In diesem umfangreichen Werk über taktische Endspiele – mit den
Schwerpunktthemen aktiver König, Mattangriff, Freibauer und Zugzwang –
betrachten die Autoren anhand von 100 beispielhaften Stellungen (je 20
zu jedem Thema) etliche typische Szenarien und nehmen dabei allerlei
Faustregeln unter die Lupe, wobei sie es allerdings nicht versäumen,
auch auf die mitunter fast noch wichtigeren Ausnahmen hinzuweisen.Fast
alle Beispiele stammen aus aktuellen Turnieren, woraus zu schließen
ist, dass die behandelten Themen – im klaren Unterschied zu solchen in
der Eröffnungsphase – nicht etwa einem Zeitgeist unterliegen, sondern
dass sie beständig und häufig vorkommen und quasi zum ‚täglichen Brot'
jedes Schachspielers gehören. Da es entsprechend wichtig ist, sich damit
vertraut zu machen, um am Brett dafür gerüstet zu sein, erhalten die
Leser im Anschluss die Gelegenheit, ihr bereits vorhandenes sowie ihr
neu hinzugekommenes Wissen und Können an 50 Übungsbeispielen auf die
Probe zu stellen.Darüber hinaus werden zu Übungszwecken auch 100
durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf gelegt wurde,
dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch einer
gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar
nachvollziehbar sind.An sämtliche Übungsaufgaben kann man entweder
unter turniernahen Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als
reines Lehrbuch ansehen und sich ohne übermäßige Anstrengung direkt mit
den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen ist
sichergestellt, dass bereits vorhandenes Wissen um viele typische
Endspielmotive bereichert wird. Wie auch immer können die Leser sicher
sein, dass der Zauber aus dem Reich der Endspiele auch sie in seinen
Bann ziehen wird und dass sie die Faszination der letzten Partiephase
genießen werden.
200 Seiten, kartoniert,
Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Novermber
2024
In dem 200
Seiten starken Buch „Taktische Endspiele“ behandeln die Autoren
Großmeister Dr. Karsten Müller und FIDE-Meister Jerzy Konikowski
eindrucksvoll die komplexe und faszinierende Welt der Endspiele, die
im Schach oft den entscheidenden Unterschied zwischen Sieg und
Niederlage ausmachen. Dieses Buch richtet sich dabei nicht nur an
fortgeschrittene Spieler, die ihre Endspieltechniken verfeinern
wollen, sondern auch an ambitionierte Amateure, die ein tiefes
Verständnis für Schachendspiele entwickeln möchten.
Ein Thema
sind unter anderem den Freibauern gewidmet, die als eines der
wichtigsten taktischen Elemente im Endspiel gelten. Ein Freibauer,
der die gegnerische Stellung durchbricht und zur Umwandlung strebt,
kann oft nicht nur materiellen Gewinn, sondern auch den Sieg bringen.
Die Autoren erklären mit vielen anschaulichen Beispielen, wie ein
Freibauer optimal vorangetrieben wird, wann er durch die
Unterstützung der Figuren besonders stark ist und wie man ihn gegen
eine blockierende Verteidigung durchsetzt.
Besonders hilfreich
sind die detaillierten Analysen aus aktuellen Turnieren, in denen ein
Freibauer das Spiel entscheidet. Anhand von Beispielen wird die
richtige Strategie gezeigt, um einen Freibauern erfolgreich
durchzubringen und den gegnerischen König in Bedrängnis zu bringen.
Hierbei werden auch verschiedene technische und taktische Motive
behandelt, die in vielen Endspielstellungen auftreten, wie etwa der
Einsatz der Königsaktivität und die Blockade von Freibauern durch
den Gegner.
Ein weiteres Thema ist unter anderem der
Zugzwang, eine Situation, in der der Spieler am Zug gezwungen
ist, seine Stellung zu verschlechtern. Es zählt zu den
faszinierendsten Ideen im Schach und ist vor allem in Endspielen von
großer Bedeutung. Beleuchtet werden Zugzwangsituationen sowohl in
einfachen als auch in komplexen Endspielstellungen. Erklärt wird,
wie und wann Zugzwang angewendet werden kann, um den Gegner in eine
ausweglose Lage zu bringen.
Themen wie die Rolle des Königs,
Mattangriff und Mattmotive, sowie verschiedene Taktikmotive runden
das Tableau ab.
Das Buch macht deutlich, dass das Verständnis
des Zugzwangs elementar ist, um in schwierigen Endspielen präzise zu
spielen. Zugzwangsituationen werden ausführlich analysiert, um die
Logik hinter jedem Zug und jedem Zugzwangsmotiv nachvollziehbar zu
machen. Besonders hilfreich sind Diagramme und Erläuterungen, die
Schritt für Schritt den Übergang in eine Zugzwangposition zeigen.
Hinzu kommen QR-Codes zu den Diagrammen, die ein Nachspielen auf dem
Handy ermöglichen. Anhand von 50 Übungsbeispielen kann man das
eigene Wissen und Können auf die Probe stellen.
„Taktische
Endspiele“ ist eine wertvolle Ressource für jeden Schachspieler,
der seine Fähigkeiten im Endspiel verbessern möchte. Die klaren
Erklärungen, die durchdachten Beispiele und die systematische
Herangehensweise der Autoren machen dieses Buch zu einem
ausgezeichneten Lehrmittel. Die einzelnen Abschnitte bieten dem
Leser tiefe Einblicke und wertvolle Anleitungen, die nicht nur
theoretisch sind, sondern auch in der Praxis leicht angewendet werden
können. Zusammengefasst ist das Buch eine unverzichtbare Lektüre
für alle, die im Endspiel mehr Durchblick und strategisches
Verständnis gewinnen wollen. Durch den Einsatz von Beispielen und
praktischen Übungen gelingt es den Autoren, die Leser für die
Komplexität und auch die Schönheit des Endspiels zu begeistern und
ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um selbst in entscheidenden
Partien die Oberhand zu behalten.
Rezension von
Stefan Liebig im November 2024
Fragt
man Trainer, worauf Lernende sich konzentrieren sollten, hört man
zwei Antworten: Taktik und Endspiele. In diesem umfassenden Werk über
taktische Endspiele widmen sich die Autoren beiden zentralen Themen.
Sie blicken auf folgende Aspekte des Schach-Endspiels: aktiver König,
Mattangriff, Freibauer und Zugzwang. Anhand von 100 exemplarischen
Stellungen – je 20 für jedes der vier Themen – analysieren sie
typische Szenarien und beleuchten wichtige Faustregeln.
Dabei
weisen sie jedoch stets auch auf die entscheidenden Ausnahmen hin,
die oft genauso wichtig sind wie die Regeln selbst.
Die
Beispiele stammen überwiegend aus aktuellen Turnieren, was darauf
hindeutet, dass diese Endspielthemen zeitlos und unverändert
relevant sind. Im Gegensatz zu vielen Eröffnungsvarianten, die je
nach Trend oder Mode schwanken können, gehören die hier behandelten
Konzepte zu den grundlegenden Werkzeugen eines jeden Schachspielers.
Sie treten immer wieder auf und sind daher essenziell, um auf dem
Schachbrett sicher zu agieren. Die Leser bekommen die Gelegenheit,
ihr vorhandenes Wissen durch 50 Übungsaufgaben zu testen und zu
vertiefen.
Ein
weiteres Highlight des Werkes sind die 100 Studien, die es dem Leser
ermöglichen, seine Fähigkeiten zu trainieren. Die Studien sind
praxisnah und stammen oft aus realen Partien, was die Lösungen
besonders nachvollziehbar macht. Die Studien sind so gewählt, dass
sie sowohl als anspruchsvolle Übung als auch als anschauliche
Lehrmittel dienen.
Das
Buch lässt sich flexibel nutzen: Entweder man arbeitet die Aufgaben
unter nahezu turnierähnlichen Bedingungen durch oder nähert sich
den Lösungen direkt, um den eigenen Kenntnisstand zu erweitern. Auch
ohne tiefgehende Auseinandersetzung mit jeder einzelnen Übung wird
der Leser viele wertvolle Endspielmotive kennenlernen und in seine
Schachpraxis integrieren können.
Egal,
wie man sich dem Material nähert, eines ist sicher: Dieses Werk wird
die Faszination für die letzten Züge einer Schachpartie wecken und
den Leser auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Welt der
Endspiele führen.
Rezension
von Andreas Wittek
im November 2024
In
dem umfassenden Schachlehrwerk von Karsten Müller und Jerzy
Konikowski mit dem Titel „Taktische Endspiele" wird von den
beiden Autoren das Thema „Endspiele" unter dem Aspekt der
„Taktik" genauer untersucht.
Der
erste Teil des Schachbuchs mit der Überschrift „Taktische
Hauptmotive im Endspiel" wird aus den fünf folgenden Kapiteln
gebildet:
Kapitel
1: Die Rolle des Königs
Kapitel 2: Macht der Bauern
Kapitel
3: Zugzwang
Kapitel 4: Mattangriff und Mattmotive
Kapitel
5: Verschiedene Taktikmotive
Zu
jedem einzelnen speziellen aufgeführten Thema werden jeweils zwanzig
beispielhafte Stellungen genauer betrachtet, aus denen sich
zahlreiche typische Szenarien herauskristallisieren lassen.
In
dem zweiten Teil des Schachlehrwerks mit dem Titel „Übung macht
den Meister" bekomme ich als Leser / Leserin die Gelegenheit,
aufgrund meines bisherigen Wissens und den neu hinzugewonnenen
Erkenntnissen aus dem ersten Teil des Buchs, mein schachliches
Verständnis nun zu überprüfen.
Für
einen Schachanfänger / Für eine Schachanfängerin kann sich die
eine oder andere Lösungsfindung auf den ersten Blick durchaus als
etwas knifflig gestalten.
In
dem dritten Teil des Lehrbuchs werden einhundert spannungsreiche
Schachkompositionen gezeigt, weil „die meisten taktischen
Endspielideen am deutlichsten und lehrreichsten in dieser
schachlichen Kunstform hervortreten". (Seite 6, Müller /
Konikowski)
Gut
gefallen hat mir persönlich insbesondere die Einleitung dieses
dritten Kapitels auf Seite 144 mit einer sehr berühmten
Schachkomposition von Richard Réti (1889 – 1929) aus dem Jahr
1921, welche mit dem „Réti-Manöver" ein wichtiges
Schachmotiv beispielhaft veranschaulicht: Ein weißer König nähert
sich durch das Ziehen entlang einer Diagonale zwei Zielen
gleichzeitig und erzwingt auf diese Weise das Erreichen von einem der
beiden Ziele, entweder den eigenen weißen Bauern zu unterstützen
oder den gegnerischen schwarzen Bauern abzufangen. Dieses
„Réti-Manöver" beruht auf der Eigenheit der
Schachbrettgeometrie, dass der „Weg eines Königs über eine
Diagonale" genauso lange dauert wie über eine Gerade.
Für
mich als Lernender / Lernende liegt der besondere Wert des
Schachbuchs darin, daß die beiden Autoren darauf geachtet haben,
möglichst praxisnahe Stellungen zu behandeln, welche in der Tat
ebenso einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren
Lösungen, bei genauerer Betrachtung, klar nachvollziehbar werden.
Wer
bereit ist, dieses Schachbuch konzentriert durchzuarbeiten, wird
meines Erachtens sicher einen Gewinn daraus erzielen, das heißt,
sein schachliches Endspielkönnen deutlich verbessern.
Es
empfiehlt sich daher, die gestellten Aufgaben sowie die präsentierten
Schachkompositionen mithilfe eines Schachbretts und den dazu
benötigten Figuren + Steinen sorgfältig zu studieren.
Ein
besonderer Service vom Joachim Beyer Verlag und von ChessBase ist die
Verwendung von QR-Codes in dem Schachbuch, welche eine Verknüpfung
eines jeweiligen einzelnen speziellen Schachdiagramms zur Verfügung
stellt. Das ist sicher, für viele Menschen, ein richtiger Mehrwert
bei der schachlichen Analyse!
enthalten sind:1) Die Endspielkunst der Weltmeister Band 1 - von Steinit bis Tal2) Die Endspielkunst der Weltmeister Band 2 - von Petrosjan bis Carlsen452 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Ein umfangreiches Werk über die zauberhafte Welt der Endspiele.
100 interessante und lehrreiche Beispiele zu wichtigen Themenbereichen im
Endspiel werden gründlich analysiert und ausführlich kommentiert. Speziell
solche, in denen viele nützliche Faustregeln sowie die nicht selten noch
wichtigeren Ausnahmen davon erläutert und veranschaulicht werden.
Im Abschnitt 'Übung macht den Meister' erhält der Leser die Möglichkeit,
seine bereits vorher gegebenen Kenntnisse sowie das im ersten Teil Hinzugelernte
sogleich anhand von 100 Übungsaufgaben zu überprüfen.
Sodann werden 100 durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf
gelegt wurde, dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch
einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar
nachvollziehbar sind.
An die gebotenen Übungsaufgaben kann man entweder unter turnier- nahen
Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als reines Lehrbuch ansehen und
sich direkt mit den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen
kann man sein bereits vorhandenes Wissen um viele typische Endspielmotive
bereichern.
Als Leser können Sie sicher sein, dass der Zauber aus dem Reich der
Endspiele auch Sie in seinen Bann ziehen wird und dass Sie die Faszination der
letzten Partiephase genießen werden. 340 Seiten, kartoniert,
Joachim Beyer Verlag
Rezension
von von Christian Hoethe im Juli 2023
Das
neue Buch "Endspielzauber" aus der Feder von Großmeister
Karsten Müller und Fide-Meister Jerzy Konikowski beinhaltet eine
Vielzahl an ebenso lehrreichen wie spannenden Beispiele aus der
wunderbaren Welt der Schachendspiele. Beispiele, die allesamt der
Meisterpraxis entnommen sind!
Besonderen
Wert hat das Autoren-Duo dabei auf Praxisnähe bei der Auswahl des
Materials gelegt, was
mir
zugegebenermaßen besonders gut gefällt. Nicht vieles hat früher
abschreckender auf mich gewirkt als ein Schachbuch mit einer Unmenge
an Studien, die mit der turnierschachlichen Realität so gar nichts
zu tun hatten. Dies ist hier zum Glück nicht im Entferntesten der
Fall!
Das
Buch ist aus dem Beyer-Verlag ist wie gewohnt von guter
Druckqualität, ordentlich gegliedert und enthält eine Vielzahl
typischer Endspielthemen, die sich zugleich hervorragend als
Trainings- und Anschauungsmaterial eignen. Hier sogleich ein
thematischer Ausschnitt aus dem Inhaltsverzeichnis:
Der
aktive König
Mattangriff
im Endspiel
Pattrettung
Theoretische
Bauernendspiele
Zugzwang
Durchbruch
Königsangriff
Verteidigung
Theoretische
Turmendspiele
Freibauer
Mehrere
Freibauern
Dauerschach
Bodycheck
Abwicklung
Festung
Lehrreiche
Endspiele
Verpasste
Remischancen
Taktische
Tricks
Verschiedenes
Ein
"Übung macht den Meister" betiteltes Kapitel gibt dem
Leser die Möglichkeit, die im ersten Abschnitt erworbenen
Fähigkeiten und Erkenntnisse praktisch anzuwenden. Ich persönlich
mag es, solche Beispiele gern gegen eine Engine auszuspielen, weil
diese auch Wege ausprobiert, die nicht notwendigerweise im Buch
erwähnt sind. Ich bilde mir dann gern ein, dass ich an der Höhe der
Hürde wachse, die mir die Engine auferlegt. Auf jeden Fall vertieft
man sein Verständnis derartiger Beispiele auf diese Weise ganz gut,
finde ich.
Ich
muss gestehen: in diesem neuen Buch hat mir insbesondere die Auswahl
an praxisnahen Studien durch GM Müller und FM Konikowski zugesagt!
Ich kann ohne schlechtes Gewissen zugeben, dass die meisten dieser
Studien absolutes Neuland für mich waren. Und viele haben mich
gerade aufgrund ihres hohen Grades an Ästhetik absolut begeistert
und mir zugleich aufgezeigt, wieviel Schönes oder Zauberhaftes es
noch für mich über das Endspiel zu entdecken gibt!
Zwei
Tipps: schauen Sie sich doch gleich einmal auf Seite 249 das Beispiel
23 von Smyslov an oder Beispiel 56 auf Seite 257 von Grzeban oder
oder oder.... ;-)
Ich
wünsche Ihnen von Herzen viel Spaß beim Entdecken des
"Endspielzaubers"!!!
Da die Schachweltmeister natürlich in allen Bereichen des Spiels herausragen, kann man von ihrem Können am meisten lernen, und es versteht sich von selbst, dass das Endspiel diesbezüglich keine Ausnahme bildet. Ganz gleich, ob sie renommierte Taktiker oder hervorragende Positionsspieler waren – ganz gleich, ob sie ihre Eröffnungen in aller Tiefe analysierten oder diese eher intuitiv spielten: Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass einer von ihnen den höchsten Titel hätte erlangen können, wenn er nicht auch die Endspielphase weltmeisterlich beherrscht hätte.
Und um seinen Lesern zu ermöglichen, von den Weltmeistern zu lernen, hat der Autor sein Augenmerk vorneweg auf deren individuell gegebene Spezialgebiete gerichtet – wie z.B. auf Steinitz' gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst in der 4. Partiephase, Euwes geschickte Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserne Logik und weitsichtige Strategie, Smyslows minutiöse Turmendspiele und Tals Magie, die oft auch im Endspiel zauberhaft zum Zuge kam.
Darüber hinaus werden allerlei „immergrüne Klassiker" der einzelnen Spieler geboten, von denen einige dank aktueller Analysen in neuem Licht erscheinen. Auch erhält der Leser die optimale Trainingsmöglichkeit, sich anhand zahlreicher Aufgaben in die Lage der Weltmeister zu versetzen und selbst nach Lösungen zu suchen. Da am Rande auch auf das Modell der 4 Spielertypen eingegangen wird (Aktivspieler, Pragmatiker, Theoretiker und Reflektor), können zusätzlich Aufschlüsse über die Bedeutung dieses Themas speziell im Endspiel erlangt werden.
Und in diesem Sinne spricht der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort die Einladung aus, sich mit den herausragendsten Endspielleistungen der Weltmeister nicht einfach nur zu beschäftigen, sondern diese durchaus auch zu genießen.
Mittels QR Codes bei jedem Diagramm können Sie die Stellung direkt auf Ihr Smartphone holen und diese analysieren oder nachspielen, je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und die analoge und digitale Welt gehen direkt ineinander über.
234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Thorsten Kammer im Februar 2022
Auf 226 Seiten stellt GM Karsten Müller die Endspielkunst der ersten acht Weltmeister vor. Dabei bezieht er die Terminologie der Spielertypen (siehe dazu Karsten Müller & Luis Engel: Spielertypen im Schach) mit ein, was eine zumindest für mich neue Sichtweise auf das wichtige, aber oft zu theoriebelastete Thema Endspiele wirft. Der Aufbau der Kapitel, die in der historischen Reihenfolge der Weltmeister angeordnet ist, ist identisch. Das erleichtert die Orientierung, so dass der Leser nach kurzer Zeit weiß, wo er Endspielanalysen (tlw. auch ganze Partien mit Schwerpunkt auf dem Übergang ins oder das Endspiel) sowie die Aufgaben (die sich mittels der im Buch vorhandenen QR-Codes auch auf Smartphones laden lassen) findet.
Das Buch ist kein Lesebuch, das man als Bettlektüre nutzen kann. Es ist ein sehr gut aufgebautes Schachbuch, das man von vorne nach hinten durcharbeiten sollte. Wenn man den Wunsch hat zwischen den Weltmeistern „zu springen“, so ist das möglich, aber dazu muss man die Endspielbegriffe, die Karsten Müller benutzt, kennen und verstanden haben. Diese sind so anschaulich erklärt, dass fortgeschrittene Spieler diese leicht verstehen und verinnerlichen können. In meiner Arbeit als Schachtrainer mit einer DWZ knapp unter 2.000 erleichtern es diese Fachbegriffe ungemein, wenn man sich an ihnen orientieren kann, ein Musterbeispiel ist der „Chamäleon-Läufer“.
Die Kapitel sind nach Weltmeistern geordnet, aber es gelingt Karsten Müller auch themenbezogene Zusammenhänge darzustellen. Das Thema Läuferpaar im Endspiel wurde aus meiner Sicht noch nie so gut beleuchtet, wie beim ersten Weltmeister Steinitz. Dabei sind es nicht nur die ausgesuchten Beispiele, die nachvollziehbaren Erläuterungen, sondern auch der Bezug zu den Spielertypen die es einfach machen als Leser motiviert zu bleiben und das Buch nicht gleicht wieder in die Ecke zu stellen. Ich habe nicht nur kurzfristig etwas aufgenommen, sondern auch verinnerlicht, so dass es auch die Qualität der eigenen Partien angehoben hat.
Noch ein Wort zu der Tiefe der Analysen. Für Vereinsspieler ist es die richtige Mischung, weder wird man mit Varianten überfrachtet noch wird man alleine gelassen. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn das Ende der Varianten immer mit einer Stellungsbewertung abgeschlossen würde.
Gibt es Kritikpunkte? Ich denke es ist jammern auf höchstem Niveau, aber ich hätte mir persönlich ein Glossar zu den Endspielbegriffen gewünscht und auch eine Übersicht über die Themen (z.B. wie in Bent Larsens: Alle Figuren greifen an).
Zusammenfassend eine klare Kaufempfehlung für Vereinsspieler und ambitionierte Hobbyspieler, die in das Endspieluniversum eintauchen wollen. Vor allem für (Jugend-) Trainer gibt es eine Vielzahl von Anregungen, die man gut in das Training einbauen kann.
Rezension von Christian Koschetzki im November 2021Die zwei Schachbücher „Die Endspielkunst der Weltmeister“ in der 1. Auflage 2021 von Dr. Karsten Müller erschienen in 2021 im Joachim Beyer Verlag.Es werden dem Leser alle 16 Schachweltmeister seit 1886 bis heute zum Thema Endspiel nähergebracht.Beide Bücher sind zu jedem der 16 Weltmeister in zwei Abschnitte gegliedert. Der 1. Abschnitt handelt von den besonderen Fertigkeiten im Endspiel. Darüber hinaus werden mehrere Aufgaben präsentiert. Der 2. Abschnitt handelt von den Klassikern in ihren Partien oder Endspiel, ebenfalls versehen mit mehreren Aufgaben. Der Verfasser hält die Anreicherung der Endspiele mit zusätzlichen Aufgaben für nützlich und erforderlich, um so den geneigten Leser mitzunehmen und ihn zur aktiven Mitarbeit zu inspirieren.Des Weiteren sind die Aufgabenstellungen und die Buchgliederungen durch zwei Vorbemerkungen hinsichtlich ihres Spielertypen benannt.Dr. Karsten Müller greift damit auf sein 2020 erschienenes Beyer Buch „Spielertypen“ zusammen mit Luis Engel zurück, wo vier Spielertypen benannt werden, der Aktivspieler, der Theoretiker, der Reflektor und der Pragmatiker mit ihren jeweiligen Stärke- und Schwächeprofilen.Wer die Bücher von Dr. Karsten Müller kennt, weiß, dass der Aufbau seiner Bücher in diesem „Stil“ erfolgt. Somit bleibt er seinem Stil treu.Die Bücher können als Trainingsbücher gut verwendet werden. Der Leser erfährt alles Wesentliche über die 16 Weltmeister in diesem komplexen Themenbereich „Endspiel“.Interessant erscheint der Aspekt, dass jeder Weltmeister unterschiedlich in seiner Spielweise war. So sind neben Taktikern und sehr guten Strategen auch PositionsspielerWeltmeister Wilhelm Steinitz:Der 1. Weltmeister hat bis zum heutigen Tage gültige Prinzipien der Strategie und des Positionsspiels formuliert, welche er in den Schachmagazinen „The Field“ und dem „Chess Magazine“ den Lesern preisgibt.Seine Theorien basierten auf der Selbstverteidigung des Königs, dem Läuferpaar und der Kunst der Bauernführung aufgrund der Steinitzschen Restriktionsmethode.Der Leser erhält zu zwei Beispielen einen Gesamteindruck zur Spiel- und Denkweise des 1. Weltmeisters, angereichert mit zahlreichen Partien und Aufgaben.Weltmeister Emanuel Lasker:Der 2. Weltmeister galt als Pragmatiker und Kämpfer, so wurde für ihn der Bereich der aktiven Turmverteidigung dargestellt.Lasker legte mehr Wert auf das Endspiel als die Eröffnung, dort war er unübertroffen.Weltmeister Jose Raul CapablancaDer 3. Weltmeister war als Reflektor bekannt, der besonders in dem strategischen Endspiel mit aktivem König seine Spielstärken besaß.Die gezeigten Partien behandeln nicht nur die technischen, sondern auch strategischen Endspiele.Weltmeister Alexander AljechinEr war als Aktivspieler bekannt und wurde als Angriffsgenie bezeichnet. Daneben galt er als Virtuose in den Endspielen, die in einem Königsangriff endeten.Weiterhin wird in dem Buch der Themenkomplex Umwandlung in eine neue Dame und Dame und Turm gegen Dame und Turm ihm gewidmet.Weltmeister Max EuweSein Spielstil entsprach dem Pragmatiker. Ein Augenmerk bildet die beherrschende Rolle von Freibauern im Endspiel.Aufgezeigt werden u. a. Klassiker aus seinem WM-Kampf.Weltmeister Michail BotwinnikEr galt als Theoretiker. Sein Spielstil wird als logisch und systemhaft beschrieben. Daneben galt er als Strategieexperte.Beispielhaft wird das Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Springer aufgezeigt.Weltmeister Wassili SmyslowEr galt als Reflektor und als Endspielvirtuose.Vorgestellt werden einige seiner tiefsinnigen Turmendspiele.Weltmeister Michail TalEr galt als Hyperaktivspieler, er galt als glänzender Taktiker. Durch seine Angriffskunst hat er viele Schachspieler verzaubert.Dr. Müller stellt ihn in seinen Spielen unter den Magischen Endspielen vor.Weltmeister Tigran PetrosjanAls Reflektor prägte er seinen eigenen Spielstil, der prophylaktischer Natur war.Der Auswahl von Partien zu Qualitätsopfer und dem Spiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer verleihen diesem Virtuosen seine weltmeisterlichen Stärken.Weltmeister Boris SpasskiAls Aktivspieler bekannt werden in dem Buch Beispiele zum Thema Initiative zuteil. Sein Angriffskunst galt als sehr scharf, denen er auch bereits in der Eröffnung nach Initiative Rechnung trug.Weltmeister Robert James FischerDem spektakulärsten Weltmeister wird als Spielertypus Pragmatiker das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer als Kapitel gewidmet.Weltmeister Anatoli KarpowDem zurecht zugesagten Spielertypus Reflektor werden seine Vorzugsthemen Figurendominanz und Restriktionsmethode anhand von Beispielen vorgestellt.Weltmeister Garri KasparowDer neben Emanuel Lasker längste Weltmeister der Welt galt als Angriffsspieler. Seine Partiebeispiele beziehen sich zurecht auf den aktiven Part im Endspiel sowie den Königsangriff.Weltmeister Wladimir KramnikEr gehört dem Spielertypus Theoretiker an. Seine Feinheiten lagen in strategischen Endspielen.Umso interessanter die Partienauswahl Powerplay auf einem Felder- oder Farbkomplex, in den die Schwächen des Gegners ausgenutzt werden.Weltmeister Viswanathan AnandEr gilt als Aktivspieler, so dass Partiebeispiele zum Thema „Aktivität und Initiative“ ausgewählt wurde.Weltmeister Magnus CarlsenAls Spielertyp ist er als Reflektor eingeordnet. Als Endspielspezialthemen wurden gleichfarbige Turm und Läufer gegen Turm und Läufer ausgewählt, wo die Koordination der Figuren von entscheidender Bedeutung ist.Fazit:Die beiden Bücher sind sehr zu empfehlen, da sie die Spielertypen der 16 Weltmeister anhand ihrer Endspielqualitäten beurteilen.Bislang sind in dieser Kombination keine weiteren Bücher auf dem Markt, die die Weltmeister aus diesem Glanz beleuchten.Gerade für einen schnellen Einstieg und als Trainingsmethode eignen sich die beiden Bände, die mit zahlreichen Beispielen facettiert sind.Dr. Müller hat auf eine einzigartige und sehenswerte Weise es geschafft, dass man sich als Leser wie der Weltmeister fühlt. Seine enormen Fachkenntnisse und sein Verständnis für die Partienauswahl und die Aufgaben führen für jeden Spieler unterschiedlichster Spielstärke zu einem Mehrwert.
Rezension von Christian Hoethe im August 2021
"Der renommierte Endspiel-Experte GM Karsten Müller widmet sich in seiner neuen zweibändigen Reihe der "Endspielkunst der Weltmeister" und deren individuellen Endspiel-Vorlieben und besonderen -stärken.
Dabei befasst sich der erste Band detailliert zum Beispiel mit Steinitz´ gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Vorliebe für den Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst im Endspiel, Euwes Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserner Logik und Strategie, Smyslows hochpräzise Behandlung von Turmendspielen und Tals Endspiel-Magie.
Im zweiten Band konzentriert sich Müller dann auf Petrosians Gespür für den richtigen Abtausch, Spasskis Spiel mit der Initiative, Fischers Präzision im Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer, Karpows Dominanz und Restriktion, Kasparows Angriffe gegen den gegnerischen König, Kramniks Powerplay, Anands Druckspiel sowie Carlsens Technik in Endspielen mit Türmen und gleichfarbigen Läufern.
Was mir in der Darstellung dabei besonders gefallen hat, ist, dass jeder Weltmeister eine Kurzvorstellung inklusive Vita und seiner wichtigsten schachlichen Meilensteine bekommt. Anschließend erfolgt die Einteilung des jeweiligen Weltmeisters in den "Spielertyp", sprich in "Aktivspieler", "Theoretiker", "Reflektoren" und "Pragmatiker". Eine Erklärung dieser Spielertypen findet sich gleich hinter dem Geleitwort von GM Mihail Marin.
Wer sich genauer mit dieser interessanten Thematik beschäftigen möchte, findet in dem Buch "Spielertypen" von Müller und Engel, das ich an anderer Stelle lobend rezensierte, umfangreichen Input. Großmeister Lars Bo Hansen war übrigens der erste, der sich schachliterarisch mit dieser Thematik in seinem 2005 erschienenen Buch "Foundations of Chess Strategy" beschäftigte.
Hochgradig interessant für mich ist insbesondere die Endspielstärke derjenigen Weltmeister, die ich noch während ihrer aktiven Zeit miterleben durfte. Wusste ich doch um die Endspielstärke von Capablanca, Petrosian, Fischer, Karpow und natürlich Carlsen und kannte ich das eine oder andere Beispiel von Steinitz, und Smyslow aus Endspielbüchern und Biographien, so wurde ich an anderer Stelle vielfach überrascht.
Besonders mein früheres Idol Kasparow ist nun nicht gerade bekannt für filigrane Endspieltechnik, sondern durch seine Eröffnungsbehandlung, vehemmente Mittelspielkombinationen und Angriffsspiel. Natürlich wird man ohne starkes Endspielkönnen nicht Weltmeister, aber wie stark Kasparow in dieser Partiephase wirklich war - wenn seine Gegner es denn erreichten! - das wurde mir erst durch dieses Buch bewusst. Müllers Partiebeispiele von Kasparow gegen Lutz aus Bled 2002, Polgar aus Dos Hermanas 1996 sowie gegen Kamsky in New York 1994 haben mir besonders imponiert.
Ganz ähnlich ging es mir mit den Beispielen zu Lasker, Euwe, Tal und besonders Spasski übrigens! Natürlich war letzterer Ende der 50er und in den 60er Jahren ein schachliches Energiebündel, aber die Partiebeispiele gegen den Endspielexperten Kortschnoi aus Tiflis 1959, gegen Cramling aus London 1996, Ivanovic aus Niksic 1983 und Judit Polgar aus Budapest 1993 sind wahrhaftig faszinierend!
Selbiges trifft auf die meisten vorgestellten Beispiele zu, von denen mich persönlich neben den genannten besonders die Partien von Capablanca, Lasker, Smyslow sowie Karpow und natürlich dem modernen Endspiel-Mozart Carlsen gefesselt haben!
So beinhalten beide Bände eine Fülle wunderschön instruktiver Endspiel-Behandlungen für das eigene Studium und die eigene Endspiel-Datenbank, wie man sie sich besser kaum wünschen kann.
Rudolf Spielmann wird gerne mit dem folgenden Satz zitiert: "Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Magier und das Endspiel wie eine Maschine".
Ich gebe zu, dass mich diese Aussage lange Zeit im Hinblick auf das Endspiel deprimiert hat, klang es für mich doch so als gäbe es im Endspiel wenig Möglichkeit, seinen individuellen "Touch" einzubringen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch eine Aussage Kotows, der schrieb, manche Stellungen müsse jeder Spieler auf dieselbe Weise spielen.
Ich bin sehr froh, dass Großmeister Karsten Müller einmal mehr eine Lanze für die Individualität auch im Endspiel gebrochen hat!
Schließen möchte ich diese Rezension mit einem Zitat von Großmeister Mihail Marin aus dem Geleitwort: "Das bloße Lesen von Schachbüchern macht nicht automatisch stärker. Auch wenn man diese während des Schlafs unters Kissen legt, wird dieser Effekt nicht erreicht. Vielmehr sollte ein gutes Schachbuch dem Leser einen zuverlässigen Ausgangspunkt für eigenständige Denkarbeit und eigenständiges Analysieren bieten."
Genau dies ist Karsten Müller einmal mehr gelungen!"
Rezension von Jörg Palitzsch im August 2021
Autor Karsten Müller sagte 2015 in einem Interview, Endspiele würden schon ein bisschen unterschätzt. In der Regel befasse man sich mit Eröffnungen und kombinatorischen Wendungen. Für einen normalen Turnierspieler komme danach nicht mehr viel.
In seinem umfangreichen zweibändigen Werk „Die Endspielkunst der Weltmeister“ wirkt er mit allem, was die Schachwelt aufbietet, gegen eine Verfestigung dieser Einstellung. Der Autor greift dabei nicht auf das Mittelmaß zurück, sondern hat sich an den Weltmeistern abgearbeitet. Im ersten Band von Wilhelm Steinitz bis Michail Tal, im zweiten Band von Tigran Petrosjan bis Magnus Carlsen. Müller ist der Fülle an Informationen mit System begegnet. Jeder Weltmeister hat ein Kapitel erhalten, vorangestellt sind ein ganzseitiges Foto und ein kurzer Einleitungstext. Dies macht es dem Suchenden leicht, verleiht den beiden Büchern jedoch auch ein wenig den Anstrich eines Nachschlagewerkes.
Taucht man dann tiefer in die Thematik Endspiele ein, wird dieser Eindruck schnell weggewischt. Zu individuell sind die Weltmeister, jeder in seiner Zeit verhaftet, jeder mit ganz eigenen Vorlieben und Fähigkeiten in einer der schwierigsten Spielphasen, über die sich schon unzählige Schachspieler Gedanken gemacht haben. Etwa der Österreicher Rudolf Spielmann, der eine Anleitung aufstellte. „Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Zauberer und das Endspiel wie eine Maschine.“ Oder wie Stephan Gerzadowicz, der einen fast philosophischen Grundgedanken prägte, „Aus Eröffnungen lernt man Eröffnungen, aus dem Endspiel lernt man Schach.“ Nur – wenn es so einfach wäre.
Müllers Bücher zeigen dann auch sehr schnell, wie unterschiedlich die Weltmeister veranlagt sind und teilt sie in vier Spieltypen ein. In Aktivspieler wie Alexander Aljechin und Viswanathan Anand, Theoretiker wie Wilhelm Steinitz und Wladimir Kramnik, die Reflektoren José Rául Capablanca und Magnus Carlsen, sowie die Pragmatiker, zu denen der Autor Bobby Fischer und Emanuel Lasker zählt. Obwohl diese Einteilung eine Sequenzierung darstellt, nimmt das Endspiel einen privilegierten Platz ein, so der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort zu beiden Bänden. Im Endspiel sollte man Marin zufolge analytische Ausgrabungen vornehmen, wenn man kleine Teile der universellen schachlichen Wahrheit entdecken will, denn angesichts des reduzierten Figurenbestandes könne man sich auf die Ergebnisse der eigene Analyse am ehesten verlassen.
Exakt an diesem Punkt setzt der Autor an und nimmt den Leser ganz praktisch an die Hand, um mit ihm in die große Welt der figurenreduzierten Endspiele einzutreten. Anhand von einzelnen Partien kann man lernen, wie Steinitz sein Läuferpaar einsetzte, wie das Königsspiel von Capablanca gemeistert wurde und wie präzise Fischer im Endspiel agierte. Ergänzend dazu gibt es zu jeder Partie einen QR-Code, der eine weitere Vertiefung ermöglicht. Um nicht nur nachzuspielen sind an jedem Kapitelende Aufgaben gestellt – ebenfalls mit einem QR-Code versehen –, die die spielerischen Stärken eines jeden Weltmeisters aufgreifen. Bei Max Euwe ist es der Freibauer, bei Wassili Smyslow die Präzision und bei Boris Spasski seine meisterliche Initiative. Abgerundet wird dies mit Schach-Klassikern von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Magnus Carlsen, bei dem der Autor das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Läufer mit gleichfarbigen Läufern ausgewählt hat. Apropos Carlsen: Karsten Müller ist sich sicher, da der Norweger ein typischer Reflektor-Spieltyp ist, dass das Ende seiner Regentschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar ist.
Mit den nachspielbaren Partien sowie den Aufgaben, denen sich die Lösungen unmittelbar anschließen, fügen sich an dieser Stelle die Ansprüche, Lern- und Trainingsbuch zu sein zusammen. Wobei man anhand der Fülle von Beispielen durchaus die Qual der Wahl hat. Gleichwohl kann man sich als Schachspieler an jedem der einzelnen Weltmeister orientieren, die in punkto Endspiel auch für jeden Spieler etwas bereit halten. So können die eigenen Schwächen ausgeglichen, im besten Fall zu einer Stärke umgemünzt werden.
Im Endspiel, so Mihail Marin, gehe es weniger um abstrakte Themen, und da in dieser Phase viele Partien entschieden werden, bieten die beiden Bände Spielern aller Klassen einen wesentlichen Lern- und Trainingsbereich. Will man sich nicht auf ein Training einlassen, bieten sie auch genügend Stoff, um sich mit den Endspielsituationen der Weltmeister einfach nur gut zu unterhalten.
Fazit: Die vielfältigen Möglichkeiten der Bände „Die Endspielkunst der Weltmeister“, unter anderem mit der Einsatzfähigkeit von QR-Codes, macht sie auch für jüngere Schachspieler interessant. Von Weltmeistern lernen, heißt siegen lernen.
Die Entscheidung fällt nach dem 40. Zug
Nicht immer liegt dem Gewinn eines bedeutenden Titels eine spektakuläre
Angriffspartie zugrunde, sondern manchmal auch ein filigraner Sieg im Endspiel.
Großmeister Matthias Blübaum wurde 2022 Europameister, weil es ihm gelang, auch
aus schwierigen Endspielen das Beste herauszuholen. Außer Intuition und
Nervenstärke sind in der letzten Partiephase auch fundiertes Wissen über
theoretisch bedeutsame Positionen sowie die Kenntnis wichtiger Prinzipien im
Endspiel unverzichtbar.
Dieses Buch enthält viele gehaltvolle Beispiele aus dem Turnier- geschehen
der letzten Jahre, in denen die Akteure verschiedenste praktische
Herausforderungen bewältigten mussten. Der Autor vermittelt den Lesern
lehrreiche Erkenntnisse über das Endspiel, und zwar nicht allein anhand von
gelungenen Gewinnmanövern oder rettenden Verteidigungsideen, sondern auch von
allerlei Fehlversuchen. Schließlich kommt dem Motto „aus Fehlern lernen" ganz
besonders im Schach und bei der Weiterentwicklung der eigenen schachlichen
Fähigkeiten große Bedeutung zu.
Die in diesem Buch gebotenen zahlreichen Beispiele und mehr als 100 Übungs-
und Testaufgaben können auf unterschiedliche Art und Weise für das Training im
Selbststudium oder in einer Lerngruppe genutzt werden. Einerseits ermöglicht die
Struktur der Kapitel die Beschäftigung mit einem bestimmten Materialverhältnis
(z.B. Endspiele mit Bauern, Springern, Läufern, Türmen), andererseits werden
auch die gegebenen strategischen und taktischen Motive deutlich hervorgehoben:
von Abschirmung bis Zugzwang – von Ablenkung bis Zwischenschach. So kann jeder
Leser über das Inhaltsverzeichnis bzw. das Motiv-Register an die ganz
persönliche Trainingsplanung herangehen.
Der Autor, Stefan Gottuk, ist FIDE-Meister und hat 1994 eine
B-Trainer-Lizenz des DSB erworben. Er ist seit mehr als 30 Jahren für den SC
Diogenes Hamburg in der Oberliga bzw. 2. Bundesliga Nord aktiv.
358 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension
von Jörg Palitzsch im Januar 2023
In
unzähligen Büchern werden die Grundlagen und das Verständnis des
Endspiels im Schach beleuchtet. Es gibt viele Beispiele, wie man eine
Partei in den letzten Zügen für sich gewinnen kann. Erinnert sei an
Juri Awerbach, der das Endspiel als einen Raum für Phantasie und
Schöpfertum sah. „Solide Endspielkenntnisse sind von enormer
Bedeutung. Wie groß auch ein Vorteil sein mag, der in der Eröffnung
oder im Mittelspiel errungen wird, sehr oft führt der Weg zu seiner
Realisierung über das Endspiel“, heißt es in seinem Buch „Erfolg
im Endspiel“. Dem fügt sich der Untertitel des Buches
„Instruktive Schachendspiele aus der Praxis“ von Stefan Gottuk
nahtlos an
– dort heißt es: „Die Entscheidung fällt nach dem 40. Zug.“
Während
Awerbach die Leser seines Buches mit den Grundlagen der Theorie
verschiedener Endspieltypen bekannt macht, die am häufigsten in der
Praxis anzutreffen sind, geht Autor, FIDE-Meister und Schachtrainer
Gottuk einen Schritt weiter. Er richtet den Blick zwar auch auf
theoretisch bedeutsame Positionen, aber vielmehr auf Beispiele aus
dem Turniergeschehen, also der Spielpraxis. Dementsprechend üppig
fällt die Partiensammlung aus, die in neun Kapitel thematisch
aufgearbeitet werden. Dabei geht es um Endspiele mit Bauern, Läufern
und Springern, um Endspiele Läufer gegen Springer, sowie um
Turmendspiele gegen Leichtfiguren. Nach jedem Unterkapitel gibt es
ein Fazit, in dem die vorangestellte Partei nochmals kurz betrachtet
wird. Dabei vermittelt der Autor nicht nur lehrreiche Erkenntnisse
über gelungene Manöver oder Verteidigungsideen, die zu Siegen
führten, sondern führt auch allerlei Fehlverhalten an. „Aus
Fehlern lernen“ gilt auch im Schach, nur dies kann zu einer
Weiterentwicklung der eigenen Spielstärke führen.
Abgerundet
wird das Buch durch über 100 Übungs- und Testaufgaben, die im
Selbststudium oder in einer Lerngruppe Anwendung finden können. Der
Autor Stefan Gottuk empfiehlt dem Lesenden sein Buch als
„Arbeitsbuch“ zu nutzen und Beispiele am Brett nachzuspielen.
Auch weist er darauf hin, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt.
Unter dem Strich muss man sich, wie bei vielen Schachlehrbüchern,
für die Durcharbeitung Zeit nehmen. Will man seine Kenntnisse im
Endspiel schärfen, ist das Werk „Instruktive Schachendspiele aus
der Praxis“ ein kompetenter Begleiter.
Mittels QR Codes bei jedem Diagramm können Sie die Stellung direkt auf Ihr Smartphone holen und diese analysieren oder nachspielen, je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und die analoge und digitale Welt gehen direkt ineinander über.
Da die Schachweltmeister natürlich in allen Bereichen des Spiels herausragen, kann man von ihrem Können am meisten lernen, und es versteht sich von selbst, dass das Endspiel diesbezüglich keine Ausnahme bildet. Ganz gleich, ob sie renommierte Taktiker oder hervorragende Positionsspieler waren – ganz gleich, ob sie ihre Eröffnungen in aller Tiefe analysierten oder diese eher intuitiv spielten: Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass einer von ihnen den höchsten Titel hätte erlangen können, wenn er nicht auch die Endspielphase weltmeisterlich beherrscht hätte.
Und um seinen Lesern zu ermöglichen, von den Weltmeistern zu lernen, hat der Autor sein Augenmerk vorneweg auf deren individuell gegebene Spezialgebiete gerichtet – wie z.B. auf Petrosjans untrügliches Gespür in Fragen des richtigen Abtauschs, auf Spasskis Umgang mit der Initiative, Fischers Präzision in dem nach ihm benannten 'Fischer-Endspiel' mit 'Turm + Läufer gegen Turm + Springer', auf Karpows Dominanz- und Restriktionsmethoden, Kasparows Königsangriffe bei reduziertem Material, Kramniks strategisches Powerplay, auf Anands nicht nachlassendes aktives Druckspiel und – last but not least – Carlsens Technik in dem nach ihm benannten 'Carlsen-Endspiel' mit Türmen und gleichfarbigen Läufern.
Darüber hinaus werden allerlei „immergrüne Klassiker" der einzelnen Spieler geboten, von denen einige dank aktueller Analysen in neuem Licht erscheinen. Auch erhält der Leser die optimale Trainingsmöglichkeit, sich anhand zahlreicher Aufgaben in die Lage der Weltmeister zu versetzen und selbst nach Lösungen zu suchen. Da am Rande auch auf das Modell der 4 Spielertypen eingegangen wird, können zusätzlich Aufschlüsse über die Bedeutung dieses Themas speziell im Endspiel erlangt werden.
Und in diesem Sinne spricht der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort die Einladung aus, sich mit den herausragendsten Endspielleistungen der Weltmeister nicht einfach nur zu beschäftigen, sondern diese durchaus auch zu genießen.
234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Christian Koschetzki im November 2021Die zwei Schachbücher „Die Endspielkunst der Weltmeister“ in der 1. Auflage 2021 von Dr. Karsten Müller erschienen in 2021 im Joachim Beyer Verlag.Es werden dem Leser alle 16 Schachweltmeister seit 1886 bis heute zum Thema Endspiel nähergebracht.Beide Bücher sind zu jedem der 16 Weltmeister in zwei Abschnitte gegliedert. Der 1. Abschnitt handelt von den besonderen Fertigkeiten im Endspiel. Darüber hinaus werden mehrere Aufgaben präsentiert. Der 2. Abschnitt handelt von den Klassikern in ihren Partien oder Endspiel, ebenfalls versehen mit mehreren Aufgaben. Der Verfasser hält die Anreicherung der Endspiele mit zusätzlichen Aufgaben für nützlich und erforderlich, um so den geneigten Leser mitzunehmen und ihn zur aktiven Mitarbeit zu inspirieren.Des Weiteren sind die Aufgabenstellungen und die Buchgliederungen durch zwei Vorbemerkungen hinsichtlich ihres Spielertypen benannt.Dr. Karsten Müller greift damit auf sein 2020 erschienenes Beyer Buch „Spielertypen“ zusammen mit Luis Engel zurück, wo vier Spielertypen benannt werden, der Aktivspieler, der Theoretiker, der Reflektor und der Pragmatiker mit ihren jeweiligen Stärke- und Schwächeprofilen.Wer die Bücher von Dr. Karsten Müller kennt, weiß, dass der Aufbau seiner Bücher in diesem „Stil“ erfolgt. Somit bleibt er seinem Stil treu.Die Bücher können als Trainingsbücher gut verwendet werden. Der Leser erfährt alles Wesentliche über die 16 Weltmeister in diesem komplexen Themenbereich „Endspiel“.Interessant erscheint der Aspekt, dass jeder Weltmeister unterschiedlich in seiner Spielweise war. So sind neben Taktikern und sehr guten Strategen auch PositionsspielerWeltmeister Wilhelm Steinitz:Der 1. Weltmeister hat bis zum heutigen Tage gültige Prinzipien der Strategie und des Positionsspiels formuliert, welche er in den Schachmagazinen „The Field“ und dem „Chess Magazine“ den Lesern preisgibt.Seine Theorien basierten auf der Selbstverteidigung des Königs, dem Läuferpaar und der Kunst der Bauernführung aufgrund der Steinitzschen Restriktionsmethode.Der Leser erhält zu zwei Beispielen einen Gesamteindruck zur Spiel- und Denkweise des 1. Weltmeisters, angereichert mit zahlreichen Partien und Aufgaben.Weltmeister Emanuel Lasker:Der 2. Weltmeister galt als Pragmatiker und Kämpfer, so wurde für ihn der Bereich der aktiven Turmverteidigung dargestellt.Lasker legte mehr Wert auf das Endspiel als die Eröffnung, dort war er unübertroffen.Weltmeister Jose Raul CapablancaDer 3. Weltmeister war als Reflektor bekannt, der besonders in dem strategischen Endspiel mit aktivem König seine Spielstärken besaß.Die gezeigten Partien behandeln nicht nur die technischen, sondern auch strategischen Endspiele.Weltmeister Alexander AljechinEr war als Aktivspieler bekannt und wurde als Angriffsgenie bezeichnet. Daneben galt er als Virtuose in den Endspielen, die in einem Königsangriff endeten.Weiterhin wird in dem Buch der Themenkomplex Umwandlung in eine neue Dame und Dame und Turm gegen Dame und Turm ihm gewidmet.Weltmeister Max EuweSein Spielstil entsprach dem Pragmatiker. Ein Augenmerk bildet die beherrschende Rolle von Freibauern im Endspiel.Aufgezeigt werden u. a. Klassiker aus seinem WM-Kampf.Weltmeister Michail BotwinnikEr galt als Theoretiker. Sein Spielstil wird als logisch und systemhaft beschrieben. Daneben galt er als Strategieexperte.Beispielhaft wird das Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Springer aufgezeigt.Weltmeister Wassili SmyslowEr galt als Reflektor und als Endspielvirtuose.Vorgestellt werden einige seiner tiefsinnigen Turmendspiele.Weltmeister Michail TalEr galt als Hyperaktivspieler, er galt als glänzender Taktiker. Durch seine Angriffskunst hat er viele Schachspieler verzaubert.Dr. Müller stellt ihn in seinen Spielen unter den Magischen Endspielen vor.Weltmeister Tigran PetrosjanAls Reflektor prägte er seinen eigenen Spielstil, der prophylaktischer Natur war.Der Auswahl von Partien zu Qualitätsopfer und dem Spiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer verleihen diesem Virtuosen seine weltmeisterlichen Stärken.Weltmeister Boris SpasskiAls Aktivspieler bekannt werden in dem Buch Beispiele zum Thema Initiative zuteil. Sein Angriffskunst galt als sehr scharf, denen er auch bereits in der Eröffnung nach Initiative Rechnung trug.Weltmeister Robert James FischerDem spektakulärsten Weltmeister wird als Spielertypus Pragmatiker das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer als Kapitel gewidmet.Weltmeister Anatoli KarpowDem zurecht zugesagten Spielertypus Reflektor werden seine Vorzugsthemen Figurendominanz und Restriktionsmethode anhand von Beispielen vorgestellt.Weltmeister Garri KasparowDer neben Emanuel Lasker längste Weltmeister der Welt galt als Angriffsspieler. Seine Partiebeispiele beziehen sich zurecht auf den aktiven Part im Endspiel sowie den Königsangriff.Weltmeister Wladimir KramnikEr gehört dem Spielertypus Theoretiker an. Seine Feinheiten lagen in strategischen Endspielen.Umso interessanter die Partienauswahl Powerplay auf einem Felder- oder Farbkomplex, in den die Schwächen des Gegners ausgenutzt werden.Weltmeister Viswanathan AnandEr gilt als Aktivspieler, so dass Partiebeispiele zum Thema „Aktivität und Initiative“ ausgewählt wurde.Weltmeister Magnus CarlsenAls Spielertyp ist er als Reflektor eingeordnet. Als Endspielspezialthemen wurden gleichfarbige Turm und Läufer gegen Turm und Läufer ausgewählt, wo die Koordination der Figuren von entscheidender Bedeutung ist.Fazit:Die beiden Bücher sind sehr zu empfehlen, da sie die Spielertypen der 16 Weltmeister anhand ihrer Endspielqualitäten beurteilen.Bislang sind in dieser Kombination keine weiteren Bücher auf dem Markt, die die Weltmeister aus diesem Glanz beleuchten.Gerade für einen schnellen Einstieg und als Trainingsmethode eignen sich die beiden Bände, die mit zahlreichen Beispielen facettiert sind.Dr. Müller hat auf eine einzigartige und sehenswerte Weise es geschafft, dass man sich als Leser wie der Weltmeister fühlt. Seine enormen Fachkenntnisse und sein Verständnis für die Partienauswahl und die Aufgaben führen für jeden Spieler unterschiedlichster Spielstärke zu einem Mehrwert.
Rezension von Christian Hoethe im August 2021
"Der renommierte Endspiel-Experte GM Karsten Müller widmet sich in seiner neuen zweibändigen Reihe der "Endspielkunst der Weltmeister" und deren individuellen Endspiel-Vorlieben und besonderen -stärken.
Dabei befasst sich der erste Band detailliert zum Beispiel mit Steinitz´ gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Vorliebe für den Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst im Endspiel, Euwes Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserner Logik und Strategie, Smyslows hochpräzise Behandlung von Turmendspielen und Tals Endspiel-Magie.
Im zweiten Band konzentriert sich Müller dann auf Petrosians Gespür für den richtigen Abtausch, Spasskis Spiel mit der Initiative, Fischers Präzision im Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer, Karpows Dominanz und Restriktion, Kasparows Angriffe gegen den gegnerischen König, Kramniks Powerplay, Anands Druckspiel sowie Carlsens Technik in Endspielen mit Türmen und gleichfarbigen Läufern.
Was mir in der Darstellung dabei besonders gefallen hat, ist, dass jeder Weltmeister eine Kurzvorstellung inklusive Vita und seiner wichtigsten schachlichen Meilensteine bekommt. Anschließend erfolgt die Einteilung des jeweiligen Weltmeisters in den "Spielertyp", sprich in "Aktivspieler", "Theoretiker", "Reflektoren" und "Pragmatiker". Eine Erklärung dieser Spielertypen findet sich gleich hinter dem Geleitwort von GM Mihail Marin.
Wer sich genauer mit dieser interessanten Thematik beschäftigen möchte, findet in dem Buch "Spielertypen" von Müller und Engel, das ich an anderer Stelle lobend rezensierte, umfangreichen Input. Großmeister Lars Bo Hansen war übrigens der erste, der sich schachliterarisch mit dieser Thematik in seinem 2005 erschienenen Buch "Foundations of Chess Strategy" beschäftigte.
Hochgradig interessant für mich ist insbesondere die Endspielstärke derjenigen Weltmeister, die ich noch während ihrer aktiven Zeit miterleben durfte. Wusste ich doch um die Endspielstärke von Capablanca, Petrosian, Fischer, Karpow und natürlich Carlsen und kannte ich das eine oder andere Beispiel von Steinitz, und Smyslow aus Endspielbüchern und Biographien, so wurde ich an anderer Stelle vielfach überrascht.
Besonders mein früheres Idol Kasparow ist nun nicht gerade bekannt für filigrane Endspieltechnik, sondern durch seine Eröffnungsbehandlung, vehemmente Mittelspielkombinationen und Angriffsspiel. Natürlich wird man ohne starkes Endspielkönnen nicht Weltmeister, aber wie stark Kasparow in dieser Partiephase wirklich war - wenn seine Gegner es denn erreichten! - das wurde mir erst durch dieses Buch bewusst. Müllers Partiebeispiele von Kasparow gegen Lutz aus Bled 2002, Polgar aus Dos Hermanas 1996 sowie gegen Kamsky in New York 1994 haben mir besonders imponiert.
Ganz ähnlich ging es mir mit den Beispielen zu Lasker, Euwe, Tal und besonders Spasski übrigens! Natürlich war letzterer Ende der 50er und in den 60er Jahren ein schachliches Energiebündel, aber die Partiebeispiele gegen den Endspielexperten Kortschnoi aus Tiflis 1959, gegen Cramling aus London 1996, Ivanovic aus Niksic 1983 und Judit Polgar aus Budapest 1993 sind wahrhaftig faszinierend!
Selbiges trifft auf die meisten vorgestellten Beispiele zu, von denen mich persönlich neben den genannten besonders die Partien von Capablanca, Lasker, Smyslow sowie Karpow und natürlich dem modernen Endspiel-Mozart Carlsen gefesselt haben!
So beinhalten beide Bände eine Fülle wunderschön instruktiver Endspiel-Behandlungen für das eigene Studium und die eigene Endspiel-Datenbank, wie man sie sich besser kaum wünschen kann.
Rudolf Spielmann wird gerne mit dem folgenden Satz zitiert: "Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Magier und das Endspiel wie eine Maschine".
Ich gebe zu, dass mich diese Aussage lange Zeit im Hinblick auf das Endspiel deprimiert hat, klang es für mich doch so als gäbe es im Endspiel wenig Möglichkeit, seinen individuellen "Touch" einzubringen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch eine Aussage Kotows, der schrieb, manche Stellungen müsse jeder Spieler auf dieselbe Weise spielen.
Ich bin sehr froh, dass Großmeister Karsten Müller einmal mehr eine Lanze für die Individualität auch im Endspiel gebrochen hat!
Schließen möchte ich diese Rezension mit einem Zitat von Großmeister Mihail Marin aus dem Geleitwort: "Das bloße Lesen von Schachbüchern macht nicht automatisch stärker. Auch wenn man diese während des Schlafs unters Kissen legt, wird dieser Effekt nicht erreicht. Vielmehr sollte ein gutes Schachbuch dem Leser einen zuverlässigen Ausgangspunkt für eigenständige Denkarbeit und eigenständiges Analysieren bieten."
Genau dies ist Karsten Müller einmal mehr gelungen!"
Rezension von Jörg Palitzsch im August 2021
Autor Karsten Müller sagte 2015 in einem Interview, Endspiele würden schon ein bisschen unterschätzt. In der Regel befasse man sich mit Eröffnungen und kombinatorischen Wendungen. Für einen normalen Turnierspieler komme danach nicht mehr viel.
In seinem umfangreichen zweibändigen Werk „Die Endspielkunst der Weltmeister“ wirkt er mit allem, was die Schachwelt aufbietet, gegen eine Verfestigung dieser Einstellung. Der Autor greift dabei nicht auf das Mittelmaß zurück, sondern hat sich an den Weltmeistern abgearbeitet. Im ersten Band von Wilhelm Steinitz bis Michail Tal, im zweiten Band von Tigran Petrosjan bis Magnus Carlsen. Müller ist der Fülle an Informationen mit System begegnet. Jeder Weltmeister hat ein Kapitel erhalten, vorangestellt sind ein ganzseitiges Foto und ein kurzer Einleitungstext. Dies macht es dem Suchenden leicht, verleiht den beiden Büchern jedoch auch ein wenig den Anstrich eines Nachschlagewerkes.
Taucht man dann tiefer in die Thematik Endspiele ein, wird dieser Eindruck schnell weggewischt. Zu individuell sind die Weltmeister, jeder in seiner Zeit verhaftet, jeder mit ganz eigenen Vorlieben und Fähigkeiten in einer der schwierigsten Spielphasen, über die sich schon unzählige Schachspieler Gedanken gemacht haben. Etwa der Österreicher Rudolf Spielmann, der eine Anleitung aufstellte. „Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Zauberer und das Endspiel wie eine Maschine.“ Oder wie Stephan Gerzadowicz, der einen fast philosophischen Grundgedanken prägte, „Aus Eröffnungen lernt man Eröffnungen, aus dem Endspiel lernt man Schach.“ Nur – wenn es so einfach wäre.
Müllers Bücher zeigen dann auch sehr schnell, wie unterschiedlich die Weltmeister veranlagt sind und teilt sie in vier Spieltypen ein. In Aktivspieler wie Alexander Aljechin und Viswanathan Anand, Theoretiker wie Wilhelm Steinitz und Wladimir Kramnik, die Reflektoren José Rául Capablanca und Magnus Carlsen, sowie die Pragmatiker, zu denen der Autor Bobby Fischer und Emanuel Lasker zählt. Obwohl diese Einteilung eine Sequenzierung darstellt, nimmt das Endspiel einen privilegierten Platz ein, so der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort zu beiden Bänden. Im Endspiel sollte man Marin zufolge analytische Ausgrabungen vornehmen, wenn man kleine Teile der universellen schachlichen Wahrheit entdecken will, denn angesichts des reduzierten Figurenbestandes könne man sich auf die Ergebnisse der eigene Analyse am ehesten verlassen.
Exakt an diesem Punkt setzt der Autor an und nimmt den Leser ganz praktisch an die Hand, um mit ihm in die große Welt der figurenreduzierten Endspiele einzutreten. Anhand von einzelnen Partien kann man lernen, wie Steinitz sein Läuferpaar einsetzte, wie das Königsspiel von Capablanca gemeistert wurde und wie präzise Fischer im Endspiel agierte. Ergänzend dazu gibt es zu jeder Partie einen QR-Code, der eine weitere Vertiefung ermöglicht. Um nicht nur nachzuspielen sind an jedem Kapitelende Aufgaben gestellt – ebenfalls mit einem QR-Code versehen –, die die spielerischen Stärken eines jeden Weltmeisters aufgreifen. Bei Max Euwe ist es der Freibauer, bei Wassili Smyslow die Präzision und bei Boris Spasski seine meisterliche Initiative. Abgerundet wird dies mit Schach-Klassikern von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Magnus Carlsen, bei dem der Autor das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Läufer mit gleichfarbigen Läufern ausgewählt hat. Apropos Carlsen: Karsten Müller ist sich sicher, da der Norweger ein typischer Reflektor-Spieltyp ist, dass das Ende seiner Regentschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar ist.
Mit den nachspielbaren Partien sowie den Aufgaben, denen sich die Lösungen unmittelbar anschließen, fügen sich an dieser Stelle die Ansprüche, Lern- und Trainingsbuch zu sein zusammen. Wobei man anhand der Fülle von Beispielen durchaus die Qual der Wahl hat. Gleichwohl kann man sich als Schachspieler an jedem der einzelnen Weltmeister orientieren, die in punkto Endspiel auch für jeden Spieler etwas bereit halten. So können die eigenen Schwächen ausgeglichen, im besten Fall zu einer Stärke umgemünzt werden.
Im Endspiel, so Mihail Marin, gehe es weniger um abstrakte Themen, und da in dieser Phase viele Partien entschieden werden, bieten die beiden Bände Spielern aller Klassen einen wesentlichen Lern- und Trainingsbereich. Will man sich nicht auf ein Training einlassen, bieten sie auch genügend Stoff, um sich mit den Endspielsituationen der Weltmeister einfach nur gut zu unterhalten.
Fazit: Die vielfältigen Möglichkeiten der Bände „Die Endspielkunst der Weltmeister“, unter anderem mit der Einsatzfähigkeit von QR-Codes, macht sie auch für jüngere Schachspieler interessant. Von Weltmeistern lernen, heißt siegen lernen.
Das Endspiel ist einer der schwierigen Bereiche des Schachspiels und schreckt mit seinen vielen Techniken und Methoden und den variantenreichen Positionen viele Schachfreunde ab. Das ist sehr schade, denn schon ein kleiner Fehler im Endspiel verdirbt oft sofort den im Verlauf einer Partie mühsam erkämpften Vorteil. Doch nur wenige Schachspieler trainieren das Endspiel, schon weil sie sich den scheinbar grossen Zeitaufwand, der damit verbunden ist, einfach nicht leisten.
Wer aber täglich auch nur eine Endspielaufgabe anschaut, wird schon nach einigen Wochen eine ganze Menge über das Endspiel erfahren haben und zwar ohne allzu großen Trainingsaufwand. Dieser Zuwachs an Wissen und Endspieltechnik verbessert die Spielstärke und das Verständnis des Schachspiels. Gleichzeitig wird die "mentale Fitness" verbessert - Schach ist ja bekanntlich das beste Gehirnjogging !
Das ist das Ziel der Reihe "365 x Endspiel - Eine Aufgabe für jeden Tag". Der vorliegende Band richtet sich an Hobbyspieler und Klubspieler unterer Spielklassen, die sich bisher noch wenig mit dem Endspiel befasst haben und dies nachholen möchten.
Wir beginnen mit Aufgaben aus dem Bereich der elementaren Bauern- und Turmendspiele, so dass der Einstieg einfach und auch ohne besondere Vorkenntnisse möglich ist. Danach folgen Endspielaufgaben aus den verschiedensten Bereichen in bunter Folge - darunter auch manche verblüffend einfache Lösung einer scheinbar schwierigen Stellung !
128 Seiten, kartoniert, Grossformat
Rezension:
Viele Schachfreunde und vor allem Anfänger machen um das Endspiel einen großen Bogen. Natürlich ist es oft einfacher und vielversprechender, Taktik und Eröffnungstheorie zu studieren, weil diese in einer praktischen Partie recht häufig vorkommen. Wer braucht schon Endspielwissen, wenn man den Gegner bereits in der Eröffnung schlagen kann? Eine durchaus berechtigte Frage die aber schnell ad absurdum geführt wird, wenn man gegen stärkere Gegnerschaft anzutreten hat. Ohne grundlegendes Endspielwissen kann man es vielleicht bis zu einem bestimmten Level schaffen, darüber hinaus ist man vollkommen chancenlos. Gerade deswegen sollte jeder Schachspieler, der sich verbessern will und mehr vom Schach verstehen lernen will, die verschiedenen Endspieltechniken in ihren Grundzügen verstehen lernen. Man braucht auch nicht gleich soweit gehen wie der ukrainische Meistertrainer Alexander Vaisman, der für einen starken Spieler das Wissen von mindestens 3000 Endspielstellungen als Grundvoraussetzung hält! Genauso wenig muss man unbedingt dicke Endspiel-Enzyklopädien studieren als normaler Schachspieler, ein Buch wie das vorliegende genügt vollkommen, um ein gesundes Endspielwissen auf einer festen Grundlage zu besitzen.
Heinz Brunthaler, Autor von zahlreichen Trainingsbüchern, legt mit diesem Buch den Grundstein für das vernünftige Endspieltraining. Vernünftig deshalb, weil er seinen Leser nicht gleich mit zu schwierigen oder langweiligen Stellungen demotiviert. Brunthaler geht in seinem Buch von den einfachsten und elementarsten Stellungen hin zu etwas komplexeren Aufgaben, die aber nie überfordernd wirken, also genau der richtige Einstieg und Aufbau für den Endspieleinsteiger. Das Buch ist hervorragend geeignet für ein Selbststudium oder für ein Training im Schachverein. Die Benutzerfreundlichkeit und der günstige Preis sind weitere positive Argumente, die für eine Kaufempfehlung meinerseits sprechen.
Fazit:365x Endspiel für Einsteiger kann jedem Anfänger empfohlen werden! Natürlich auch für alle anderen zu empfehlen, dazu fällt mir noch eine Geschichte ein: Michail Tal, Schachweltmeister von 1960 bis 1961, erzählte einmal in einem Interview, dass er sich mit Vorliebe Schach-Anfängerkurse im russischen Fernsehen ansieht. Auf die Frage, dass er als starker und berühmter Großmeister das doch gar nicht nötig hätte, erwiderte Tal ruhig: „durch solche Sendungen für Anfänger wird man oft wieder an das einfachste erinnert, dass man im Laufe der Zeit vergessen hat!“.
Martin Rieger, November 2007
Das Endspiel ist einer der schwierigen Bereiche des Schachspiels und schreckt mit seinen vielen Techniken und Methoden und den variantenreichen Positionen viele Schachfreunde ab. Das ist sehr schade, denn schon ein kleiner Fehler im Endspiel verdirbt oft sofort den im Verlauf einer Partie mühsam erkämpften Vorteil. Doch nur wenige Schachspieler trainieren das Endspiel, schon weil sie sich den scheinbar grossen Zeitaufwand, der damit verbunden ist, einfach nicht leisten.
Wer aber täglich auch nur eine Endspielaufgabe anschaut, wird schon nach einigen Wochen eine ganze Menge über das Endspiel erfahren haben und zwar ohne allzu großen Trainingsaufwand. Dieser Zuwachs an Wissen und Endspieltechnik verbessert die Spielstärke und das Verständnis des Schachspiels. Gleichzeitig wird die "mentale Fitness" verbessert - Schach ist ja bekanntlich das beste Gehirnjogging !
Der vorliegende Band ist für Klubspieler und Schachfreunde bis zur mittleren Spielstärke gedacht.
Die Endspielaufgaben aus den verschiedensten Bereichen wurden in bunter Folge gesetzt - dadurch bleibt die Spannung garantiert erhalten. Nur auf diese Weise ist der Lösungsansatz nicht schon vorweg genommen. Ihr Spielpartner verrät Ihenen ja sicherlich auch nicht, was Sie nun weiterspielen sollten !
128 Seiten, kartoniert, Grossformat
Rezension:
Dieser Band ist als Fortsetzung des ersten Bandes „für Einsteiger“ gedacht und führt den Leser in etwas anspruchsvollere Gefilde der Endspielkunst. Wie bei den bisherigen Bänden gilt es, 365 Aufgaben zu lösen, für jeden Tag des Jahres also etwas zum tüfteln! Die Aufgaben befassen sich mit den typischen Endspielstellungen wie man sie des Öfteren aufs Brett bekommt und leider allzu oft versemmelt. Wer danach nicht schon einmal argumentierte, die Stellung sei eigentlich ja schon im Mittelspiel gewonnen gewesen, der werfe den ersten Stein. Oft wird einfach vergessen, dass eine gute Eröffnung und ein starkes Mittelspiel die Partie nicht alleine gewinnen, das Endspiel macht es aus! Klar, Endspiele sind oft trocken und langweilig, lieber möchte man seinen Gegner natürlich im Mittelspiel gekonnt mattsetzen, aber was, wenn der Gegner ganz gut mithält? Dann entscheidet oft der bessere Endspieler die Partie, genauso wie im Fußball am Ende das Elfmeterschießen. Wer da nicht jede Möglichkeit nutzt, hat das Nachsehen. Der Autor ist ein erfahrener Schachtrainer der weiß, auf was es ankommt: -Motivation des Lernenden, -vom einfachen zum schwierigen, praxisnahe Aufgaben und keine konstruierten Stellungen, - verständliche Ausdrucksweise.
Ich weiß nicht, aus welchem schier unerschöpflichen Fundus der Autor seine Aufgaben hervorzaubert aber es gebührt ihm für seine Arbeit ehrlichen aufrichtigen Applaus!
Im Lösungsteil bringt der Autor nicht nur die nackten Lösungszüge, sondern erklärt sie auch und bringt mit einfachen klaren Worten die Sache ins rechte Licht. Denn was bringt es, wenn man am Ende nicht weiß, wieso gerade dieser Zug der Richtige ist und alles andere nicht?
Ich glaube, nein ich bin überzeugt, dass mit diesem Band jeder durchschnittliche Vereinsspieler sein vorhandenes Arsenal von Endspieltechniken erheblich erweitern kann.Uneingeschränkt zu empfehlen!
Martin Rieger, November 2007
Das Endspiel ist einer der schwierigen Bereiche des Schachspiels und schreckt mit seinen vielen Techniken und Methoden und den variantenreichen Positionen viele Schachfreunde ab. Das ist sehr schade, denn schon ein kleiner Fehler im Endspiel verdirbt oft sofort den im Verlauf einer Partie mühsam erkämpften Vorteil. Doch nur wenige Schachspieler trainieren das Endspiel, schon weil sie sich den scheinbar grossen Zeitaufwand, der damit verbunden ist, einfach nicht leisten. Wer aber täglich auch nur eine Endspielaufgabe anschaut, wird schon nach einigen Wochen eine ganze Menge über das Endspiel erfahren haben und zwar ohne allzu großen Trainingsaufwand. Dieser Zuwachs an Wissen und Endspieltechnik verbessert die Spielstärke und das Verständnis des Schachspiels. Gleichzeitig wird die "mentale Fitness" verbessert - Schach ist ja bekanntlich das beste Gehirnjogging !
Der Band für Experten ist für Schachfreunde bis zur gehobenen Spielstärke gedacht.
Die Endspielaufgaben aus den verschiedensten Bereichen wurden in bunter Folge gesetzt - dadurch bleibt die Spannung garantiert erhalten. Nur auf diese Weise ist der Lösungsansatz nicht schon vorweg genommen. Ihr Spielpartner verrät Ihenen ja sicherlich auch nicht, was Sie nun weiterspielen sollten !
128 Seiten, kartoniert, Grossformat
Rezension:
Es sind nur noch wenige Figuren auf dem Brett. Nun geht es primär um die Bauernumwandlung. Der König wird nun wirklich zur starken Figur und nicht mehr zu einem schutzbedürftigen Wesen (Steinitz).Der Schachverlag Ullrich und Autor Heinz Brunthaler legen mit 365x Endspiel für Experten den nunmehr dritten Band der gleichnamigen Endspielreihe vor, bisher erschienen 365x Endspiel für Einsteiger und für Klubspieler. Jeder Band enthält 365 sorgfältig ausgewählte Stellungen zum Thema Endspiel. Der Leser ist dazu eingeladen, mindestens eine Stellung pro Tag zu studieren und gegebenenfalls auch zu lösen. Wer aber partout nicht die richtige Lösung findet, für den stehen am Ende des Buches zu allen Aufgaben die Lösungen parat. Der Schwierigkeitsgrad der zu lösenden Endspielaufgaben sollte von Spielern mit einer DWZ von 1800-2000 einigermaßen zufrieden stellend gelöst werden können.Optisch macht das Buch innen wie außen einen hervorragenden Eindruck und auch das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als zufrieden stellend.Als abschließendes Fazit möchte ich festhalten, dass 365x Endspiel für Experten die Kenntnisse und Fähigkeiten im Endspiel auf spielerisch einfache Art und Weise optimal vermittelt und trainiert und deshalb uneingeschränkt empfohlen werden kann.Martin Rieger
Mittels QR Codes können Sie bei jedem Diagramm die Stellung direkt in Ihr Smartphone holen und losanalysieren oder spielen je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und Sie können das Erlernte gleich testen und ausprobieren, so dass die analoge und digitale Welt direkt ineinander übergehen. Dies ist das letzte Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Bremer Schachtrainer und Analytiker FM Claus Dieter Meyer (1946-2020) und GM Dr. Karsten Müller. C.D.Meyer wollte zum Abschluss noch ein Werk über Endspiele bringen. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie Matt, Patt, Zugzwang und Turmendspiele. Der Fokus liegt auf Beispielen, in denen Magie mit Lehrreichem verbunden wird, so dass auch viele Faustregeln und fast noch wichtiger Ausnahmen gebracht werden. "Claus Dieter Meyer und Dr. Karsten Müller nehmen den Leser mit auf eine fantastische Reise. Nicht zum Mittelpunkt der Erde und auch zu den Sternen soll es nicht gehen. Das Ziel der Expedition sind magische Momente in Schachendspielen. Begleiten Sie den König von Luis Engel beim Marsch über das halbe Brett. Bewundern Sie die Eleganz eines Magnus Carlsen mit ungleichfarbigen Läufern. Bestaunen Sie den Blackout eines Siliziummonsters gegen einen Artgenossen. C. D. Meyer hat sich in seiner unnachahmlichen Art auf die Suche nach diesen Beispielen begeben. Seit Beginn seiner Trainerlaufbahn trieb ihn die Lust am Entdecken von Pointen, die Freude am Erforschen tiefer Zugfolgen und die Suche nach der Wahrheit in scheinbar aussichtsloser Lage an. In das vorliegende Werk flossen neueste Partien aus seinem Umkreis genauso ein, wie die Partien der Weltmeister. Studien nehmen gleichberechtigt Platz neben ungeschliffenen Diamanten aus der Oberliga. Allen Beispielen gemeinsam ist jedoch der aufblitzende Funke, die originelle Idee, ja manchmal eine Kaskade von glänzenden Manövern. Eingefangen von C. D. Meyer und zu Papier gebracht von Dr. Karsten Müller....Für alle Spieler, Lernenden und Trainer sei das Buch als wertvolle Materialsammlung und als unterhaltsame Lektüre empfohlen." Aus dem Vorwort von Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler
234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Uwe Bekemann im November 2021
"Magische Endspiele“ von Claus Dieter Meyer und Karsten Müller, 2020 im Joachim Beyer Verlag erschienen, ist unabhängig vom Inhalt ein besonderes Werk, denn bei ihm handelt es sich um die letzte Zusammenarbeit der beiden Autoren. Claus Dieter Meyer, FIDE-Meister, Trainer und Autor, ist 2020 verstorben.
Das Werk ist quasi die Buch gewordene DVD „Magische Schachendspiele“ von ChessBase, aber in einer neuen und um neue Beispiele erweiterten Fassung. Eine interessante und für mich neue Idee in einem Schachbuch ist die Ergänzung jedes abgebildeten Endspiels um einen QR-Code. Scannt man diesen ein, lädt sich automatisch eine elektronische Variante des Endspiels, die man dann sogleich am Bildschirm nachspielen und analysieren kann. Die Dateien liegen auf einem ChessBase-Server. Diese Funktion lässt sich spielend einfach nutzen und erlaubt eine besonders bequeme Arbeit mit „Magische Endspiele“. Auf dem Handy war mir persönlich die Darstellung zwar zu klein, aber mit dem Einsatz eines Tablets war auch dieses Problem gelöst.
Was sind „magische Endspiele“, was also heißt „magisch“ in diesem Zusammenhang? Allgemein steht der Begriff u.a. für geheimnisvolle, zauberische, Faszination ausübende und Anziehungskraft ausstrahlende Dinge. Und genau solche Endspiele werden in diesem Buch behandelt. Sie sind besonders, warten oft mit überraschenden Lösungswegen auf und stellen erhebliche Anforderungen an die Kompetenz des Lesers, wenn er denn zunächst selbst das richtige Vorgehen herausfinden möchte. Jedes Beispiel gibt zunächst die Quelle an, der es entstammt. Zumeist handelt es sich um Stellungen aus dem Turnierschach, überwiegend unter Spitzenspielern ausgetragen. Allerdings gibt es auch eine Computerpartie und mehrere Studien. Von Ausnahmen abgesehen handelt es sich um junge Beispiele.
Nach dem anschließenden und schon erwähnten QR-Code zeigt ein Diagramm die jeweilige Ausgangsstellung, ergänzt um die Angabe der am Zug befindlichen Seite. Wer sich selbst an der Stellung versuchen möchte, sollte den nachfolgenden Text, der sich – in Einzelfällen sehr intensiv – mit den Geheimnissen dieses Endspiels befasst, abdecken.
Das Werk ist in 12 Kapitel unterteilt. Die ersten 9 Kapitel ordnen die Endspiele nach Themen, so u.a. Matt, Patt, Zugzwang, der richtige Abtausch, um die ersten 4 zu nennen. Kapitel 10 enthält einen persönlichen Nachruf von Karsten Müller auf Claus Dieter Meyer, Kapitel 11 insgesamt 16 an den Leser gerichtete Endspielaufgaben und Kapitel 12 die Lösungen darauf.
In erster Linie sehe ich in „Magische Endspiele“ ein Werk, das dem Leser die Schönheit des Schachspiels in der letzten Phase der Partie, das Überraschende im Spiel und teilweise sogar die Unberechenbarkeit seiner Facetten zeigt. Sein Unterhaltungswert ist enorm. Daneben aber erfährt der Leser auch immer wieder Hinweise, die ihn bei der Schulung seiner Endspielfertigkeiten unterstützen. Diese sind regelmäßig nicht dogmatisch dargestellt, wie man es aus reinen Lehrbüchern kennt, sondern eher erzählend. Ein Beispiel aus dem Kapitel 7, „Springer gegen Läufer“, dazu: „Wenn der Springer die Kontrolle hat und ein Powerplay auf der Felderfarbe aufziehen kann, die der Läufer nicht kontrolliert, dann hat er sehr gute Gewinnchancen (…)“.
Etliche praxisorientierte Ratschläge helfen als roter Faden bei der Orientierung im eigenen Endspiel. Auch hierzu ein konkretes Beispiel: „Diese [Anmerkung: gemeint ist die Abwicklung ins Bauernendspiel] sollte stets sehr genau überlegt werden, denn Bauernendspiele haben nur eine sehr geringe Remis-Tendenz.“
„Magische Endspiele“ ist, wie beschrieben, kein Lehrbuch zum Endspiel im klassischen Sinn. Die Charakterisierung als Werk, das dem Leser als Trainingsgrundlage zum angewandten Endspielwissen dienen kann, scheint mir zutreffend zu sein.
Fazit: „Magische Endspiele“ ist ein höchst unterhaltsames Buch mit ausgewählten Endspielen, die sich von der Masse abheben. Wer sich darin vertieft, wird viele „magische“ Endspiellösungen erleben, die zugleich die Spielstärke zu verbessern helfen. Zugleich hält es die Erinnerung an Claus Dieter Meyer aufrecht, einem sehr prominenten und geschätzten Trainer und Autor.
Das Endspiel ist der Schlussteil einer Schachpartie und die darin
ausgetragenen letzten Gefechtshandlungen bestimmen den Ausgang des Kampfes. Und
während ein weniger günstiger Verlauf der Eröffnung oder des Mittelspiels unter
Umständen noch gutzumachen ist, ist eine Niederlage aufgrund eines ausgeprägten
Nachteils im Endspiel zumeist unausweichlich. Entsprechend kann das sorgfältige
Studium des Endspiels gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Es versteht sich von selbst, dass jeder starke Spieler auch hervorragende
Kenntnisse und Fähigkeiten im Endspiel haben muss. Der ehemalige niederländische
Ex-Weltmeister Max Euwe hat gezeigt, dass die erfolgreiche Verwendung eines
Endspielvorteils kein trockener Vorgang ist, sondern – nicht weniger als ein
entsprechender Prozess in der Eröffnung oder im Mittelspiel – viel Phantasie
verlangt.222 Seiten,
kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension
von Jörg Palitzsch im Mai 2018
Den Höhepunkt
seiner Laufbahn als Schachspieler erlebte der 1901 in Amsterdam geborene Max
Euwe im Jahr 1935.
Mit neun
Siegen, acht Verlustpartien und 13 Remis gewann er gegen Alexander Aljechin und
wurde fünfter Weltmeister in der Schachgeschichte.
Euwe hat der
Schachwelt immerhin mehr als 70 Lehrbücher hinterlassen, die Generationen von
Schachspielern bis heute beeinflussen. Euwes Karriere selbst währte von 1919
bis 1975 – und er zählte zu den Besten. So hat er von 127 Turnieren, an denen
er teilgenommen hat, 73 gewonnen, außerdem nahm er mit Erfolg an 34
Länderkämpfen und acht Schacholympiaden teil. Und nicht zuletzt war es Euwes
diplomatischen Geschick zu verdanken, dass der Wettkampf zwischen Fischer und
Spasski in Reykjavik überhaupt noch stattfand.
In seinen
Lehrbüchern befasst sich der promovierte Mathematiker mit allen Phasen des
Spiels: der Eröffnung, dem Mittelspiel und dem Endspiel.
In dem Buch
„Endspieltheorie und -praxis“ geht es um den Schlussteil einer Partie, deren
Studium, so Max Euwe, nicht vernachlässigen darf. Er verweist in diesem
Zusammenhang auf die Anfänger, deren Endspiele nach dem Erreichen eines großen
materiellen Übergewichts dann doch mehr als schwerfällig ablaufe. Es sei ein
andauerndes und unüberlegtes Jagen nach dem feindlichen König, anstatt ihn
durch die Wegnahme von Fluchtfeldern gezielt in eine Mattstellung zu bringen.
Die insgesamt
214 Stellungen, die in dem Buch von Euwe behandelt werden, sind in drei größere
Kapitel eingeteilt. Theoretische Endspiele, deren Spielführung man in groben
Zügen kennen müsse, halb-theoretische Endspiele, die man angesichts vieler
Ausnahmen und den Fehlen vor Regeln einer Zug-für-Zug-Berechnung unterziehen
kann, und die praktischen Endspiele aus der Praxis der Meister.
Tatsächlich
lässt das Buch keine Kombination aus, die nicht in einem Endspiel auf dem Brett
stehen kann. Die neun Kapitel reichen vom Mattsetzen des alleinigen Königs bis
zu Endspielen mit leichten Figuren.
Fazit:
Richtig ist,
dass an das Endspiel zum Auftakt einer Partie kaum ein Gedanke verschwendet
wird – wie auch. Aber ein ungünstiger Verlauf bei der Eröffnung oder im
Mittelspiel kann im Endspiel korrigiert werden und zum Sieg verhelfen. Das Buch
von Max Euwe vermittelt die Grundlagen.
956+4 moderne und zwingende Mattstellungen von 1-11 Zügen
Schach und Matt ist der Höhepunkt der Partie. Das gilt insbesondere, wenn das Matt "zwingend" zu Stande kam, der Gegner also keine Chance hatte, unter Materialverlust zu entkommen. Martin Weteschnik, Autor zahlreicher Schachpublikationen, hat die wohl umfassendste und aktuellste Sammlung solcher echten, zwingenden Mattkombinationen zusammengestellt. Die meisten davon stammen aus jüngster Zeit und aus Turnieren aus aller Welt, gespielt sowohl von Weltmeistern und Topspielern, wie auch von Amateuren. Dies bietet dem Leser verschiedene interessante Trainingsmöglichkeiten: - Er lernt, Mattpositionen früher und besser zu erkennen, somit diese zu vermeiden oder selbst anzuwenden. - Er kann präzise Variantenberechnung trainieren, was generell sein Spiel verbessern wird. - Er kann durch originelle Mattwendungen seine Kreativität steigern und sich an den oft erstaunlichen Ideen erfreuen, die zum Matt führten.
Durch die besonders übersichtliche Gestaltung kann der Leser seine Lösung überprüfen, ohne lange blättern zu müssen. Von relativ einfachen Aufgaben (aber Vorsicht! – auch kurze Matts können es in sich haben!) ausgehend steigert sich der Schwierigkeitsgrad des Buches und gibt so dem Leser die Möglichkeit, buchstäblich "mitzuwachsen".
224 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Buchbesprechung:
Der Höhepunkt jeder Schachpartie ist das Endspiel. Und wenn diese Begegnung mit einem glänzenden Matt gekrönt wird, freut es Spieler und Zuschauer gleichermaßen. Der Autor, zuletzt "Tatwaffe Springer", wendet sich mit diesem Trainingsbuch an fortgeschrittene Spieler, die auf eine solide Spielpraxis zurückgreifen können. Er bietet ihnen ein abgestuftes Übungsfeld für Mattlösungen an, von Matt in einem Zug bis zu Matt in 11 Zügen. Es ist sein Anliegen, die "analytischen Fähigkeiten" des Studierenden zu schulen und zu stärken. Ganz erfreulich ist dabei, dass auf jeder Doppelseite gleich die entsprechenden Lösungen angezeigt werden (man muss also nicht erst am Ende in einem Register nachschlagen - wer will, deckt beim Üben zunächst einmal die Lösungen ab). Der Autor greift bei dieser Auswahl auf überwiegend aktuelle Begegnungen der letzten 10 bis 20 Jahre zurück, der Leser schult sich also am gegenwärtigen Schachbetrieb.
Carl Münzel für EKZ-Bibliotheksservice
Das dritte Trainingswerk der Erfolgsautoren und Spitzentrainer erscheint nun in einer neuen Auflage. Zeitgemäße Veränderungen wurden vorgenommen. Durch die veränderten Regeln im Turniersport, muss eine Entscheidung des Partieverlaufs am Schachbrett während des Turniers gefällt werden. Ohne ausgezeichnete Kenntnisse und ohne das Verständnis der Endspielgesetze ist es schwer, diese Aufgabe zu bewältigen. Dieses Buch soll allen Spielern helfen, schnell Erfolge am Schachbrett zu haben
Diesem Buch wurde eine große Ehrung zuteil. Denn das Werk wurde auf der Webseite die-besten-aller-zeiten.de in der Rubrik Bücher > Hobby & Freizeit > Schachbücher in die Liste der 35 besten Schachbücher aller Zeiten aufgenommen. Eine hohe Auszeichnung, neben den Büchern von Nimzowitsch „Mein System“ oder Tarrasch „Das Schachspiel“ genannt zu werden. Grundlagen für diese Liste sind Expertenempfehlungen, Verkaufszahlen und Lesermeinungen. „Diese Lehrbücher und Bestseller besitzen teilweise Kult-Charakter gehören nach Ansicht vieler Schachprofis einfach in das Regal jedes wirklich ambitionierten Turnier- bzw. Hobbyspielers“ – so ein Zitat, der Webseite entnommen.
188 Seiten, gebunden, 228 Diagramme, Joachim Beyer Verlag
Jeder Schachlehrer betont, wie wichtig das Training des Endspiels ist. Selbst starke Spieler zeigen Schwächen in dieser Spielphase, so beging 1951 David Bronstein im Kampf gegen Botwinnik im Abschluss empfindliche Fehler und wurde deshalb nicht Weltmeister. Gängige Bücher über Endspiele sind leider oft langweilig, weil sie bei Mattsetzungen und elementaren Endspielen beginnen, der Leser ahnt kaum, wie spannend es in der Schlussphase zugeht.
Endspieltraining – nicht nur für Anfänger „erzählt“ dagegen Endspielwissen. Nicht trockenes Buchwissen, sondern Episoden aus der Praxis werden vorgeführt, und zwar so gekonnt, dass auch erfahrene Spieler viel daraus lernen werden. Großmeister Edmar Mednis schildert, welche Methoden zum Erfolg führen oder wie man in Bedrängnis auf Remis spielt. Der bekannte Autor versteht sich darauf, Endspielwissen verständlich zu vermitteln, wie die Erfolge seiner Bücher zeigen. Außer den nützlichsten Regeln für die unterschiedlichen Endspieltypen erfährt der Leser in den 34 Kapiteln auch etwas über Psychologie im Endspiel und darüber, wie man frühzeitig vorteilhafte Endspiele ansteuert.
Das Werk entstand in Form einer Artikelserie, welche in deutscher Sprache zwischen 1991 und 1996 in der Zeitschrift Schach-Report/Deutsche Schachzeitung sowie im Schachspiegel erschien.
226 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Die Autoren haben in diesem Testbuch 140 instruktive Aufgaben zusammengestellt, die dem Leser/Löser in Diagrammform mit jeweils zwei bis drei Antwortvorschlägen nach der Multiple-Choice-Methode präsentiert werden. Die ausführliche Diskussion aller Stellungen erfolgt im Anschluss. Bei den Beispielen haben die Autoren Stellungen ausgewählt, die ausnahmslos der Turnier- und Wettkampfpraxis im Nah- oder Fernschach entstammen. Gemäß der Thematik wird der Löser mit taktischen Fragestellungen konfrontiert, die im Endspiel auftreten: diese berücksichtigen neben elementaren Motive auch kombinatorische Manöver und Abwicklungen, die sich in komplexeren Stellungen von endspielartigem Charakter ergeben. In dieser Partiephase werden die taktischen Möglichkeiten häufig unterschätzt, bleiben weitgehend ungenutzt oder werden nur teilweise wahrgenommen. Die analytische Arbeit mit diesem Buch wird die Fähigkeiten des aufstrebenden Spielers verbessern, die verborgenen taktischen Ressourcen zu erkennen und auszuschöpfen. Ein einleitendes Kapitel zur Handhabung und Auswertung der Tests, ein Namensregister und ein tabellarisches Schema zur Selbstbewertung vervollständigen das Buch, das sich an fortgeschrittene Amateure und Klubspieler wendet. FIDE-Meister Jerzy Konikowski Trainer der polnischen Nationalmannschaft von 1978-1981; Inhaber der A-Trainer-Lizenz des DSB; mehrere Jahre erfolgreicher Bundesligaspieler; Schachpublizist und Autor zahlreicher Schachbücher und Artikel Pit Schulenburg Nationaler Fernschachmeister (Bronze), PR-Manager des Deutschen Fernschachbundes e.V., Autor und Koautor diverser Eröffnungsbücher
124 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Bauernendspiele sind diejenigen Endspiele, in denen sich neben Bauern und Königen keinerlei Figuren auf dem Brett befinden. Der Grat zwischen Gewinn, Remis oder Verlust ist in diesen Endspielen mitunter äußerst schmal. Weitaus häufiger als in anderen Endspielen kommt es hier auf jedes Tempo an, da Bauern im Gegensatz zu allen anderen Figuren nicht wieder zurückziehen können. Daher führt meistens nur ein Weg zum gewünschten Ziel.Der Autor hat in seiner Arbeit 140 lehrreiche Stellungen ausgewählt, in denen die wichtigsten Prinzipien der Bauernendspiele erörtert werden.Mit Hilfe dieses Buches kann der Leser sein Wissen und die Technik auf diesem Gebiet überprüfen und verbessern. Das Niveau des Buches soll den fortgeschrittenen Amateur bzw. den Vereins- und Turnierspieler mittlerer Spielklasse ansprechen. Der bewährte Aufbau der Testbuch-Reihe mit 140 Diagramm-Darstellungen und vorformulierten Lösungsvorschlägen, aus denen der Leser die richtige Antwort herausfinden soll, wurde beibehalten.
136 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Schach gilt als das vollkommenste Brettspiel, das wir kennen. Phantasie, strategisches Geschick und taktisches Einfühlungsvermögen sind erforderlich, um eine gute Partie Schach spielen zu können.
50 ausgesuchte Lehrbeispiele in zusammenhängenden Spielabläufen machen dem Anfänger jeden Alters die tiefgründigen Gedankengänge der Figurenbewegung auf den 64 Feldern leicht verständlich.
Schachspielen ist in jedem Alter für Körper und Geist eine erstaunliche Bereicherung; denn Beherrschung, Konzentration, Einfallsreichtum und Kreativität werden weiterentwickelt und gestärkt. Immer mehr Kinder lernen deshalb auch in der Schule Schach, überall in Deutschland entstehen neue Schachgruppen. Nach Aussage der Deutschen Schulschachstiftung haben wissenschaftliche Studien bewiesen, dass schachspielende Kinder besser denken können, weil Schach die Konzentration, Intelligenz und das räumliche Wahrnehmungsvermögen erhöht, und sie Denkstrukturen aufbauen lernen. Aber auch für Menschen bis ins hohe Alter ist das Training dieser Eigenschaften unerlässlich; sie werden beim Schachspiel besonders intensiv und nachhaltig gefördert und erhalten so den Geist beweglich und frisch.
Günter Lossa war zu seiner aktiven Zeit langjähriger Bundesligaspieler des SC 1868 Bamberg, mit dem er auch Deutscher Mannschaftsmeister geworden ist. Später arbeitete er als Chefredakteur bei einer großen deutschen Schachzeitung.
80 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2018
Welcher Schachspieler will nicht den entscheidenden Zug wissen? Jener Zug, der den Gegner in kürzester Zeit Matt setzt oder ihn sofort die Waffen strecken lässt. Im Joachim Beyer Verlag ist jetzt ein Buch von Günter Lossa erschienen, in dem exakt solche Züge dargestellt werden. „Der entscheidende Zug zum zwingenden Mattangriff“ versammelt 50 Lehrbeispiele, jedes mit einem Diagramm versehen, die man in ein, zwei ruhigen Stunden ergründen und lösen kann. Autor Lossa, einst Bundesligaspieler beim Schachclub 1868 Bamberg mit dem er Deutscher Mannschaftsmeister geworden ist, hat dazu ganz unterschiedliche Partien ausgewählt, die sich durch die Schachgeschichte ziehen. Zum Auftakt gleich ein Kuriosum aus dem Jahre 1910, in dem Positionsspieler Richard Reti (Weiß) den schwarzen König des Taktiker Dr. Savielly Tartakower mit einem wunderbaren Damenopfer ins Verderben treibt – und dies alles in einer Partie, die nur elf Züge dauerte.
Sehenswert und nachspielenswert durchaus auch eine Partie von Efim Bogoljubow (Weiß) gegen eine Simultangegnerin, die er schon in den ersten Zügen in große Bedrängnis brachte. Bogoljubow, der 1927 die deutsche Staatsbürgerschaft annahm und dessen Haus in Triberg für Schachfans immer noch ein Ziel ist, zeigte sich gegenüber seiner Gegnerin edelmütig. „Bitta sähr, wenn Sie wollen, drähn wir Brett um“, und er spielte mit den schwarzen Figuren weiter. Aber nicht lange. Im zehnten Zug stellte er eine Falle, die für die Schachspielerin mit einem furiosen Schlag endete: Doppelschach und Matt.
Trotz all dieser Geschichten am Rande will Günter Lossa Wissen vermitteln. So wurden die 50 Partien nach lehrfähigen Grundsätzen zusammengetragen, die stets mit einer überraschenden oder verblüffenden Schlusskombination enden. Alle Partien führen zu einer Mattposition, die zum größten Teil nicht in einem Zug erreicht wird. Immer ist Kombinationsgabe und Fantasie nötig, um die Lösung zu finden. Dies führt zu einem Lerneffekt, die Züge prägen sich dem fortgeschrittenen Schachspieler ein. Dem schwächeren Spieler können die Partien Ansporn sein, sich mit komplexen Mattangriffen vertraut zu machen.
Fazit: Das Buch bietet neben den Aufgaben auch einen unterhaltsamen Aspekt. Für den Leser eine gelungene Kombination.
Bei Leichtfigurenendspielen befinden sich neben den Leichtgewichten Springer und/oder Läufer eventuell noch Bauern auf dem Brett. Obwohl derartige Endspiele nicht so selten vorkommen, werden sie beim Studium der letzten Partiephase häufig vernachlässigt.Für dieses Testbuch hat der Autor 140 anschauliche Beispiele ausgesucht (sowohl aus der Turnierpraxis wie auch Endspielstudien), die die wichtigsten Techniken dieser Endspielart vermitteln. Die Aufgaben werden dem Leser in Diagrammform mit jeweils zwei bis drei Antwortvorschlägen nach der Multiple-Choice-Methode vorgelegt, die ausführliche Diskussion der Stellungen erfolgt im Anschluss. Wer dieses Buch nutzen möchte, sollte bereits über elementare Vorkenntnisse zu Leichtfigurenendspielen verfügen, es richtet sich an Amateure bzw. Vereins- und Turnierspieler der mittleren Spielklasse. Zur Lösung der Aufgaben ist vielfach taktische Findigkeit gefordert, in jedem Fall die Bereitschaft zu ernsthafter analytischer Arbeit. Wer diese auf sich nimmt, wird seine Endspieltechnik auf ein höheres Niveau heben und kritische Situationen des Endspielkampfs mit Leichtfiguren erfolgreicher meistern können.Das Buch enthält ein einleitendes Kapitel zur Handhabung und Auswertung der Testaufgaben sowie ein abschließendes Namensregister.FIDE-Meister Jerzy KonikowskiTrainer der polnischen Nationalmannschaft von 1978-1981;Inhaber der A-Trainer-Lizenz des DSB;mehrere Jahre erfolgreicher Bundesligaspieler;Schachpublizist und Autor zahlreicher Schachbücher und Artikel.
130 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension:
Zu den Dingen, die mir bei der Schulung meiner Fertigkeiten im Schach nur recht wenig Spaß gemacht haben, zählt die Erarbeitung der Endspieltheorie. Und wenn ich mich so umhöre, bin ich wohl kein Einzelfall. Das Pauken von Manövern, das Zählen von Linienabständen, das Abzählen der Tempi in "Figurenwettläufen" und vergleichbare Elemente, die man als Rüstzeug für die gute Endspielführung braucht, standen absolut nicht in meiner Gunst.Wenn es Ihnen ähnlich geht wie mir, dann werfen Sie alle Erinnerungen über Bord, wenn Sie den Buchtitel "Testbuch der Leichtfigurenendspiele" hören. Dieses von Jerzy Konikowski geschriebene Werk ist im Jahre 1997 im Joachim Beyer Verlag erschienen und jetzt in 2015 mit seiner 2. Auflage und als Imprint des Schachverlag Ullrich wieder neu verfügbar.Zur Vorbereitung dieser Rezension habe ich intensiv mit dem Buch gearbeitet und ich kann sagen, dass es mir viel Spaß bereitet hat. Es sorgt auf eine angenehme Weise für eine Beschäftigung mit Endspielen, in denen außer Springern und Läufern, den Leichtfiguren also, nur noch Bauern auf dem Brett stehen. Natürlich spielt auch der König noch mit, aber den muss ich sicher nicht besonders erwähnen, denn ohne ihn gibt es kein reguläres Schach. Wenn es aber um die korrekte Spielführung geht, muss man ihn auf jeden Fall einbeziehen, denn oft genug hängt es gerade von ihm ab, ob man mit einem oder wenigstens mit einem halben Punkt oder aber mit einer Niederlage vom Brett geht.Das "Testbuch der Leichtfigurenendspiele" ist dem Titel entsprechend natürlich ein Testbuch, aber es ist zugleich auch ein Schulungs- und Trainingswerk. Indem der Leser die an ihn gerichteten Aufgaben löst und sich hinterher intensiv auch mit den Lösungen auseinandersetzt, profitiert er eindeutig auch in der Form einer Verbesserung seiner Spielstärke. Diese kann sich in neu erlangtem Knowhow zeigen, aber auch in seinem Vermögen, Motive etc. in Stellungen zu erkennen, und Wege zur Umsetzung auszuarbeiten, also in der Anwendung von Kenntnissen.Konikowski hat insgesamt 140 Aufgaben eingearbeitet, die sich in einer Kombination einer Diagrammstellung und zwei oder drei alternativen Übungsfragen zeigen. Das Werk arbeitet also nach dem Multiple-Choice-Prinzip. Es ist aber nicht etwa mit einem schlichten Ankreuzen getan, vielmehr müssen Einschätzungen getroffen und Analysen ausgearbeitet werden, so wie ich dies oben schon einmal kurz angedeutet hatte. Die vom Leser gefundenen Lösungen werden dann mit den Buchlösungen verglichen, die einen zweiten Teil des Werkes bilden.Die Aufgabenstellungen sind praktischen Partien wie auch Studien entnommen.Einige Aufgaben habe ich als recht einfach empfunden, an einigen anderen aber bin ich gescheitert. Der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben deckt eine breite Palette ab.Dem Fernschachspieler sei dazu noch gesagt, dass viele der Ausgangsstellungen mehr als sechs Steine aufweisen. Mit Tablebases kommt man dann also nicht weiter, aber deren Einsatz wäre natürlich auch ebenso wenig sinnvoll wie jener einer Engine.
Mit dem "Testbuch der Leichtfigurenendspiele" kann man sich sowohl am herkömmlichen Brett beschäftigen, was ich auch empfehlen möchte, als auch am Bildschirm (aber ohne Engine bitte!) oder - ganz ohne Brett nur mit dem Diagramm und Vorstellungskraft. Die letztgenannte Möglichkeit ist etwas für die Fahrt in der Bahn, die Mittagspause am Arbeitsplatz, für den Strand und sonst wo. Das Buch lässt sich überallhin mitnehmen, ist leicht und robust.Wer zur Erhaltung der eigenen Disziplin einen kleinen Ansporn braucht, findet auch ein Punktesystem vor, über das er sich entsprechend seinem Erfolg in den Lösungen einordnen kann.Fazit: Das "Testbuch der Leichtfigurenendspiele" ist ein sehr empfehlenswertes Buch zur Prüfung, Entwicklung und Anwendung von Endspielkenntnissen im Sektor der Leichtfigurenendspiele. Es enthält etwas für den Spieler jeder Spielstärke, ist zugleich unterhaltsam und kann Wegbegleiter auch außerhalb der eigenen vier Wände sein. Mit einem Preis von 9,80 Euro ist es zudem günstig zu haben.
Uwe Bekemann, Juli 2015
Der Autor hat in diesem Testbuch 140 instruktive Aufgaben zusammengestellt, die dem Leser/Löser in Diagrammform mit jeweils zwei bis drei Antwortvorschlägen nach der Multiple-Choice-Methode präsentiert werden. Die ausführliche Diskussion aller Stellungen erfolgt im Anschluss. Bei den Beispielen wurden praxisnahe Stellungen ausgewählt, die sowohl aus Turnieren und Wettkämpfen – als auch aus dem Bereich der Endspielstudie stammen. Den Aufgaben vorangestellt ist ein einleitendes Kapitel zur Handhabung und Auswertung der Tests. Das Buch wendet sich an fortgeschrittene Amateure und Klubspieler, die bereits mit den Grundlagen von Turmendspielen vertraut sind.
Bei Turmendspielen befinden sich neben den Königen nur Türme und meist auch Bauern auf dem Brett. Diese Art von Endspielen kommt in der Praxis am häufigsten vor und ist daher von herausragender Bedeutung. Zugleich gilt die Behandlung dieser Endspiele als besonders schwierig, dies zeigt sich oft schon in scheinbar einfachen Stellungen. Turmendspiele erfordern daher ein breites, konkretes Wissen, das vor allem aus dem intensiven Studium der umfänglichen Theorie gewonnen werden kann.
Dieses Testbuch eignet sich einerseits zur Überprüfung und Festigung der eigenen Kenntnisse, andererseits wird der Leser sein Wissen über die Prinzipien des Turmendspiels erweitern und seine Technik merklich verbessern können. Voraussetzung zum Erfolg ist dabei die Bereitschaft zu einer gewissenhaften analytischen Arbeit.
FIDE-Meister Jerzy Konikowski:Trainer der polnischen Nationalmannschaft von 1978-1981; Inhaber der A-Trainer-Lizenz des DSB; mehrere Jahre erfolgreicher Bundesligaspieler; Schachpublizist und Autor zahlreicher Schachbücher und Artikel.
128 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Konikowski & Treppner: Testbuch der Endspielkunst
Die Autoren haben in diesem Testbuch 120 instruktive Aufgaben zusammengestellt, die dem Leser/Löser in Diagrammform mit jeweils drei Antwortvorschlägen nach der Multiple-Choice-Methode präsentiert werden. Die ausführliche Diskussion aller Stellungen erfolgt im Anschluss. Bei den Beispielen, die zu einem Großteil (2/3) dem Bereich der Endspielstudie entnommen sind, haben die Autoren vornehmlich praxisnahe Stellungen ausgewählt, wobei taktisch-kombinatorische Aspekte im Vordergrund stehen. Sie sind daher geeignet, die Fertigkeiten des Spielers im Bereich der Endspielführung und da insbesondere in der Wahrnehmung verborgener taktischer Möglichkeiten merklich zu verbessern, sofern er nur zu ernsthafter analytischer Arbeit bereit ist. Dieses Training wird ihn fortan in die Lage versetzen, kritischen Endspielsituationen auf dem Brett mit größerem Geschick und Erfolg zu begegnen.
Das Buch enthält ein einleitendes Kapitel zur Handhabung und Auswertung der Tests sowie ein abschließendes Namensregister.
FIDE-Meister Jerzy Konikowski- Trainer der polnischen Nationalmannschaft von 1978-1981- Inhaber der A-Trainer-Lizenz des DSB- mehrere Jahre erfolgreicher Bundesligaspieler- Schachpublizist und Autor zahlreicher Schachbücher und Artikel
FIDE-Meister Gerd Treppner (1956-2009)Schachjournalist und -autor; wurde mit dem SC 1868 Bamberg zweimal Deutscher Meister und einmal Deutscher Pokalsieger.
120 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension:
Komplementär zum Testbuch der Endspieltaktik ist im Joachim-Beyer-Verlag Jerzy Konikowski/Gerd Treppner „Testbuch der Endspielkunst“ (gebunden mit Lesebändchen, 117 Seiten, Euro 11,80) erschienen. Adressat ist der mehr oder weniger fortgeschrittene Amateur oder Klubspieler.
Auf 60 Seiten bereiten die Autoren 120 Endspielbeiträge auf, zwei auf jeder Seite, die mit sehr übersichtlichen Diagrammen dargeboten werden. Neben diesen bieten die Autoren zwei, manchmal auch drei vorformulierte Lösungsmöglichkeiten in Multiple-Choice-Methode an. Welche die richtige ist, soll der Leser nach gründlicher Analyse selbst erkennen.
Wert legen die Autoren auf Praxisnähe. Zwar sind rund zwei Drittel der Aufgaben Studien, doch könnten diese ohne weiteres dem letzten Stadium einer Partie entstammen.
Auf weiteren 48 Seiten werden die Beispiele gründlich gelöst. Der Leser erhält keine Lösungshilfe dadurch, dass die Aufgaben nach Schwierigkeitsgrad gestaffelt wären. Bewusst wechseln leichtere und schwierigere Endspiele ab, was zu unvoreingenommener Untersuchung jeder Aufgabe zwingt. Klassifiziert ist das Buch lediglich nach der Art des Endspiels.
Und übrigens: Es ist deshalb ein Testbuch, weil der Leser seinen Löseerfolg nach einem Schema in Selbstkontrolle bewerten kann.
Fazit: Dem weniger geübten Schachfreund zu empfehlen, der sein Endspielwissen erweitern will.
Heinz Däubler, November 2015
In diesem "Testbuch der Endspieltechnik" kann sich der Leser an 140 Diagrammaufgaben erproben. Zu jeder Position sind Lösungsvorschläge vorformuliert; dem Schachfreund bleibt es überlassen, sich die zutreffende Antwort herauszusuchen. Wer sich endspieltechnische Fähigkeiten mit Hilfe dieses Buches aneignet, der wird alsbald auch in eigenen Partien besser dazu in der Lage sein, die sich bietenden Chancen wahrzunehmen. Für jeden ambitionierten Schachspieler wird die aufmerksame Lektüre dieses Testbuches somit zu einem Gewinn.
164 Seiten, kartoniert, Verlag Joachim Beyer
In diesem Testbuch präsentieren die Autoren eine instruktive Auswahl von 140 Aufgaben, die dem Leser in Diagrammform mit je 2-3 Antwortvorschlägen nach dem Multiple-Choice-Verfahren vorgelegt werden. Die ausführliche Besprechung der Testaufgaben folgt in der zweiten Hälfte des Buches. Eine Einleitung zur Handhabung und Auswertung der Tests sowie ein Namensregister komplettieren das Buch, das sich sowohl an Anfänger (als Lehrbuch zur Aneignung des wichtigsten Endspielwissens) wie auch an geübtere Spieler (zur Überprüfung der vorhandenen Endspielkenntnisse) wendet.
Die Aufgaben sind weithin der Turnierpraxis entnommen und lediglich nach Art und (teilweise) Anzahl der Figuren geordnet. Der deutlich variierende Schwierigkeitsgrad ist hingegen kein Ordnungskriterium, sorgt aber für abwechslungsreiche Denksportübungen. Anhand der erzielten Lösungspunkte kann jeder sein Wissen und seine Fähigkeiten im Bereich des Endspiels kritisch überprüfen und annähernd einschätzen. Gegenüber dem Turnierspiel ist der Faktor "Zeit" ohne Bedeutung, vielmehr wird vom Löser eine tiefschürfende Beschäftigung mit den Aufgaben erwartet. Auf der Basis eines ernsthaften Studiums vermittelt und festigt dieses Buch ein Fundament des Endspielwissens, von dem der Leser/Löser in der Praxis zweifellos profitieren wird.
164 Seiten, kartoniert, Verlag Joachim Beyer
Rezension:
Ohne ein genügendes Endspielwissen ist im Schach, wenn man es denn mindestens als ernsthaftes Hobby betreibt, kein Blumentopf zu gewinnen. Dies gilt auch für das Fernschachspiel, im Zeitalter der Tablebases allerdings jenseits der Schwelle der sogenannten 6-Steiner und teilweise der 7-Steiner. Eine soweit im Material reduzierte Stellung muss man aber auch erst mal erreichen. Und dafür braucht der Spieler auch wieder ...? Genau, Endspielwissen!
Für denjenigen unter Caissas Jüngern, der nicht gerade zu den Freunden der trockenen Endspielbüffelei zählt, ist das „Testbuch … des Endspielwissens“ aus der Feder von Jerzy Konikowski und Pit Schulenburg ein Tipp. Dieses Werk hat bewiesen, dass es die Spieler erreicht – 2015 ist es mit seiner 4. Auflage wieder in den Markt gegangen, die Erstausgabe stammt aus dem Jahre 1988. Neu erschienen ist es als Imprint des Schachverlags Ullrich im Joachim Beyer Verlag.
Was unterscheidet dieses Buch von anderen, die sich mit der letzten Phase des Schachspiels befassen?
Es setzt auf das sogenannte Multiple-Choice-Verfahren. Dem Leser werden insgesamt 140 Endspielaufgaben gestellt, indem er die Aufgabenstellung einem Diagramm entnimmt, den am Zug befindlichen Spieler erfährt und ihm zumeist drei, manchmal nur zwei Antwortalternativen angeboten werden.
Die Aufgaben sind sehr vielseitig gestaltet. Mal ist eine Stellung einzuschätzen, dann ist die Zahl der Züge bis zu einem Matt zu errechnen, ein anderes Mal ist ein konkreter Zug als gut oder schlecht zu bewerten, und oft genug stellt sich die Aufgabe wieder ganz anders. Die grundsätzliche Aufgabensituation klingt vielleicht einfach, ist aber ganz und gar kein „Kindergeburtstag“. Die Tücke des Geschäfts liegt nämlich darin, dass bei Multiple-Choice-Aufgaben bis auf eine einzige alle Antwortalternativen falsch sind. Der Leser muss sich in den Stoff vertiefen, um zu einer richtigen Lösung zu kommen, und kann sich nicht einfach mit dem Setzen von ein paar Kreuzchen aus dem Staub machen.
Ist eine Aufgabe gelöst, steht die Überprüfung des eigenen Ergebnisses anhand der Buchlösung an, die in einem den Aufgaben direkt folgenden Lösungsteil zu finden ist. Regelmäßig sind diese Lösungen so ausführlich, dass sie echtes Endspiel-Knowhow vermitteln. Die Aufgabe mit Selbstlösung und das intensive Studium der Buchlösung sorgen automatisch und spielerisch für eine Steigerung der Endspielfertigkeiten des Lesers.
Die Aufgaben sind nicht nach Themenkomplexen sortiert worden, beispielsweise nach Bauern- oder Turmendspielen, sondern gehen „komplett durcheinander“. Dem Leser stellt sich damit jeweils ein Problem, das er nicht schon tendenziell über die Zuordnung der Aufgabe zu einem Themenkomplex angehen kann. Zugleich macht dieser Variantenreichtum die Arbeit mit dem Buch zu jedem Zeitpunkt interessant.
Regeln zur Endspielführung erlernt der Leser in einer allgemeinen Form. So erfährt er beispielsweise Verfahren zur Positionierung von Figuren, muss aber keine speziellen „Musterlösungen“ auswendig lernen.
Das Buch bietet den Stoff an, den ein Spieler, der sich inzwischen in der Regelanwendung sicher weiß und eine Partie mit einem roten Faden spielen kann, bis zu jenem, dessen Kenntnisse schon ein mittleres Klubniveau erreicht haben, gebrauchen kann.
Zumeist stammen die Aufgabenstellungen aus Turnierpartien, aber auch Lehrbeispiele wie auch Studien kommen häufiger vor. Wie bei einer 4. Auflage nicht anders zu erwarten, sind die jeweiligen Partien schon betagt, was aber für ein Endspielbuch komplett ohne Bedeutung ist.
In 57 Stellungen sind, mein richtiges Zählergebnis vorausgesetzt, 7 oder mehr Steine auf dem Brett. Für diese würden also in einer Fernpartie keine Tablebases helfen, hier müsste der Spieler „schon selber ran“, höchstens dann noch mit einer Unterstützung durch seine Engine. Dem Freund der Partien auf Distanz gibt „Testbuch … des Endspielwissens“ schöne Beispiele an die Hand, die er als Lehrstücke nutzen kann, um aus einem Vielsteiner in ein von den Tablebases erfasstes Endspiel zu kommen.
Testbücher sollen dem Leser auch die Möglichkeit geben, sich selbst zu testen – logisch. Also braucht er auch Punktewertungen für seine Lösungen, und einen Bemessungsmaßstab. Beides bietet ihm auch das vorliegende Werk, das „Übersichtsschema zur Bewertung und Selbstkontrolle“ findet er ganz am Ende. Hier kann er seine erzielten Ergebnisse notieren, sich schließlich über seine Leistung freuen oder den Bedarf auf weitere Studien erkennen.
Inwieweit die erzielten Punkte sich mit einer Wertungszahl (Elo, DWZ) vergleichen lassen, lassen die Autoren weitgehend offen, sehen ein solches Unterfangen aber richtigerweise als heikel an. Sie selbst versuchen es nicht. In der Erörterung dieser Frage habe ich den einzigen kleinen Fehler im Buch gefunden. Die Erstauflage stammt noch aus der Zeit der „Ingo-Zahl“, und diese hat sich begrifflich – inhaltlich völlig unbeachtlich – im Text erhalten.
Fazit: „Testbuch … des Endspielwissens“ ist ein Werk, das sich gut für das Selbststudium eignet, schult und unterhält. Zudem gibt es Übungsleitern Stoff für einen lehrenden Einsatz. Der Leser fördert sein Endspielkönnen spielerisch. Bis in die Ebene eines mittleren Klubniveaus hinein sollte es keine Unterforderungen des Spielers geben.
Uwe Bekemann, März 2016
In diesem Band unserer Testbuch-Reihe werden Endspiele behandelt, bei denen sich neben den schweren Figuren Dame und/oder Türme gegebenenfalls noch Bauern auf dem Brett befinden. Da sich derartige Endspiel-Konstellationen in der Praxis häufig einstellen, zählen sie zu den wichtigsten Endspielen, deren Studium unabdingbar ist. Sie verlangen zudem erhöhte Aufmerksamkeit für den durchaus nicht seltenen Fall, dass sich scharfe, taktisch geprägte Kämpfe ergeben, bei denen Nuancen über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Der Autor präsentiert eine Auswahl von 140 Testaufgaben, die überwiegend der Turnierpraxis, aber auch dem Fundus der Endspielstudien entnommen sind; sie vermitteln dem Leser/Löser die wichtigsten Prinzipien und Techniken dieses Endspieltyps. Die Aufgaben werden in Diagrammform mit jeweils zwei bis drei Antwortvorschlägen nach der Multiple-Choice-Methode vorgelegt, die ausführliche Besprechung der Stellungen erfolgt im Anschluss. Wer dieses Buch nutzen möchte, sollte bereits über grundlegende Vorkenntnisse zu Schwerfiguren-Endspielen verfügen, da es sich an fortgeschrittene Amateure bzw. Vereinsspieler der mittleren Spielklasse wendet. Das Lösen der Aufgaben erfordert vielfach taktische Findigkeit, die Bereitschaft zu ernsthafter analytischer Arbeit sollte vorhanden sein. Wer diese Mühe nicht scheut, wird seine Endspieltechnik und seine taktischen Fertigkeiten im finalen Kampf der Schwerfiguren merklich verbessern sowie kritischen Situationen in dieser Partiephase erfolgreich begegnen können.
Das Buch enthält ein einleitendes Kapitel zur Handhabung und Auswertung der Testaufgaben sowie ein abschließendes Namensregister.
FIDE-Meister Jerzy Konikowski
Trainer der polnischen Nationalmannschaft von 1978-1981.
Inhaber der A-Trainer-Lizenz des DSB, mehrere Jahre erfolgreicher Bundesligaspieler, Schachpublizist und Autor zahlreicher Schachbücher und Artikel.
128 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Trotz reduzierten Materials bietet das Endspiel erstaunlich viele
Gelegenheiten, um Fehler zu begehen – Fehler, die sich meist fatal auswirken und
vor denen selbst Spieler höchster Klasse nicht immer gefeit sind. Die
vorliegende Selektion von Endspielen aus der Meisterpraxis, die dem Zeitraum
1952-1977 entstammt, ist ein kleines Vademekum des lehrreichen Fehlers und
seiner Vermeidung. Es lehrt, dass im Endspiel Präzision und Scharfsinn gefordert
sind, aber auch, dass Raum für schöpferische Ideen besteht und phantastische
Möglichkeiten genutzt werden können, die denen in anderen Partiephasen nicht
nachstehen. Den beiden Autoren ist es geglückt, in unterhaltender Form
praktisches Rüstzeug zu vermitteln, um dem latent lauernden Fehlerteufel im
Endspiel zu Leibe zu rücken.
Kurt Richter (1900-1969), der „Scharfrichter von Berlin", pflegte einen
aggressiv-verwegenen, taktisch ausgerichteten Spielstil und gehörte in den 30er
Jahren zu den stärksten Spielern Deutschlands. 1950 wurde ihm der IM-Titel
verliehen.
Nach dem zweiten Weltkrieg gab er das Turnierspiel weitgehend auf zugunsten
der Schachschriftstellerei. Unermüdlich in der Propagierung des Schachspiels,
wurde er als Redakteur der Deutschen Schachblätter und Mitherausgeber der
Deutschen Schachzeitung sowie als Verfasser zahlreicher Schachbücher zu einem
der bedeutendsten Schachautoren der Nachkriegszeit – und zu einem der
beliebtesten, denn seine Bücher sind in einem charmant-witzigen Stil
geschrieben. Zu seinem schachliterarischen Vermächtnis gehören Schach-Olympia
München 1936 (2 Bde., 1936/37); Kurzgeschichten um Schachfiguren (1947);
666 Kurzpartien. Eine Hohe Schule der Schachtaktik (1952), u. v. a.
Hans-Hilmar Staudte (1911-1979) war aus beruflichen Gründen (Ministerialrat
im Bundesfinanzministerium) nur eine kurze Karriere im Partieschach vergönnt,
sein größter Erfolg war Bad Pyrmont 1950 (2. Platz mit Bogoljubow hinter
Unzicker). Später widmete er sich intensiv der Endspielstudie und deren
Komposition, zahlreiche Aufsätze und weitere Bücher [Aus der Welt der
Schachstudie (1961); Das 1 x 1 des Endspiels (mit Milu Milescu; 1964)]
resultierten aus dieser Beschäftigung. In den 60er Jahren fand er auch den Weg
zum (zunächst orthodoxen) Schachproblem, später verstärkt zum Märchenschach.
Mehrere Jahre leitete er den Problemteil des Schach-Echo, über Jahrzehnte die
wöchentliche Schachspalte der Aachener Nachrichten, die internationalen Ruf
genoss. Staudte wurde 1962 von der FIDE zum Internationalen Schiedsrichter für
Schachkomposition ernannt.
96 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
13,95 €*
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