfahrung und Freizeitspieler – und dies ist gut so. Es sind genau jene Schachspieler, die nach einigen Misserfolgen, die ihre Ursachen all zu oft in der Eröffnungsphase haben, sich enttäuscht wieder vom Königlichen Spiel abwenden.Es ist ein Verdienst der Autoren, jenen Spielern zu helfen, die noch auf der Suche sind, die unsicher sind, die sich grundlegende Spielzüge aneignen wollen. Egal, ob es sich um ein Mittelgambit handelt, in dem Weiß zum Auftakt energisch den gegnerischen Bauern auf e5 mit einem schnellen Vorstoß über d4 unter Druck setzt, oder die Spanische Partie, die nach e4 e5, Springer jeweils auf f3 und c6, sowie weißer Läufer auf b 5 aufs Brett kommt. Dazu gibt es sieben Abspielvarianten, die, wie alle Partien, Verteidigungen und Varianten sehr ausführlich dargestellt werden. Die Autoren verweisen ausdrücklich darauf, dass für die Eröffnungen alles aufgenommen wurde, was anerkannt ist und als spielbar gilt. Dabei wurden auch ausgetretene Pfade verlassen, die dem Schachspieler neue Horizonte eröffnen und für Überraschungen am Schachbrett sorgen. Fazit: „Eröffnungen – Offene Spiele“ ist nicht überladen und bleibt mit der Eingrenzung auf die Offenen Spiele konzentriert beim Thema. Eine zielgenau Hilfe für jeden Schachspieler.
Rezension von Heinz Däubler im Oktober 2017
Im Joachim-Beyer-Verlag ist mit Jerzy Konikowski/Uwe Bekemann „Eröffnungen, Offene Spiele“ (gebunden mit Lesebändchen, 166 Seiten, Euro 14,80) das erste Werk aus der Reihe „Lesen, Verstehen, Spielen“ erschienen. Das Buch richtet sich nicht nur an den die Regeln sicher beherrschenden Anfänger, sondern auch an erfahrenere Spieler mit Defiziten in der Eröffnung und an Freizeitspieler, die einfach besseres Schach spielen wollen. Gegenstand sind diejenigen Eröffnungen, die sich nach dem Zugpaar 1.e4 e5 ergeben können.
Eine einleitende Einführung lenkt didaktisch vorteilhaft auf die Eröffnungen hin. Sie dient auch sehr nützlich als Orientierungshilfe, zeigt sie doch auf, in welchen Kapiteln die jeweiligen Eröffnungen zu finden sind. Die Übersichtlichkeit wird durch eine Balkenüberschrift auf jeder Seite verbessert.
Die Autoren geben in 19 Kapiteln Einblick in die offenen Spiele. So werden der Reihe nach das Mittelspiel (2.d4), das Nordische Gambit (2.d4 exd4 3.c3), das Läuferspiel (2.Lc4), die Alapin-Eröffnung (2.Se2), das Königsgambit (2.f4), die Wiener Partie (2.Sc3), die PhilidorVerteidigung (2.Sf3 d6), das Lettische Gambit (2.Sf3 f5), das Mittelgambit im Nachzug (2.Sf3 d5), Russisch (2.Sf3 Sf6), das Dreispringerspiel (2.Sf3 Sc6 3.Sc3), das Vierspringerspiel (2.Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6), die Ponziani-Eröffnung (2.Sf3 Sc6 3.c3), Schottisch (2.Sf3 Sc6 3.d4), das Zweispringerspiel im Nachzug (2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6), Italienisch (2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5), das Evans-Gambit (2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4), die Ungarische Partie (2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Le7) und Spanisch (2.Sf3 Sc6 3.Lb5) vorgestellt.
Bei einem derart breit aufgestellten Werk versteht es sich von selbst, dass die Autoren auf Tiefgang verzichten und sich im Wesentlichen auf Hauptvarianten beschränken. Sie erhalten ein reines Eröffnungsbuch, das auf praxisorientierte Unterlegung durch Turnierpartien verzichtet. Doch sehr nützlich ist eine wertende Zusammenfassung an jedem Kapitelende.
Fazit: Ein Überblick über die offenen Spiele und nützlich für Anfänger und ungeübte Fortgeschrittene.
Rezension von Klaus im August 2016
Kürzlich ist im Joachim Beyer Verlag eine interessante Zusammenfassung zu den Offenen Spielen mit dem Untertitel „lesen-verstehen- spielen“ erschienen.
Das eingespielte Autoren Duo Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann hat es sich bei ihrer neuen Publikation zur Aufgabe gemacht, dem interessierten Leser auf wenig Raum möglichst viel Grundlegendes über die offenen Spiele an die Hand zu geben. Als Ziel haben sich die beiden Autoren nach eigener Aussage gesteckt, „eine Basisausstattung zur Welt der Eröffnungen“ für regelfeste Anfänger und Freizeitspieler zu liefern.
Und genau diese Intention lösen die beiden sehr überzeugend ein, denn das im Untertitel aufgeführte Wort „Verstehen “ wird in diesem Werk im wahrsten Sinne des Wortes großgeschrieben. Konikowski und Bekemann zeigen nämlich nicht nur Varianten, sondern erklären sehr ausführlich und zudem in gut verständlicher Textform.
In insgesamt 19 Kapiteln werden sämtliche offenen Eröffnungen abgehandelt, wobei die spanische Verteidigung mit sieben Abspielen naturgemäß am umfangreichsten vertreten ist.
Dass auf gut 160 Seiten nicht jede Variante tief dargelegt werden kann, liegt sicher auf der Hand, aber was die absoluten Grundlagen angeht, so leisten die Autoren Bemerkenswertes. Häufig beginnen nach einem kurzen geschichtlichen Exkurs die ausführlichen Hinweise bereits im zweiten oder dritten Zug und den Abschluss bildet zu jedem Abspiel jeweils eine kurze Zusammenfassung.Trotz der Fülle des Stoffes verliert man nie den Überblick und besonders sympathisch wirken die häufig eingestreuten Tipps, denen man – ganz im Vertrauen auf das erfahrene Autorenduo – gerne folgen wird.
Neben all den genannten Vorteilen lädt auch die äußere Aufmachung zur Beschäftigung mit diesem empfehlenswerten Buch ein, denn Aufmachung, Druck, das sehr handliche Format und last not least ein praktisches Lesebändchen lassen auch für den Bücherästheten keine Wünsche offen.
Dieses zudem preisgünstige Werk eignet sich ausgezeichnet zum Selbststudium, doch auch für Übungsleiter und Schulschachgruppenleiter kann es ein wertvoller Ideengeber sein.
Rezension von Rolf Raschka im Juli 2016
In den offenen Spielen beginnt die Partie mit den Bauernschritten „e2 - e4“ und „e7 - e5“, woraus sich wichtige Eröffnungen entwickeln. Einige haben die Autoren schon tiefschürfend in „Italienische Partie - richtig gespielt“ und „Königsgambit - richtig gespielt“ behandelt. Jetzt bieten sie Vereinsmitgliedern und lernwilligen Hobbyspielern gut verständliche, besonders auf allgemeine Prinzipien hinweisende Analysen von 19 offenen Eröffnungen. Am meisten Raum nimmt die sehr verbreitete „Spanische Partie“ mit ihren Varianten ein.
Das didaktisch gelungene Werk erfreut durch eine für den moderaten Preis, gute Ausstattung mit deutlichen Stellungsdiagrammen, klarer Textgestaltung und Lesefädchen.
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein
Buch, das für den Bereich der Halboffenen Spiele wie beispielsweise die Französische Verteidigung und die Caro-Kann-Verteidigung Erklärungen und Anleitungen gibt und nicht auf ein Studium von Varianten setzt.
Mit diesem Buch erhält der Schachfreund ein Werk, das einen auf ihn zugeschnittenen leichten Einstieg in das schwierige und umfassende Umfeld der Eröffnungstheorie ermöglicht. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob er sich wenig oder noch gar nicht mit der Eröffnungstheorie des Schachspiels befasst hat.
Die hinter den einzelnen Eröffnungen und Spielweisen stehenden Ideen und Pläne werden ausführlich erklärt. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit er für das Verständnis wichtig ist.
Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes sein, gut in seine praktische
Partie zu kommen und ein interessantes, unterhaltsames wie auch den Erfolg versprechendes Schach spielen zu können.
Das zugleich vorgestellte Repertoire deckt die anerkannten bzw. als spielbar geltenden Eröffnungen im Bereich der „Halboffenen Spiele" (ohne die Sizilianische Verteidigung, die in einem eigenen Band behandelt wird) ab und bietet zugleich die eine oder andere neue Idee an, die auch einen erfahrenen Spielpartner überraschen kann.
256 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Heinz Däubler im August 2018
Halboffenes
Lesen und verstehen
In diesem Jahr ist im Joachim-Beyer-Verlag mit Jerzy Konikowski/Uwe Bekemann „Eröffnungen, Halboffene Spiele“ (gebunden mit Lesebändchen, 256 Seiten, Euro 19,80) ein weiteres Werk aus der Serie „Lesen, Verstehen, Spielen“ erschienen.
Das Buch richtet sich an erfahrenere Spieler mit Defiziten in der Eröffnung sowie an Freizeitspieler, die einfach besser Schach spielen wollen. Gegenstand des Werkes sind diejenigen Eröffnungen, bei denen Weiß mit 1.e4 beginnt und Schwarz nicht mit e5 oder c5 antwortet.
Eine einleitende Einführung lenkt didaktisch vorteilhaft auf die Eröffnungen hin. Sie dient auch nützlich als Orientierungshilfe, die aufzeigt, in welchen Kapiteln die Eröffnungen zu finden sind. Eine gute Übersichtlichkeit des Werkes wird durch Balkenüberschriften auf jeder Seite erreicht.
Die versierten Autoren handeln die halboffenen Spiele in sieben Kapiteln ab. So werden der Reihe nach auf 55 Seiten die Französische Verteidigung (1.e4 e6 2.d4 d5), hier besonders die Abspiele 3.e5, 3.Sc3, 3.Sd2, auf 75 Seiten die Caro-Kann-Verteidigung (1.e4 c6) mit den Abspielen 2.Sc3, 3.e5, 3.exd5, 3.f3, 4…Lf5, 4…Sd7 und 4…Sf6, auf 29 Seiten die Pirc-Verteidigung (1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6) mit den Abspielen 4.f4 und 4.Le3, auf 10 Seiten die Moderne Verteidigung (1.e4 g6), auf 35 Seiten die Skandinavische Verteidigung (1.e4 d5 2.exd5 Dxd5 3.Sc3) mit den Abspielen 3…Dd8 und 3…Dd6, auf 22 Seiten die Aljechin-Verteidigung (1.e4 Sf6 mit den Abspielen 4.Sf3 und 4.exd6 und auf 18 Seiten die Nimzowitsch-Verteidigung (1.e4 Sc6 2.d4) mit den Abspielen 2…d5 und 2…e5 behandelt. Bei dem breit aufgestellten Werk versteht es sich von selbst, dass sich die Autoren imWesentlichen auf Hauptvarianten beschränken. Der Leser erhält ein reines Eröffnungsbuch, das durchgängig auf Unterlegung durch Turnierpartien verzichtet. Sehr nützlich erscheint die wertende Zusammenfassung an jedem Abspielende.
Fazit: Ein guter Überblick über die halboffenen Spiele und nützlich für ungeübte Fortgeschrittene und für Hobbyspieler.
Rezension von Jörg Palitzsch im Juli 2018
Jerzy Konikowski, Uwe Bekemann, Eröffnungen - Halboffene Spiele
Jeder Schachspieler ist schon einmal an den Punkt gekommen, wo ihn sein Eröffnungsvokabular verlassen hat, er in eine unübersichtliche Stellung geraten ist und die Partie letztendlich verloren ging. Jeder Schachspieler weiß auch, welche Gefahren die Eröffnungszüge des Gegners in sich bergen, wenn man nicht die richtige Antwort parat hat und damit die Partie im Grunde verloren gibt.
Um sich vor solchen Überraschungen zu schützen, kann man sich bei der Eröffnung auf die Halboffenen Spiele stützen. In einer Neuerscheinung des Joachim Beyer Verlages vermitteln die Autoren Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann viel Wissen über diese Eröffnungen, die dem Schachspieler einen leichten Einstieg in die Materie bieten, ohne ihn mit trockener Theorie zu überfrachten. (Halboffene Spiele, lesen-verstehen-spielen, 260 Seiten, gebundene Ausgabe mit Lesebändchen, 19,80 Euro). Das Buch selbst fügt sich als dritter Teil in zwei bereits erschienene Schachbücher ein, in dem das Autorenduo die Sizilianische Verteidigung und die Offenen Spiele bei den Eröffnungen beleuchtet hat. Beide Bücher kommen ebenfalls aus dem Joachim Beyer Verlag.
Die aufgeführten Beispiele geben dem Nachspielenden einen tiefen Einblick in die zahlreichen Möglichkeiten der Halboffenen Spiele, die ein Merkmal prägt. Sie alle beginnen mit dem Zug e2-e4, Schwarz antwortet aber nicht mit e7-e5. Der Grund: Schon immer galt im modernen Schach der rasche Angriff auf den König als Leitmotiv. Hauptziel eines Angriffs war und ist der schwächste Punkt in der unmittelbaren Nähe des Königs, das Feld f7. Mit e4 sind alle Angriffsbemühungen von Weiß von Anfang an auf diesen Schwachpunkt ausgerichtet. Folgt dann 1...e5, sorgt der weiße Königsläufer, gezogen von f1 auf c4, für eine erste Unruhe.
Die Verbreitung und Hinwendung zu den Halboffenen Eröffnungen ist im Vergleich, etwa zu den Offenen Spielen, damit begründet, dass Schwarz mehr Möglichkeiten hat eine frühe Überrumpelung abzuweisen. Das Autorenduo Konikowski und Bekemann führt den Schachspieler dann auch bedarfsorientiert an diese Eröffnungsvarianten heran. Das Buch richtet sich an Anfänger, die die Grundzüge einer geordneten Spielführung kennen und eine erste Basis-Ausstattung für Eröffnungen benötigen. Ein weiteres Ziel sind Spieler mit etwas Erfahrung, die aber Defizite in der Eröffnung haben und dieses Manko schnell ausgleichen möchten. Und schließlich richtet sich das Buch „Eröffnungen, Halboffene Spiele, lesen-verstehen-spielen“ an Freizeitspieler, die über praktikable Eröffnungen hinaus Stellungen erreichen wollen, aus denen heraus sie ein interessantes Mittelspiel anschließen können.
Nachvollziehen kann man dies anhand von sieben Kapiteln, die sich mit den Eröffnungen der Halboffenen Spiele befassen: Die Französische Verteidigung, eine Antwort auf den ungezähmten Angriffsstil der letzten Jahrhunderte und deren Ziel darin besteht, dass weiße Zentrum zu einem günstigen Zeitpunkt zu sprengen. Die Caro-Kann-Verteidigung, die Weltmeister Michail Botwinnik wahrlich weltmeisterlich beherrschte, sowie die Pirc-Verteidigung, die Schwarz in dem im Buch dargestellten Abspiel gute Konterchancen bietet. Ein weiteres Kapitel ist dem Königsfianchetto gewidmet, das von den Autoren als eine „elastische Spielweise“ beschrieben wird. Hinzu kommt die Skandinavische Verteidigung, die am Damenflügel – mit Plan – für Schwarz gute Perspektiven ermöglicht. Ebenso die schwarze Aljechin-Verteidigung, die nach dem Aufbau eines weißen Bauernzentrum beginnt, genau dieses anzugreifen, und die Nimzowitsch-Verteidigung, in der sich Schwarz einmauert und den Gegner trotzdem noch überraschen kann.
„Lesen-verstehen-spielen“ lautet der Untertitel des Buches – und genau an diese drei Steps sollte man sich halten. Die Landschaft der Eröffnungen zeigt sich auf dem Schachbrett als weites Feld, in dem die Halboffenen Spiele neben den Offenen Spielen, den Geschlossenen Spielen, den Indischen Verteidigungen sowie den weniger bekannten Flankenspielen in Konkurrenz stehen.
Deshalb wird in dem Buch größter Wert auf die Darstellung von Ideen und Pläne gelegt, die sich mit einer Eröffnung verbinden. In den Hauptvarianten wird im Grundsatz jeder Zug erklärt, der für das Verständnis der jeweiligen Eröffnung nötig ist. „Unsere Leser sollen wissen, warum sie einen Zug spielen und warum gerade dieser gerade jetzt angezeigt ist“, heißt es im Vorwort. Nur so könne der Schachspieler eine Eröffnung mit Sinn und Verstand spielen.
Fazit: Was auf den ersten Blick wie ein Lehrbuch für Schach-Meister aussieht, entpuppt sich beim zweiten Blick auch als Handlungsanweisung für Schach-Novizen. Dabei sind die Halboffenen Spiele nicht Jedermanns Sache, zumal sie in ihren Hauptvarianten nur durch Übung zum Erfolg führen. Das Buch von Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann, beide erfahrene Schachspieler und -autoren, öffnet vor allem in den dargestellten Abspielen den Blick für Neues. Dem Meister und dem Novizen.
Schach gilt nach wie vor als der führende Klassiker unter den strategischen Brettspielen und seine Popularität scheint weltweit ungebrochen. In jüngerer Zeit mag zwar die rasante Entwicklung der modernen Computertechnik und deren zweischneidige Auswirkungen auf alle Facetten des Schachspiels kontrovers diskutiert werden. Aber aus den Anwendungen von Schachsoftware und -datenbanken sowie aus den Angeboten des Internets haben sich auch zahlreiche neue Wege schachlicher Betätigung und Unterhaltung ergeben: Erwähnt sei nur das jederzeit mögliche online-Spiel über einen Schachserver oder die Live-Übertragung von hochkarätigen Turnieren mit parallelen Computeranalysen. Verlockende Möglichkeiten, die ein bei vielen latent vorhandenes Interesse am Schach wecken und verstärken könnten. Man darf vermuten, bei einer steigenden Zahl von zwar dem Schach zugeneigten aber des Spiels weitgehend unkundigen Menschen besteht das Bedürfnis, dieses faszinierende Kampfspiel näher kennen zu lernen, seine Regeln und Gesetze zu beherrschen, ein Verständnis für die wesentlichen Aspekte der Spielführung zu gewinnen. Doch oft scheuen sie den ersten Schritt in dem Glauben, dass das Schach ein allzu anspruchsvolles Spiel von hoher Schwierigkeit ist, einer elitären Gruppe von Intellektuellen vorbehalten, das zudem einen ungeheuren zeitlichen Aufwand erfordert. Das vorliegende Buch will dieser weit verbreiteten und abschreckenden Fehleinschätzung entgegenwirken und zeigen, dass zumindest die wesentlichen Grundzüge des Spiels leicht und schnell erlernbar sind. Flüssig im Stil und verständlich in der Form soll es eine Anleitung sein für alle, die sich eine gesunde Grundlage verschaffen wollen und eine solide Spielführung in den verschiedenen Phasen der Partie anstreben. Diesem Zweck dient das sorgfältige ausgesuchte und mit zuverlässigen Erläuterungen versehene Anschauungsmaterial, das auch zahlreiche Partiebeispiele einbezieht. Brinckmanns klassisches Lehrbuch (erstmals erschienen 1936), das nun in der 10. Auflage angeboten wird, kann dem Einsteiger empfohlen werden als ein überschaubarer und trotzdem fundierter Leitfaden zum Erlernen des Schachspiels. Eine Lesehilfe am Leseband korrigiert so manche Sehschwäche.
228 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Februar 2019
Schach ist ein Spiel für jedes Alter. Wenn man allerdings Meisterspieler werden will, sollte man in früher Jugend anfangen. Entdeckt man die Liebe zu diesem Spiel als Erwachsener, gilt es nach dem Erlernen der Regeln, die Feinheiten herauszuarbeiten. Hat man das Glück, das Schachspiel noch als Senior kennenzulernen, bedarf es großer Willenskraft und Ausdauer, sich grundlegendes Wissen anzueignen. Das „Lehrbuch des Schachspiels“ (Joachim Beyer Verlag, 230 Seiten, Lesebändchen, 24,80 Euro) von Alfred Brinkmann erschien erstmals 1936. Kritiker warfen dem 1967 verstorbenen Autor, der am Aufbau des Deutschen Schachbundes mitwirkte, eine sprachliche Nähe zum nationalsozialistischen Gedankengut vor, von dem er sich auch nach Kriegsende nicht deutlich genug distanziert habe.
Bearbeitet und zeitgemäß ergänzt wurde das Buch, von dem inzwischen die 10. Auflage erschienen ist, von Jerzy Konikowski. Der FIDE-Meister, Schachtrainer und Autor polnischer Herkunft hat über 100 Schachbücher geschrieben, die in mehreren Ländern veröffentlicht wurden. Völlig überarbeitet hat er die Eröffnungslehre und mit neuen Partien aus der modernen Turnierpraxis ergänzt. Mittelspiele und Endspiele wurden ebenfalls überarbeitet und durch Beispiele erweitert.
Die Auswahl der 120 Partien für das „Lehrbuch des Schachspiels“ reicht von 1921 bis 1997, das Buch selbst zählt Konikowski zu den besten Grundlagenwerken. Tatsächlich wird kaum etwas ausgelassen, jedes Kapitel wird dem erwachsenen Spieler als auch dem Senior gerecht, vor allem wenn er Anfänger ist. Nach einer allgemeinen Einführung werden Offene und Halboffene, Geschlossene und Halbgeschlossene Spiele erläutert. Nach den Partien zum Thema Mittelspiel wird auch das Endspiel mit vielen Beispielen ausführlich kommentiert. Besonders lehrreich sind die einzelnen Abspielvarianten, die eine intensive Beschäftigung mit den einzelnen Spielverläufen ermöglichen.
Die beigelegte Lesehilfe, kunstvoll in das Lesebändchen verbandelt, kann man leichtfertig als Gimmick abtun. Wer allerdings mit dem eigenen Augenlicht erfährt, wie schnell die Sehkraft ab einem gewissen Alter nachlassen kann, greift beim Studium der Partien gern zu dieser Lupe.
Fazit: Das „Lehrbuch des Schachspiels“ ist eine Mischung aus altbewährtem und aktuellem Material, das für Einsteiger gedacht ist, die sich weiterentwickeln wollen.
Sie wollen Heranwachsende im Schach trainieren?
Sie interessieren sich für die Aufgaben und Herausforderungen eines Trainers?
Dieses Buch beschreibt grundlegende Probleme im Jugendtraining und präsentiert zahlreiche Lösungsansätze.
Sie erhalten einen Überblick über die
• Grundlagen der Didaktik
• Vorschriften zur Aufsichtspflicht
• Hilfestellungen zu den Themen Durchsetzungsvermögen, Fördermöglichkeiten, Rekrutierung, Organisation und Kommunikation.
Darüber hinaus erfahren Sie viel darüber, wie man gute Jugendturniere organisiert.
108 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Januar 2018
Autor Elmar Braig schreibt auf einer eigenen Homepage kurze Kommentare zum Zeitgeschehen sowie über Schach und hat 2015 ein Buch über die „Geschichte des Schachs in Ulm und Neu-Ulm“ veröffentlicht. Beim Ulmer Schachclub Weiße Dame ist Braig Jugendleiter und Mitglied im Vorstand. Er ist somit mit der Jugendarbeit und den Anforderungen an einen Trainer in einem Schachverein bestens vertraut. Sein jetzt im Joachim Beyer Verlag erschienenes Buch „Der gute Trainer“ (108 Seiten, kartoniert, 14,95 Euro) ist eine professionelle Hilfestellung für Trainer, die Kinder und Jungendliche in ihren Fähigkeiten am Schachbrett voranbringen möchten.
Schon in der Einführung weist der Autor auf die positiven Eigenschaften des Schachspiels hin, die ein Trainer vermitteln sollte und von denen jüngere Spieler profitieren können. Darunter die Verbindung zur Mathematik, die im Spiel erforderliche Kreativität, das Durchhaltevermögen und das Erkennen der eigenen Grenzen – letztendlich muss man auch mit Haltung verlieren können.
Ein ehrgeiziger Trainer, der unter Erfolgsdruck steht, vermittelt all dies nicht. Ein guter Trainer, so Braig, gibt seinen jungen Spielern Freiräume und schont sie, wenn sie, etwa durch eine hohe Beanspruchung in der Schule, mit Spieleinsätzen überfordert sind. Braig kommt jedoch auf keiner Seite seines Buches schulmeisterlich daher. Er entwirft auch keinen idealen Trainertyp, den es nur geben würde, würde er alle guten Ratschläge des Buches berücksichtigen.
Im Spielbetrieb eines Schachclubs kommt dem Training der jungen Nachwuchskräfte eine besondere Bedeutung zu. Und der Autor fordert in seinem Buch nichts anderes, als sich dieser Verantwortung bewusst zu sein. Er geht auf die Einstellung eines Trainers ein, zeichnet Probleme auf, wie etwa Diskussionen über den Führungsstil, bietet kurze Gesetzestexte, zum Beispiel zur Aufsichtspflicht, und vergisst bei allem nicht, auch die Rolle des Elternhauses des jungen Spieler auszuleuchten.
Fazit: Ein guter Trainer ist nicht unbedingt ein erfolgreicher Trainer. Elmar Braig beschreibt einen Trainer, der auch Seelsorger ist, sich ganz der Sache verschreibt und nicht auf Dank aus ist. Sein Buch ist auch mehr als nur eine Anleitung. Jugendtrainern werden neue Einsichten vermittelt und damit in ihrer Arbeit bestärkt.
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein Buch, das für den Bereich der mit 1.e4 c5 beginnenden Sizilianischen Verteidigung Erklärungen und Anleitungen gibt und nicht auf ein Studium von Varianten setzt. Mit diesem Buch erhält der Schachfreund ein Werk, das einen auf ihn zugeschnittenen leichten Einstieg in das schwierige und umfassende Umfeld der Eröffnungstheorie ermöglicht. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob er sich wenig oder noch gar nicht mit der Eröffnungstheorie des Schachspiels befasst hat. Die hinter den einzelnen Systemen der Sizilianischen Verteidigung stehenden Ideen und Pläne werden ausführlich erklärt. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Spielweise richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit dies nicht ganz offensichtlich ist. Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm leichtfallen, gut in seine praktische Partie zu kommen und ein interessantes, unterhaltsames wie auch den Erfolg versprechendes Schach zu spielen. Zugleich geben die Autoren dem Leser ein Grundrepertoire für Weiß und für Schwarz an die Hand, das die wichtigsten Linien der Sizilianischen Verteidigung enthält.
160 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Rolf Raschka (für EKZ Bibliotheksservice) im August 2017
Die sizilianische Eröffnung, in der Schwarz auf e2-e4 mit c7-c5 antwortet, ist sowohl bei Vereinsspielern als auch bei Großmeistern sehr beliebt. Deshalb erscheint es für ausgebaute Schachbestände sinnvoll, nach allgemeiner Eröffnungs-Literatur wie Konikowskis "Schnellkurs der Schacheröffnungen"oder auch "Eröffnung offene Spiele" ein Buch über Sizilianisch einzustellen .... Die Zielgruppe sind ehrgeizige Spieler, die ihr Eröffnungs-Repertoire verbessern wollen. Das wie "Eröffnung offene Spiele" solide aufgemachte, mit deutlichen Stellungsdiagrammen und Lesefädchen ausgestattete Buch kann auch ohne den Vorläufer empfohlen werden, das Preis-Leistungsverhältnis ist gut!
Rezension von Heinz Däubler im Juli 2017
Im Joachim-Beyer-Verlag ist mit Jerzy Konikowski/Uwe Bekemann „Eröffnungen, Sizilianische Verteidigung“ (gebunden mit Lesebändchen, 158 Seiten, Euro 14,80) das zweite Werk aus der Reihe „Lesen, Verstehen, Spielen“ erschienen. Der Ansatz des bewährten Autorenpaares ist gleich geblieben. Adressat ist der die Regeln sicher beherrschende Anfänger, der erfahrenere Spieler mit Defiziten in der Eröffnung sowie Freizeitspieler, die besseres Schach spielen wollen. Gegenstand des Werkes ist die häufig gespielte Eröffnung „Sizilianisch“, die durch das Zugpaar 1.e4 c5 gekennzeichnet ist.
Eine einleitende Einführung lenkt didaktisch vorteilhaft nicht nur auf diese Eröffnung hin. Sie dient auch sehr nützlich als Orientierungshilfe. Die Übersichtlichkeit wird noch dadurch gesteigert wird, dass die Balkenüberschrift jeder Seite Kapitel und behandelten Stoff benennt.
Die ersten der 31 Kapitel sind den weniger gebräuchlichen Sizilianisch-Abspielen wie Alapin-Variante, Morra-Gambit, Grand-Prix-Angriff und der geschlossenen Variante gewidmet. Mit zunehmender Bedeutung steigt auch die Kapitelzahl. So behandeln die Kapitel 5 bis 14 die Paulsen-Variante, die Kalaschnikow-Variante, die Löwenthal-Variante, die Sweschnikow-Variante, den Richter-Rauser-Angriff, die Sosin-Variante, das Boleslawski-System, den Maroczy-Angriff, das Scheveninger-System und die Drachenvariante. Von Kapitel 15 an werden die verschiedenen Abspiele der Najdorf-Variante untersucht.
Bei einem derart breit aufgestellten Werk versteht es sich von selbst, dass die Autoren auf Tiefgang verzichten und sich im Wesentlichen auf Hauptvarianten beschränken. Herausgekommen ist ein reines Eröffnungsbuch, das – der Intention entsprechend – vollständig auf praxisorientierte Unterlegung durch Turnierpartien verzichtet. Immerhin bietet das Buch eine wertende Zusammenfassung an jedem Kapitelende.
Fazit: Ein Überblick über „Sizilianisch“ und nützlich für den Anfänger und ungeübten Fortgeschrittenen.
Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien ist eine Sammlung von Partien aus dem Kinder- und Jugendschach. Dabei hat sich der Autor ausschließlich auf Material aus dem Bereich der ‚Offenen Spiele' beschränkt, also auf Partien, die mit den Zügen 1.e4 e5 eröffnet werden. Selbstredend gibt es hier keine perfekten Partien auf höchstem Niveau zu sehen, sondern nur solche, in denen sich der Leser selbst wiederfinden kann.
Es werden typische Fehler und verfehlte Pläne gezeigt, wie sie speziell in Partien von Lernenden häufig vorkommen. Durch die Beschäftigung mit diesen Partien kann sich der Leser viele Rückschläge in eigenen Partien ersparen. Außerdem kann er anhand der zahlreichen in diesem Buch enthaltenen Übungsaufgaben seine taktischen Fähigkeiten verbessern, kann spannende Angriffsideen kennenlernen und eine allgemeine Verbesserung seiner Spielstärke anstreben, die ihn in die Lage versetzt, die Fehler quasi anderen zu überlassen.
Die Partien sind nach Eröffnungen geordnet und in jedem Kapitel finden sich Beispiele von Spielern unterschiedlicher Spielstärke. Entsprechend kann der Leser nachvollziehen, wie sich der Umgang mit den jeweiligen Varianten mit zunehmender Spielstärke verbessert. Er erhält nicht nur die Möglichkeit, sich mit den diversen Stellungsproblemen und den entscheidenden Kombinationen eingehend selbst zu beschäftigen, sondern er wird auch dazu ermutigt. Am Ende jeder Partie gibt es auf den Punkt gebrachte Merksätze, damit er sich die wesentlichsten darin behandelten Dinge leichter einprägen kann. Im Zusammenhang mit den am Ende jedes Kapitels aufgeführten Konzepten bietet dies viele Anhaltspunkte zur sicheren Orientierung in eigenen Partien.
Außerdem finden sich auch einige der erfolgreichsten Eröffnungsideen sowie verschiedene trickreiche Ansätze, mit denen die Schüler des Autors viele Medaillen und Titel bei nationalen und internationalen Kinder- und Jugend- Meisterschaften gewonnen haben. Diese kann der Leser selbst anwenden, oder er kann das Spiel von Gegnern parieren, die eben diese Ideen und Ansätze gegen ihn anzuwenden versuchen. Einige Partien von stärkeren Jugendspielern und auch ein paar vom Autor selbst gespielte vermitteln einen Eindruck davon, was auch auf höherem Spielniveau noch funktionieren – oder was unter Umständen von starken Spielern widerlegt werden kann.
Der Autor trägt den Titel ‚Internationaler Meister' und ist ein staatlich geprüfter und renommierter Schachtrainer, der seit mehr als 20 Jahren einige der besten Jugendspieler Österreichs betreut und trainiert.
232 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Juni 2022
Schach altersgerecht zu vermitteln, ist keine leichte Aufgabe. Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit der Medienüberflutung längere Zeit für etwas zu begeistern, bedarf Verständnis und die Fähigkeit zu begeistern gleichermaßen. Gerd Schnider, Internationaler Meister und staatlich geprüfter Schachtrainer hat mit dem Buch „Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien“ (Joachim Beyer Verlag, 232 Seiten, kartoniert, 27,80 Euro) ein wohlgeordnetes Werk vorgelegt, das jungen Schachspielerinnen und Spielern Partien bietet, die dem Niveau, sprich der Spielstärke des Lernenden entsprechen. Es sind nicht die großen Weltmeisterpartien, sondern vielmehr Schüler- und Jugendpartien, die mit ganz unterschiedlichen Spielstärken bei Turnieren unter der Betreuung des Autors gespielt wurden. Darin liegt der Schlüssel des Erfolges. Schnider hebt nicht den erhobenen pädagogischen Zeigefinger, er ist vielmehr sachkundiger Begleiter seiner Schüler. Er vermittelt in seinen Lehrstunden exakte Problemstellungen, die auch mal mit einem saloppen Spruch aufgelöst werden. Das Buch vermittelt diesen sprichwörtlich spielerischen Ansatz sehr gut, stellt Spielerinnen und Spieler mit Fotos vor, was für die Lernenden eine Nähe zu den Partien herstellt. Die doch kurzen Darstellungen mit Diagrammen und Kommentierungen sind dabei überschaubar, verlieren sich nicht in zig Varianten des Abspiels – auch dies kommt jüngeren Schachspielern entgegen. Dienlich ist ebenso die Konzentration auf die „Offenen Spiele“, die mit e4-e5 eröffnet werden, und in die Italienische Eröffnung, Schottisch, das Vierspringerspiel und Spanisch münden. Jeder dieser Eröffnungen werden die Vorteile vorangestellt und interessante Stellungen hinzugefügt, deren Aufgabenstellungen man selbst lösen muss. Eingestreut sind unter der Überschrift „3 Dinge zum Merken“ sehr viele Tipps, die sich auf die einzelnen Kapitel beziehen. Dadurch kann sich ein Lernerfolg einstellen, sofern sie sich jüngere Spieler zu Herzen nehmen und sich damit nicht, und diese Gefahr besteht durchaus, überfrachtet fühlen.
Fazit: Das Buch „Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien“ vermittelt Spielspaß und Wissen gleichermaßen. Jüngere Spieler können damit Fehler vermeiden und die eigene Spielstärke schärfen.
Wir springen zurück ins Jahr 1987. Ein Satz, der sein Leben verändert. Lukas Schlossnickel flieht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus der Deutschen Demokratischen Republik. Zum Verschnaufen bleibt keine Zeit, denn die Ereignisse überschlagen sich. Er erhält ein Angebot für einen Neuanfang in Afrika.
Es scheint die ideale Chance, seine tragische Familiengeschichte abzuschütteln
So überhastet, wie er zustimmt, ist er auch vor Ort.
Schnell taucht er ein in eine für ihn ganz neue Lebensrealität. Die neue Heimat fühlt sich an wie das Paradies auf Erden. Eine Wasseraufbereitungsanlage könnte die Zukunft des gesamten Ortes Golden Bay verändern. Für einen Moment glaubt Lukas, er habe den Fluch der Vergangenheit abgelegt. Doch er täuscht sich...
Ein facettenreicher Thriller um Liebe, Macht und Gold.
Der Autor Patrick Karcher erlebte den Fall der Berliner Mauer als Kind. Mit einem Gefühl der Nostalgie blickt er zurück auf die schmuckvoll gestalteten, hölzernen Nussknackerfiguren und Räuchermännchen, die die Verwandten aus dem Osten zu jedem Weihnachtsfest über die Grenze schickten. Er ist im Schwarzwald aufgewachsen und hat Erfahrungen als Projektleiter bei der Umsetzung internationaler Vorhaben gesammelt. Seine Neugierde an fremden Kulturen brachte ihn erst ins Land des Feuers und Eises – nach Island – und danach als Entwicklungshelfer nach Ghana in die Nähe des Äquators. Der Startpunkt für seinen Debütroman.
233 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
19,80 €*
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