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Müller: Bobby Fischer 60 beste Partien (gebunden)
Es gibt wohl keinen anderen Spieler, der die Schachwelt in so vielen Bereichen und derart einschneidend verändert hat – wie Robert James Fischer, für den sich unter den Schachspielern der Welt der Name Bobby Fischer eingebürgert hat. Von seinen spektakulären Erfolgen sind besonders seine geradezu deklassierenden Siege gegen gleich drei sowjetische Großmeister Anfang der Siebziger hervorzuheben, eine Art Wachablösung im Kampf um den Weltmeistertitel, den die Sowjets seit mehr als zwei Jahrzehnten quasi abonniert hatten. Dies löste einen weltweiten Schach-Boom aus, obwohl es genauer heißen muss: Es löste einen Schach-Boom speziell in der westlichen Welt aus, denn in der Sowjetunion mit Millionen von Vereinsspielern war ein solcher Boom ja offenbar kaum noch erforderlich. Viele Spieler aller Klassen haben wegen der damaligen Ereignisse rund um Bobby Fischer überhaupt erst mit dem königlichen Spiel begonnen. Seine Partien sind legendär, und da sie natürlich schon in etlichen Werken ausgiebig analysiert und ausführlich kommentiert wurden, liegt die Frage nahe: Was soll ein weiteres Buch da überhaupt noch bringen? Der Hamburger Großmeister Karsten Müller hat die seiner Meinung nach 60 in- struktivsten Partien Bobby Fischers ausgewählt und diese einmal mit verschiedenen neueren Engines geprüft. Dabei sind ihm zwar zahlreiche Fehler in den alten Analysen aufgefallen, aber Bobbys Partien strahlen ungeachtet dessen immer noch im alten Glanz oder sogar noch heller. Denn selbst der strenge Blick von Spitzen-Programmen stößt nur selten auf Fehler, und entsprechend kann jeder Leser mehr denn je aus diesen Partien lernen, um seine eigene Spielstärke erfolgsorientiert zu verbessern. Nicht allein die zahlreichen im Buch gebotenen Fotos von fast allen Gegnern Fischers versetzen den Leser zurück in ‚alte Schachzeiten' sondern auch die in vielen Partien eingefügten Zitate. So erhalten selbst jüngere Spieler einen guten Eindruck davon, wie es in der Schachwelt zuging, als es beispielsweise noch Hängepartien gab und kein Spieler sich vor der Analyse drücken konnte, indem er diesen Job einfach an seinen Computer delegiert.232 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Christian Hoethe im September 2022 Den meisten Schachspielern ist Fischers Klassiker „Meine 60 denkwürdigen Partien“ natürlich ein Begriff. – Wozu braucht es also ein Buch, das auf den ersten flüchtigen Blick nur eine Wiederholung dessen darstellt? Als definitiver Fan von Fischers Spielweise muss ich gestehen, dass ich mich genau das fragte, als mir das Buch vorlag. Fasziniert war ich sogleich, als ich das Vorwort Karsten Müllers las und er dort dieselbe Frage stellte und sie direkt selbst beantwortete. Dabei hat sich der bekannte Hamburger Großmeister und Autor Dr. Karsten Müller nicht nur die Mühe gemacht, das gesamte Schaffen Fischers neu zu beleuchten und die seiner Meinung nach 60 instruktivsten Partien des ehemaligen Weltmeisters einer kritischen Analyse zu unterziehen. Dabei hat er, unterstützt von den modernsten Computer-Engines der Welt, bemerkenswerte Entdeckungen zutage gefördert und interessante Schlussfolgerungen gezogen, die er mit seinen Lesern und allen Fischer-Fans teilen möchte. Vielmehr bestand die erweitere Absicht des Autors auch darin, den Leser - frei nach Vidmar - in „goldene Schachzeiten“ zurückzuversetzen, in eine Zeit, in der Hängepartien üblich waren und sich kein Spieler mit einer Engine bewaffnet vor einer eigenständigen Analyse drücken konnte. All dies gelingt ihm anhand der zahlreichen im Buch enthaltenen Fotos überraschend gut, darunter nicht nur viele unbekannte Aufnahmen von Fischer selbst, sondern auch insbesondere von seinen durchweg namhaften Gegner. Ich muss gestehen, dass mir diese Art der schachhistorischen Nostalgie und persönlichen Note überaus gefallen hat. Dieser Eindruck verstärkte sich zusätzlich beim Lesen des Geleitwortes von Großmeister Dr. Robert Hübner, das sich einerseits kurz mit dem „Mythos Fischer“, aber auch mit der Partienauswahl und -kommentierung durch Karsten Müller befasst. Die Entscheidung Karsten Müllers für ein „reines Schachbuch“ über Fischer wird dabei zu Recht als Kompliment Hübners an den Autor ausgedrückt. Wer sich nun die Frage stellt, wie groß die Anzahl der Partien-Überschneidungen zu Fischers „Meine 60 denkwürdigen Partien“ ist, kann sich entspannt zurücklehnen, denn es gibt nur 16 derartige Fälle. Die übrigen 44 Partien hielt Karsten Müller aus anderen Gründen für instruktiver, zumal Fischers Werk auch im Jahr 1967 endet und Müller somit aus einem anderen Fundus auszuwählen vermochte. Die Partiekommentare bleiben in der überwiegenden Zahl der Fälle angenehm auf das Wesentliche reduziert, so dass der rote Faden des Spielgeschehens nie verlorengeht und der Leser sich hervorragend von Müller durch die Partien geleitet fühlt. Das Buch aus dem renommierten Joachim Beyer Verlag macht dank seiner Übersichtlichkeit und dem Hardcover einen sehr hochwertigen Eindruck. Wer sich einzelne oder gar alle Partien „to go“, sprich unterwegs, ansehen möchte, vermag dies anhand der QR-Codes, die sich über jeder Partie befinden. Etwas schade und damit der einzige Kritikpunkt von mir ist, dass sich aufgrund des Druckbildes vereinzelt leere Seiten im Buch finden. Hier wären ggf. Kurzbiographien ausgewählter Fischer-Gegner möglich gewesen. Vielleicht ist das eine Anregung für die Zweitauflage? Insgesamt ein ebenso gutes wie überraschendes Buch zu Fischer, das mit einer leichten und angenehmen nostalgischen Note daherkommt!   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2022 Bobby Fischer war und ist eine Projektionsfläche und regt immer noch dazu an, sich mit ihm zu beschäftigen. 2014 kam der Film „Baueropfer – Spiel der Könige“ in die Kinos, Thema war der Kampf um die Weltmeisterschaft 1972 in Reykjavik, und im Knesebek-Verlag erschien jüngst eine Graphic Novel unter dem Titel „Bobby Fischer, Eine Schachlegende zwischen Genie und Wahnsinn“. Auch in zahlreichen Büchern steht Fischer im Mittelpunkt, er selbst hat unter anderem Lehrbücher veröffentlicht und das Werk „Meine 60 denkwürdigen Partien“ von 1957 bis 1967, noch vor seinem Sturm auf die WM-Krone. Mit seinem Buch „Bobby Fischer, 60 beste Partien“ hat Schachgroßmeister und Autor Karsten Müller nun ein weiteres Werk dem Fischer-Universum hinzugefügt. Er hat 60 der instruktivsten Partien Fischers ausgewählt und mit verschiedenen neueren Engines geprüft, heißt es im Vorwort. Dabei seien zwar Fehler in alten Analysen aufgefallen, aber Fischers Partien würden ungeachtet dessen immer noch im alten Glanz oder noch heller strahlen. Denn selbst der strenge Blick von Spitzen-Programmen sei nur selten auf Fehler gestoßen, dementsprechend könne jeder Leser aus diesen Partien lernen, um seine eigene Spielstärke zu verbessern. Hilfreich sind QR-Codes, mit denen man jede der Partien, die von 1963 bis 1992 reichen, auf das Handy holen und nachspielen kann. Sieben der Partien sind aus dem Jahre 1972 gegen Boris Spasski in Reykjavik und sechs gegen Spasski von 1992 in Sveti Stefan/Belgrad. Im Geleitwort betont Schachgroßmeister Robert Hübner, Müllers Arbeit sei vorzüglich dazu geeignet, einen ersten Zugang zu Fischers Meisterschaften zu gewinnen. Die Kommentare sind kurz und knapp gehalten, die wichtigsten Angaben der Rechner mitgeteilt und man wird nicht durch eine Unmenge von Varianten abgelenkt. Gleichwohl gibt es an einigen Stellen eine vertiefte Analyse, mit denen man die Gedankengänge hinter der Zügen nachverfolgen kann. Ein zusätzliches Plus sind die im Buch verteilten, rund 50 zum Teil ganzseitigen Fotos von Fischers Gegnern. Dazu kommen Zitate, die Fischers Spiel kommentieren. Dies lässt eine große Schachepoche mehr als erahnen, im Zusammenspiel mit den Partien kann man sich in eine Schachwelt vertiefen, die mit ihren Protagonisten und Bobby Fischer an der Spitze bis heute von ihrer Faszination nichts eingebüßt hat.    

38,00 €*
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Daniel: Alexander Aljechin - Biografie des 4. Schachweltmeisters
Alexander Aljechin (1892–1946), der 4. Schachweltmeister, hat ein Leben voller Höhen und Tiefen durchlebt. Geboren als wohlhabender russischer Aristokrat, verlor er durch die Oktoberrevolution Hab und Gut und suchte – von brennendem Ehrgeiz getrieben – sein Heil auf den 64 Feldern des Schachbretts, wo er schon früh eine außergewöhnliche Begabung zeigte. Seine Genialität entlud sich in zahllosen brillanten Partien und glanzvollen – aber positionell untermauerten – Kombinationen, bis heute zählt er zu den überragenden Angriffsspielern der Schachgeschichte. Aber auch durch seine Kommentierungskunst hat er nachhaltige Zeichen gesetzt, seine Partiesammlungen und Turnierbücher bieten eine zu seiner Zeit erstaunliche Fülle an Analysen, die selbst heutige Leser noch zu faszinieren vermögen. Seinem schachlichen Genie stehen die menschlichen Schwächen gegenüber, er galt als egozentrisch und jähzornig, entwickelte eine verhängnisvolle Neigung zu Alkohol und Nikotin, und er kollaborierte mit den Nazis. Von der Schachwelt geächtet, starb er krank, verarmt und einsam in einem portugiesischen Seebad. Der Autor skizziert in diesem Buch die Vita dieser widersprüchlichen und schillernden Persönlichkeit, deren schachliche Leistungen die Zeiten zweifellos überdauern werden. 1. Auflage 2012, 128 Seiten, gebunden

13,95 €* 24,80 €* (43.75% gespart)
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Kohlmeyer: Weltmeister lehren Schach
Weltmeister haben einen reichhaltigen Erfahrungsschatz. Sie beherrschen nicht nur die Theorie, sondern auch auf dem Gebiet der Psychologie können sie jedem Schachfreund eine Menge beibringen. Das fand in der Literatur bisher wenig Aufmerksamkeit.Schachweltmeister berichten in diesem Buch, wie sie sich auf Turniere vorbereiten, was sie während eines Wettkampfes erleben und wie sich ihr Tagesablauf gestaltet. Viele der zahlreichen Glanzpartien werden von den Champions selbst kommentiert.Die Beiträge von Steinitz, Lasker, Capablanca, Aljechin, Euwe, Botwinnik, Smyslow, Tal, Petrosjan, Spasski, Fischer, Karpow, Kasparow, Kramnik, Anand, Khalifman, Ponomarjow, Kasimdschanow und Topalow bieten Schachfreunden jeder Spielstärke viel Erfahrung, Erkenntnisgewinn und praktische Hinweise.   Mit beigelegter CD-ROM und vielen Partien von Steinitz bis Ponomarjow im CBH- CBF- und PGN-Format.   304 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag    

13,95 €* 29,80 €* (53.19% gespart)
Kohlmeyer: Bobby Fischer Genie zwischen Ruhm und Wahn
Er hatte einen höheren Intelligenzquotienten als Albert Einstein und war die schillerndste Figur des Schachs. Kein Weltmeister beeinflusste das Spiel so wie Bobby Fischer. Gleichwohl war der Amerikaner auch umstritten wie kein anderer Schachspieler. Der Berliner Schachpublizist Dagobert Kohlmeyer beschreibt in diesem Buch die Glanzleistungen und verschiedenen Facetten des Genies. Er zeigt das Profil eines Menschen, der auf seinem Spezialgebiet Außergewöhnliches leistete und die größten Triumphe feierte, aber im normalen Leben nicht zurechtfand. In der Schacharena wurde Bobby Fischer bewundert, für sein eigensinniges Verhalten erntete er Kopfschütteln.Nach dem WM-Sieg 1972 tauchte Fischer unter, hatte Psychosen und schockierte die Welt mit bizarren politischen Äußerungen. Zeit seines Lebens war er auf der Flucht vor der Wirklichkeit. Eine Heimat hatte der Ruhelose nicht. Das bestätigten dem Autor viele Persönlichkeiten, die Fischers Weg kreuzten. Sein Zuhause war allein das Schach. Bobby Fischers wahres Testament sind seine genialen Partien. 190 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension: Nicht nur Schachspieler halten Bobby Fischer (1943-2008) für die fähigste und zugleich kontroverseste Figur der jüngsten Schachgeschichte. Er gehört für immer zu den größten Stars des Sports wie Muhammad Ali, Björn Borg oder Mark Spitz. Genie und Wahnsinn zeichnen ihn aus und wie kaum ein anderer polarisiert er über seinen Tod hinaus bis heute die öffentliche Meinung. Der Autor legt eine fesselnd geschriebene Biografie vor, die die wichtigsten Stationen des Weltmeisters von 1972 von vielen Seiten beleuchtet. Ergänzt durch Erinnerungen einiger Zeitgenossen Fischers, z.B. von Boris Spasski. Der Autor webt hier wichtige Partien Fischers in seinen Ausführungen mit ein, die insbesondere aktiven Spielern einen Einblick in Fischers Virtuosität gewähren. Carl Münzel , im Juni 2013   Rezension: Dagobert Kohlmeyer  ist der bekannteste Schachjournalist im deutschsprachigen Raum und einer der fleißigsten.  Jetzt hat er ein Buch über Bobby Fischer vorgelegt.  Um es gleich vorweg zu sagen: Es ist ein großartiges Buch:  facettenreich, spannend, teils tiefschürfend – teils locker erzählend, fehlerkorrigierend, klischeeabbauend und im unnachahmlichen Stil des Autors  so geschrieben, dass das Lesen zum Genuss wird. Mit diesem Buch wird das Leben des vielleicht größten, sicherlich aber faszinierendsten Schachspielers aller Zeiten durchmessen. Fischer war eine schillernde  Figur mit großartigen Licht- aber auch gravierenden Schattenseiten.  Beides, das Positive und das Negative seiner Persönlichkeit, wird im Buch herausgearbeitet. Fischer war einerseits auf geniale Weise extrem im Schach und andererseits auf erschreckende Weise extrem außerhalb des Schachs. Experten haben ihn als schizoid bezeichnet, ausgestattet  mit übergroßer Ich-Bezogenheit und ausgeprägtem Verfolgungswahn. Manche seiner Meinungen konnte man nicht nur nicht teilen, sondern musste sie verabscheuen. So leugnete er etwa den Holocaust und applaudierte den Terroristen des 11. September. Mit dieser ihm eigenen Mischung aus Fähigkeit und Exzentrizität schaffte es Fischer, Schach immer zu etwas Besonderem zu machen, er musste sich nur ans Brett  setzen. Seiner Aura konnten sich auch jene nicht entziehen, die einen etwas entfernteren Bezug zum Spiel hatten. Das Buch geht auch der Frage nach, warum das so war. Für mich war es Fischers 1972er Wettkampf gegen Spasski in Reykjavik, der die Grundlage für mein bis heute anhaltendes Interesse für das Schach in zahlreichen seiner Facetten  legte, von Kunst und Wissenschaft bis Sport, Spiel und Spannung . Weltweit nahmen viele Menschen, und nicht nur Schachfans, an diesem Ereignis Anteil. Ein solches Echo fand dieser Zweikampf, dass die Berichterstattung über die Geschehnisse  auf einer  kleinen europäischen Insel in der New York Times zeitweise die Meldungen über den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf auf Seite 2 verwies. Es war die Goldene Ära des Schachs. Es war das, was Bobby Fischer mitnahm, als er ging. Vorausgegangen war die aus heutiger Sicht nur als monumentaler Fehler zu bezeichnende Entscheidung der FIDE, Fischer 1975 den Weltmeistertitel abzuerkennen. Natürlich war die Entscheidung formal korrekt, bewirkte aber, dass die Schachwelt auf Jahrzehnte dem ausgefallenen Match zwischen Fischer und Karpow nachtrauerte. Ein Match, das laut Anatoli Karpow nicht normal hätte enden können  „Entweder sie schleppen mich ins Krankenhaus oder ihn ins Irrenhaus.“ Das ist sicher übertrieben, zeigt aber doch, welch epische Titanenschlacht auch er erwartete. Viele Weggefährten Bobby Fischers und andere, am Schachgeschehen Beteiligte kommen im Buch zu Wort und liefern  auch bisher noch unbekannte Details, interessante Einschätzungen, unterhaltsame Episoden aus dem Leben Fischers  im und außerhalb des Schachs. Das Buch profitiert hier enorm  davon, ja es gibt ihm ein Alleinstellungsmerkmal, dass sein Autor mit den meisten herausragenden Persönlichkeiten des Schachs der letzten Jahrzehnte bekannt ist oder war, mit vielen  sogar befreundet.  So hat er auf dem kurzen Dienstweg  oft leichten, jedenfalls aber überhaupt Zugang zu Personen, die über Bobby Fischer Lesenswertes beizutragen vermögen. Zudem scheut  sich D. Kohlmeyer  bei Interviews  nicht, fernab ausgetretener Pfade, unkonventionelle Fragen zu stellen. All  das macht das Buch zu einem echten Kohlmeyer. Die Persönlichkeit des Autors schimmert an vielen Stellen erfreulich durch, da auch einige seiner Erlebnisse zur Sprache kommen. Nach dieser Einschätzung, hier noch ein paar Fakten zum Buch im Kurzdurchlauf: Es enthält 48 Kapitel auf 190 Seiten, 51 Abbildungen in Schwarz/Weiß, 8 vollständige Partieanalysen von Fischers Partien gegen Byrne, Tal, Benkö. Petrosjan und Spasski, teils mit den immer lehrreichen Anmerkungen von Artur Jussupow. Ferner gibt es ausführliche Interviews mit Fischer Biograph Frank Brady, dem kürzlich verstorbenen Fischer-Freund und Schachschiedsrichter des Jahrhunderts Lothar Schmid, dem Matchdirektor  beim Fischer-Comeback Janos Kubat, Ex-FIDE-Präsident Fridrik Olafsson, sowie  weitere  Gespräche mit zahlreichen Zeitzeugen wie Jewgeni Wasjukow, Vlastimil Hort, Juri Awerbach, Anatoli Karpov  nebst einschlägiger  O-Töne von Viswanathan Anand, Peter Leko, Boris Spasski u.a. Obwohl ich bereits viel über Fischer gelesen habe, konnte ich dennoch manches hinzulernen und fand insbesondere die Darstellung von Fischers Jahren im Untergrund, die Informationen über seine Mutter und Herbert Bastians  erstaunliche Funde über Fischers berühmten und bisher als Patzer in die Schachgeschichte eingegangenen Läuferzug gegen Spasski faszinierend, um nur einmal drei Aspekte zu benennen. Letztlich gilt gerade auch bei Bobby Fischer der Satz des Autors in seinen Danksagungen am Ende des Buches: „Selbst wenn man sich viele Jahre mit Bobby Fischer beschäftigt hat, überrascht er einen immer wieder aufs Neue. Ganz ergründen wird man das Wirken des 11. Weltmeisters der Schachgeschichte wohl nie.“ Diese Sätze münden in die letzten Worte des Autors im Buch: „Bobby, see you later.“ Sie sind berührend und sagen viel auf einmal. Professor Christian Hesse, Im Mai 2013

19,80 €*
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Ehn, Jungwirth & Ragger: Eva Moser - Phantasie und Präzision auf dem Schachbrett
Eva Moser war ein Jahrhunderttalent des österreichischen Schachs. Schon wenige Monate, nachdem sie das Spiel im Alter von zehn Jahren kennengelernt hatte, gewann sie bereits die österreichische Jugendstaatsmeisterschaft. Das wiederholte sie in den folgenden Jahren sieben Mal. 1998 konnte sich die junge Kärntnerin mit der Silbermedaille bei der Europameisterschaft der Mädchen unter 16 Jahren im steirischen Mureck erstmals international in Szene setzen. Ihre Begeisterung für Schach war grenzenlos und so stürzte sie sich mit großem Erfolg in die internationale Turnier- und Open-Szene. Als erster Österreicherin wurde ihr im Jahr 2003 der Frauen-Großmeistertitel verliehen und 2004 folgte der internationale Meistertitel bei den Männern. Im selben Jahr wurde sie Zweite bei der österreichischen Staatsmeisterschaft der Männer, die in „allgemeine Klasse" umbenannt werden musste, und rückte auf Platz 22 der Weltrangliste der Frauen vor. Zwei Jahre später war ihr erneuter Anlauf zum Staatsmeistertitel von Erfolg gekrönt. Trotz stärkster Konkurrenz kürte sie sich bei der Staatsmeisterschaft 2006 als erste Frau in Österreich zur Staatsmeisterin der allgemeinen Klasse. Bei der Europameisterschaft der Frauen in Dresden 2007 gelang ihr die Qualifikation zur K.O.-Weltmeisterschaft der Frauen, bei der sie 2008 in der ersten Runde gegen Lilit Mkrtchian denkbar knapp ausschied. Von ihren zahlreichen Turniererfolgen ragt besonders der im Großmeisterturnier von Augsburg 2013/14 heraus, bei dem sie eine erste „männliche" Großmeisternorm erzielte und ihr eine unsterbliche Partie mit fünf Damen am Brett gelang. Bei all diesen Erfolgen beeindruckte die Art, wie sie sie erreichte. Trotz ihrer freundlichen kollegialen Art war sie am Schachbrett eine „Löwin", die kompromissloses, kämpferisches Schach mit ausgezeichneten Endspielkenntnissen zu verbinden wusste; die Zahl ihrer Remispartien ist sehr gering. Das Studium der Eröffnungstheorie reichte ihr bald nicht mehr, sie begann früh, eigene Wege zu gehen und setzte auf ihre Kreativität. „Phantasie statt Theorie" lautete ihr Motto. Neben ihrer Schachkarriere schloss Eva Moser das Studium der Betriebswirtschaft ab und arbeitete bis zu ihrem allzu frühen Tod in der Redaktion des österreichischen Schachmagazins „Schach Aktiv".   200 Seiten, 53 Farbfotos, gebunden, Grossformat, Leseband, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Juni 2021 Auf die Frage, welche Pläne sie für die Zukunft habe, antwortete Eva Moser dem Autor und Schachjournalisten Michael Ehn in einem Interview, sie wolle nach dem Gymnasium auf alle Fälle beruflich etwas mit Schach machen, zuerst müsse sie aber ihre Spielstärke erhöhen. Dieses Gespräch fand 1998 im südoststeierischen Mureck statt, wo die europäischen Jugendmeisterschaften ausgetragen wurden. Die junge Schachspielerin, die Ehn eine „Löwin“ nennt, errang bei diesem Turnier die Silbermedaille. Welchen grandiosen Erfolgsweg die 1982 geborene Eva Moser zurücklegte, beschreiben die Autoren Michael Ehn, Kurt Jungwirth und Markus Ragger eindringlich und aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. So führt Ehn in fünf Kapiteln in das Thema 100 Jahre Frauenschach in Österreich ein und steckt damit den geschichtlichen Rahmen ab. Sein Interview und die Gespräche, die er mit Moser führte, zeigen – wie die Erinnerungen des Präsidenten des österreichischen Schachbundes und langjährigen Vizepräsident der FIDE Kurt Jungwirth – mit welcher Kraft und Ausdauer es die brillante Schachspielerin aus dem Kärtnerland schaffte, sich den Ruf eines Jahrhunderttalents zu erarbeiten. „Es gibt kreative Geister, Ausnahmetalente, die ihre Genialität jung ausspielen“, so Jungwirth. Sie verlassen die Bühne des Lebens zu früh, als Frühvollendete. Und Ehn ergänzt: „Sie nutze ihre Bedenkzeit oft bis zur Neige, spielte kompromissloses, kämpferisches Schach und erreichte viele komplexe Stellungen. Schnelle, billige Remisen gab es bei ihr nicht.“ Vertieft wird diese Spielweise in vier Kapiteln, die Schachgroßmeister Markus Ragger beigetragen hat. Er nimmt die Lieblingseröffnungen von Eva Moser unter die Lupe, erläutert auf 80 Seiten ihr spannendsten Partie-Momente und Endspiele. Dieser genaue Blick wird erweitert durch die 15 besten Partien, die Ragger zusammen mit Moser kommentiert hat. Ergänzend dazu gibt es einen 16-seitigen Farbteil, der mit über 50 Fotos mit dem Tag der Taufe beginnt und bis ins Jahr 2013 reicht. Fazit: Eva Moser starb Ende März 2019 mit 36 Jahren an den Folgen von Leukämie. Das Buch über sie ist ein Denkmal an eine bis heute inspirierende Schachspielerin.    

38,00 €*
Geilmann: Der indische Meister Malik Mir Sultan Khan
1929 betritt Malik Mir Sultan Khan die Weltbühne und erspielt sich bemerkenswerte Turniererfolge. Der junge Mann, der zu dem Gefolge eines indischen Diplomaten gehört, zählt vorübergehend zu den zehn besten Schachspielern der Welt. Die erstaunliche Karriere endet abrupt im Jahre 1933. Khan kehrt zusammen mit seinem Herrn nach Britisch-Indien zurück. Er verstirbt dort im Jahre 1966, ohne dass er noch einmal international in Erscheinung trat. Dieses Buch zeichnet den außergewöhnlichen Lebensweg dieses Schachmeisters, soweit es die schmale Quellenlage zulässt, nach.   Ulrich Geilmann (Aljechin – Leben und Sterben eines Schachgenies, Aljechins Ring – Operation Botwinnik) wurde 1963 in Essen geboren und wohnt am Niederrhein. Er ist diplomierter Stadtplaner und im öffentlichen Dienst tätig. Geilmann ist Hobbyschachspieler, Vizepräsident des Schachbundesliga e. V. und Mitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft. Er war Teamchef einer Schachbundesligamannschaft und berichtet mit einem launigen Erzählstil regelmäßig im Internet über seine Erlebnisse auf Schachturnieren und abseits der Bretter.224 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitsch im Juni 2018 Es gibt in diesem Buch ein Foto des Schachspielers Malik Mir Sultan Khan, das sich von allen anderen Fotos unterscheidet: Der Inder sitzt lächelnd vor einer Siegertrophäe. Auf den zahlreichen anderen Fotos sieht man ihn hochkonzentriert oder es sieht manchmal auch so aus, als ob er nie richtig dazugehört. Etwa auf einem Foto, das ihn mit Vera Menchik, Géza Maróczy und Alexander Aljechin zeigt, gegen den Sultan Khan mit den schwarzen Figuren spielt. Der Inder schaut etwas abwesend drein. Das Lächeln auf dem Siegerfoto mag dagegen dadurch ausgelöst worden sein, dass Sultan Khan zu diesem Zeitpunkt, August 1932, die Britischen Meisterschaft mit 8,5/11 Punkten in London gewonnen hatte, vielleicht auch, weil er wusste, dass er seinen Zenit erreicht hatte. Tatsächlich war der Inder aber bescheiden, zuvorkommend und spielte nur für den Diplomaten Nawab Malik Sir Umar Hayat Khan Tiwana, zu dessen Gefolge er als Diener gehörte und der ihn mit nach England brachte. Ulrich Geilmann hat nach zwei Büchern, in denen Aljechin im Mittelpunkt stand, ein drittes Buch über Malik Mir Sultan Khan geschrieben. Er rückt den Meisterspieler damit wieder in das Licht der Schachöffentlichkeit, die zum größten Teil nichts über den Inder weiß, der vorübergehend aber zu den zehn besten Schachspielern der Welt zählte und die Szene in England mit seinen Erfolgen kräftig durcheinanderbrachte. Der Autor, unter anderem Vizepräsident der Schachbundesliga, greift, wie auch in seinen beiden Büchern zuvor, in „Der indische Meister Malik Mir Sultan Kahn, Leben und Wirken“ zu einem literarischen Trick. Er schlüpft in die Rolle eines Samuel Ian Bradshaw, der in der Ich-Form über eine Schiffsreise berichtet, auf der er Sultan Khan kennenlernt. Dieser befindet sich nach seinen Erfolgen in England auf der Rückreise in seine Heimat und damit sind die Grundlagen für die Geschichte gelegt. Geilmann grenzt die Geschichte zeitlich sehr eng ein und beginnt sie zu erzählen als sie im Grunde schon vorbei ist. In einer Anmerkung zum Auftakt des Buches weist der Autor den Leser auch darauf hin, dass die Handlung frei erfunden ist und es sich bei dem Buch um reine Unterhaltungsliteratur handelt, die sich zwar auf historische Fakten berufen kann, gleichzeitig aber fiktive Elemente enthält. Dieser Kniff macht es einfach, Figuren auftreten zu lassen, die gar nicht existieren und Gespräche wiederzugeben, die gar nicht stattgefunden haben. Der Verlauf der Story erleidet dadurch allerdings keinen Nachteil, ganz im Gegenteil. Es wird ein überaus sympathisches Bild von Sultan Khan gezeichnet, der, geboren 1905, in jungen Jahren zunächst die indische Schachvariante erlernte. Geilmann lässt dies die Hauptfigur geschickt selbst erklären, was durchaus authentisch wirkt. So kennt das indische Schach keinen Doppelschritt des Bauern von der Grundstellung aus. Ebenso kann der Bauer, wenn er die letzte Reihe erreicht hat, nicht beliebig umgewandelt werden, sondern immer nur in die Figur, die zu Partiebeginn auf dieser Linie stand. Sultan Khan musste sich also nicht nur auf das europäische Schach einstellen. Fremd waren ihm auch, so Geilmann in seiner Geschichte, die Notation, die Lehre der Eröffnungen und das Positionsspiel. Der Inder war vielmehr ein Meister des Endspiels, er spielte intuitiv und konnte eine für ihn verloren geglaubte Partie doch noch in einen Sieg wenden. In England explodierte Sultan Khan förmlich. Im Tabellenteil lässt sich nachlesen, wie der Inder ab 1928 an die Spitze rückte und erste Plätze bei der Britischen Meisterschaft in Ramsgate 1929, in Cambridge 1932, in Hastings 1933 und 1935 in Delhi erzielte. So schnell und intensiv der schachspielende Diener auf sich aufmerksam machte, so schnell war er nach der Rückkehr mit seinem Herrn nach Britisch-Indien auch schon wieder vergessen. International trat Sultan Khan nie mehr in Erscheinung, er verstarb 1966. Der Autor lässt den Leser mit der Geschichte nicht allein. Neben Partiefragmenten und Analysen gibt es eine umfangreiche Sammlung von über 180 Partien, die der Inder in der Zeit von 1928 bis 1935 gegen die führenden Schachspieler ausgetragen hat. Spielt man diese Partien nach, spürt man etwas von der Intuition Sultan Khans, der oft mit einem hoch aufgetürmten Turban am Schachbrett saß. Ulrich Geilmann bezieht am Ende auch Stellung. So habe der Weltschachverband 1950 offiziell 27 noch lebenden Weltklassespielern den Titel „Großmeister“ verliehen. „Khan hätte den Ehrentitel ebenfalls verdient“. Fazit: Ulrich Geilmann hat die dürre Quellenlage über Malik Mir Sultan Khan gekonnt ausgeschöpft und daraus eine Geschichte im Plauderton gezimmert, ohne geschwätzig zu wirken. Lobenswert ist die Partien-Sammlung, die einem den vergessenen Schachspieler näherbringen und zeigen, wie schnell sich Khan mit den Spieltechniken auf der europäischen Schachbühne zurechtfand und Erfolg hatte.

19,80 €*
Koblenz: Schach lebenslänglich - Erinnerungen eines Erfolgstrainers
Alexander Koblenz stellt in seinem Buch eine Reihe selbstloser Romantiker, ja glühender Fanatiker vor, die trotz der verächtlich herablassenden Haltung ihrer Umgebung, trotz der zermürbenden Kämpfe am Schachbrett und der im Alter drohenden Armut ihrem geliebten Beruf in einem jahrzehntelangen schweren Lebenskampf unverbrüchlich die Treue hielten. Zu diesen Bekennern gehört auch der Autor des vorliegenden Buches. Als junger Mann verzichtete er auf eine ehrenvolle, gesicherte Laufbahn und wandte sich, von der Verständnislosigkeit seiner Umgebung begleitet, einer ungewissen Zukunft entgegen. Auf dem dornigen Lebensweg eines Berufsschachmeisters erfuhr er alle damit verbundene Unbill, zweifelte aber keinen Augenblick an der Richtigkeit seiner Wahl. Vielseitig begabt und kämpferisch von Natur, hat Alexander Koblenz auch als Schachjournalist und Schachtrainer Hervorragendes geleistet. Er war es, der Michail Tal auf dem Weg von der Schulbank zur Weltmeisterschaft als Ratgeber begleitete. Gerade in seiner Eigenschaft als Pädagoge bewährte er sich ganz besonders – dank seiner Herzensgüte, seiner ständigen Hilfsbereitschaft und der seltenen Fähigkeit, ganz im Schüler aufzugehen. 244 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Uwe Bekemann im März 2015 Mit dem Namen Alexander Koblenz verbindet man als erfahrener Schachanhänger drei Dinge: 1.Starker sowjetischer Großmeister. 2.Autor mehrerer ausgezeichneter Schachbücher. 3.Langjähriger Trainer von Michail Tal. In seinem Buch „Schach lebenslänglich“ kommt alles von dem zusammen. Das Werk ist jüngst in seiner 3. Auflage als Imprint des Schachverlags Ullrich im Joachim Beyer Verlag erschienen. Es trägt den Untertitel „Erinnerungen eines Erfolgstrainers“. In seinen Vorauflagen habe ich das Buch nicht gekannt. Für mich waren seine Inhalte somit Neuland, soweit ich im Laufe der Jahrzehnte nicht aus anderen Quellen etwas dazu erfahren habe. Es gehört zu jenen Werken, die ich im Zuge der Vorbereitung dieser Rezension komplett durchgearbeitet habe, wobei aber nicht wirklich von Arbeit zu sprechen ist. „Schach lebenslänglich“ ist ein Lesebuch zum Schach, bereichert um etliche herausragende Beispiele aus der Turnierpraxis (im Wesentlichen Partieauszüge, in denen etwas ganz Besonderes passiert ist). Das Buch ist so interessant und fesselnd geschrieben, dass ich gerne alles daraus erfahren wollte. Koblenz schildert zahlreiche Momente der Schachgeschichte, die er persönlich miterlebt hat. Kurioses, Witziges, Spannendes, Ärgerliches, Erstaunliches – alles findet seine Plätze im Werk. In den meisten Fällen war er Beteiligter oder Zeuge eines Vorgangs, sodass er dem Leser alles quasi aus erster Hand liefern kann. Meine Lieblingsepisode hat er allerdings nicht als Zeitzeuge begleitet, sondern „nur“ selbst erfahren, und zwar von Eduard Lasker. Sie betrifft dessen Namensvetter, Ex-Weltmeister Emanuel Lasker. Ich möchte sie kurz schildern: Während einer Atlantikreise forderte ein Fahrgast ihn (Anmerkung UB: Emanuel Lasker) zu einer Schachpartie auf. Lasker erzählte dem neuen Bekannten, auch er habe seinerzeit gern Schach gespielt. „Dann gebe ich Ihnen eine Dame vor“, sagte der Reisegefährte, der das Interesse des Neulings wecken wollte. Lasker willigte ein und verlor zwei Partien nacheinander. „Das Spiel ohne Dame“, sagte er darauf zu seinem Partner, „scheint gewisse Vorteile zu bieten, vielleicht deshalb, weil der König in der Ausgangsstellung nicht durch die Dame in seiner Bewegungsfreiheit behindert wird. Gestatten Sie, dass jetzt ich ohne Dame spiele!“ „Das ist ja lächerlich!“ antwortete der Passagier. „Ich habe Sie zweimal ohne Dame besiegt, und jetzt wollen Sie mir vorgeben! Das ist absurd!“ Lasker blieb jedoch bei seinem Vorschlag. Schließlich willigte der Partner ein, verlor einige Partien. Diese Zeilen und deren Fortsetzung finden sich im Übergang der Seiten 198, 199. Den klaren Schwerpunkt im Werk bilden die Erzählungen, die das Verhältnis und die Zusammenarbeit Alexander Koblenz / Michail Tal betreffen. Koblenz hat den auch in Deutschland sehr beliebten Ex-Weltmeister von jungen Jahren an betreut und ihm große Dienste geleistet, um Weltmeister zu werden sowie zahlreiche andere große Erfolge zu erzielen. Ein wenig erinnert die Beziehung zwischen beiden an ein Vater-Sohn-Verhältnis, Tal tituliert seinen Trainer respektvoll als „Maestro“. Als Leser spürt man, dass Koblenz emotional gebunden ist, wenn seine Erzählungen Michail Tal betreffen. Es ist wie eine schützende Hand, die er über seinen Schützling hält, selbst beim Schreiben von „Schach lebenslänglich“. Emanuel Lasker, Eduard Lasker, Alexander Aljechin, Efim Bogoljubow, Leonid Bronstein, Juri Awerbach, Michail Botwinnik, Bobby Fischer, Paul Keres, Max Euwe – dies ist nur eine Auswahl der großen Namen der Schachgeschichte, zu denen der Leser viel erfährt, oft auch sehr Menschliches. Die erwähnten Beispiele aus der Turnierpraxis betten sich durchgehend in den Text ein. So entsteht ein symbiotisches, ein inhaltlich sehr harmonisch gestaltetes Werk. Und wenn Sie eine Vermutung haben sollten, wie die Beispiele aus der Praxis Michail Tals überwiegend aussehen: Ja, diese trifft zu! Spektakuläre Opferwendungen und Bewunderung auslösende Kombinationen, das Salz in der Suppe der besonderen Partien und eine Spezialität des Ex-Weltmeisters, in „Schach lebenslänglich“ finden sie eine neue Präsentationsplattform. Fazit: „Schach lebenslänglich“ ist ein Werk, das gleichermaßen unterhält wie informiert. Es widmet sich in erster Linie Personen und Episoden der Schachgeschichte, mit einem besonderen Schwerpunkt zu Michail Tal. Die Gegenstände der Beschreibungen stammen zumeist aus dem persönlichen Erleben des Autors. Auf den Punkt gebracht ist das Werk ein Schach-Lesebuch, in dem sich Beispiele aus der Spielpraxis in die Unterhaltung eingliedern. Ich empfehle dieses Buch demjenigen zum Kauf, der Plaudereien mit historischem Hintergrund mag.

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Dietze: Schachphänomen Paul Morphy
Paul Charles Morphy gehört, verglichen mit berühmten Zeitgenossen wie Adolph Anderssen oder Howard Staunton, eher zu den ,rätselhaften’ Spielerpersönlichkeiten der Schachgeschichte. Ein solches Schicksal bleibt zumeist jenen Größen vorbehalten, in deren Lebenslauf es früher oder später heißt: zeigte psychische Auffälligkeiten; kapselte sich zusehends ab; wurde schwermütig, ein Sonderling, ein Einzelgänger …  Kurz – all jenen, die höchst unfreiwillig die Volksweisheit zu nähren und sie somit am Leben zu erhalten haben, gemäß derer Wahnsinn und Genie dicht beieinander liegen. Nun ist es nicht das Ziel dieses Buch, die mehr oder weniger obskuren Bereiche von Morphys Leben auszuleuchten, schließlich ist es keine psychologische Studie, sondern ein Schachbuch. Und in diesem soll keine Seelenforschung betrieben werden, sondern es soll einzig und allein um eine möglichst verlässliche Beantwortung der Frage gehen, was es denn nun mit dem Schachspieler Morphy tatsächlich auf sich hatte. Zu diesem Zweck hat der Autor – ein Schachhistoriker, dessen Interesse schon immer speziell jenem amerikanischen ,Superstar’ des 19. Jahrhunderts galt, der wohl mit Recht als einer der ,ungekrönten Weltmeister’ angesehen werden darf – nicht nur 100 von dessen aussagekräftigsten Partien zusammengetragen, sondern auch sehr detailliert dessen Lebensweg nachgezeichnet – und zwar von der Entdeckung des Wunderkindes bis hin zu seinem frühen Tod. Das Ergebnis ist ein überaus lebendiger Einblick in einen äußerst interessanten Abschnitt der Schachgeschichte, der es sicherlich nicht verdient hat, schlichtweg in Vergessenheit zu geraten.   148 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag    Rezension von Jörg Palitzsch im April 2018  Der 1837 in New Orleans geborene und mit nur 47 Jahren an einem Schlaganfall gestorbene Paul Charles Morphy gilt als einer der größten Schachspieler. Er spielte in der kurzen Zeit seines Wirkens Partien, die zu den schönsten zählen. Der Autor Otto Dietze hat mit „Schachphänomen Paul Morphy“ ein stimmiges Bild über den Amerikaner geschrieben und einen Einblick in dessen Spielkunst gegeben. Im April 2017 feierte Dietze seinen 90. Geburtstag, er hat sich als Publizist und Übersetzer russischer und englischer Schachliteratur einen Namen gemacht. Im speziellen hat er sich mit Forschungen über Paul Morphy beschäftigt, was in dem Buch kenntnisreich zutage tritt. Zwar ist der Text in verkürzter Form bereits 1996 in der Rochade Europa erschienen, wurde aber für die erste Buchauflage von dem Schachbuchautor Lothar Nikolaiczuk überarbeitet und ergänzt. Herausgekommen ist eine Lebensbeschreibung Morphys, die sich nicht allein an den biografischen Daten abarbeitet. Dietze verknüpft Fakten des Amerikaners mit 100 kommentierten Parteien. Ohne Effekthascherei, der man bei Paul Morphy schnell erliegen könnte, ist es eine spannende Erzählung über einen ungewöhnlichen Schachspieler, der als der „ungekrönte Weltmeister“ gilt. Morphys internationale Schachkarriere währte kaum sechs Monate, als er ab Juni 1858 in England und Frankreich alles besiegte, was Rang und Namen hatte. Darunter Adolf Anderssen, der ebenfalls als „ungekrönter Weltmeister“ galt. Das Ergebnis des Wettkampfes in Paris war deutlich. Morphy gewann mit 7:2 bei zwei Remis. Zu einem Duell mit Howard Staunton, der zwischen 1843 und 1851 als stärkster Schachspieler der Welt galt, kam es unterdessen nicht. Der Engländer ging ihm geschickt aus dem Weg. So kehrte Paul Morphy im Mai 1859 nach New York zurück und ihm wurde einen triumphaler Empfang bereitet. Trotz allen Erfolges nahm er an keinen offiziellen Wettkämpfen mehr teil. Bis zu seinem frühen Tod wurde er schwermütig und litt an Verfolgungswahn. Fazit: Eine von Max Euwe kommentierte Partie Morphys gegen De Riviére, eine von Morphy kommentierte Partie zwischen McDonnell und Labourdonnais sowie 20 Aufgaben über Schlusskombinationen des weltmeisterlich spielenden Amerikaner runden den positiven Eindruck des Buches ab.   Rezension von Heinz Däubler im Juni 2017Paul Morphy – Ein SchachphänomenIm Vorgriff auf die 180. Wiederkehr des Geburtstags des „ungekrönten Weltmeisters“ Paul Charles Morphy ist 2016 im Joachim-Beyer-Verlag Otto Dietze „Schachphänomen Paul Morphy“ erschienen. Der Verlag kann sich glücklich schätzen, mit dem Schachhistoriker Otto Dietze – ehrenamtlicher Schachtrainer, der schon 20 Schachbücher aus dem Russischen und Englischen übersetzt hat – einen Experten gewinnen zu können, dessen Interesse schon immer dem amerikanischen Schach-Superstar des 19. Jahrhunderts galt und sich als Mitglied des Förderkreises für Schachgeschichtsforschung speziell mit Forschungen über PaulMorphy beschäftigt hat.Das vorliegende Büchlein ist umso wertvoller, als es nur eine bescheidene Anzahl von meist vergriffenen Büchern gibt, die sich mit Leben und Spiel des genialen Amerikaners beschäftigen. Anhand von 100 augewählten Partien, die der bekannte Schachbuchautor Lothar Nikolaiczuk unter Nutzung moderner Schachprogramme kritisch durchleuchtet hat, wird das schachliche Vermächtnis Morphys und sein Leben abgebildet. Zur Klarstellung sei vermerkt, dass es sich hierbei nicht um eine psychologische Studie, sondern in erster Linie um ein Schachbuch handelt.Als Quintessenz der angebotenen Partien lassen sich einige Schlussfolgerungen ziehen, die für den Schachspieler von heute durchaus lehrreich sind. So kann festgestellt werden, dass die wunderbaren Kombinationen Morphys nicht aus dem Nichts kommen, sondern Ergebnis eines gediegenen Positionsverständnisses sind. Was dessen Klarheit anbelangt, war er seinen Zeitgenossen wohl 50 Jahre voraus. Dabei hat er Mittel angewendet, die auch heute zu beachten sind:- Rasche Figurenentwicklung- Eroberung des Zentrums- Einsatz von BauernhebelnFazit: Ein bemerkenswertes Buch über Leben und schachliches Wirken des besten Spielers des 19. Jahrhunderts und unbedingt lesenswert.  Rezension von Uwe Bekemann im Mai 2016 Mit „Schachphänomen Paul Morphy“ hat der Joachim Beyer Verlag als Imprint des Schachverlags Ullrich eine Neuerscheinung mit Alleinstellungspotenzial herausgebracht. Sein Autor ist der Schachhistoriker Otto Dietze, den schachlichen Teil hat der bekannte Autor Lothar Nikolaizcuk überarbeitet – überarbeitet deshalb, weil das Werk auf Material beruht, das die Zeitschrift Rochade bereits im Jahr 1996 veröffentlicht hat. Das Werk ist eine lebendige und unterhaltsame Hommage an Paul Morphy, der vor rund 150 Jahren als weltbester Schachspieler angesehen wurde. Es bildet eine Einheit aus 100 Partien des Meisters, von denen sehr viele kommentiert sind, persönlichen und schachhistorischen Daten, narrativen Elementen und etwas Fotomaterial. Überwiegend sind die Partien mit Textkommentaren versehen, teilweise auch im Informator-Stil, also um Schachsymbole ergänzt, kommentiert worden. Abgerundet wird der Inhalt um 20 an den Leser gerichtete Aufgabenstellungen, die er im „Morphy-Stil“ absolvieren soll. Auch dieses Element erfüllt in meinen Augen einen Auftrag zur Unterhaltung, ein Schulungsanspruch ist damit nicht verbunden. Morphy, der schon in sehr jungen Jahren sein meisterliches Spiel zeigte und dem ein nur kurzes Leben von rund 47 Jahren beschieden war, zeigt sich im Porträt des Werkes als außergewöhnlicher Spieler, der in Sachen des positionellen Verständnisses den Kontrahenten seiner Zeit voraus war, und als angenehmer sowie ehrenhafter Mensch. Seine Sehnsucht nach einem Match gegen Howard Staunton, das ihm die Chance gegeben hätte, in den Augen der Öffentlichkeit als – allerdings inoffizieller, weil es den Titel noch nicht gab – Weltmeister angesehen zu werden, blieb unerfüllt. Auch andere Größen der damaligen Zeit, darunter auch Staunton und Anderssen, werden im Werk charakterlich beschrieben. Staunton kommt dabei nicht allzu gut weg, Anderssen dagegen umso besser. Staunton hat sich wohl auf ein intrigierendes Taktieren verlegt, um einem Wettkampf gegen Morphy auszuweichen, den er offenbar als überlegen fürchtete. Auch „Schachphänomen Paul Morphy“ kann nicht klären, warum Morphy sich nach einer Rückkehr nach einem von Schach geprägten Aufenthalt in Europa und schließlich vollständig vom Schachspiel abgewendet hat, will es aber auch nicht. Vielleicht gab es auch einen Zusammenhang mit der Enttäuschung über Stauntons Verweigerungshaltung, aber dies ist Spekulation. Nur am Rande und damit auf eine sehr verantwortungsvolle Weise erwähnt Dietze, dass Morphy gegen Ende seines Lebens mit geistigen Problemen zu tun hatte. Aus heutiger Sicht sind viele der abgebildeten Partien mit großen Fehlern belastet. Dies mindert ihren Unterhaltungswert in keiner Weise, kann ihn teilweise sogar dadurch steigern. Die Fehler sind im Kontext der Zeit zu würdigen. Erst die nachfolgend eingetretene enorme Entwicklung der Schachtheorie macht es uns möglich, viele der damaligen „Patzer“ so zu abstrahieren, dass wir sie nach positionellen Regeln etc. bewerten können. „Schachphänomen Paul Morphy“ nimmt einen ungefährdeten Platz in der aktuellen Schachliteratur ein, der von keinem anderen Werk berührt wird. Wer, und dies besonders auf Deutsch, von Morphy mehr erfahren und wer von dessen Spiel bestens unterhalten werden möchte, macht mit dieser Neuerscheinung einen sehr guten Griff. Auf ein gleichartiges anderes Werk kann er nicht ausweichen. Fazit: „Schachphänomen Paul Morphy“ ist aus meiner Sicht eine schachhistorisch wertvolle Arbeit mit einem zudem hohen Unterhaltungswert.

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Brinckmann: Grossmeister Bogoljubow
Reihe: "Meilensteine des Schach" Band 11 Diese Partiesammlung aus dem Jahre 1953, die sich dem Schaffen des Großmeisters Efim Bogoljubow (1889-1952) widmet, füllt eine Lücke in der Schachliteratur, denn es ist nach wie vor das einzige Buch in deutscher Sprache über den aus der Ukraine stammenden Weltklassespieler. Der Autor A. Brinckmann präsentiert nach einer kurzen Biografie und Charakterisierung seines Protagonisten sowie einer Auflistung seiner Match- und Turnierergebnisse eine (kommentierte) Auswahl von 50 seiner besten Partien. Weitere 14 unkommentierte Partien mit bemerkenswerten Spielzügen beschließen das Buch.    Bogoljubow war Berufsschachspieler, seinen größten Triumph feierte er in Moskau 1925 (1. Platz vor Lasker und Capablanca). Sein grundsätzlich gesunder Spielstil war vornehmlich positionell ausgerichtet, während seine großen taktischen Fähigkeiten sich insbesondere dann entfalteten, wenn er seine Gegner strategisch überspielt hatte. Nur seine allzu optimistische Grundhaltung und eine daraus erwachsene, zur Leichtfertigkeit neigende Spielweise kostete ihn manchen Punkt und war auch verantwortlich für schwankende Turnierresultate.   Wer indes seine besten Partien  nachspielt, wird auf eine Quelle erbaulicher Unterhaltung und gehaltvoller Instruktion stoßen. Sie für nachfolgende Generationen verfügbar zu machen und damit ein Stück schachlicher Zeitgeschichte zu konservieren, ist das Anliegen dieses Buches.     Alfred Brinckmann (1891-1967), deutscher Schachmeister, IM-Titel 1953; Funktionär, Journalist und Autor zahlreicher Schachbücher (Lehrbücher, Biografien und Turnierbücher). Der 1. Platz in Berlin 1927 vor Bogoljubow, Nimzowitsch und Sämisch war sein größter Erfolg.   148 Seiten, kartoniert   Rezension: Erst durch das Werk „Großmeister Bogoljubow“ ist mit bewusst geworden, dass ich von diesem großen Meister der Vergangenheit noch nie eine Partiensammlung oder eine Biografie in deutscher Sprache gesehen habe, obwohl ich mich schon über Jahrzehnte hinweg intensiv mit dem Schachspiel befasse. Der Rückentext des Buches stellt heraus, dass es nach wie vor das einzige deutschsprachige Buch über Bogoljubow ist.   Diese Partiensammlung stammt aus dem Jahre 1953, ist also gleich nach dem Tode Bogoljubows in 1952 erschienen. Der Käufer erhält das Werk, das von Alfred Brinckmann geschrieben worden ist, heute in einer neu bearbeiteten Auflage 2015. Erschienen ist es in der Reihe „Meilensteine des Schach“ im Joachim Beyer Verlag als Imprint des Schachverlags Ullrich. Wenn ich „Großmeister Bogoljubow“ mit einem einzigen Satz charakterisieren sollte, so sähe dieser wie folgt aus: ein sehr unterhaltsames Werk aus kommentierten Partien, zahlreichen Erzählungen und Daten zur Geschichtsschreibung des Schachspiels. Auf den Punkt gebracht und auf das Wesentliche konzentriert ist das Buch genau das. Einer kurzen Beschreibung mit der Überschrift „Der Meister und der Mensch“ zur Vita des Porträtierten schließen sich mehrere Seiten mit Ergebnisdaten zur Turnierpraxis Bogoljubows an. Dem folgt als dritter Teil und damit als Kernstück die Sammlung aus 48 kommentierten Partien des Meisters. 12 „Schnappschüsse und Momentaufnahmen“ schließen das Werk ab; bei ihnen handelt es sich um bemerkenswerte Züge, die Bogoljubow in weiteren Partien gespielt hat und die in Fragmenten abgebildet sind. Bei der Betrachtung der Auflistung der Turniererfolge Bogoljubows fällt auf, dass er außerhalb der ersten Jahre seiner Karriere ganz überwiegend in Deutschland gespielt hat. Dies ist dadurch erklärlich, dass er hier seine Wahlheimat gefunden hat, wenn zu Beginn auch wohl nicht so ganz freiwillig. Er war Teilnehmer des Kongresses in Mannheim 1914 und wurde bei Kriegsausbruch kaserniert. In Deutschland fand er dann seine Frau, sodass der aus der Ukraine stammende gebürtige Russe seine Zelte dauerhaft hier aufschlug.   Die 48 Partien im Buch sind sehr unterhaltsam kommentiert. Alfred Brinckmann hat teilweise Originalkommentare verwendet, wie er schreibt, aber offenkundig auch selbst viel beigetragen. Er war Internationaler Meister, Journalist und Buchautor, was ihn zum Schreiben einer bemerkenswerten Partiensammlung befähigte. Die Kommentierung ist textlich geprägt. Analysen bleiben in einer überschaubaren Tiefe. Eingeleitet wird eine Partie mit einer kurzen Erzählung, die auf mich fast noch mehr Reiz ausgeübt hat als die Darstellung des Verlaufs. Brinckmann verwendet eine sehr blumige Sprache, er arbeitet viel mit Metaphern. Der damaligen Zeit dürfte es geschuldet sein, dass es hin und wieder leicht verschroben klingt. Das Werk ist eben authentisch, auch in den Formulierungen.   Nicht originalgetreu sind die eingearbeiteten Diagramme. Diese zeichnen sich durch eine zeitgemäße, eine moderne Optik aus. Hier also hat der Verlag dem Nutzen für den Leser Vorrang vor einem historischen Erscheinungsbild eingeräumt.  Wenn man ein Buch über Bogoljubow schreibt oder ein solches dann rezensiert, darf natürlich der vielleicht berühmteste Satz aus dem Mund des Meisters nicht fehlen. „Mit Weiß gewinne ich, weil ich Weiß habe. Mit Schwarz – weil ich Bogoljubow bin.“ Diese Aussage mag etwas überheblich klingen, ist aber eine feinsinnige Spielerei. Auf Russisch heißt „bog“ Gott und „ljubow“ heißt Liebe. Also …   Fazit: „Großmeister Bogoljubow“ ist ein Buch zur ausgezeichneten Unterhaltung im und zum Schach. Es setzt Efim Bogoljubow ein Denkmal, als Spieler und auch als einem sympathischen Menschen. Die aktuelle Neuausgabe 2015 erhält ein in meinen Augen sehr erhaltenswertes Werk für die Nachwelt und macht es für die Gegenwart erst wieder neu verfügbar. Uwe Bekemann, September 2015  

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Brinckmann: Siegbert Tarrasch - Lehrmeister der Schachwelt
Reihe: "Meilensteine des Schach" Band 12 Siegbert Tarrasch (1862-1934), zu seiner Zeit apostrophiert als Praeceptor Germaniae (lat. Lehrmeister Deutschlands), hat durch seine Schriften weit über die Grenzen Deutschlands hinaus gewirkt, Generationen von aufstrebenden Schachspielern nachhaltig beeinflusst und erheblich zur Popularisierung des Schachs beigetragen. Sein wegweisendes Lehrbuch Das Schachspiel (1931) hat bis in die Gegenwart etliche Neuauflagen oder Bearbeitungen erlebt, und viele kleine und große Meister des Spiels hatten ihre schachlichen Wurzeln in der Tarrasch-Schule. Daher mag auch die im Buchtitel vorgenommene geografische Ausdehnung auf die gesamte Schachwelt weithin  berechtigt sein. Obschon Tarrasch immer ein Amateur war und den größten Teil seines Lebens als Allgemeinmediziner in Nürnberg praktizierte, daher beruflichen Verpflichtungen häufig Priorität einräumen musste, gehörte er für rund 20 Jahre zu den vier besten Spielern der Welt. Den Zenit seiner Schachlaufbahn erreichte er mit den Turniersiegen in Wien 1898 und Monte Carlo 1903, in dieser Phase wurde er gar mit dem Prädikat „Turnierweltmeister“ bedacht.   Alfred Brinckmanns Kollektion der besten 63 Tarrasch-Partien, 1963 in erster Auflage erschienen, blieb für gut vier Jahrzehnte das einzige Werk über Tarrasch in deutscher Sprache. Die aktuell vorliegende Zweitauflage enthält nach wie vor die biografische Einleitung und eine Reihe kommentierter Endspiele (Manuskripte aus Tarraschs Nachlass), die den zentralen Partieteil einrahmen. Der letztere ist nun gründlich überarbeitet worden hinsichtlich der Kommentare und Varianten, die im Lichte heutiger Analysen vielfach umgeschrieben oder ergänzt werden mussten. Dafür wurden einige wenige Partien (Gesamtzahl nun 58) und das Kapitel „Lieder ohne Worte“ (mit 15 Partien ohne verbale Erläuterungen) gestrichen. Die so erneuerte Partiesammlung wird hoffentlich dazu beitragen, das Leben und Werk des großen, vielleicht größten Schach-Lehrmeisters nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.   204 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag       Rezension „Siegbert Tarrasch, Lehrmeister der Schachwelt“ von Alfred Brinckmann war lange das einzige deutschsprachige Buch über den „Praeceptor Germaniae“, seine Erstauflage stammt aus dem Jahre 1963. In der Reihe „Meilensteine des Schach“ ist es vom Joachim Beyer Verlag als Imprint des Schachverlag Ullrich mit einer überarbeiteten Neuauflage 2015 herausgegeben worden. Dieses auch schachgeschichtlich interessante Werk ist quasi runderneuert worden. Auf den ersten Blick fallen das moderne Schriftbild und die gleichfalls modern gestalteten Diagramme auf. Dem entsprechend ist ein neuer Schriftsatz erstellt worden, die Diagramme sind allesamt neu erarbeitet und eingefügt worden. Der Verlag hat dabei eine hohe Sorgfalt an den Tag gelegt, woran nichts ändert, dass ich auf Seite 198 einen kleinen Diagrammfehler entdeckt habe (eine weiße Dame kommt schwarz daher). Im Vordergrund aber steht natürlich die inhaltliche Modernisierung. Aus den ehemals 63 enthaltenen Partien sind durch Streichung nun 58 geworden, die auch hinsichtlich der Aktualität der Kommentare angefasst worden sind. Leider gibt das Werk keine Auskunft darüber, wer diese Arbeit geleistet hat, aber er hat seine Sache gut gemacht. So fällt auf, dass auch kleinere Änderungsbedarfe erkannt worden sind, wie beispielsweise solche aufgrund des Übergangs vom 20. auf das 21. Jahrhundert. Der Leser erhält fein kommentierte Partien, deren Kommentare nicht vom Dogmatismus beherrscht werden, für den der Name Tarrasch steht. Vielmehr ist die Kommentierung, die teilweise auch auf fremde Kommentare wie etwa solche von Tartakower zurückgreift, neutral gehalten. Sie nimmt Tarraschs Ansichten und Aussagen ergänzend auf. Die kommentierten Partien unterhalten als solche, das Werk somit insgesamt als gut gemachte Partiensammlung. Zusätzlich interessant werden sie über eine teilweise feinsinnige Textunterhaltung, die sich vom schlichten Verlauf der Spiele loslöst. Tarrasch, dem nicht nur seine feste Position im Meinungsstreit über „das richtige Positionsspiel“ zugeschrieben wird, sondern auch eine erhebliche Arroganz, kommt nicht direkt zu Wort, sondern wird selbst zitiert. Gegenmeinungen, auch teilweise feinzüngig und pointiert geäußert, kommen auf die gleiche Weise zum Zuge. So ergibt sich ein insgesamt buntes Bild, das in Sachen Schach, Schachhistorie und Streit über die „richtige“ Spielanlage im Schach eine sehr kurzweilige Unterhaltung bietet. Aus der Erstauflage erhalten geblieben ist eine biografische Einleitung, während ein Abschnitt mit unkommentierten Partien entfernt worden ist. Weiter erhalten geblieben sind mehrere Endspiele aus Tarraschs Nachlass, die sich an die kommentierten Partien anschließen. Abgeschlossen wird dieser Bereich durch die Komposition eines sogenannten Turmgambits, die dem Wiener Georg Marco zugeschrieben wird. Humoristisch ironisch werden die Extrempositionen von Tarrasch darin aufs Korn genommen. Dessen Namen erkennt man nur, indem man ihn als Teil aus einem orientalischen Fantasienamen herausliest. In dieser Fantasiepartie gewinnt Tarrasch mit u.a. einem Sextupelbauern, nachdem er sich in deren Verlauf fortwährend selbst bestätigt und widerlegt. Das nicht selten selbstgefällige Schwarz-Weiß-Urteil Tarraschs, das man heute vermutlich als etwas „verbohrt“ bezeichnen würde, wurde ihm so übersteigert als Spiegelbild vorgehalten. Aus meiner ganz persönlichen Sicht zählt „Siegbert Tarrasch, Lehrmeister der Schachwelt“ zu den interessantesten Neuauflagen in der Verlagsreihe „Meilensteine des Schach“, so wie der Porträtierte selbst zweifellos zu den ganz großen und schillernden Personen der Schachwelt zu zählen ist. Das Buch ist sehr unterhaltsam und vermittelt auch ein Feeling des damaligen „Systemstreits“ in der Schachwelt, an dem Tarrasch prägend beteiligt war. Die Partiensammlung ist alles andere als „Museumsschach“; nicht zuletzt die moderne Überarbeitung macht das Werk zu einem interessanten Element der aktuellen Schachliteratur.   Uwe Bekemann, Januar 2016

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Budrich & Schulte: Das war Klaus Junge
Reihe: "Meilensteine des Schach" Band 03   Partien und Aufzeichungen Es war auf dem Neujahrstag vor nunmehr 90 Jahren, als ein großes, vielleicht das größte deutsche Schachtalent (nach Lasker und Tarrasch) das Licht der Welt erblickte. Klaus Junge war indes nur ein kurzes Leben vergönnt. Am 18. April 1945 starb der 21-Jährige kurz vor Kriegsende einen sinnlosen Heldentod im Felde, bevor seine Schachlaufbahn ihren Zenit hätte erreichen können. Bereits früh vom Vater schachlich geprägt und trainiert, war Klaus Junges Entwicklung im Schach rasant vorangeschritten. Er war erst 13, als eine erste Gewinnpartie von ihm in einer Hamburger Schachspalte erschien. Mit 18 hatte er Großmeisterstärke erreicht und wurde von einem Aljechin als der kommende Weltmeister gesehen. Gerühmt wurde auch seine frühe spielerische Reife, die sich vor allem im Endspiel zeigte. Eine komplexe Variante der Halbslawischen Verteidigung, später nach Botwinnik benannt, wurde von Klaus Junge in die Turnierpraxis eingeführt (Stammpartie gegen Rudolf Palme, Bad Elster 1941). Er berechtigte zu den allergrößten Hoffnungen, nur gegen das Schicksal war das Endspiel letztlich nicht zu gewinnen. Bereits 11 Jahre nach seinem tragischen Tod, 1956, erschien dieses Buch über Klaus Junge. Es berichtet über den Lebensweg von Klaus Junge und enthält 40 ausführlich kommentierte Partien, in die auch Anmerkungen von Junge selbst eingeflossen sind. Zudem wurde eine Abhandlung von Klaus Junge „Fernschach – Brettschach“ aufgenommen, eine Übersicht über seine Schachlaufbahn sowie Turniertabellen beschließen das Buch. Durch die aktuelle Neuauflage wird eine gefragte Biografie (und Partiesammlung) der heutigen Schachgeneration wieder zugänglich, aber auch die Erinnerung wachgehalten an einen jungen Schachstern, der allzu früh verglühte im Feuer eines weltumspannenden Wahnsinns.   98 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

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Capablanca: 75 seiner schönsten Partien
Reihe: "Meilensteine des Schach" Band 01 José Raúl Capablanca (1888-1942), das kubanische Schachgenie, gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den Lichtgestalten der Schachwelt. Vielfach als Wunderkind gepriesen, begann seine kometenhafte Karriere im Turnierschach mit dem allseits unerwarteten Sieg im hochkarätig besetzten Turnier zu San Sebastian 1911. Die Serie seiner Erfolge resultierte im Gewinn des WM-Titels 1921 und nochmals im überwältigenden Sieg von New York 1927, aber auch nach seinem Titelverlust triumphierte er in diversen Turnieren, zuletzt in Moskau 1936 und (gemeinsam mit Botwinnik) in Nottingham 1936. Seine Partien manifestieren eine besondere Harmonie und Leichtigkeit, die Logik seines strategisch-planvollen Spiels wirkt bestechend, seine präzise Technik in der Umsetzung kleiner Vorteile beeindruckt. In der Verteidigung kaltblütig agierend und im Angriff beherzt zupackend, demonstrierte „Capa“ außerdem eine nahezu perfekte Beherrschung des Endspiels.  Die vorliegende Partiesammlung (in der deutschen Fassung um 25 Partien reduziert gegenüber der englischen Erstausgabe von 1947) bietet eine chronologische Auswahl der schönsten Partien Capablancas, vom Wettkampf gegen Corzo 1901 bis zu seinen letzten Partien vor dem zweiten Weltkrieg. Die Partiekommentare wurden von Harry Golombek verfasst, während Jules du Mont einen Gedenkartikel beigesteuert hat. Mit dem aktuellen Nachdruck dieses lange vergriffenen Klassikers ist ein Buch wieder erhältlich, das Capablancas Erbe, die unvergänglichen Meisterwerke seiner Schachkunst, vor der Vergessenheit bewahrt. Es dürfte auch auf die heutige Generation der Schachspieler seinen tiefen Eindruck nicht verfehlen.   194 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag    Rezension von Heinz Däubler im Mai 2019 Der Joachim-Beyer-Verlag ist bekannt dafür, dass er dem geneigten Schachfreund vergriffene historische Schachliteratur durch eine Neuauflage zugänglich macht. Etliche solcher Werke hat der Verlag mit der Serie „Meilensteine des Schachs“ zum Leben erweckt. Aus dieser Reihe stellen wir „J. R. Capablanca – 75 seiner schönsten Partien. Ausgewählt von H. Golombek“ als vierte unveränderte deutsche Auflage vor. Das Kultbuch rückt den dritten Weltmeister der Schachgeschichte José Raúl Capablanca, dessen Geburtstag sich Ende letzten Jahres zum 130. Mal jährte, ins rechte Licht. Aufgelegt wurde die erste Ausgabe 1947 in englischer Sprache, die 100 der besten Capablanca-Partien enthielt. Mit der Herausgabe der ersten deutschen Übersetzung 1980 wurde die Partienanzahl auf 75 reduziert. Für den Schachfreund von heute stellt sich die Frage, ob einem solchen Werk mehr als nur historische Bedeutung zukommt. Dies ist zweifellos der Fall. Meister von heute sind sich in der Beurteilung einig, dass auch Nachfolgegenerationen von alten Meister lernen sollten. Dies trifft in besonderer Weise auf die Ideenfindung im Mittelspiel sowie auf exakte Endspielführung zu. Der Autor hat das Werk chronologisch aufgebaut. Es bettet die exzellenten Partien in die Beschreibung von Capablancas schachlichem Werdegang ein. In den zehn Kapiteln „Die frühen Jahre“, „Schnelle Entfaltung“, „Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft“, „Weltmeister“, „Sieg und Niederlage“, „Versuche der Rehabilitation“, „1929 – Ein reiches Jahr“, „Prolog des Abschieds“, „Siegreiche Rückkehr“ und „Der letzte Akt“ zeichnet er Capablancas Leben und Wirken trefflich nach. Was sonst noch gefällt: – Übersetztes Vorwort aus 1. Englischer Auflage 1947 – Mehrseitige Gedenkrede auf Capablanca von J. duMont – Ausführliche Kreuztabellen von Capablancas Turnieren Fazit: Ein feiner Klassiker, der in keiner Schachbibliothek fehlen sollte, und absolut lesenswert.

19,80 €*
Dombrowsky: Friedrich Sämisch - Schachkünstler auf 64 Feldern
Der Berliner Friedrich Sämisch ist ein fast vergessener Meister, der erst nach schweren Kriegsverletzungen sein Schachtalent entdeckte. Schnell stieß er in die Weltklasse vor und konnte sich auch gegen die Weltmeister Lasker, Capablanca, Aljechin und Euwe behaupten. Seine Erfolge beim Blindsimultanspiel machten ihn in Europa zum Star mit Kultstatus. Michael Dombrowsky erzählt von seinem aufregenden und tragischen Leben auch abseits der Schachfelder. Inhalt:  Vorwort Der Traum vom MeistertitelScharaden und WahrheitVom Lehrling zum Meister Schritte in die Weltklasse Die "wilden" Zwanziger1928 - Das goldene Jahr Die Zeit der Trauer Zurück in der Arena Terror regiert in Deutschland Siege am Vorabend des KriegesAuf Leben und Tod Noch ein neues LebenNekrologLiteraturverzeichnis Anhang 384 Seiten, gebunden, Verlag Sonstige

49,00 €*
Dreyer & Sieg: Emanuel Lasker - Schach, Philosopie, Wissenschaft
"Sicherlich ist Laskers Ruhm heute hauptsächlich der Tatsache zu verdanken, daß er, als einziger Deutscher, siebenundzwanzig Jahre lang Schachweltmeister war (1894-1921); länger als jeder Weltmeister vor ihm oder nach ihm. Aber eine Verkürzung seines Lebens auf diesen Aspekt übersieht, daß Lasker mit ungewöhnlicher geistiger Vielseitigkeit auch auf anderen Gebieten schöpferisch und fruchtbar tätig war. Es ist die Aufgabe dieses Bandes, Laskers Lebenswerk in diesen Bereichen nachzugehen." Sieben Autoren beschäftigen sich in diesem Band mit Emanuel Lasker, dem Schachweltmeister, Mathematiker und Philosophen – einem Intellektuellen zwischen den Welten in unruhigen Zeiten einer Zeit beschleunigten sozialen Wandels und radikaler politischer Umbrüche. 289 Seiten, kartoniert, Verlag Europäische Verlagsanstalt

18,00 €*
Dworetski: Für Freunde und Kollegen - Beruf Trainer
Mark Dvoretski wurde 1947 in Moskau geboren. Er ist Internationaler Meister, Verdienter Trainer der UdSSR, von Russland und Georgien, und FIDE Seniortrainer. Zu Recht gilt er als einer der besten Trainer der Welt. Mehrere seiner Schüler wurden starke Großmeister: u.a. S. Dolmatov, A. Jussupow, A. Dreev, V. Zvjagintsev, E. Inarkiev. Mark Dvoretski ist auch ein außerordentlich erfolgreicher Buchautor. Für seine Bücher "Die Endspieluniversität” und "Tragikomödien im Endspiel” erhielt er 2010 von der FIDE die Boleslavsky Medaille. Dieses neue Buch hat nicht nur seine Lebenserinnerungen zum Inhalt. Die ungewöhnliche Autobiographie zeigt das Schachleben in Russland aus der Sicht des Trainers. Besonders interessant sind die Begegnungen des Autors mit den Titanen des Schachs, wie Botvinnik und Tal. Nicht nur Schachtrainer, sondern alle, die sich im Schach verbessern wollen, finden hier viele wertvolle Tipps. Aber auch weniger ambitionierte Schachfreunde können unterhaltsame Geschichten und amüsante Anekdoten aus dem Leben des berühmten Trainers genießen.   425 Seiten, gebunden, Verlag Jussupow

27,90 €*
Dworetski: Für Freunde und Kollegen - Publikationen
Der zweite Band besteht hauptsächlich aus Artikeln und Interviews, die in den letzten Jahren im Internet und in Schachzeitschriften veröffentlicht wurden. Aber auch frühere Publikationen sind dabei, für sie habe ich manchmal neue Schachbeispiele eingeführt. Einige Teile sind speziell für das Buch geschrieben. Hier finden Sie keine rein analytischen Arbeiten, sondern ich untersuche allgemeine Fragen. Ich sage meine Meinung, wie man unterschiedliche Probleme bei Trainern lösen kann, gebe Ratschläge zur Wahl der Schachliteratur und deren Bearbeitung, analysiere die wichtigsten Faktoren, die die Ergebnisse von einzelnen Spielern und Schachmannschaften beeinflussen. Ein Abschnitt ist dem heutigen tand des Schachs in Russland und in der Welt und deren Entwicklungsperspektiven gewidmet. Unter den Kapitelnamen finden Sie die Quelle, wo sie veröffentlicht wurde. Die meisten meiner Artikel sind in Russisch und Englisch erschienen, in diesen Fällen nenne ich beide "Adressen”. Manchmal sind einige Korrekturen (stilistische oder analytische) dem Text hinzugefügt. Falls diese Veränderungen klein und unwichtig sind, sind sie nicht hervorgehoben. In wichtigen Fällen sind sie dagegen mit einer anderen Schrift geschrieben. Die Zitate sind, wie immer, kursiv dargestellt.   372 Seiten, gebunden, Verlag Jussupow

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Dr. Max Euwe: Auswahl seiner besten Partien
Reihe: "Meilensteine des Schach" Band 15 Dr. Max Euwe, der holländische Schachweltmeister von 1935-37, trat zum letzten Mal 1960 bei der Schacholympiade in Leipzig für sein Heimatland am Turnierbrett an. Doch blieb er dem Weltschach verbunden und fungierte von 1970-78 als Präsident des Weltschachbundes FIDE. Hier bewies der Mathematikprofessor und Experte für Datenverarbeitung sein Verhandlungsgeschick, indem er die schwierige Aufgabe bewältigte, den Weltmeisterschaftskampf zwischen dem US-Amerikaner Robert James (Bobby) Fischer und dem Russen Boris Spasski über die Bühne zu bringen. Im November 1981 verstarb Max Euwe im Alter von achtzig Jahren. Max Euwes Partien, die Phantasie und Logik vereinen, üben einen eigenartigen Reiz aus. Das Niveau des Wettkampfes um die Weltmeisterschaft 1935 zwischen Aljechin und Euwe gilt auch heute noch als unübertroffen. So versteht es sich von selbst, dass die neu aufgelegte Partieauswahl ihren Platz in der Schachliteratur gefunden hat. In diesem Buch lebt der große Schachmeister Max Euwe ebenso weiter, wie in seinen zahlreichen schachliterarischen Werken.   200 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Oktober 2018 Dr. Max Euwe - Eine Auswahl seiner besten Partien Der fünfte Schachweltmeister Dr. Max Euwe (1935 bis 1937) genoss nicht nur in seiner Heimat Holland Kultstatus. Als Fide-Präsident von 1970 bis 1978 verschaffte er sich auch auf internationaler Ebene großen Respekt. In seine Zeit als FIDE-Präsident von 1970 bis 1978 fiel im Jahr 1972 auch das Weltmeisterschaftsspiel zwischen Bobby Fischer und Boris Spassky in Reykjavik, in der er eine schwierige Vermittlerrolle übernehmen musste. Dabei kam dem Mathematikprofessor und Daten-Experte sein großes Verhandlungsgeschick zugute. Euwe trat aber vor allem als Autor unzähliger Schachbücher hervor, die bis heute als Lehrmaterial dienen. Dazu zählen seine umfangreichen Theorien über das Endspiel sowie seine Abhandlungen über das Positions- und Kombinationsspiel im Schach. In einer dritten Auflage ist jetzt in der Reihe „Meilensteine des Schach“ im Joachim Beyer Verlag eine Auswahl seiner besten Partien erschienen. Im Vorspann des Buches werden die Laufbahn Euwes und sein Weg zur Weltmeisterschaft beleuchtet, die mit dem Sieg in Hastings 1934/35 die Krönung brachte. In einem weiteren Beitrag schreibt Kurt Richter über Dr. Euwe und seine Freunde, die sich mit großer Bewunderung und Hochachtung über den außergewöhnlichen Schachspieler äußerten. So etwa Großmeister Dr. Ossip Bernstein: „Für mich gibt es keine Ex-Weltmeister.“ Es sei genauso wie es im Römischen Reich hieß: semel heres -semper heres, wer einmal etwas erbt, bleibe immer Erbe. Sprich Max Euwe werde stets Weltmeister sein. Diesem Einstieg folgen vier Beiträge mit Partiebeispielen über Euwe. Tigran Petrosjan hat seine Erinnerungen mit „Ein Schüler schlägt den Meister“ und Dr. Mikhail Botwinnik „Ein unangenehmer Gegner“ überschrieben. Paul Keres erinnert sich an seine Begegnungen mit Euwe und Albric O'Kelly hat Partien ausgesucht, die Euwe als geschickten Taktiker und Psychologen zeigen. Im Hauptteil des Buches sind anschließend auf über 150 Seiten die besten Partien Euwes aufgeführt, die die herausragenden Leistungen des Holländers zeigen. Ein schwieriges aber trotzdem gelungenes Unterfangen, weil eine große Zahl an Euwe-Partien bereits veröffentlicht wurden. Fazit: Die Partien Euwes komplett abzubilden ist unmöglich, das Buch bildet sein Spielspektrum jedoch in allen Aspekten ab.

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Földeák: Géza Maróczy - Leben und Lehren
Reihe: "Meilensteine des Schach" Band 14 Wenn es in der Schachwelt – wie in anderen Bereichen des Lebens – neben den 'leuchtenden Stars' so etwas gibt wie 'graue Eminenzen', so gehörte der Ungar Géza Maróczy zweifellos der zweiten Kategorie an. Womit – um Missverständnissen vorzubeugen – nicht etwa gemeint ist, dass er ein zweitklassiger Spieler war. Denn immerhin erreichte er zu seiner besten Zeit etliche Siege und Spitzenplatzierungen bei den stärksten Turnieren – z.B. den 2.Platz in Nürnberg 1896 – zwar hinter Lasker, jedoch vor Tarrasch, Pillsbury, Janowski und Steinitz; den 1. Platz in Ostende 1905 vor Janowski und Tarrasch; den geteilten 1. Platz in Barmen 1905 gemeinsam mit Janowski vor Marshall usw. Und so ist es kein Wunder, dass er neben Siegbert Tarrasch als würdigster Herausforderer des gelegentlich wankenden Weltmeisters Emmanuel Lasker gehandelt wurde. Dass es jedoch nie zu einem Weltmeisterschaftskampf kam, lag vor allem daran, dass Maróczy – im Gegensatz zu Lasker – berufstätig war und nur seinen spärlichen Urlaub zum Schachspielen nutzen konnte. Seine geringere Bekanntheit lag womöglich an seinem Stil, der nicht auf Glanz und Gloria ausgerichtet war, sondern auf positionelle Präzision und geschliffene Endspielführung – eine Definition, die interessanterweise in heutiger Zeit dem Stil von keinem Geringeren als dem amtierenden 'Super-Weltmeister' Magnus Carlsen zugeordnet werden könnte. Wie auch immer gelingt es dem Autor ganz vortrefflich, uns Géza Maróczy näherzubringen, und zwar nicht allein den Schachspieler und -lehrer, sondern vor allem auch den Menschen. 176 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag     Rezension von Jörg Palitzsch im April 2018 Der deutsche Schachmeister Richard Teichmann hatte eine hohe Meinung über den ungarischen Großmeister Géza Maróczy. „Maróczy ist ein profunder Spieler und er spielt das Endspiel sehr gut. In seiner besten Form ist er ein sehr gefährlicher Gegner in dieser Art von Turnier“, sagte er 1911 am Rande des Internationalen Turniers in San Sebastián. Und José Raúl Capablanca, Schachweltmeister von 1921 bis 1927, erinnerte sich in einem Radiobetrag mit dem Titel „Lecciones elementales de ajedrez“: „Sein (Maróczys) positionelles Urteil, die höchste Qualität des wahren Meisters, war ausgezeichnet. Als sehr präziser Spieler und ausgezeichneter Endspielkünstler wurde er als Experte für Königinnenspiele berühmt.“ In der Serie „Meilensteine des Schach“ ist jetzt das 1971 erschienene Buch von Walter Árpád Földeák über den ungarischen Schachspieler Géza Maróczy in einer zweiten und überarbeiteten Auflage erschienen. Géza Maróczy betrat 1895 in Hastings die internationale Schachbühne, er war damals 25 Jahre alt. Dieses Turnier dokumentiert bis heute in vielerlei Hinsicht einen Wandel im Schach. Weltmeister Wilhelm Steinitz hatte einige Zeit davor seinen Titel an den jungen Emanuel Laser verloren. Hastings war auch der Beginn von Kur- und Hafenstädten als Austragungsort von Turnieren, die bis dahin zumeist im Großstädten stattfanden. Auch die romantische Schachauffassung war in den Hintergrund gerückt, Strategie und Positionsspiel hielten Einzug. Dies kam der schachlichen Rezeptur von Géza Maróczy sehr entgegen. Ihm war es möglich Schwächen zu überspielen, sie in eine Verteidigung zu drehen, die Initiative zu ergreifen und das Spiel so zu gewinnen. Er vertrat die Ansicht, eine solide Verteidigung könne dazu führen, dass der Gegner zu viele Risiken eingeht. Und Maróczy setzte auf Endspiele mit einer starken Dame, die ihm zeigte, welche Schwächen der Gegner hat. Als er 1905 das Turnier in Ostende gegen den Amerikaner Frank Marshall gewann, gaben ihm seine Zeitgenossen den Titel „Der Kaiser der Damenendspiele“. In vielen Partien des Buches, die Autor Földeák zusammengetragen hat, lässt sich dieser Spielstil nachvollziehen. Géza Maróczy, so schreibt der slowenische Schach-Großmeister Milan Vidmar in seinen Schacherinnerungen, habe jedes Turnier mit dem Aufgebot all seiner Kräfte ohne zu wanken durchgekämpft und nur auf das Ziel, den ersten Preis, ausgerichtet. So war es auch 1895 in Hastings: Für das Turnier wurden 22 Schachmeister zugelassen, um es zeitlich nicht zu lang werden zu lassen. Spielern, denen abgesagt wurde, spielten in einem parallel ausgetragenen Hauptturnier, das von Maróczy gewonnen wurde. 1924 setzte er sich in Hastings dann „regulär“ an die Spitze. Es wurde in zwei Gruppen gespielt. Mit Savielly Tartakower, der den Begriff der „Hypermodernen Schule“ prägte und Sieger der anderen Gruppe war, spielte Maróczy noch eine Partie, die remis endete. Walter Árpád Földeák, der unter anderem 1952 das Buch „Hundert preisgekrönte Schachpartien“ vorgelegt hat, zeichnet in „Géza Maróczy – Leben und Lehren“ den schwierigen Lebensweg des Ungarn auf, der für kurze Zeit als ernstzunehmender Herausforderer des deutschen Weltmeisters Emmanuel Lasker galt. Nur war Maróczy, im Gegensatz zu Lasker, beruflich stark eingebunden und auch nicht mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet, die es ihm erlaubt hätten, sich ausschließlich auf das Schachspiel zu konzentrieren. Materielle Sorgen zwangen ihn, 1920 Ungarn zu verlassen, unter anderem verbrachte er die Zeit bis 1928 in Holland, Deutschland und Amerika. Inzwischen 50 Jahre nahm er immer noch an Turnieren teil, musste aber oft genug den jüngeren Spielern die ersten Plätze überlassen. 1928 kehrte er in seine Heimat zurück und unterstützte die ungarischen Meister bei den FIDE-Olympiaden und der Münchner Olympiade 1936. Danach zog sich Maróczy vom aktiven Spiel zurück und widmete sich seinen literarischen Tätigkeiten. Er führte Schachspalten in Zeitungen und analysierte dafür über 2000 Partien. Er veröffentlichte Schachbücher, darunter eine der besten Sammlungen der Spiele des amerikanischen Meisters Paul Morphy. Maróczy, Ikone des ungarischen Schachs und unermüdlicher Lehrmeister, starb 1951 mit 81 Jahren in Budapest. „Ich sterbe gern, denn die Welt ist so hässlich geworden“, soll er am Ende gesagt haben. Der Beschreibung des Lebensweges schließt sich im Buch ein 73-seitiger Lehrteil mit rund 35 Partien an. Sie zeigen nicht nur die präzise Spielweise Maróczys, sondern auch seine analytische Urteilskraft über Partien, die er für die Zeitschriften Pesti Hirlap (Pester Journal) und Békés geschrieben hat. Fazit: Géza Maroczy war um 1900 einer der besten Spieler der Welt. Das Buch von Walter Árpád Földeák beleuchtet die spielerische als auch menschliche Seite des großen Ungarns mit allem Respekt und wahrt so das Andenken an eine große Persönlichkeit.

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Geilmann, Stiefel, Herbold: Boris Spasski - Der Leningrad Cowboy
“Boris Spasski – Der Leningrad Cowboy” ist mehr als nur eine Biografie über den 10. Schachweltmeister. Sein Weg zum Schacholymp wird ebenso nachgezeichnet, wie seine historische Niederlage 1972 gegen Bobby Fischer im Match des Jahrhunderts. Über 50 kommentierte Partien, aufgeteilt in 16 Kapitel, begleiten das Schachleben des genialen Russen von seinen Anfängen in den 40er Jahren in Leningrad bis zu seinem letzten Match gegen Viktor Kortschnoi 2009 in Elista. Fast 60 Illustrationen und Karikaturen des Protagonisten ersetzen in diesem Buch die sonst üblichen Mainstream-Fotos und stehen symbolisch für den ausgewiesenen Humor Spasskis. Auch Weggefährten auf der langen Schachreise kommen zu Wort: Die Internationalen Meister Bernd Schneider und Herbert Bastian, der Fidemeister Dirk Paulsen und der bekannte Schachorganisator Hans-Walter Schmitt geben ebenso launische wie charmante Anekdoten aus ihren Begegnungen mit Spasski preis. Zahlreiche Interviews und Statements des Weltmeisters sowie 64 Schachaufgaben aus seinem langen Schachleben runden das Gesamtbild ab. Eine beigefügte CD mit 2300 zum großen Teil kommentierten Partien bietet der Leserschaft zudem die Möglichkeit, sich mit dem schachlichen Vermächtnis des Weltmeisters auseinanderzusetzen. 348 Seiten, gebunden, mit CD 2300 Partien, Verlag Maya & Paul

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Golombek: Richard Retis beste Partien
Reihe: "Meilensteine des Schach" Band 04 Richard Réti (1889–1929) war nicht nur ein herausragender Schachmeister, der sich am Brett mit den Besten der Welt messen konnte. Er war auch ein brillanter Autor und kreativer Studienkomponist, ein revolutionärer Theoretiker und führender Vertreter der hypermodernen Bewegung in den 1920er Jahren. Die mit seinem Namen verknüpfte Réti-Eröffnung hat er durch sensationelle Erfolge hoffähig gemacht. Seine Genialität im Blindspiel stellte er 1919 und 1925 unter Beweis mit Weltrekorden im Blindsimultan.   Die vorliegende Neuauflage enthält 70 der schönsten Réti-Partien aus dem Zeitraum 1907 bis 1928, ausgewählt und kommentiert von Harry Golombek sowie durchgesehen und bearbeitet von Großmeister John Nunn. Unvergängliche Partien wie die Siege gegen Capablanca, Aljechin, Rubinstein, Euwe und Bogoljubow haben in diese Sammlung Eingang gefunden.   Mit seinen Endspielstudien, in denen er stets einfache und partienahe Stellungen anstrebte, hat Réti gleichfalls dauerhaften Ruhm erworben. Das Buch präsentiert 20 dieser feinsinnigen Aufgaben, in denen Rétis Verständnis von Schach als Kunst den reinsten Ausdruck fand.       Ein Gedenkartikel zu Réti sowie eine Einführung von John Nunn vervollständigen diesen Auswahlband, der das Schaffen eines großen Meisters würdigt und vor dem Vergessen bewahrt. Auch dem heutigen Leser werden die Partien und Studien dieses höchst originellen Schachkünstlers vielfach Vergnügen bereiten.   219 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

19,80 €*
Neu
Hort: Meine unvergessenen Partien
Viele, nicht mehr zu zählende Schachpartien habe ich in meinem bisherigen Leben ausgetragen, ob bei Wettkämpfen, Turnieren, Simultanen oder im privaten Umfeld. Jede für sich habe ich ernst genommen und bis zum Ende gespielt. Aber es gibt einige, die mir bis heute noch im Kopf herumschwirren, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen, die mein Schachleben schicksalhaft beeinflusst haben. In stillen Augenblicken sehe ich die Situationen, die Partien und vor allem die Gegner auch heute noch deutlich vor mir, wie in Stein gemeißelt. Nun, mittlerweile im 80sten Lebensjahr, glaube ich, ist es höchste Zeit, einen Teil dieser Partien aufs Papier zu bringen. In diesem Buch finden Sie neben meiner liebsten Partie „Hort-Minic“, auch die unglückliche, auf Zeit verlorene gegen Spasskij, die mich den Einzug ins Kandidaten-Halbfinale kostete. Dabei ist auch meine Partie gegen Hug in Skopje, die von der dortigen Jury zur besten der Olympiade gekürt wurde. Ich liebe auch die Partie gegen Lobron, in der seine weiße Dame auf h1 von seinen eigenen Figuren eingemauert, zur Bewegungsunfähigkeit verdammt ist. Dagegen, für die Partie gegen Gligorić, schäme ich mich noch heute, weil ich mehr Glück als Verstand gehabt habe. Was wären all die Partien, gäbe es nicht auch die lustigen, traurigen und seltsamen Ereignisse rund um die Bretter, die die Welt bedeuten? Berühmte Staatsmänner wie Fidel Castro, Tito und auch Che Guevara habe ich noch persönlich getroffen. Eine kleine Anekdote, Geschichte oder Einführung zu einigen Partien darf darum nicht fehlen! Vierzig Jahre meines Lebens habe ich im Sozialismus verbracht, die anderen vierzig Jahre in Deutschland, deshalb habe ich die Auswahl der Partien auf 40 beschränkt. Heute frage ich mich oft, wie ich meinen Schachstil bezeichnen könnte? Weder war ich ein guter Angriffsspieler noch ein Verteidiger. Mit der Theorie habe ich mich niemals so ausführlich beschäftigt, wie das heute bei den jungen Schachspielern im Zeitalter des Internets der Fall ist. Ich kannte mich also in der Theorie nicht gut aus, dennoch konnte ich mit Weiß und Schwarz praktisch sämtliche Eröffnungen spielen. Das war ein Plus, denn so konnten sich meine Gegner nicht speziell auf mich vorbereiten. Kurzum, ich hatte immer Überraschungen parat. Gerne fischte ich im Trüben, das sah ich als die wirkliche Denk-Herausforderung an. Besonders liebte ich es, die Gegner zu Fehlern zu verführen, was wahrscheinlich meiner Schwejkschen Herkunft geschuldet ist. Mit Schach habe ich jedenfalls die Welt kennengelernt und viel Schönes erleben dürfen. Dafür bin ich überaus dankbar! Den Lesern und Schachfreunden wünsche ich viel Vergnügen beim Eintauchen in längst vergangene Schachzeiten! Herzlichst Ihr Vlastimil Hort Eitorf, im Januar 2023 Vlastimil Hort hat viele, nicht mehr zu zählende Schachpartien in seinem bisherigen Leben ausgetragen, ob bei Wettkämpfen, Turnieren, Simultanen oder im privaten Umfeld. Jede für sich hat er ernst genommen und bis zum Ende gespielt. Aber es gibt einige, die ihm bis heute noch im Kopf herumschwirren, die ihn nicht zur Ruhe kommen lassen, die sein Schach-Leben schicksalhaft beeinflusst haben. Nun, mittlerweile im 80sten Lebensjahr, ist es höchste Zeit, einen Teil dieser Partien aufs Papier zu bringen, so Vlastimil Hort.   160 Seiten, gebunden, Nava Verlag

24,00 €*
Hübner: Elemente einer Selbstbiographie
Eine Sammlung von Aufsätzen, Vorträgen und Geschichten zu unterschiedlichen Themengebieten, zumeist außerhalb des Schachs.    Enthalten sind gleichwohl vier Beiträge, die sich Aspekten des modernen Wettkampfschachs widmen. Dazu zählen Computerprogramme ebenso wie neuartige institutionelle Mechanismen, so u.a. Dopingkontrollen im Schach.   145 Seiten, gebunden, Edition Marco

20,00 €*
Kasparow: Meine großen Vorkämpfer Band 1
Die bedeutendsten Partien der besten Schachspieler aller Zeiten, analysiert von Garri Kasparow Die Idee von Garri Kasparow ist faszinierend: Eine Zeitreise in die letzten 200 Jahre Schachgeschichte! Sein im wahrsten Sinn des Wortes Jahrhundertwerk hält, was es verspricht, denn es erzählt unglaublich originell vom Schicksal der großen Schachmeister und dem erbitterten Kampf um die Schachkrone. Seine ganz persönliche Sicht der Dinge garantiert damit nicht nur den ca. 100.000 im deutschen Sprachraum organisierten Schachspielern Hochspannung. Wilhelm Steinitz (Weltmeister von 1886 bis 1894) – Der 1836 in Prag geborene Wilhelm Steinitz zog als junger Mann nach Wien, um Mathematik zu studieren, widmete sich dann aber ganz dem Schach. Er schuf die Grundlagen der modemen Schachstrategie und war davon überzeugt, dass alle Probleme, die am Brett entstehen, mit wissenschaftlichem Denken gelöst werden können. Steinitz starb 1900 in New York. Emanuel Lasker (1894 bis 1921) – 1885 in Brandenburg geboren gilt Emanuel Lasker als der Pionier der Schachpsychologie. Der Doktor der Mathematik und Philosophie war im Schach auch als Psychologe ein Meister. Seine Vielseitigkeit, sein Sinn für die Schachtheorie und seine kämpferische Einstellung halfen ihm, fast alle Matches und Turniere zu gewinnen, an denen er teilnahm. 1941 starb Lasker in New York. 246 Seiten, kartoniert, Verlag Edition Olms

19,95 €*
Kasparow: Meine großen Vorkämpfer Band 2
Die bedeutendsten Partien der besten Schachspieler aller Zeiten, analysiert von Garri Kasparow José Raoul Capablanca (1921 bis 1927) – Der Kubaner, geboren 1888, galt als begnadeter Spieler, dem mit Leichtigkeit gelang, was sich andere hart erarbeiten mussten. Traumwandlerisch sicher wusste er in jeder Stellung, auf welche Felder die Figuren gehören und war kaum zu schlagen. Das Publikum mochte ihn aber auch als Darling der Frauen und liebte sein kultiviertes Auftreten und seinen extravaganten Lebensstil. 1942 starb er in New York. Alexander Aljechin (1927 bis 1935, 1937 bis 1946) – Alexander Aljechins charakterliche Eigenschaften waren umstritten, aber sein Schachgenie bewunderten alle. Der 1892 geborene Dr. jur. entstammte einer russischen Adelsfamilie, war zaristischer Gardeoffizier und seit seiner Kindheit von einer unbändigen Leidenschaft für das Schach beherrscht. Seine intensive Vorbereitung auf den Gegner, seine reiche kombinatorische Fantasie und sein Wille, den Gegner zu vernichten, machten ihn zu einem der ganz Großen am Brett wie in der Schachtheorie. Aljechin starb 1946 in Portugal, als einziger der Weltmeister unenthront. Max Euwe (1935 bis 1937) – 1901 in Amsterdam geboren, machte der Mathematikprofessor Max Euwe nie einen Hehl daraus, dass andere Spieler über mehr Schachtalent verfügten als er. Euwe war ein Pragmatiker, der sich alles aneignete, was über Schach veröffentlicht worden war. Er verstand sich als hingebungsvoller Amateur und setzte sich von 1970 bis 1978 als Präsident des Weltschachbundes Fide auch politisch für das Schach ein. Euwe starb 1981. 388 Seiten, kartoniert, Verlag Edition Olms

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