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Holzke: Von der Stellung zum Zug
Lehrbuch für fortgeschrittene Spieler nach der "synthetischen" Methode Das neue Grundlagenwerk für fortgeschrittene Spieler, die sich die Methode eines Großmeisters zu eigen machen möchten. Auf seinem Weg wird der Leser nicht geschont, aber immer wohlwollend begleitet. Aus dem Vorwort von Loek van Wely: „Gute Schachgrundlagen sind die Basis eines gesunden und langen Schachlebens." Aus dem Inhalt: – „Synthetisches" Herangehen an eine Stellung im Unterschied zum „analytischen" – Die verschiedenen Gangarten – „energisches" und „umsichtiges" Spiel – Was kann ich mit einem Zug alles anstellen? – die Rangfolge der Zug-Wirkungen – Der „Plan der Stellung" – Lageplan und Spielplan – die Bedeutung der Initiative – Objektive, intersubjektive und subjektive Stellungsbewertung – Der Masterplan zum Partiegewinn – Beachten und Einschränken der gegnerischen Möglichkeiten, präventives Spiel – Variantenberechnung und Kandidatenzugfindung, „Befragen" der Stellung – Tipps zur Schachpsychologie, zur Zeiteinteilung und zum erfolgreichen Training – Das richtige Vorgehen bei der Arbeit an den Eröffnungen 310 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Stefan Löffler im Juni 2024 GESETZE DES GEPFLEGTEN SCHACHS Wer je ein Erklärvideo gesehen hat, in dem ein schachlich unbeleckter YouTuber fröhlich davor warnt, dass der Bishop die Queen pinnt, hat sich vermutlich gefragt, ob sich Tausende vor ihm das ebenfalls als Realsatire reingezogen haben. Jedenfalls tut es gut, wenn ein Schacherklärer sprachlich Sorgfalt walten lässt und dennoch frisch formuliert. Bei Frank Holzke überrascht das nicht, denn er engagierte sich einige Jahre im Verein Deutsche Sprache. Der promovierte Jurist hat seine Tätigkeit als Richter am Düsseldorfer Verwaltungsgericht 2015 beendet und sich danach noch einmal damit befasst, wie er es eigentlich zum Großmeister gebracht hatte. Inwieweit ist er den Lehrsätzen früherer Koryphäen gefolgt? Was hilft wirklich bei der Suche nach dem richtigen Zug? Seine Erkenntnisse hat er in einem Lehrbuch für Fortgeschrittene zusammengefasst. Ein erfahrener Trainer, dem ich „von der Stellung zum Zug“ weitergab, um eine Zweitmeinung einzuholen, nannte es „eines der zehn oder zwanzig interessantesten Schachbücher, die ich gelesen habe“. Der Trainer war verblüfft, wie tiefe Einblicke Holzke in sein Schachdenken zulässt. Normalerweise schreiben Profis mit einer Distanz, die Rückschlüsse auf ihre Vorlieben und Schwächen erschwert. Doch Holzke schreibt nicht als Profi, sondern auf der Suche nach Wahrheit. „Synthetische Methode“ klingt ungewohnt, aber man sollte sich davon nicht abschrecken lassen. Gemeint ist, dass sie das Ganze der Stellung erfasst, statt ihre Details isoliert, also analytisch, zu betrachten. Im Großen und Ganzen argumentiert Holzke deutlich und mit gesundem Menschenverstand. Der richtige Zug kann für ihn durchaus der sein, der besser zu einem Spieler und seiner Spielweise passt. Hilfreich wirken seine Hinweise, wie man besser erfasst, was der Gegner will. Ganz praxisorientiert gibt er Empfehlungen zur Eröffnungswahl und zur Arbeit mit dem Computer. Bei der Computeranalyse entdeckt man schon mal, wie man eine Stellung viel einfacher gewinnen konnte statt unter späterer Mithilfe des Gegners. Holzke verpackt das nicht, wie es viele Autoren machen, in Aufgaben. Am Brett sagt einem ja auch niemand: Hallo, hier geht etwas! Rezension von Uwe Bekemann im Oktober 2023 Was ist die „synthetische Methode“, um von der Stellung zum Zug zu kommen? Was ist anders als beim „analytischen“ Vorgehen, wenn der Spieler sich ihrer bedient? Großmeister Frank Holzke stellt in seinem Buch „Von der Stellung zum Zug“, Untertitel „Lehrbuch für fortgeschrittene Spieler nach der „synthetischen“ Methode, die Zugfindung nach der ‚synthetischen‘ Methode“ vor. Das Werk ist 2023 im Joachim Beyer Verlag erschienen. Zunächst einmal geht es thematisch darum, einen guten Zug zu machen, immer und immer wieder in jeder sich neu ergebenden Stellung. Das ist nun noch nicht etwas bahnbrechend Neues. Und wenn dieses Vorhaben gelingt, wird man Erfolg haben. Oder wie Holzke einen nicht namentlich genannten Großmeister zitiert: „Immer wenn ich dran bin, mache ich einen fürchterlich starken Zug, und das 40 Mal hintereinander. Das halten die wenigsten aus!“ Für mich, und dies trotz einer jahrzehntelangen Erfahrung, ist die von Frank Holzke intensiv und quasi Schritt für Schritt dargestellte „synthetische“ Methode der Zugfindung Neuland, und vermutlich wird dies auch auf viele andere erfahrene Schachfreunde zutreffen. Wie lassen sich gute Züge klassifizieren? Sie sind daran erkennbar, dass sie allein oder mit Folgezügen zum Matt führen, einen Materialvorteil einbringen, eine günstige Transformation erlauben, zu einer günstigen Veränderung der Bauernstellung führen oder ohne Transformation eine Verbesserung der Figuren- oder Bauernstellung herbeiführen. Matt und Materialgewinn können taktisch oder „technisch“ realisiert werden. Transformationen können taktisch oder positionell erreicht werden, z.B. mittels einer „petite combinaison“, Abtausch, Opfer, Bauernhebel etc. Die Verbesserung der Figuren- oder Bauernstellung ist positionell oder technisch möglich. Wie lassen sich gute Züge finden? Mit Schachverständnis und Knowhow. Und dies bringt der fortgeschrittene Spieler mit und der fortgeschrittene Spieler in spe erarbeitet es sich noch. Wenn der Spieler sein Zugrecht optimal ausnutzt, also einen Zug mit hohem Wirkungserfolg spielt, lässt sich dies mit einem gedanklichen Wert von 1 rechnerisch beschreiben. Zugrecht und mit dem Zug erreichter Erfolg stimmen optimal überein. Es gibt aber auch eine gegenteilige Situation, in der dem Spieler nur ein gedanklicher Wert von -1 eröffnet ist. In diesem Fall ist das Zugrecht nachteilig, weil der nächste Zug die Partie verlieren lässt. Dies ist beispielsweise in einer Zugzwangstellung der Fall, wenn der Spieler beispielsweise in einem Bauernendspiel die Opposition der Könige aufgeben und dem Gegner die Bauernumwandlung einräumen muss. Zwischen diesen beiden Werten ergibt sich eine Spannbreite, die als Hilfsmittel zur Bewertung zur Verfügung steht. Holzke hat seine Arbeit in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil, „Richtig spielen“, enthält sieben Kapitel und zwei Anhänge. Da diese einen Rückschluss auch auf die Systematik des Buches wie die „synthetische Methode“ erlauben, bilde ich sie nachstehend ab. Kapitel 1: Spiele gute Züge Kapitel 2: Nutze den Zug Kapitel 3: Folge dem Plan Kapitel 4: Beachte den Gegner Kapitel 5: Berechne die Varianten Kapitel 6: Finde die Kandidaten Kapitel 7: Befrage die Stellung Anhang 1: Schachpsychologie Anhang 2: Zeiteinteilung Der zweite Teil widmet sich dem Thema „Richtig trainieren“. Er enthält drei Kapitel mit den Schwerpunkten Computereinsatz und qualifiziertes Erlernen von Eröffnungen. Die von Holzke intensiv beschriebene synthetische Methode eröffnet die Chance auf eine hochinteressante Erweiterung des Schachverständnisses. Damit der Leser „Von der Stellung zum Zug“ richtig für sich nutzen kann, braucht er bereits ein fundiertes Schachwissen. Entsprechend richtet sich das Werk an den „fortgeschrittenen“ Spieler. Dies kann nach meiner Einschätzung sowohl der Elo-starke Spieler wie auch der mäßig starke sein, der aufgrund seiner Erfahrung dem Stoff folgen kann, auch wenn er bisher seine Wissens-PS noch nicht so richtig auf die Kette bringen konnte. Frank Holzke ist im beruflichen Leben Jurist. Dies merkt man seiner Sprache an. Im Buch formuliert er logisch direkt, präzise und ohne milde Umschreibungen. Mir gefällt dieser ehrliche Stil, auch wenn er manchmal entlarvend direkt ist. Wenn man als Leser beispielsweise vor Augen geführt bekommt, dass eine viel gehörte Begründung für eine bestimmte Zugwahl seitens eines schwächeren Spielers meist nur eine Ausrede ist und eine gewisse Faulheit kaschieren soll, kann dies innerlich empören, sollte es aber nicht. Frank Holzke ist von der Logik des Juristen konditioniert und spricht die Dinge genau so an und aus. Fazit: „Von der Stellung zum Zug“ ist eine echte Bereicherung. Das Werk stellt die „synthetische“ Methode zur Zugauswahl vor, beschreibt sie und führt den Leser intensiv in sie ein. Der Leser braucht Spielstärke und/oder Erfahrung, um umfassend von ihm profitieren zu können. Rezension von Stefan Liebig im September 2023 Im Vorwort schreibt der niederländische Großmeister Loek van Wely: „Gute Schachgrundlagen sind die Basis eines gesunden und langen Schachlebens.“ Er selbst spricht da aus Erfahrung und verrät, jahrelang an der Seite Holzkes in Mannschaftskämpfen angetreten zu sein, ohne von dessen „synthetischer Methode“, mit der er zu guten Zügen gelangen will, gewusst zu haben. Offenbar teilt van Wely diesen Ansatz zwar nicht komplett, bedauert aber, dass sich die beiden früher nie darüber ausgetauscht haben. Im Buch „Von der Stellung zum Zug“ gibt Holzke nun einen umfangreichen Einblick in seine Technik, die er auch als Trainer erfolgreich anwendet. Holzke stellt seine synthetische Methode der analytischen entgegen. Sie basiert in erster Linie auf der für jeden Zug erforderlichen Suche nach einem guten Zug – wohlgemerkt: nicht um jeden Preis dem besten Zug. Das klingt selbstverständlich, Holzke erklärt aber ausführlich, warum es das in der Praxis oftmals nicht ist. Grundsätzlich unterscheidet er im ersten Teil des Buches die positionsabhängigen Gangarten „energisch“ und „umsichtig“, seziert die Begriffe „Tempo“ und „Plan“, fordert zum Beachten von Gegnern, Varianten und Kandidaten sowie zur Befragung der Stellung auf. Im Anhang des ersten Teils folgt eine Betrachtung der Themen Schachpsychologie und Zeiteinteilung, bevor der zweite Teil „Richtig trainieren“ mit den Kapiteln „Steigere dein Können“, „Verwende den Rechner“ und „Lerne Eröffnungen richtig“ das Buch abschließt. Erstaunlich die Konsequenz mit der er immer das Ziel „mattsetzen“ anspricht. Denn seine Grundthese lautet: Es gibt nur gewonnene, ausgeglichene und verlorene Stellungen. Eine Stellungsbewertung wie „leichter Vorteil“ hält er dementsprechend für unsinnig. Vieles weitere erscheint nicht ganz so revolutionär wie es angekündigt wird, dennoch ist das Buch als Lehrbuch absolut empfehlenswert. Denn insbesondere die unzähligen Fragen, die in den sehr übersichtlichen Kapiteln gestellt werden, dienen natürlich zum einen der Lösung der gestellten Aufgabe, vor allem aber sind sie wertvolle Hinweise, welche Fragen man sich während einer Partie immer wieder stellen sollte. Rezension von Christian Hoethe im September 2023 Eine überaus interessante Neuerscheinung aus dem Joachim Beyer Verlag ist der Titel „Von der Stellung zum Zug“ - Lehrbuch für fortgeschrittene Spieler nach der 'synthetischen' Methode von GM Dr. Frank Holzke Den Namen Frank Holzke hatte ich zuvor im Zusammenhang mit Schach zwar schon gehört, aber dennoch habe ich mich bei Wikipedia genauer informiert. Holzke, Jahrgang 1971, ist Jurist, wurde 1997 IM und 2008 GM. 1988 schlug er bei einem Simultan Garri Kasparow und hat mit dem oben genannten Titel – jedenfalls soweit ich es erkennen kann – sein nunmehr erstes Schachbuch geschrieben. Gleich im Vorwort erklärt der Autor, was unter der "synthetischen Methode" zu verstehen ist: "Dieses Buch will dazu anleiten, richtig Schach zu spielen. (...) Die synthetische Methode ist flexibel, indem sie nur einen Rahmen vorgibt, den der Spieler nach seinen Fähigkeiten und Neigungen ausfüllen kann."   Das klingt doch schon einmal sehr vielversprechend! Wobei ich mich an dieser Stelle (vielleicht ja zu Unrecht) bevormundet fühle und mich etwas an dem Wort "richtig" reibe, wo meiner Meinung nach "besser" die glücklichere Wortwahl gewesen wäre. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis bestätigt die auf dem Titel doch recht hoch angesetzten Ambitionen, eben Literatur für "fortgeschrittene Spieler". In zwei großen Abschnitten befasst sich GM Holzke mit den Themen "Richtig spielen" sowie "Richtig trainieren". Die Unterkapitel sind dabei unter anderem wie folgt betitelt: Folge dem Plan – Beachte den Gegner – Berechne die Varianten – Finde die Kandidaten. Außerdem geht es um  Schachpsychologie und Zeiteinteilung, um den Umgang mit dem Rechner, das richtige Lernen von Eröffnungen und letztlich das Steigern des eigenen Könnens. Etwas zu häufig für meinen Geschmack ist dabei vom "richtigen" bzw. "falschen" (Lernen, Spielen, Trainieren) die Rede – mutmaßlich kommt hier neben dem Großmeister auch der Jurist Holzke zum Vorschein. Davon abgesehen, ist die Partienauswahl schlichtweg vortrefflich zu nennen: Eben weil die Beispiele zum größten Teil seiner eigenen Praxis entstammen, vermag Holzke dabei auch die besten Einsichten zu vermitteln. Für mich besonders aufschlussreich waren es Partien wie Holzke – Vuckovic, in der es dem Autor hervorragend gelingt zu erklären, warum er von einem schematischen Vorgehen am Damenflügel abgesehen und sich stattdessen dem Königsflügel zugewandt hat. Auch Holzke – Howell als Beispiel zum '5-Stufen-Programm' sowie Holzke – Pähtz empfand ich als lehrreich und überaus ehrlich, wenn Holzke freimütig am Ende eingesteht: „Sie (Elisabeth) hatte viel mehr gesehen (und verstanden) als ich, aber am Ende hat sie verloren! Manchmal geht es im Schach – wie ja überhaupt im Leben – ziemlich ungerecht zu.“ (S. 225) Insbesondere nach dieser philosophischen Äußerung hatte ich mir zumindest einen kleinen Einblick in das Thema der Schachpsychologie gewünscht. Fündig wurde ich dazu jedoch nur im ersten Kapitel, wo GM Holzke sich zu Fragen des persönlichen Stils bei der Zugwahl äußert und seinen Lesern tatsächlich rät: „Vergessen Sie einfach den 'Stil'!“ (S. 14). Dass er dabei gerade dem menschlichen Faktor (seit Lars Bo Hansen, Alex Yermolinsky, Wjatscheslaw Eingorn, Karsten Müller und Luis Engel besonders im Rampenlicht der Schachpsychologie) kaum bis keinerlei Beachtung schenkt, empfand ich im Folgenden dann doch als überraschend. Selbst im Kapitel 'Beachte den Gegner' reduziert Holzke den Gegner als wesentlichen Faktor lediglich auf die Vorkommnisse auf dem Schachbrett. Sind es doch nicht selten Emotionen wie „Hochgefühl, Angst, Hass, Gleichgültigkeit, Langeweile, Verzweiflung“ (Yermolinsky), die unsere Zugwahl auch während einer Partie beeinflussen und oft zu Fehlentscheidungen oder Zeitnot führen. Probleme, die jeder Schachspieler kennt. Probleme, für deren Lösung sich Leser hilfreiche Empfehlungen von fachkundigen Autoren erhoffen. Großmeister Lars Bo Hansen, Initiator des Spielertypen-Modells, widerspricht der These zur empfohlenen Ignoranz des Stils dabei bekanntlich deutlich im Kapitel 'The opponents: The role of the human factor in chess" seines bahnbrechenden Werkes 'Foundations of chess strategy': "The right choice of plan in a given strategic position should not only be determined by purely chess reasons. (...) The style and personality of the combatants should be included in the decision process as well" (Seite 21 ff.) Die Großmeister Karsten Müller und Luis Engel haben das Modell aufgegriffen und es den deutschsprachigen Schachspielern zugänglich und verständlich gemacht. Auch GM Yermolinsky schrieb bereits 2002 in dem Kapitel 'Wenn Gefühle regieren': „Ein starker GM erzählte mir einmal, dass wir (...) während einer Partie in etwa 90 Prozent aller Stellungen zufällig wissen, berechnen oder auf eine andere Art und Weise herausfinden, was der beste Zug ist. Das bedeutet, dass man bei einer durchschnittlichen Partielänge von 50 Zügen fünfmal nicht weiß, was man spielen soll! Da fängt der interessanteste, aber auch schwierige Teil an. Er sagte ebenfalls, dass diese Momente für den Stil und die Persönlichkeit eines Schachspielers sehr charakteristisch seien.“ (Der Weg zur Verbesserung im Schach, S. 12) Ebenso positioniert sich GM Eingorn, der im Kapitel 'Individualität und Stil' seines lesenswerten Buches 'Entscheidungsfindung am Schachbrett' schreibt: „Bisher ist es niemandem gelungen, Schach zu einer Wissenschaft zu machen, oder anders gesagt, eine Methode aufzuzeigen, wie man mit einem ausreichenden Grad an Exaktheit in einer beliebigen Stellung den besten Zug finden kann. Sollte dies wirklich geschehen, wird das Spiel an sich seinen Sinn verlieren.“ (S. 19). Wer liegt also richtig? Und ist richtig auch wichtig? Wie so oft denke ich, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt, also nicht im Schwarz-Weiß-Denken, sondern in der Grauzone. Gerade in der Vielschichtigkeit, der Unterschiedlichkeit liegt doch der Reiz der verschiedenen Spielstile und Vorlieben! Vor allem jedoch bestärken solch unterschiedliche Denkweisen die Notwendigkeit ihrer Vertiefung und Diskussion und bekräftigen einen in der Erkenntnis, dass man wahrhaftig jeden kritisch hinterfragen sollte, der einem seine Methode als die richtige empfiehlt! Mein einziger kleiner persönlicher Kritikpunkt: Bei Partien, deren Besprechung um den 20. Zug herum beginnt, hätte ich mir gewünscht, dass die Anfangszüge der Partie mitgeliefert werden. Max Euwe hat das in seinem Buch 'Das Mittelspiel' so gehandhabt, andere Autoren tun es ebenso.  Vielleicht verspreche ich mir davon, eine interessante Eröffnungsvariante kennenzulernen, die ich selbst einmal ausprobieren möchte, vielleicht bin ich auch einfach zu bequem, um die Stellung aufzubauen, und würde lieber spielerisch zur Ausgangsstellung gelangen. Fazit: In jedem Fall ein sehr interessantes Lehrbuch für fortgeschrittene Spieler, das zum Reflektieren anregt! Hier gibt ein Großmeister tiefe und ehrliche Einblicke in seinen Denk- und Zugauswahlprozess sowie wertvolle Hilfestellungen für das nächste Turnier bzw. das Training! 

34,80 €*
Aumüller: Das Schachspiel in der europäischen Literatur
Schach gespielt wird nicht nur  in Wirklichkeit, es wird auch in erfundenen Geschichten gespielt. Literarische Schachpartien gibt es seit vielen Jahrhunderten. Sie haben deutliche Spuren in der europäischen Literatur hinterlassen. Im Mittelpunkt des Bandes stehen fünf literarische Texte, sogenannte Schach-Poeme, die von Schachpartien handeln. Sie werden hier erstmals ausführlich vorgestellt und in ihrem Zusammenhang von einem professionellen Literaturwissenschaftler erklärt. Das Besondere an der Darstellung ist Matthias Aumüllers Versuch, wissenschaftlich seriöse Forschungsergebnisse auf eine auch Nicht-Philologen ansprechende, unterhaltsame Art und Weise zu präsentieren. Wie von selbst erhalten die Leserinnen und Leser dabei einen Einblick in die Mechanismen der europäischen Literaturgeschichte, die sich über die Jahrhunderte nie isoliert in einem Land, sondern immer im Austausch der verschiedenen Literaturen entwickelt hat. Altkatalanisch,  Neulateinisch, Polnisch, Italienisch, Englisch – das sind die Sprachen, in denen die Schach-Poeme verfasst sind. Ihnen gemeinsam ist, dass jeweils eine Schachpartie ihr Hauptthema ist. Sie unterscheiden sich allerdings darin, dass jeweils andere Spielerinnen und Spieler beteiligt sind. Und da die Poeme in unterschiedlichen Epochen und Kulturen entstanden, gibt es weitere Unterschiede und Eigenheiten, deren Bedeutung in fünf Kapiteln ermittelt wird. Ihnen vorangestellt ist ein ausführliches Kapitel über die große Verbreitung von Schach-Motiven in der mittelalterlichen Literatur, an deren Ende die Erfindung der literarischen Schachpartie in einem alt-/mittelfranzösischen Versepos steht. Matthias Aumüller wurde mit einer Dissertation über die Literaturtheorie des russländisch-ukrainischen Philologen Aleksandr Potebnja (1835-1891) an der Universität Hamburg promoviert. Danach habilitierte er sich an der Universität Wuppertal mit einer Arbeit zur Romanliteratur der DDR. Zuletzt erschien eine Abhandlung zum unzuverlässigen Erzählen in der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Gegenwärtig ist er als SNF-Senior Researcher an der Universität Fribourg (CH) beschäftigt. Ab 2024 wird er als Projektleiter der Deutschen Forschungsgesellschaft an der Universität Halle-Wittenberg tätig sein. 266 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

34,80 €*
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Rouissi: Zu Gast bei der fantastischen Schachfamilie
Wenn du eine Schachpartie spielst, schickst du deine Figuren sozusagen auf ein gedankliches Schlachtfeld – und zwar selbstverständlich mit dem Ziel, den Kampf zu gewinnen. Dabei leuchtet es ein, dass deine Siegchancen umso größer sind, je besser du mit den Eigenschaften jeder einzelnen Figur vertraut bist.In diesem Buch nehmen dich die von Schach begeisterten Kinder Mara, Jona, Judit, Paul und Garri auf eine Reise zur „fantastischen Schachfamilie" mit, wobei man wohl darauf wetten kann, dass du von ihrer Begeisterung für das ‚Spiel der Könige' angesteckt wirst!Dabei stellen sich Bauer, Springer, Läufer, Turm, Dame und König der Reihe nach vor und verraten dir ihre Stärken und Schwächen in jeder Spielphase (Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel). So wirst du lernen, sie in deinen Partien von Beginn an bestens einzusetzen, und kannst außerdem deinen taktischen Scharfblick deutlich verbessern. Auch geben die Figuren dir gezielte und sehr nützliche Tipps und bieten dir die Möglichkeit, zu jedem Thema passende und lehrreiche Aufgaben zu lösen. So kannst du dir auf unterhaltsame Art Wissen und Können aneignen, das aus dir in nicht allzu ferner Zukunft bestimmt einen starken Schachspieler bzw. eine starke Schachspielerin machen wird.Und sollten Eltern oder Großeltern Spaß daran haben, gemeinsam mit ihren Kindern bzw. Enkelkindern Schach zu lernen, dann ist das Buch auch für diesen Zweck bestens geeignet. Darüber hinaus bietet es Schachvereinen ein ideales Lehrmittel für den Nachwuchs und auch Schulen können auf die eine oder andere Weise davon profitieren. 264 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im November 2024 „Zu Gast bei der fantastischen Schachfamilie“ ist ein Schachlehrbuch für Kinder, das von Tahar Rouissi geschrieben wurde. Auf spielerische und fantasievolle Weise führt Rouissi junge Leser in die Welt des Schachspiels ein. Dabei ist der Stil des Buches leicht zugänglich, sodass es sowohl für Kinder als auch für Eltern oder Lehrkräfte, die Schach in den Unterricht integrieren möchten, ansprechend ist. Rouissi stellt die Schachfiguren als Persönlichkeiten vor – als Mitglieder einer „fantastischen Schachfamilie“ mit ganz eigenen Charakteren, Stärken und Schwächen. So werden Kinder durch die Geschichten eingeladen, die Figuren kennenzulernen und sich ihre Eigenheiten besser zu merken. Die Art und Weise, wie die Figuren präsentiert werden, ist lebendig und originell. Jedes Familienmitglied hat besondere Eigenschaften und kann bestimmte Aufgaben auf dem Schachbrett ausführen, was den Kindern ein intuitives Verständnis der Figuren ermöglicht. Der König etwa ist der ruhige Herrscher, der langsam zieht, während die Dame als mächtige, weitreichende Figur dargestellt wird. Auch die Bewegungsmuster werden mit zahlreichen Diagrammen anschaulich erklärt, sodass das Erlernen der Figurenzüge wie ein Abenteuer wirkt. Ein weiterer Pluspunkt sind die sorgfältig ausgewählten Aufgaben zur Vertiefung. Rouissi gestaltet sie lehrreich und abwechslungsreich, sodass Kinder nicht nur passiv lernen, sondern das Gelernte auch aktiv anwenden und ausprobieren können. Diese Übungen bauen aufeinander auf und steigern sich in der Schwierigkeit, was dem Lernprozess eine klare Struktur gibt. Durch die passenden Aufgaben werden die Kinder dazu motiviert, ihre Kenntnisse zu festigen und in der Praxis anzuwenden. „Zu Gast bei der fantastischen Schachfamilie“ von Tahar Rouissi ist ein gelungenes Lehrbuch für junge Schach-Einsteiger. Mit viel Fantasie und didaktischem Geschick gelingt es Rouissi, Kindern die Grundlagen des Schachs nahe zu bringen. Die Kombination aus Geschichten, Charakterdarstellungen der Figuren und passenden Übungen sorgt für ein unterhaltsames und lehrreiches Erlebnis. Es ist ein Buch, das Lust aufs Schachspiel weckt und Kindern einen spielerischen, aber fundierten Einstieg in die Welt des Schachs ermöglicht.

24,80 €*
Müller & Konikowski: Taktische Endspiele
In diesem umfangreichen Werk über taktische Endspiele – mit den Schwerpunktthemen aktiver König, Mattangriff, Freibauer und Zugzwang – betrachten die Autoren anhand von 100 beispielhaften Stellungen (je 20 zu jedem Thema) etliche typische Szenarien und nehmen dabei allerlei Faustregeln unter die Lupe, wobei sie es allerdings nicht versäumen, auch auf die mitunter fast noch wichtigeren Ausnahmen hinzuweisen.Fast alle Beispiele stammen aus aktuellen Turnieren, woraus zu schließen ist, dass die behandelten Themen – im klaren Unterschied zu solchen in der Eröffnungsphase – nicht etwa einem Zeitgeist unterliegen, sondern dass sie beständig und häufig vorkommen und quasi zum ‚täglichen Brot' jedes Schachspielers gehören. Da es entsprechend wichtig ist, sich damit vertraut zu machen, um am Brett dafür gerüstet zu sein, erhalten die Leser im Anschluss die Gelegenheit, ihr bereits vorhandenes sowie ihr neu hinzugekommenes Wissen und Können an 50 Übungsbeispielen auf die Probe zu stellen.Darüber hinaus werden zu Übungszwecken auch 100 durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf gelegt wurde, dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar nachvollziehbar sind.An sämtliche Übungsaufgaben kann man entweder unter turniernahen Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als reines Lehrbuch ansehen und sich ohne übermäßige Anstrengung direkt mit den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen ist sichergestellt, dass bereits vorhandenes Wissen um viele typische Endspielmotive bereichert wird. Wie auch immer können die Leser sicher sein, dass der Zauber aus dem Reich der Endspiele auch sie in seinen Bann ziehen wird und dass sie die Faszination der letzten Partiephase genießen werden. 200 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im Novermber 2024 In dem 200 Seiten starken Buch „Taktische Endspiele“ behandeln die Autoren Großmeister Dr. Karsten Müller und FIDE-Meister Jerzy Konikowski eindrucksvoll die komplexe und faszinierende Welt der Endspiele, die im Schach oft den entscheidenden Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Dieses Buch richtet sich dabei nicht nur an fortgeschrittene Spieler, die ihre Endspieltechniken verfeinern wollen, sondern auch an ambitionierte Amateure, die ein tiefes Verständnis für Schachendspiele entwickeln möchten. Ein Thema sind unter anderem den Freibauern gewidmet, die als eines der wichtigsten taktischen Elemente im Endspiel gelten. Ein Freibauer, der die gegnerische Stellung durchbricht und zur Umwandlung strebt, kann oft nicht nur materiellen Gewinn, sondern auch den Sieg bringen. Die Autoren erklären mit vielen anschaulichen Beispielen, wie ein Freibauer optimal vorangetrieben wird, wann er durch die Unterstützung der Figuren besonders stark ist und wie man ihn gegen eine blockierende Verteidigung durchsetzt. Besonders hilfreich sind die detaillierten Analysen aus aktuellen Turnieren, in denen ein Freibauer das Spiel entscheidet. Anhand von Beispielen wird die richtige Strategie gezeigt, um einen Freibauern erfolgreich durchzubringen und den gegnerischen König in Bedrängnis zu bringen. Hierbei werden auch verschiedene technische und taktische Motive behandelt, die in vielen Endspielstellungen auftreten, wie etwa der Einsatz der Königsaktivität und die Blockade von Freibauern durch den Gegner. Ein weiteres Thema ist unter anderem der Zugzwang, eine Situation, in der der Spieler am Zug gezwungen ist, seine Stellung zu verschlechtern. Es zählt zu den faszinierendsten Ideen im Schach und ist vor allem in Endspielen von großer Bedeutung. Beleuchtet werden Zugzwangsituationen sowohl in einfachen als auch in komplexen Endspielstellungen. Erklärt wird, wie und wann Zugzwang angewendet werden kann, um den Gegner in eine ausweglose Lage zu bringen. Themen wie die Rolle des Königs, Mattangriff und Mattmotive, sowie verschiedene Taktikmotive runden das Tableau ab. Das Buch macht deutlich, dass das Verständnis des Zugzwangs elementar ist, um in schwierigen Endspielen präzise zu spielen. Zugzwangsituationen werden ausführlich analysiert, um die Logik hinter jedem Zug und jedem Zugzwangsmotiv nachvollziehbar zu machen. Besonders hilfreich sind Diagramme und Erläuterungen, die Schritt für Schritt den Übergang in eine Zugzwangposition zeigen. Hinzu kommen QR-Codes zu den Diagrammen, die ein Nachspielen auf dem Handy ermöglichen. Anhand von 50 Übungsbeispielen kann man das eigene Wissen und Können auf die Probe stellen. „Taktische Endspiele“ ist eine wertvolle Ressource für jeden Schachspieler, der seine Fähigkeiten im Endspiel verbessern möchte. Die klaren Erklärungen, die durchdachten Beispiele und die systematische Herangehensweise der Autoren machen dieses Buch zu einem ausgezeichneten Lehrmittel. Die einzelnen Abschnitte bieten dem Leser tiefe Einblicke und wertvolle Anleitungen, die nicht nur theoretisch sind, sondern auch in der Praxis leicht angewendet werden können. Zusammengefasst ist das Buch eine unverzichtbare Lektüre für alle, die im Endspiel mehr Durchblick und strategisches Verständnis gewinnen wollen. Durch den Einsatz von Beispielen und praktischen Übungen gelingt es den Autoren, die Leser für die Komplexität und auch die Schönheit des Endspiels zu begeistern und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um selbst in entscheidenden Partien die Oberhand zu behalten. Rezension von Stefan Liebig im November 2024 Fragt man Trainer, worauf Lernende sich konzentrieren sollten, hört man zwei Antworten: Taktik und Endspiele. In diesem umfassenden Werk über taktische Endspiele widmen sich die Autoren beiden zentralen Themen. Sie blicken auf folgende Aspekte des Schach-Endspiels: aktiver König, Mattangriff, Freibauer und Zugzwang. Anhand von 100 exemplarischen Stellungen – je 20 für jedes der vier Themen – analysieren sie typische Szenarien und beleuchten wichtige Faustregeln. Dabei weisen sie jedoch stets auch auf die entscheidenden Ausnahmen hin, die oft genauso wichtig sind wie die Regeln selbst. Die Beispiele stammen überwiegend aus aktuellen Turnieren, was darauf hindeutet, dass diese Endspielthemen zeitlos und unverändert relevant sind. Im Gegensatz zu vielen Eröffnungsvarianten, die je nach Trend oder Mode schwanken können, gehören die hier behandelten Konzepte zu den grundlegenden Werkzeugen eines jeden Schachspielers. Sie treten immer wieder auf und sind daher essenziell, um auf dem Schachbrett sicher zu agieren. Die Leser bekommen die Gelegenheit, ihr vorhandenes Wissen durch 50 Übungsaufgaben zu testen und zu vertiefen. Ein weiteres Highlight des Werkes sind die 100 Studien, die es dem Leser ermöglichen, seine Fähigkeiten zu trainieren. Die Studien sind praxisnah und stammen oft aus realen Partien, was die Lösungen besonders nachvollziehbar macht. Die Studien sind so gewählt, dass sie sowohl als anspruchsvolle Übung als auch als anschauliche Lehrmittel dienen. Das Buch lässt sich flexibel nutzen: Entweder man arbeitet die Aufgaben unter nahezu turnierähnlichen Bedingungen durch oder nähert sich den Lösungen direkt, um den eigenen Kenntnisstand zu erweitern. Auch ohne tiefgehende Auseinandersetzung mit jeder einzelnen Übung wird der Leser viele wertvolle Endspielmotive kennenlernen und in seine Schachpraxis integrieren können. Egal, wie man sich dem Material nähert, eines ist sicher: Dieses Werk wird die Faszination für die letzten Züge einer Schachpartie wecken und den Leser auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Welt der Endspiele führen. Rezension von Andreas Wittek im November 2024 In dem umfassenden Schachlehrwerk von Karsten Müller und Jerzy Konikowski mit dem Titel „Taktische Endspiele" wird von den beiden Autoren das Thema „Endspiele" unter dem Aspekt der „Taktik" genauer untersucht. Der erste Teil des Schachbuchs mit der Überschrift „Taktische Hauptmotive im Endspiel" wird aus den fünf folgenden Kapiteln gebildet: Kapitel 1: Die Rolle des Königs Kapitel 2: Macht der Bauern Kapitel 3: Zugzwang Kapitel 4: Mattangriff und Mattmotive Kapitel 5: Verschiedene Taktikmotive Zu jedem einzelnen speziellen aufgeführten Thema werden jeweils zwanzig beispielhafte Stellungen genauer betrachtet, aus denen sich zahlreiche typische Szenarien herauskristallisieren lassen. In dem zweiten Teil des Schachlehrwerks mit dem Titel „Übung macht den Meister" bekomme ich als Leser / Leserin die Gelegenheit, aufgrund meines bisherigen Wissens und den neu hinzugewonnenen Erkenntnissen aus dem ersten Teil des Buchs, mein schachliches Verständnis nun zu überprüfen. Für einen Schachanfänger / Für eine Schachanfängerin kann sich die eine oder andere Lösungsfindung auf den ersten Blick durchaus als etwas knifflig gestalten. In dem dritten Teil des Lehrbuchs werden einhundert spannungsreiche Schachkompositionen gezeigt, weil „die meisten taktischen Endspielideen am deutlichsten und lehrreichsten in dieser schachlichen Kunstform hervortreten". (Seite 6, Müller / Konikowski) Gut gefallen hat mir persönlich insbesondere die Einleitung dieses dritten Kapitels auf Seite 144 mit einer sehr berühmten Schachkomposition von Richard Réti (1889 – 1929) aus dem Jahr 1921, welche mit dem „Réti-Manöver" ein wichtiges Schachmotiv beispielhaft veranschaulicht: Ein weißer König nähert sich durch das Ziehen entlang einer Diagonale zwei Zielen gleichzeitig und erzwingt auf diese Weise das Erreichen von einem der beiden Ziele, entweder den eigenen weißen Bauern zu unterstützen oder den gegnerischen schwarzen Bauern abzufangen. Dieses „Réti-Manöver" beruht auf der Eigenheit der Schachbrettgeometrie, dass der „Weg eines Königs über eine Diagonale" genauso lange dauert wie über eine Gerade. Für mich als Lernender / Lernende liegt der besondere Wert des Schachbuchs darin, daß die beiden Autoren darauf geachtet haben, möglichst praxisnahe Stellungen zu behandeln, welche in der Tat ebenso einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen, bei genauerer Betrachtung, klar nachvollziehbar werden. Wer bereit ist, dieses Schachbuch konzentriert durchzuarbeiten, wird meines Erachtens sicher einen Gewinn daraus erzielen, das heißt, sein schachliches Endspielkönnen deutlich verbessern. Es empfiehlt sich daher, die gestellten Aufgaben sowie die präsentierten Schachkompositionen mithilfe eines Schachbretts und den dazu benötigten Figuren + Steinen sorgfältig zu studieren. Ein besonderer Service vom Joachim Beyer Verlag und von ChessBase ist die Verwendung von QR-Codes in dem Schachbuch, welche eine Verknüpfung eines jeweiligen einzelnen speziellen Schachdiagramms zur Verfügung stellt. Das ist sicher, für viele Menschen, ein richtiger Mehrwert bei der schachlichen Analyse!

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Tipp
Müller: Magnus Carlsen - Die Schach-DNA eines Genies
Über Magnus Carlsen gibt es schon so viel Literatur. Warum hat der Autor dem noch ein weiteres Buch hinzugefügt? – Weil er den Gedanken hochinteressant fand, das strategische Spiel eines Genies durch die Brille des sogenannten 'Modells der vier Spielertypen' zu betrachten. Und im Ergebnis ist es ihm tatsächlich gelungen, sowohl die herausragenden Stärken als auch die Universalität des 16. Weltmeisters deutlich herauszuarbeiten. Aber selbst wenn sich der Leser nicht unbedingt für diesen Ansatz interessiert, kann er das Buch ebenso gut als äußerst nützliches 'Lehrbuch der Strategie' ansehen, so instruktiv sind die Partien von Magnus Carlsen. Denn seinem Stil gemäß beherrscht er viele strategisch unverzichtbare und effektive Methoden (beispielsweise aktive Prophylaxe, strategisches Druckspiel usw.) wie kein Zweiter. Zur Vertiefung hat der Autor zahlreiche anschauliche und aussagekräftige Faustregeln zu den verschiedenen Themen formuliert. Dabei versäumt er allerdings nicht den Hinweis, dass es im Schach nicht darauf ankommt, diese oder jene Regel auswendig zu kennen, sondern dass es vielmehr von entscheidender Bedeutung ist, seine Intuition dahingehend zu schulen, möglichst sicher zu erkennen, wann es sich um einen Regelfall und wann um eine Ausnahme handelt. Und da Magnus Carlsens Fähigkeiten auch in dieser Beziehung als absolut genial bezeichnet werden können, versteht es sich von selbst, dass jeder Leser, der sich etwas eingehender mit Carlsen-Partien beschäftigt, sehr viel über die Feinheiten des Schachspiels von einem der besten Spieler aller Zeiten lernen kann. Jedes Kapitel wird mit themenbezogenen Aufgaben abgerundet. Und praktische QR-Codes erleichtern das Nachspielen direkt am Smartphone, wenn gerade mal kein Brett zur Hand ist. 156 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Christian Höthe im Juli 2023 Magnus Carlsen - Die Schach-DNA eines Genies  Das neue Buch aus der Feder von Karsten Müller hat den mittlerweile Ex-Weltmeister Magnus Carlsen und einmal mehr die Besonderheiten seiner praktischen Spielweise zum Thema. Dabei ist dem Autor selbstverständlich klar, dass es über Carlsen eine Fülle an Literatur gibt. So fragt der Hamburger Großmeister im Vorwort selbst, welchen Mehrwert ein weiteres Buch über Carlsen für den interessierten Schachliebhaber haben sollte. Wer sich gern mit Schachliteratur beschäftigt, dem wird nicht entgangen sein, dass sich Karsten Müller in einigen seiner jüngsten Titel schon mehrfach mit dem Modell der vier „Spielertypen" nach Großmeister Lars Bo Hansen befasst hat. Man kann zweifelsfrei und ohne jede Übertreibung behaupten, dass Müller dabei die maßgeblichen Inhalte und Resümees des dänischen Autors nicht nur in den Details intensiviert und präzisiert hat, sondern dass es ihm somit gelungen ist, das gesamte Spielertypen-Modell auf ein neues Level zu heben. Und genau das ist ja etwas, was auch Carlsen mit dem Schachspiel an sich getan hat. Müller gelingt es im vorliegenden Werk auf vorbildliche Weise, die praktische Spielweise Carlsens unter dem Aspekt des Spielertypen-Models genauer zu betrachten. Dabei ist es keinesfalls einfach, die Stärken eines so universellen Spielers wie Carlsen besonders herauszuarbeiten. Spezielle Kapitel befassen sich mit dem Spiel gegen Schwächen, der Ausnutzung eines Raumvorteils, dem Spiel mit dem Läuferpaar, dem richtigen Abtausch, Prophylaxe usw. Es fiel mir schwer, aus der Fülle von instruktiven Beispielen einige gesondert hervorzuheben, dennoch möchte ich es versuchen. Besonders wuchtig fand ich Carlsens Partien gegen Ivan Sokolov (Wijk aan Zee 2013), Peter Leko (Nanjing 2009) und Levon Aronian (Saint Louis 2017), die Müller allesamt nachvollziehbar gut kommentiert. Wie auch in seinen vorangegangen Büchern sieht GM Müller sich dabei nicht nur in der Position des Lehrers, der seine Leser unterhält. Nein, der Schüler wird wiederholt anhand von Aufgaben dazu animiert, sich selbst aktiv einzubringen und sich die Lösungen selbst zu erarbeiten, was selbstverständlich den Lerneffekt ungleich erhöht. Damit der Leser die Inhalte des Buches auch auf Reisen oder anderweitig „unterwegs“ genießen kann, werden QR-Codes bei jedem Diagramm verwendet, die bei Müllers Büchern längst zum Standard gehören. Fazit: Die Beispiele sind hochgradig instruktiv und auf den Punkt gebracht. Nach dem Studium dieses Buches versteht man die „Schach-DNA" Carlsens insbesondere unter dem Aspekt des Spielertypen-Modells noch besser! Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2023 Es gibt unzählige Bücher über Magnus Carlsen und noch viel mehr, in denen seine Partien analysiert werden. Kein Lehrbuch, keine Sammlung, in der der Schachweltmeister (von 2013 bis 2023) und aktueller Weltmeister im Schnell- und Blitzschach nicht vertreten wäre. Somit stellt sich die Frage, warum der Autor, Großmeister Dr. Karsten Müller, der bereits zahlreiche Schachbücher geschrieben hat, nun noch ein weiteres Buch über Carlsen vorlegt. Müller gibt die Antwort selbst. Weil er das Spiel des Weltmeisters unter dem „Modell der vier Spielertypen“ betrachtet. Dieses Modell geht auf den Wirtschaftsfachmann und dänischen Großmeister Lars Bo Hansen zurück, der unter dem Oberbegriff „Human Resources“ die menschliche Typologie auf Schachspieler übertragen und sie in Gruppen eingeteilt hat. Autor Müller räumt zwar ein, dass dieses „Schubladendenken“ Gefahren mit sich bringt, denn das Ziel sollte immer sein, am Brett so universell wie möglich zu sein. So sind die vier Spielertypen – die einem in Schachbüchern immer wieder begegnen – der Aktivspieler, zu denen sich der Autor selbst zählt, die Theoretiker, wie Hansen, die Reflektoren, wie Magnus Carlsen, und schließlich die Pragmatiker wie der neue Schachweltmeister Ding Liren. Karsten Müller zählt unter anderem die Stärken und Schwächen, als auch die Risikobereitschaft und typische Eröffnungen auf, was dem Leser bereits einen großen Einblick in die Spieltechniken bekannter Schachmeister gibt. Der Autor bezeichnet sein Werk selbst als ein „Lehrbuch der Strategie“. Über anschauliche Beispiele zu den verschiedenen Themen wie etwa der Nutzung offener Linien, Vorteile im Raum und mit dem Material, Abtausch, Verteidigung und Endspiel, gelingt es auch festzustellen, zu welchem Spielertyp man selbst neigt – einer der großen Vorteile des Buches. Wenn man dies auch noch quasi über den Weltmeister Carlsen vermittelt bekommt, ist dies ein echter Gewinn. Wie sollte es anders sein, ist auch das vorliegende Buch nicht nur Leselektüre. Karsten Müller hat themenbezogene Aufgaben eingestreut, die einen stärken können, aber auch die Genialität von Magnus Carlsen vor Augen führen. Inklusive der Möglichkeit, die Partien über einen QR-Code nachzuspielen.

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Müller & Konikowski: Karsten Müller - Endspielzauber
Ein umfangreiches Werk über die zauberhafte Welt der Endspiele. 100 interessante und lehrreiche Beispiele zu wichtigen Themenbereichen im Endspiel werden gründlich analysiert und ausführlich kommentiert. Speziell solche, in denen viele nützliche Faustregeln sowie die nicht selten noch wichtigeren Ausnahmen davon erläutert und veranschaulicht werden. Im Abschnitt 'Übung macht den Meister' erhält der Leser die Möglichkeit, seine bereits vorher gegebenen Kenntnisse sowie das im ersten Teil Hinzugelernte sogleich anhand von 100 Übungsaufgaben zu überprüfen. Sodann werden 100 durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf gelegt wurde, dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar nachvollziehbar sind. An die gebotenen Übungsaufgaben kann man entweder unter turnier- nahen Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als reines Lehrbuch ansehen und sich direkt mit den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen kann man sein bereits vorhandenes Wissen um viele typische Endspielmotive bereichern. Als Leser können Sie sicher sein, dass der Zauber aus dem Reich der Endspiele auch Sie in seinen Bann ziehen wird und dass Sie die Faszination der letzten Partiephase genießen werden. 340 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von von Christian Hoethe im Juli 2023 Das neue Buch "Endspielzauber" aus der Feder von Großmeister Karsten Müller und Fide-Meister Jerzy Konikowski beinhaltet eine Vielzahl an ebenso lehrreichen wie spannenden Beispiele aus der wunderbaren Welt der Schachendspiele. Beispiele, die allesamt der Meisterpraxis entnommen sind! Besonderen Wert hat das Autoren-Duo dabei auf Praxisnähe bei der Auswahl des Materials gelegt, was mir zugegebenermaßen besonders gut gefällt. Nicht vieles hat früher abschreckender auf mich gewirkt als ein Schachbuch mit einer Unmenge an Studien, die mit der turnierschachlichen Realität so gar nichts zu tun hatten. Dies ist hier zum Glück nicht im Entferntesten der Fall! Das Buch ist aus dem Beyer-Verlag ist wie gewohnt von guter Druckqualität, ordentlich gegliedert und enthält eine Vielzahl typischer Endspielthemen, die sich zugleich hervorragend als Trainings- und Anschauungsmaterial eignen. Hier sogleich ein thematischer Ausschnitt aus dem Inhaltsverzeichnis: Der aktive König Mattangriff im Endspiel Pattrettung Theoretische Bauernendspiele Zugzwang Durchbruch Königsangriff Verteidigung Theoretische Turmendspiele Freibauer Mehrere Freibauern Dauerschach Bodycheck Abwicklung Festung Lehrreiche Endspiele Verpasste Remischancen Taktische Tricks Verschiedenes Ein "Übung macht den Meister" betiteltes Kapitel gibt dem Leser die Möglichkeit, die im ersten Abschnitt erworbenen Fähigkeiten und Erkenntnisse praktisch anzuwenden. Ich persönlich mag es, solche Beispiele gern gegen eine Engine auszuspielen, weil diese auch Wege ausprobiert, die nicht notwendigerweise im Buch erwähnt sind. Ich bilde mir dann gern ein, dass ich an der Höhe der Hürde wachse, die mir die Engine auferlegt. Auf jeden Fall vertieft man sein Verständnis derartiger Beispiele auf diese Weise ganz gut, finde ich. Ich muss gestehen: in diesem neuen Buch hat mir insbesondere die Auswahl an praxisnahen Studien durch GM Müller und FM Konikowski zugesagt! Ich kann ohne schlechtes Gewissen zugeben, dass die meisten dieser Studien absolutes Neuland für mich waren. Und viele haben mich gerade aufgrund ihres hohen Grades an Ästhetik absolut begeistert und mir zugleich aufgezeigt, wieviel Schönes oder Zauberhaftes es noch für mich über das Endspiel zu entdecken gibt! Zwei Tipps: schauen Sie sich doch gleich einmal auf Seite 249 das Beispiel 23 von Smyslov an oder Beispiel 56 auf Seite 257 von Grzeban oder oder oder.... ;-) Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Spaß beim Entdecken des "Endspielzaubers"!!!

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Müller: Karsten Müller - Angriff
Man verrät nichts Neues mit der Feststellung, dass die meisten Spieler bei Weitem lieber angreifen, als sich zu verteidigen. Auch ist es nicht verwunderlich, dass sich verschiedenste Autoren schon seit mehr als einem Jahrhundert in etlichen Büchern dem populären Thema 'Angriff' gewidmet haben. In diesem Buch versucht der Autor nunmehr, die stets wiederkehrenden Mechanismen des Angriffsspiels so kompakt wie möglich darzustellen, indem er sich auf eine begrenzte Anzahl wichtiger Motive sowie die Beschreibung typischer Bausteine der Angriffsstrategie beschränkt. Zur Vertiefung werden zahlreiche anschauliche und aussagekräftige Faustregeln zu den verschiedenen Themenbereichen formuliert. Mit Blick auf die Praxis wird dabei allerdings der Hinweis nicht versäumt, dass es im Schach nicht darauf ankommt, diese oder jene Regel auswendig zu kennen, sondern dass es vielmehr von entscheidender Bedeutung ist, seine Intuition dahingehend zu schulen, möglichst sicher zu erkennen, wann es sich um einen Regelfall und wann um eine Ausnahme handelt. Behandelt werden beispielsweise solch unverzichtbare Themen wie: 'Ungleichfarbige Läufer bevorteilen den Angreifer', 'Abtausch von Angriffspotenzial vermeiden', 'Typische Angriffsstrukturen', 'Angriff auf einem schwachen Felderkomplex'. Sodann wird in einem eigens einem der größten Angriffskünstler aller Zeiten gewidmeten Kapitel Michail Tals diesbezügliches Genie anhand einiger seiner ebenso markanten wie pointierten Zitate dargestellt – wie beispielsweise „Zentralisiere und opfere!", "Greift der Gegner eine deiner Figuren an, greife zwei von ihm an!" Ein Kapitel zum Mattangriff im Endspiel, ein Blick auf einige eindrucksvolle Angriffssiege des Autors sowie allerlei themenbezogene Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln runden das Ganze ab. Außerdem ermöglichen praktische QR-Codes das Nachspielen direkt am Smartphone, wenn gerade mal kein Brett zur Hand ist. 142 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Christian Höthe im Juli 2023 "Angriff - Faustregeln für die Praxis"  Es ist kein großes Geheimnis, dass die meisten Schachspieler lieber angreifen als sich zu verteidigen. Das erklärt auch das deutliche schachliterarische Ungleichgewicht im Hinblick auf Angriff und Verteidigung. Angreifen macht einfach mehr Spaß! Unter Anwendung bestimmter geläufiger Prinzipien wird eine Schwäche in der gegnerischen Stellung als Angriffsziel ausgemacht (beispielsweise eine ungedeckte Figur oder eine Bauernschwäche) – und schon kann der Angriff losgehen! Wobei der Spaßfaktor ungleich höher ausfällt, wenn man den gegnerischen König ins Visier eines Mattangriffs nehmen kann. Unter dem Einsatz von Bauern- oder gar Figurenopfern werden die Verteidiger aus dem Weg geräumt, der gegnerische König wird seines Schutzes beraubt, ins Freie getrieben und dort im Idealfall mattgesetzt. Ja, so wünscht man es sich nur zu oft! Die Realität aber sieht leider häufig anders aus: Man schleudert unternehmungslustig 1.e4 aufs Brett und der Gegner stellt sich unverzüglich als unkooperativer Spielverderber heraus, indem er die solide Caro Kann Verteidigung wählt. Um sich im Dschungel der strategischen Langeweile nicht frühzeitig zu verirren, entsinnt man sich eines Spruches des Angriffs-Genies Mischa Tal: „Es gibt zwei Arten von Opfern – korrekte und meine". Also opfert man für nebulöse Kompensation einen oder gleich zwei Bauern mit der Aussicht auf einen etwaigen Königsangriff, bloß um nach wenigen Zügen festzustellen, dass Schwarz die ja nur gutgemeinten Angriffsabsichten mit beneidenswerter Leichtigkeit abprallen lässt und sich den vollen Punkt angelt. Ernüchternd, aber doch sehr vertraut, oder? Nun eilt der Hamburger Großmeister Karsten Müller mit seinem neuen Buch „Angriff – Faustregeln für die Praxis" zu Hilfe, wobei es ihm darum geht sicherzustellen, dass Ihre (und natürlich auch meine) Angriffe zukünftig eben nicht mehr im Sande verlaufen, sondern dass man konkret anhand bestimmter „Faustregeln" erkennen kann, wie erfolgversprechend die Angriffsabsichten wirklich sind. Die Themen befassen sich dabei mit einem bunten Mix des taktischen Einmaleins wie beispielsweise: „Alle Figuren in den Angriff einbeziehen", „Der Angreifer tauscht kein Angriffspotenzial", „Die Öffnung von Angriffsrouten", „Typische Angriffsmotive" oder „Ungleichfarbige Läufer, die den Angreifer begünstigen". Dabei beschäftigt sich Großmeister Müller in jedem dieser Oberthemen detailliert mit vielfältigen Unterkapiteln und liefert einprägsame Beispiele und eben auch konkrete Faustregeln für die Praxis jedes Angreifers. So befasst sich das Thema „Typische Angriffsstrukturen" mit typischen Methoden beim Angriff mit dem Isolani, mit dem schwarzen Königsflügelangriff im klassischen Königsinder, dem königsindischen Angriff aus weißer Perspektive und der Frage, wie man dem Winawer-Franzosen (1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4) Blößen zufügen kann, die einen anschließenden Angriff unwiderstehlich machen. Weitere für mich besonders spannende Kapitel behandeln das Angriffsspiel auf einem Farb- bzw. Felderkomplex, die Aufrechterhaltung des Angriffspotenzials sowie die Kernkompetenz von Karsten Müller: das Endspiel. Teilweise überraschende Mattangriffe in der Schlussphase runden das Werk auf instruktive Weise ab. Fazit: Hier findet sich jede Menge Inspiration für alle eingefleischten Angriffsspieler und solche, die es werden wollen! Rezension von Uwe Bekemann im Juli 2023 Eine Faustregel besagt, dass man die Entfernung eines Gewitters in Kilometern ermitteln kann, indem man ab dem Blitz die Sekunden bis zum Donner zählt und diese durch 3 teilt. Bei der Prüfung, wann und wie man im Schach seine Kräfte wie einen Blitz in die gegnerische Stellung einschlagen lassen kann, so dass der Gegenüber wie vom Donner gerührt auf das Brett starrt, hilft diese Faustregel natürlich nicht. Dafür gibt es aber etliche andere, die der Spieler kennen und anzuwenden wissen sollte. In seinem Buch „Karsten Müller – Angriff“, 2023 als Erstauflage im Joachim Beyer Verlag erschienen, stellt der deutsche Großmeister etliche „Faustregeln für die Praxis“ vor. Er zeigt dabei auf, wann sie helfen und wann nicht, und wie auf sie gestützt der Angreifer vorgehen kann. In 10 Kapiteln, die Überschriften wie „Möglichst alle Figuren in den Angriff einbeziehen“, „Der Angreifer vermeidet den Abtausch von Angriffspotenzial“ oder auch „Angriff mit ungleichfarbigen Läufern“ tragen, bereitet er den Stoff auf. In einer zumeist kurzen, ausnahmsweise auch etwas längeren Einleitung führt Müller den Leser in das jeweilige Thema ein. Es folgen mehrere veranschaulichende Beispiele aus der Praxis, entweder als vollständige Partie oder als Fragment aufgenommen. Dem schließen sich vom Leser zu lösende Aufgaben zum im Kapitel behandelten Stoff und die Lösungen dazu an. Natürlich kann Müller in einem rund 140 Seiten umfassenden Buch nur auf ausgewählte Faustregeln und die Situationen, in denen sie eventuell angewendet werden können, eingehen. Hierauf macht er auch ausdrücklich zum 4. Kapitel („Typische Angriffsmotive“) aufmerksam. „Allein die Fülle der gängigsten Angriffsmotive bietet offenbar genug Material für ein eigenständiges Buch“, führt er aus. „Karsten Müller – Angriff“ richtet sich meines Erachtens vor allem an den Spieler auf Klubniveau, der schon Knowhow zur Theorie der Angriffsführung aufgebaut hat. Diesem sind die Regeln und Empfehlungen zum Angriff im Schach grundsätzlich bekannt. Diese werden ihm mittels Faustregeln in Erinnerung gerufen, verbunden mit einer Schärfung des Verständnisses und des Auges für die Situation in der eigenen Partie. Müller verbindet in den Beispielen die Theorie mit der Praxis und benutzt dabei Faustregeln als Brücke. Unterhaltsam geschrieben ist das Werk nebenbei auch. Die Beispiele sind zumeist der Meisterpraxis entnommen, aber nicht nur. Auf Seite 69 beispielsweise findet sich ein Auszug eines Duells von Spielern mit der Kragenweite 1532 bzw. 1828. Das gelungene Handeln nach einer geeigneten Faustregel setzt keine meisterliche Spielfertigkeit voraus. Müller hat eine bei Chessbase erschienene eigene DVD als Grundlage für sein Buch genutzt. Dies hat die Chance eröffnet, das Buch mit der DVD online zu verbinden. Zu den Beispielen im Buch wird jeweils ein QR-Code angeboten. Über diesen wird der Leser ins Onlineangebot geleitet, wenn er ihn mit Smartphone oder Tablet einscannt, wo er den Stoff bequem am virtuellen Brett behandeln kann. Fazit: „Karsten Müller – Angriff“ ist ein empfehlenswertes Buch, das wichtige Faustregeln zur Angriffsführung aufgreift und zur Anwendung in der Praxis aufbereitet. Es richtet sich besonders an den Klubspieler, der sich schon ein gewisses theoretisches Rüstzeug zum Thema aufgebaut hat. Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2023 Es ist kein großes Geheimnis, dass die meisten Schachspieler lieber angreifen, als sich zu verteidigen. Das erklärt auch das deutliche schachliterarische Ungleichgewicht im Hinblick auf die Themen 'Angriff' und 'Verteidigung'. Angreifen macht einfach mehr Spaß! Unter Anwendung bestimmter geläufiger Prinzipien wird eine Schwäche in der gegnerischen Stellung ausgemacht oder provoziert – und dann angegriffen. Dies kann beispielsweise eine ungedeckte Figur oder eine Bauernschwäche sein. Wobei der Spaßfaktor ungleich höher ausfällt, wenn man den gegnerischen König ins Visier eines Mattangriffs nehmen kann. Unter dem Einsatz von Bauern- oder gar Figurenopfern werden die Verteidiger aus dem Weg geräumt, der gegnerische König wird seines Schutzes beraubt, ins Freie genötigt und dort im Idealfall matt gesetzt. Ja, so wünscht man es sich nur zu oft! Die Realität aber sieht leider allzu oft anders aus: Man schleudert unternehmungslustig 1.e4 aufs Brett und der Gegner mutiert innerhalb von wenigen Minuten zum größten aller Spielverderber, indem er die solide Caro-Kann Verteidigung wählt. Um sich im Dschungel der strategischen Langeweile nicht frühzeitig zu verirren, entsinnt man sich eines Spruches des Angriffs-Genies Mischa Tal: „Es gibt zwei Arten von Opfern – korrekte und meine“. Also opfert man für nebulöse Kompensation einen oder gleich zwei Bauern in der Hoffnung auf etwaigen Königsangriff, um allerdings nach wenigen Zügen festzustellen, dass Schwarz die ganzen schönen Angriffsabsichten mit beneidenswerter Leichtigkeit zunichtemacht und den vollen Punkt einsackt. Ernüchternd, aber doch sehr vertraut, oder? Nun eilt der Hamburger Großmeister Karsten Müller mit seinem neuen Buch „Angriff – Faustregeln für die Praxis“ zur Hilfe. Damit die Angriffe seiner Leser zukünftig eben nicht mehr im Sande verlaufen, sondern sie anhand bestimmter „Faustregeln“ ganz konkret erkennen können, wie erfolgversprechend die Angriffsabsichten wirklich sind. Dabei befassen sich die Themen mit einer bunten Mischung aus dem taktischen Einmaleins – wie z.B. „Alle Figuren in den Angriff einbeziehen“, „Der Angreifer tauscht kein Angriffspotenzial“, „Die Öffnung von Angriffsrouten“, „Typische Angriffsmotive“ oder „Ungleichfarbige Läufer, die den Angreifer begünstigen“. Im Rahmen dieser Oberthemen beschäftigt sich Großmeister Müller in vielfältigen Unterkapiteln mit allerlei Details, liefert jeweils einprägsame Beispiele und eben auch konkrete Faustregeln für die Praxis des Angriffsspielers. So befasst er sich beispielsweise beim Thema „Typische Angriffsstrukturen“ mit charakteristischen Methoden beim Angriff in Isolani-Stellungen, mit dem schwarzen Königsflügelangriff im klassischen Königsinder, dem königsindischen Angriff aus weißer Perspektive und der Frage, wie man dem Winawer-Franzosen Schwächen zufügen kann, die einem anschließenden Angriff nicht mehr standhalten. Weitere für mich besonders spannende Kapitel behandeln das Angriffsspiel auf einem Farbkomplex, die Erhaltung des Angriffspotenzials sowie die Kernkompetenz von Karsten Müller: das Endspiel. So runden häufig überraschende Mattangriffe im Endspiel das Werk auf instruktive Weise ab. Fazit: Hier findet sich jede Menge Inspiration für alle Angriffsspieler – und zwar auch für die zukünftigen!

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Gottuk: Instruktive Schachendspiele aus der Praxis
Die Entscheidung fällt nach dem 40. Zug  Nicht immer liegt dem Gewinn eines bedeutenden Titels eine spektakuläre Angriffspartie zugrunde, sondern manchmal auch ein filigraner Sieg im Endspiel. Großmeister Matthias Blübaum wurde 2022 Europameister, weil es ihm gelang, auch aus schwierigen Endspielen das Beste herauszuholen. Außer Intuition und Nervenstärke sind in der letzten Partiephase auch fundiertes Wissen über theoretisch bedeutsame Positionen sowie die Kenntnis wichtiger Prinzipien im Endspiel unverzichtbar. Dieses Buch enthält viele gehaltvolle Beispiele aus dem Turnier- geschehen der letzten Jahre, in denen die Akteure verschiedenste praktische Herausforderungen bewältigten mussten. Der Autor vermittelt den Lesern lehrreiche Erkenntnisse über das Endspiel, und zwar nicht allein anhand von gelungenen Gewinnmanövern oder rettenden Verteidigungsideen, sondern auch von allerlei Fehlversuchen. Schließlich kommt dem Motto „aus Fehlern lernen" ganz besonders im Schach und bei der Weiterentwicklung der eigenen schachlichen Fähigkeiten große Bedeutung zu. Die in diesem Buch gebotenen zahlreichen Beispiele und mehr als 100 Übungs- und Testaufgaben können auf unterschiedliche Art und Weise für das Training im Selbststudium oder in einer Lerngruppe genutzt werden. Einerseits ermöglicht die Struktur der Kapitel die Beschäftigung mit einem bestimmten Materialverhältnis (z.B. Endspiele mit Bauern, Springern, Läufern, Türmen), andererseits werden auch die gegebenen strategischen und taktischen Motive deutlich hervorgehoben: von Abschirmung bis Zugzwang – von Ablenkung bis Zwischenschach. So kann jeder Leser über das Inhaltsverzeichnis bzw. das Motiv-Register an die ganz persönliche Trainingsplanung herangehen. Der Autor, Stefan Gottuk, ist FIDE-Meister und hat 1994 eine B-Trainer-Lizenz des DSB erworben. Er ist seit mehr als 30 Jahren für den SC Diogenes Hamburg in der Oberliga bzw. 2. Bundesliga Nord aktiv. 358 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im Januar 2023 In unzähligen Büchern werden die Grundlagen und das Verständnis des Endspiels im Schach beleuchtet. Es gibt viele Beispiele, wie man eine Partei in den letzten Zügen für sich gewinnen kann. Erinnert sei an Juri Awerbach, der das Endspiel als einen Raum für Phantasie und Schöpfertum sah. „Solide Endspielkenntnisse sind von enormer Bedeutung. Wie groß auch ein Vorteil sein mag, der in der Eröffnung oder im Mittelspiel errungen wird, sehr oft führt der Weg zu seiner Realisierung über das Endspiel“, heißt es in seinem Buch „Erfolg im Endspiel“. Dem fügt sich der Untertitel des Buches „Instruktive Schachendspiele aus der Praxis“ von Stefan Gottuk nahtlos an – dort heißt es: „Die Entscheidung fällt nach dem 40. Zug.“ Während Awerbach die Leser seines Buches mit den Grundlagen der Theorie verschiedener Endspieltypen bekannt macht, die am häufigsten in der Praxis anzutreffen sind, geht Autor, FIDE-Meister und Schachtrainer Gottuk einen Schritt weiter. Er richtet den Blick zwar auch auf theoretisch bedeutsame Positionen, aber vielmehr auf Beispiele aus dem Turniergeschehen, also der Spielpraxis. Dementsprechend üppig fällt die Partiensammlung aus, die in neun Kapitel thematisch aufgearbeitet werden. Dabei geht es um Endspiele mit Bauern, Läufern und Springern, um Endspiele Läufer gegen Springer, sowie um Turmendspiele gegen Leichtfiguren. Nach jedem Unterkapitel gibt es ein Fazit, in dem die vorangestellte Partei nochmals kurz betrachtet wird. Dabei vermittelt der Autor nicht nur lehrreiche Erkenntnisse über gelungene Manöver oder Verteidigungsideen, die zu Siegen führten, sondern führt auch allerlei Fehlverhalten an. „Aus Fehlern lernen“ gilt auch im Schach, nur dies kann zu einer Weiterentwicklung der eigenen Spielstärke führen. Abgerundet wird das Buch durch über 100 Übungs- und Testaufgaben, die im Selbststudium oder in einer Lerngruppe Anwendung finden können. Der Autor Stefan Gottuk empfiehlt dem Lesenden sein Buch als „Arbeitsbuch“ zu nutzen und Beispiele am Brett nachzuspielen. Auch weist er darauf hin, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt. Unter dem Strich muss man sich, wie bei vielen Schachlehrbüchern, für die Durcharbeitung Zeit nehmen. Will man seine Kenntnisse im Endspiel schärfen, ist das Werk „Instruktive Schachendspiele aus der Praxis“ ein kompetenter Begleiter.

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Müller: Karsten Müller - 4er Bundle
Unsere Bestseller der Reihe "Karsten Müller" im Paket zum Schnäppchenpreis! Buch 1: Karsten Müller - Schachtaktik Buch 2: Karsten Müller - Schachstrategie Buch 3: Karsten Müller - Verteidigung Buch 4: Karsten Müller - Positionsspiel Die detaillierten Beschreibungen und einen Blick ins Buch entnehmen Sie bitte den einzelnen Titeln. Danke.

90,00 €*
Bargsten: Italienische Eröffnung für Weiß
Die Italienische Eröffnung ist eine der ältesten Eröffnungen der Schachgeschichte, die bereits im 15ten Jahrhundert erwähnt wurde, aber auch heute noch selbst auf höchster Ebene ein oft gesehener Gast ist, wie zuletzt beim WM-Kampf 2021 zwischen Magnus Carlsen und Jan Nepomnjaschtschi. Zwar hat der Herausforderer diese Partie verloren, aber allein die Anwendung der Italienischen Eröffnung zeigt, dass diese auch auf aller- höchstem Niveau eine ernstzunehmende Waffe ist. Die Italienische Eröffnung wird von vielen Weißspielern gewählt, um eine gehaltvolle Partie zu bekommen. Die Stellungen sind oft weniger konkret und taktisch als in anderen Eröffnungen, und da sie auch weniger weit ausanalysiert sind, bietet das moderne Italienisch eine gute Mischung aus unerforschten Gebieten und positionellem Verständnis. Mit diesem Buch verfolgt der Autor das Ziel, Spielern mittlerer Spielstärke die modernen Ideen der Italienischen Eröffnung zu veranschaulichen. Dabei werden solche Stellungen behandelt, die auf dem „langsamen" Plan von Weiß beruhen, wenn er also einen ruhigen und von positionellen Ideen geprägten Ansatz wählt. Es wird nicht etwa versucht, dem Leser ein vollständiges Repertoire zu bieten, sondern vielmehr, ihm die Ideen der entstehenden Mittelspielstellungen zu erläutern. Das Material umfasst vor allem die Systeme 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.d3 Lc5 5.c3 h6 6.0–0 d6 7.Te1 a6 8.a4 La7 9.Sbd2 0–0 10.h3 und 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.d3 Lc5 5.c3 d6 6.0–0 0–0 7.h3 h6 8.Te1 a5, von denen besonders letzteres in der aktuellen Praxis enorm an Popularität gewonnen hat.   123 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Christian Hoethe im September 2022 Das neue Buch „Italienische Eröffnung für Weiß - Planfindung und strategisches Verständnis“ hinterlässt auf den ersten Blick einen recht indifferenten Eindruck. Zuerst einmal erfährt man in der Einleitung leider nichts über den Autor und seinen schachlichen Werdegang, was immer schade ist. Ein Vorwort, das den Autor persönlich greifbarer macht, tut eigentlich jedem Buch gut. Das Eingangs-Zitat von Bernd Laubsch zu Italienisch-Strukturen mit d3 ist meiner Ansicht nach unglücklich verallgemeinernd und umgangssprachlich gewählt. Welche Struktur ist schon wirklich leicht zu spielen? Isolierte Damenbauern, hängende oder rückständige Bauern sehen auch unscheinbar aus, sind es aber keinesfalls. Auch seine Aussage „Vereinsspieler wissen nicht, was sie tun“ erscheint fragwürdig. – Ich kenne Vereinsspieler mit IM- oder sogar GM-Titel, die sehr wohl wissen, was sie tun. Die Frage, warum ausgerechnet Bernd Laubsch zitiert wird, bleibt genauso unbeantwortet wie diejenige, wer das eigentlich ist und warum er sich zu schachlichen Belangen äußert. Nun, ich selbst habe dreimal gegen FM Laubsch gespielt und daher sagt mir sein Name natürlich etwas, aber das geht sicher nicht vielen Lesern seines Zitats so und sollte daher erklärt werden. Obwohl es im Klappentext des Buches heißt, es richte sich an Spieler mittlerer Spielstärke, werden inhaltlich jedoch nur zwei spezifische Italienisch-Varianten thematisiert, die meiner Erfahrung nach so gut wie nie bei Spielern mittlerer Spielstärke aufs Brett kommen: 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6 4. d3 Lc5 5. c3 h6 6. 0-0 d6 7. Te1 a6 8. a4 La7 9. Sbd2 0-0 10. h3 und 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6 4. d3 Lc5 5. c3 d6 6. 0-0 0-0 7. h3 h6 8. Te1 a5 Mir stellt sich die Frage, warum sich der Autor auf die genannten Varianten beschränkt und nicht lieber ein reines Mittelspielbuch zu Italienisch-Strukturen mit c3 und d3 herausgebracht hat. Meiner Meinung nach hätte das durchaus Sinn ergeben. Letztlich ist Justus Bargsten ungeachtet der obigen Kritikpunkte tatsächlich ein ziemlich gutes Mittelspielbuch zu Italienisch gelungen. Die Beschreibung der unterschiedlichen Pläne ist didaktisch gut gemeistert, die Partiekommentierung ist wunderbar ausführlich und geizt nicht mit guten Erklärungen und Zusammenfassungen. Auch wird man nicht etwa von alternativen Varianten erschlagen. Am Ende jedes Kapitels gibt es zudem jeweils ein Fazit, in dem das zuvor Thematisierte prägnant resümiert wird. Justus Bargsten hat recht gut gezeigt, welches Potenzial als Autor in ihm steckt.   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2022 Eine der ältesten und beliebtesten Eröffnungen, die es im Schach gibt, ist die „Italienische Eröffnung“, benannt nach dem Herkunftsland des Schachmeisters Gioachino Greco, dem bedeutendsten Schachspieler und -theoretiker des 17. Jahrhunderts. Sie beginnt mit den Zügen 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4. Die Eröffnung wird von vielen Spielern mit den weißen Figuren gespielt, um im weiteren Verlauf eine gehaltvolle Partie zu erreichen. Autor Justus Bargsten (Jahrgang 2001) richtet sein Buch „Italienische Eröffnung für Weiß“ an Spieler mit einer DWZ von 1800 bis 2000, er selbst hat ein Rating von über 2100. Behandelt werden Stellungen, die auf einem „langsamen“ Plan von Weiß beruhen und sich nicht an einem der vielen Gambits wie etwa dem Evans-Gambit nach 3… Lc5 4. b4 versuchen. Gewählt wurden ein von positionellen Ideen geprägter Ansatz, auch soll nicht versucht werden, dem Leser ein vollständiges Repertoire an die Hand zu geben. Er soll vielmehr in die entstehenden Mittelspielstellungen geführt werden. Dabei ist die einfache und klare Figurenentwicklung von Italienisch eine gut brauchbare Eröffnung für Einsteiger. An diesem Punkt setzt Justus Bargsten an, er bietet Pläne an, etwa, wenn der schwarze Bauer auf a6 und der Läufer früh auf e6 gezogen wird. Um das strategische Verständnis zu schärfen, sind entsprechende Partien und Aufgaben aufgeführt. Hilfreich ist immer ein Fazit des Autors, das sich jeder Partie anschließt. Dabei werden im Prinzip drei Schwerpunktthemen abgebildet: Das Spiel am Damenflügel, das Spiel im Zentrum und das Spiel am Königsflügel. Anhand der schwarzen Systeme legt der Autor fest, unter welchen Bedingungen Weiß sein Spiel in die eine oder andere Richtung lenken kann. Dies ist ein echter Mehrwert. Nicht nur für Spieler, die die Italienische Eröffnung bevorzugen, sondern auch für Spieler, die diese Eröffnung in ihr Repertoire aufnehmen wollen. Justus Bargsten hat sich in seinem Buch in ein Eröffnung-Thema vertieft, ohne es zu überladen. Er zeigt, wie kleine Veränderungen sehr schnell zu Veränderungen eines ganzen Stellungsbildes führen können und bietet zum Gegensteuern Lösungen an. Und bei allem zeigt er, dass die Italienische Eröffnung eine ernstzunehmende Waffe ist. Es bleibt abzuwarten, wie er das nächste Schachthema angeht.

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Mack: Wege zu raschem Gewinn
Dieses Buch enthält ein Eröffnungsrepertoire mit 60 Varianten, in denen sich für den Repertoirespieler Möglichkeiten zu einem raschen Gewinn ergeben, mindestens aber zu spürbarem  Vorteil. Der Fokus des Repertoires liegt auf den von den Gegnern am häufigsten gespielten Varianten und dort auf Zügen, die zwar häufig gespielt werden, die aber trotzdem mehr oder weniger große Fehler sind. Die weitaus meisten dieser Varianten sind nicht in den gängigen Fallensammlungen enthalten. Schon das macht den Text zu einem Gewinn für den Leser. Die erwähnten Fehler werden von stärkeren Spielern mit Elo über 2000 nicht oder kaum gemacht, aber die Datenbanken zeigen, dass sie im Klubspielerbereich deutlich häufiger vorkommen. Dies hat der Autor in seiner Turnierpraxis mit über 1000 Turnierpartien in den letzten 20 Jahren bestätigt gefunden. Es zeigt sich, dass geeignete Stellungen eher in aggressiven Varianten vorkommen. Daher empfiehlt das Repertoire für Weiß die offenen Eröffnungen 1.e4 mit 35 Varianten. Für den Schwarzspieler bietet das Repertoire chancenreiche Antworten gegen 1.e4 im Marshall-Gambit 1...d5 2.exd5 Sf6 oder gegen 1.d4 im Winawer-Gambit 1...d5 2.c4 c6 3.Sc3 e5 und in anderen, insgesamt 25 Varianten. In allen Varianten ergeben sich bei der Widerlegung der Fehler attraktive Kombinationen, mit denen der Leser auch seine taktischen Fähigkeiten üben kann. Der Wert dieses Buches liegt in der vorteilhaften Auswertung von Partie-Datenbanken mit Hilfe der Schach-Engine Stockfish und in der geschickten Fokussierung auf die häufigsten gegnerischen Züge. Das so entstandene Repertoire hat mit 60 Varianten eine überschaubare Größe und ermöglicht es dem Repertoirespieler dennoch, für ein Maximum an Eröffnungsstellungen gut vorbereitet zu sein. 172 Seiten, kartoniert Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im November 2024 Der Autor Thomas Mack liefert mit „Wege zu raschem Gewinn“ ein ambitioniertes Werk, das sich an Schachspieler richtet, die nicht nur ihre Eröffnungskompetenzen verbessern, sondern auch gezielt auf schnellen Vorteil oder direkten Sieg ausgerichtete Strategien verfolgen möchten. Mit Hilfe von Stockfish und Datenbankanalysen hat der Autor 60 Eröffnungsvarianten ausgewählt, die er als besonders erfolgversprechend einstuft – sei es durch taktische Fallen, positionelle Überlegenheit oder überraschende Wendungen. Das Buch ist klar in zwei Hauptteile gegliedert: ein Repertoire für Weiß und eines für Schwarz. Diese Gliederung erleichtert dem Leser den Zugang zu den relevanten Abschnitten, je nachdem, welche Farben er spielen möchte. Der Weißspielende wird mit einem fokussierten 1.e4-Repertoire ausgestattet, das insgesamt 35 Varianten umfasst. Mack setzt hierbei auf offene Spiele, die auf schnelle Initiative und dynamisches Spiel abzielen. Neben bekannten Eröffnungen werden auch seltenere Varianten beleuchtet, die häufig unterschätzt werden. Die präsentierten Ideen sind darauf ausgelegt, Gegner frühzeitig aus der Theorie zu bringen und taktische Chancen zu eröffnen. Für Schwarz hat Mack 25 Varianten vorbereitet, die gezielt auf aktives Gegenspiel ausgerichtet sind: Gegen 1.e4 wird das Marshall-Gambit empfohlen, das für seine scharfen und unausgeglichenen Stellungen bekannt ist. Mack erklärt präzise, wie Schwarz Druck aufbauen und gleichzeitig dynamische Chancen nutzen kann. Gegen 1.d4 wird das Winawer-Gambit vorgeschlagen – eine überraschende Wahl, die viele Gegner unvorbereitet treffen dürfte. Auch hier liegt der Fokus auf aktivem Gegenspiel und taktischen Möglichkeiten. Das Buch richtet sich vor allem an Vereinsspieler und ambitionierte Amateure, die regelmäßig gegen Gegner antreten, die weniger tief in den Feinheiten der Theorie stecken. Die Varianten sind so konzipiert, dass sie nicht nur in Blitz- und Schnellschachpartien, sondern auch in längeren Formaten ihre Wirkung entfalten können. Die Stärken liegen in der Praxisorientierung. Die Varianten wurden nicht nur auf ihre theoretische Plausibilität, sondern auch auf ihre praktische Anwendbarkeit hin überprüft. Mack demonstriert, wie diese Eröffnungen in realen Partien zu raschem Erfolg führen können. Dank der engen Zusammenarbeit mit der Engine Stockfish sind die vorgeschlagenen Varianten auf dem neuesten Stand der Theorie. Das Buch bietet darüber hinaus sowohl aggressive als auch positionelle Optionen, wodurch Spieler mit unterschiedlichen Stilpräferenzen angesprochen werden. Mit 60 Varianten verlangt das Buch von den Lesern ein erhebliches Maß an Lernbereitschaft. Für Spieler, die lieber mit wenigen Hauptlinien arbeiten, könnte dies eine Herausforderung sein. Und da viele der vorgeschlagenen Varianten auf taktischen Schärfen beruhen, könnten sie gegen sehr gut vorbereitete Gegner riskant sein. „Wege zu raschem Gewinn“ klingt wie eine Verheißung. Das Buch ist bei allem aber ein herausragendes Eröffnungsbuch, das eine erfrischend offensive Herangehensweise an das Schachspiel bietet. Es ist ideal für Spieler, die bereit sind, Risiken einzugehen, um schnelle Vorteile zu erzielen. Mit 60 detailliert analysierten Varianten liefert Thomas Mack ein umfassendes und durchdachtes Repertoire, das sowohl für Weiß- als auch für Schwarzspieler zahlreiche neue Möglichkeiten eröffnet. Wer sich auf das intensive Studium dieser Eröffnungen einlässt, wird mit kreativen und effektiven Ideen belohnt – und möglicherweise mit einer höheren Gewinnquote am Brett. Rezension von Stefan Liebig im Oktober 2024 In Thomas Macks „Wege zu raschem Gewinn“ erwartet die Leser ein umfassendes Eröffnungsrepertoire mit beeindruckenden 60 Varianten, die dem Repertoirespieler eine hervorragende Chance auf rasche Gewinne oder zumindest spürbare Vorteile bieten. Der Fokus liegt auf den am häufigsten gespielten Eröffnungen der Gegner und konzentriert sich dabei auf Züge, die zwar oft gespielt werden, jedoch mehr oder weniger gravierende Fehler enthalten. Viele dieser Varianten sind nicht in den üblichen Fallensammlungen zu finden, was das Buch zu einem wertvollen Gewinn für jeden Schachenthusiasten macht. Die im Buch erwähnten Fehler sind im Allgemeinen von stärkeren Spielern mit einem Elo über 2000 kaum zu erwarten, jedoch zeigen Datenbanken, dass sie im Bereich der Klubspieler deutlich häufiger auftreten. Der Autor hat dies in seiner eigenen beeindruckenden Turnierpraxis mit über 1 000 Partien in den letzten zwei Jahrzehnten bestätigt. Es zeigt sich, dass besonders in aggressiven Varianten geeignete Stellungen häufiger vorkommen. Daher empfiehlt das Repertoire für Weiß die offenen Eröffnungen mit 1.e4 und 35 abwechslungsreichen Varianten. Für Schwarz gibt es chancenreiche Antworten gegen 1.e4 im Marshall-Gambit (1...d5 2.exd5 Sf6) oder gegen 1.d4 im Winawer-Gambit (1...d5 2.c4 c6 3.Sc3 e5), sowie in anderen, insgesamt 25 Varianten. In allen diesen spannenden Abspielen ergeben sich bei der Widerlegung der Fehler attraktive Kombinationen, die dem Leser helfen, seine taktischen Fähigkeiten spielerisch zu verbessern. Der wahre Wert dieses Buches liegt in der Auswertung von Partiedatenbanken mithilfe der leistungsstarken Engine Stockfish. Durch die geschickte Fokussierung auf die häufigsten Züge der Gegner wird ein praktisches Repertoire geschaffen, das mit 60 klar strukturierten Varianten eine überschaubare Größe hat und dennoch dafür sorgt, dass der Repertoirespieler bestens vorbereitet in die Partie geht. Der Autor wählt einen wirklich interessanten Ansatz und bringt so ein komplettes Repertoire in einem relativ dünnen Buch unter. Die übersichtliche Anordnung macht es zudem zu einem praktischen, schnell einsetzbaren Nachschlagewerk.

27,80 €*
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Müller & van Delft: Karsten Müller - Verteidigung
Die Verteidigungskunst hat in der Schachliteratur generell weniger Aufmerksamkeit erfahren als das Angriffsspiel. Die Autoren haben sich in diesem Buch der Verteidigung in besonderer Weise angenommen, indem sie den Leser nicht nur anhand instruktiver Beispiele in die einzelnen Themen einführen, sondern ihn gleichzeitig motivieren, als Löser von ausgewählten Übungen und Denksportauf- gaben an die „Grenzen seiner Komfortzone“ zu gehen. Zu den behandelten Themen gehören: Prinzipien und Methoden des Verteidigers Verteidigung gegen einen Königsangriff Neutralisierung einer Initiative Rettung des Remis Passive oder aktive Verteidigung die Entwicklung von Gegenspiel aber auch sonst nur stiefmütterlich behandelte Fragen wie die der Verteidigung gegen den Minoritätsangriff. Einem der findigsten und zähesten Verteidiger unter den Weltmeistern, Tigran Petrosjan, ist ein eigenes Kapitel gewidmet, zudem ist die deutsche Ausgabe um ein neues Kapitel mit aktuellen Beispielen und Testaufgaben erweitert worden. Die Übungen richten sich an versierte Vereinsspieler, bei der ernsthaften Beschäftigung mit diesen „Herausforderungen“ winkt als Lohn, die eigenen Fähigkeiten in der Verteidigung erheblich verbessert und gefestigt zu haben. Nur derjenige, der auch die Verteidigung beherrscht und bis zum Partieende nicht aus den Augen verliert, wird letztlich beim Kampf am Brett reüssieren! Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet. Der internationale Meister Merijn van Delft (1979) lebt in Hamburg und arbeitet als Schachautor und Trainer. Seine Erfahrungen hat er zusammen mit seinem Vater Karel in Developing Chess Talent festgehalten.  262 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Heinz Däubler im Mai 2017 Verteidigung - Ein Testbuch Endlich ist das 2010 bei Russel Enterprises, Milford (USA), erschienene Buch „Chess Cafe Puzzle Book 3“ ins Deutsche übersetzt worden. Der Joachim-Beyer-Verlag legte es als Karsten Müller „Verteidigung“ auf. Dass bei vielen Spielern Defizite bei der Verteidigung zu sehen sind, war für den Autor Dr. Karsten Müller – Großmeister und 2007 vom Deutschen Schachbund als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet – eigentliche Motivation zum Schreiben dieses Werkes. Sollten auch Sie das Gefühl haben, ihre Verteidigungsfähigkeiten verbessern zu müssen, so kommt dieses Buch gerade recht. Der Autor wagt einen breiten Ansatz und geht umfassend auf Verteidigungen ein. Nach dem einleitenden Kapitel über Prinzipien und Methoden des Verteidigens unterteilt er den zu behandelnden Stoff in die Kapitel „Gegen Königsangriff verteidigen“ (25 Seiten), „Gegen Initiative kämpfen“ (15 Seiten), „Dauerschach“ (3 Seiten), „Patt“ (10 Seiten), „Richtiger Abtausch“ (13 Seiten), „Qualitätsopfer“ (22 Seiten), „Gegen Minoritätsangriff verteidigen“ (9 Seiten) und „Schlechte Endspiele“ (15 Seiten). Dem großartigen Verteidigungskünstler Tigran Petrosjan ist ein separates Kapitel gewidmet. Durchgängig erläutert der Autor das zu Behandelnde anhand von per Diagramm dargebotenen Stellungen aus Großmeisterpartien und erläutert die Verteidigungsressourcen ausführlich. Jedes Kapitel beschließen umfangreiche Übungsaufgaben, die im Index gründlich gelöst werden. So ist schon bei der Durcharbeitung des Stoffes aktive Mitarbeit angesagt. Den Erläuterungsteil schließt Kapitel 11 mit 24 Aufgaben als Aufwärmübung für die abschließenden Tests ab. In Kapitel 12 kann der Leser seine Fortschritte auf dem Gebiet der Verteidigung anhand von 16 Tests zu je 8 Testaufgaben bewerten. Fazit: Ein mitarbeitsorientiertes Werk, mit dem der Leser zweifellos seine Fähigkeiten in der Verteidigung entscheidend verbessert.   Rezension"Karsten Müller - Verteidigung" ist eine bemerkenswerte Neuerscheinung aus dem laufenden Jahr 2016, die schon im Untertitel verdeutlicht, was sie will. "Teste und verbessere deine Fähigkeiten in der Verteidigung" ist die Aufforderung an den Leser. Das Werk ist eine Übersetzung des 2010 in englischer Sprache von Russell Enterprises herausgegebenen Buches "Chess Cafe Puzzle Book 3". Die deutsche Ausgabe ist dabei allerdings um das Kapitel 13 erweitert worden, das neue Verteidigungsbeispiele enthält und damit eine Aktualisierung des Stoffes erreicht. Auch wenn der deutsche Spitzenspieler und Experte der Verteidigungskunst im Schach Karsten Müller alleine im Titel vorkommt, handelt es sich doch um eine Koproduktion des Autorenduos Karsten Müller und Merijen van Delft. Es hat aber wohl eine unterschiedliche Schwerpunktsetzung zwischen beiden gegeben. Während Müller für die ausgewählten Stellungen und Analysen ganz überwiegend den Hut aufhatte, war van Delft, in Hamburg lebender IM, vor allem für das geschriebene Wort zuständig. Sie betonen im Vorwort, dass "Karsten Müller - Verteidigung" dennoch eine echte Gemeinschaftsarbeit ist, weil beide Autoren alle Inhalte Punkt für Punkt durchgegangen sind. Eine der wichtigsten Voraussetzungen des Spielers, sich gut in der Partie zu verteidigen, bezeichnen die Verfasser schon auf den ersten Seiten. Er muss Spaß an der Verteidigung haben, nur dann findet er mit der richtigen Einstellung den richtigen Weg auf dem Brett. Unabhängig davon, ob man "heroisch" eine Verluststellung zu retten hat oder "alltäglich" defensive Techniken einsetzen muss - der Spieler muss die richtige Einstellung verkörpern, um sich am Brett als leistungsstarker Verteidiger beweisen zu können. In der Rangliste der Möglichkeiten, sich zu einem besseren Verteidiger zu entwickeln, sehen die Autoren das Spielen schlechterer Stellungen gegen stärkere Gegner mit der anschließenden Analyse vorne. Dann aber kommt bereits das Erlernen der Verteidigungsstrategien mit anschließenden Lösungsaufgaben und Tests. Und genau hier hakt "Karsten Müller - Verteidigung" ein. Das Werk ist in 13 Kapitel gegliedert. Man könnte auch von deren 14 sprechen, denn es gibt noch einen umfangreichen Lösungsteil im Anschluss, der nicht als Kapitel mitgezählt worden ist. Die Stoffvermittlung beginnt mit grundlegenden Techniken im Kapitel 1, in der Folge spezialisiert sie sich dann in den Kapiteln 2 bis 9. Eine Sonderstellung nimmt das Kapitel 10 ein, in dem die Verteidigungskunst des früheren Weltmeisters Tigran Petrosjan ins Scheinwerferlicht genommen wird. Der Darstellung der Verteidigungstechniken folgen Übungen und Tests. Die Lösungen darauf sind am Ende des Buches zu finden, zwischen ihnen und den Tests ist noch die Erweiterung der deutschen Ausgabe eingeordnet worden, wie schon erwähnt als Kapitel 13. Auf die Kapitelüberschriften reduziert sieht das Inhaltsverzeichnis hinsichtlich der Kernbereiche wie folgt aus: 1. Prinzipien und Methoden des Verteidigens 2. Gegen einen Königsangriff verteidigen 3. Gegen die Initiative kämpfen 4. Dauerschach 5. Patt 6. Der richtige Abtausch 7. Qualitätsopfer 8. Gegen den Minoritätsangriff verteidigen 9. Schlechtere Endspiele verteidigen 10. Der großartige Tigran Petrosjan 11. Einfache Aufgaben 12. Tests 13. Verteidigungsbeispiele. Die einzelnen Theoriekapitel sind identisch aufgebaut. Einer kurzen Einführung in die jeweilige Thematik folgt die Darstellung des zu behandelnden Verteidigungsmanövers anhand von Diagrammen und Partiefragmenten. Zumeist unterteilt sich der Stoff weiter und zwar in mehrere Elemente der Verteidigungstechnik, die dann entsprechend in Unterpunkten behandelt werden. Auch zu diesen findet der Leser regelmäßig wieder eine zumindest kurze Einführung vor, bevor die Autoren dann nach dem beschriebenen Muster fortfahren. Die Art und Weise, wie die Mittel der Verteidigung erörtert werden, halte ich für mustergültig. Die Autoren arbeiten mit kleinen Portionen, erklären und erläutern so gut wie alles, was stattfindet. Sie erreichen bei dem Spieler, der intensiv auf das Werk eingeht, ganz sicher die Entwicklung eines Spaßgefühls im Umgang mit der Verteidigungspflicht, neben der für mich unzweifelhaft eintretenden Verbesserung des Leistungsvermögens. Zu den maßgeblichen Prinzipien des Buches gehört der extensive Einsatz von Aufgaben, die der Leser lösen soll. Sie sind zu den einzelnen Themen innerhalb der Kapitel, als einfache Aufgaben im Kapitel 11 und als Tests im Kapitel 12 zu finden. Die Autoren handeln hierdurch intensiv nach einem Aphorismus von Konfuzius: "Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich." Soweit diese Aufgaben innerhalb der einzelnen Kapitel gestellt werden, tragen sie unmittelbar zum Lernen des aktuell behandelten Stoffes bei. Der Leser konsumiert nicht nur die Ausführungen, sondern hat die daraus gewonnenen Erkenntnisse sogleich anzuwenden, wobei er wie in seiner eigenen Partie Lösungen sucht, verwirft oder anwendet und dabei die Qualität seiner Analysen an Erfolg oder Misserfolg messen kann. Gerade die zuvor schon genannten Tests, die weit vorgerückt im Werk verortet sind und das gesamte Stoffgebiet umfassen, haben es in sich. Der Leser soll sich jeweils eine Stunde lang mit ihnen beschäftigen und möglichst eine Schachuhr dabei einsetzen, um ein Partie-Feeling zu erzeugen. Je nach seinem Lösungserfolg darf er sich Punkte gutschreiben, die schließlich mit ihrer Summe darüber entscheiden, ob er noch einmal von vorne anfangen sollte, den Weltmeister herausfordern bzw. Stufen zwischen diesen beiden Extremen für sich reklamieren darf. Auch dieses Leistungsregister beweist, dass "Karsten Müller - Verteidigung" die Vermittlung von Spaß an der "Arbeit" zu einem Hauptanliegen erklärt hat. Ganz zum Schluss gibt es noch ein Quellenverzeichnis und zwei Fotos von den Autoren. Das Buch hat einen festen Einband, ist gebunden und hält als besonderen Pfiff ein Lesebändchen bereit, so dass man immer weiß, wo es zum nächsten Lernhäppchen weitergeht. Fazit: "Karsten Müller - Verteidigung" ist ein ausgezeichnetes Lehr- und Testbuch zur Verteidigung im Schach. Der Leser, der das Werk konzentriert durcharbeitet und diszipliniert die an ihn gerichteten Aufgaben löst, wird seine Spielstärke zweifellos heben. Der Spieler soll Freude an der Verteidigung zu entwickeln lernen, das Buch hilft ihm dabei.Uwe Bekemann, Oktober 2016, (Fernschachpost BDF und Rochade Europa)

22,80 €*
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Durchschnittliche Bewertung von 5 von 5 Sternen

Müller & Markgraf: Karsten Müller - Schachstrategie
Im Schach strategisch spielen bedeutet, langfristige Ziele zu planen und diese möglichst auch innerhalb einer begrenzten Partiephase zu erreichen. Das strategische Spiel unterscheidet sich damit im Wesen vom Kombinationsspiel, das die Umsetzung kurzfristiger Zielsetzungen mit taktischen Mitteln betreibt. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Strategie in kleinen Schritten, die meist taktischer Natur sind, zum Erfolg geführt wird. Strategisches und taktisches Vorgehen sind daher eng mit- einander verwoben und nicht scharf voneinander zu trennen. Bekanntlich gilt: Alle guten Züge haben einen strategischen Zweck, und überwiegend weisen sie zugleich taktische Elemente auf.Dies ist der vierte und krönende Schlussband von Karsten Müllers Reihe zu Lehr- und Übungsbüchern, die sich dem Mittel- und Endspiel widmen. Thematisch nahe verwandt mit dem vorhergehenden Band „Positionsspiel“, will dieses Werk weitere Schwerpunkte im Bereich der strategischen Spielführung setzen und wiederum den Leser anleiten, sich anhand zahlreicher Übungs- und Testaufgaben zu verbessern und zu vervollkommnen. Zu den Kernthemen der Autoren gehören Prophylaxe, der richtige Abtausch, Domination, Verwertung eines Vorteils, u.a.. Fraglos richtet sich dieser Trainingskurs an fortgeschrittene Spieler, die bereits auf grundlegende strategische Kenntnisse zurückgreifen können, die aber auch bereit sind, durch eine gewissenhafte Selbstschulung an ihren Fähigkeiten zu arbeiten und diese optimal zu entwickeln. Der so trainierte Spieler wird sicherlich im Prozess der strategischen Entscheidungsfindung am Brett merkliche Fortschritte erkennen lassen und durch die Wahl der jeweils richtigen Strategie seine Erfolgsquote allmählich steigern können. Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet.Alexander Markgraf ist Internationaler Meister (2011) und spielt in der 1. Bundesliga für den SV Werder Bremen, zudem ist er als Schachtrainer aktiv. 284 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Heinz Däubler im Dezember 2017 In diesem Jahr ist im Joachim-Beyer-Verlag mit Müller/Markgraf „Karsten Müller – Schachstrategie“ – Teste und verbessere deine strategischen Fähigkeiten der vierte und letzte Band aus Karsten Müllers Reihe zu Lehr- und Übungsbüchern erschienen, der sich mit dem Mittel- und Endspiel beschäftigt. Er schließt sich wohltuend an die hohe Qualität der drei Vorgänger an. Das Werk richtet sich ausschließlich an den fortgeschrittenen Spieler und ist bestens geeignet, die auch auf höherem Spielniveau immer wieder anzutreffenden Lücken auf dem Gebiet der Schachstrategie zu schließen. Den angebotenen Lernstoff bereiten die Autoren in sechs Kapiteln auf. Aus Sicht der Lerntechnik als sehr vorteilhaft wird empfunden, dass Schachstrategie nicht nur an exzellenten und kompetent besprochenen Beispielen erklärt wird. Genauso nützlich sind die in die einzelnen Kapitel eingebauten 32 Übungen. Diese regen den Leser zu aktiver Teilnahme an und tragen zur Vertiefung des Lernstoffes bei. In Kapitel 1 gehen die Autoren anhand von 20 Beispielen auf das weite Feld der Prophylaxe ein. Hier wird der Leser lernen, nicht nur über eigene Pläne nachzudenken, sondern denen des Gegners dieselbe Bedeutung beizumessen. Kapitel 2 erläutert das Prinzip der zwei Schwächen und zeigt, wie eine zweite Schwäche erzeugt und ausgenutzt wird. In den Kapiteln 3 bis 6 nehmen sich die Autoren der strategischen Themen „Der richtige Abtausch“ (15 Beispiele), „Domination“ (17 Beispiele), „Nichts überstürzen“ (8 Beispiele) und „Verwertung eines Vorteils“ (15 Beispiele) an. Das Werk ist nicht nur als Lehrbuch, sondern auch als Testbuch konzipiert. Die Autoren bieten 14 Tests mit je 8 Aufgaben an und raten, diese innerhalb einer Bedenkzeit von jeweils einer Stunde „vom Blatt“ zu lösen. So vorgegangen kann der Leser seine „positionelle Elo-Zahl“ ermitteln. Fazit: Ein exzellentes Übungs- und Testbuch, dass mit Sicherheit die strategischen Fähigkeiten des Lesers verbessert     Rezension von Jörg Palitzsch im Dezember 2017 Der Niederländer Max Euwe, von 1935 bis 1937 fünfter Schachweltmeister, hatte eine ganz eigene Meinung über Strategie und Taktik: Strategie braucht Denken, Taktik braucht Beobachtung, so seine Erklärung. Im militärischen Sinne ist Taktik die lokale, also begrenzte Planung, während die Strategie das große Ganze im Auge hat und die globale Planung darstellt. Großmeister Dr. Karsten Müller hat sich in einer Buchreihe im Joachim Beyer Verlag neben der Verteidigung und dem Positionsspiel bereits der Schachtaktik gewidmet und nun mit Co-Autor und dem Internationalen Meister Alexander Markgraf ein Test- und Übungsbuch über die Schachstrategie vorgelegt. In sechs aufschlussreichen Kapiteln zeigt Karsten Müller Wege, wie man die eigenen strategischen Fähigkeiten Zug um Zug verbessern kann. Dem schließt sich ein 110-seitiger Trainingskurs inklusive Lösungen an, der sich an fortgeschrittene Spieler richtet. Ein Schlüsselbegriff des Buches ist „Prophylaxe“. Müller erklärt damit eine Spielweise für alle Bereiche auf dem Schachbrett, in der sich Vorbeugung und Verhinderung ergänzen. Wenn dieses Konzept sorgfältig angewandt wird, kann die Zahl taktischer Versehen, die am Ende in eine Verlustpartie führen, beachtlich reduziert werden. Für den Schachspieler – und dies bedeutet einen Schritt zur Selbstdisziplinierung – muss dabei nicht nur die Beobachtung der eigenen Spielweise im Mittelpunkt stehen, gleichrangig erfordert die Prophylaxe auch eine gleichrangige Beobachtung des Gegners. Dazu gehört das vollkommene Verständnis für den Stellungstyp und die beidseitigen Pläne. „Zum Beispiel sollte der Besitzer des Läuferpaares sich dessen bewusst sein, dass der gegnerischer Hauptplan in der ,Halbierung' des Paares besteht“, erklärt Müller. Auch bei bestimmten Bauernstrukturen sei es wichtig zu wissen, welche Figuren abgetauscht und welche behalten werden sollten. Etwa zu Verwendung für einen Vorposten, so ein weiteres Beispiel Müllers. Nun kann man sich in der Theorie vieles vornehmen, was in emotionalen Spielphasen schnell wieder vergessen wird. Schon allein der Gedanke, über den nächsten oder übernächsten Zug des Gegners nachzudenken, wird in der Regel von der Vorstellung der eigene Spielführung überdeckt, wenn nicht gar verdrängt. Karten Müllers Buch „Schachstrategie“ übt eine andere Sichtweise ein und führt vom Weg der bloßen Taktik in ganz unterschiedlichen Spielphasen zu einer umfangreicheren Spielstrategie am Brett. Vom theoretischen Konzept aus beschreibt der Großmeister zunächst das Prinzip der „zwei Schwächen“. Gemeint sind damit Bauern oder Felder, die, etwa in der Eröffnungsphase, nicht mehr von Bauern verteidigt werden können. Eine Schwäche allein sei in der Regel noch nicht von Belang, als „bedenklich“ stuft der Autor allerdings schon zwei oder gar einen schwachen Farbkomplex ein. Geht man die Lehrbeispiele und die zahlreichen Partiebeispiele durch, wird sehr schnell klar, dass man vor allem in der Verteidigung nicht an allen Fronten präsent sein kann und deshalb die von Müller beschriebene Prophylaxe von Anfang an um so wichtiger ist. Langfristige Manöver könnten nur bewerkstelligt werden, wenn der Gegner kein effektives Gegenspiel hat, so Karsten Müller. Ein weites Feld nimmt das Kapitel über den richtigen Figurenabtausch ein. Müller stellt dazu Richtlinien auf, die in ihrer Ausführlichkeit dem Schachnovize wie dem Schachmeister dienlich sind. So profitiert beim Abtausch immer eine Seite am Brett mehr als die andere. Im Eifer des Gefechts sollte man darauf achten, dass man natürlich selbst der Profiteur ist. Figuren sollte man nicht automatisch abtauschen. Wenn aber doch abgetauscht wird, sei es wichtig, was danach noch auf dem Brett steht. Wohin ein Springer getrieben werden kann, wird im Kapitel „Domination“ beschrieben. Die Figur hat, trotz ihrer Wendigkeit auf dem Brett, mitunter doch Probleme, von einem Punkt zum anderen zu kommen. Strategisches Vorgehen bedeutet jedoch, dass man vielmehr bestrebt sein sollte, den Bewegungsspielraum der Figuren des Gegners so einzuengen, bis sie völlig dominiert werden. Der Springer, so der Autor, ist jene Figur, die mit einer guten Strategie am meisten darunter zu leiden hat. In einem weiteren Kapiteln warnt Autor Müller vor überstürztem Handeln, etwas wenn der Gegner keinerlei nennenswertes Gegenspiel mehr aufzuweisen hat. Im letzten Kapitel wird anhand von 15 Partien nicht nur die Verwertung eines Vorteils aufgezeichnet, es fließen auch alle vorherigen Strategien nochmals ein. Fazit: Das Buch „Schachstrategie“ von Karsten Müller und Alexander Markgraf ist mehr als ein Lehrbuch. Mit einem umfangreichen Testteil kann man die strategischen Lehrstücke der Partien aus den einzelnen Kapiteln vertiefen und sich somit selbst trainieren. Der Erfolg wird sich einstellen. Spätestens dann, wenn man sich vom kleinteiligen Taktiker zu einem Strategen mit Überblick entwickelt hat.   Rezension von Rolf Raschka für EKZ-Bibliothekservice im Juni 2017 Das nach Karsten Müllers "Schachtaktik", "Verteidigung" und "Positionsspiel" vierte Lehr- und Übungsbuch des Großmeisters und renommierten Trainers überzeugt wieder durch eine klare und übersichtliche Aufmachung. Es behandelt anhand von Meisterpartien vorbeugende Maßnahmen gegen gegnerische Pläne, Erzeugen von Schwächen, richtiges Abtauschen und anderes. Jedem Kapitel sind Übungen zugeordnet, und am Schluss folgen Testaufgaben, um die eigene Spielstärke zu bestimmen. Die Lösungen für Aufgaben und Tests werden ausführlich erläutert. Das für ehrgeizige (Vereins-)Spieler gedachte, inhaltlich dem "Positionsspiel" verwandte Buch ist neben den Vorgängern … sehr zu empfehlen!

24,80 €*
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Meyer & Müller: Magische Endspiele
Mittels QR Codes können Sie bei jedem Diagramm die Stellung direkt in Ihr Smartphone holen und losanalysieren oder spielen je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und Sie können das Erlernte gleich testen und ausprobieren, so dass die analoge und digitale Welt direkt ineinander übergehen. Dies ist das letzte Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Bremer Schachtrainer und Analytiker FM Claus Dieter Meyer (1946-2020) und GM Dr. Karsten Müller. C.D.Meyer wollte zum Abschluss noch ein Werk über Endspiele bringen. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie Matt, Patt, Zugzwang und Turmendspiele. Der Fokus liegt auf Beispielen, in denen Magie mit Lehrreichem verbunden wird, so dass auch viele Faustregeln und fast noch wichtiger Ausnahmen gebracht werden. "Claus Dieter Meyer und Dr. Karsten Müller nehmen den Leser mit auf eine fantastische Reise. Nicht zum Mittelpunkt der Erde und auch zu den Sternen soll es nicht gehen. Das Ziel der Expedition sind magische Momente in Schachendspielen. Begleiten Sie den König von Luis Engel beim Marsch über das halbe Brett. Bewundern Sie die Eleganz eines Magnus Carlsen mit ungleichfarbigen Läufern. Bestaunen Sie den Blackout eines Siliziummonsters gegen einen Artgenossen. C. D. Meyer hat sich in seiner unnachahmlichen Art auf die Suche nach diesen Beispielen begeben. Seit Beginn seiner Trainerlaufbahn trieb ihn die Lust am Entdecken von Pointen, die Freude am Erforschen tiefer Zugfolgen und die Suche nach der Wahrheit in scheinbar aussichtsloser Lage an. In das vorliegende Werk flossen neueste Partien aus seinem Umkreis genauso ein, wie die Partien der Weltmeister. Studien nehmen gleichberechtigt Platz neben ungeschliffenen Diamanten aus der Oberliga. Allen Beispielen gemeinsam ist jedoch der aufblitzende Funke, die originelle Idee, ja manchmal eine Kaskade von glänzenden Manövern. Eingefangen von C. D. Meyer und zu Papier gebracht von Dr. Karsten Müller....Für alle Spieler, Lernenden und Trainer sei das Buch als wertvolle Materialsammlung und als unterhaltsame Lektüre empfohlen." Aus dem Vorwort von Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler 234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Uwe Bekemann im November 2021 "Magische Endspiele“ von Claus Dieter Meyer und Karsten Müller, 2020 im Joachim Beyer Verlag erschienen, ist unabhängig vom Inhalt ein besonderes Werk, denn bei ihm handelt es sich um die letzte Zusammenarbeit der beiden Autoren. Claus Dieter Meyer, FIDE-Meister, Trainer und Autor, ist 2020 verstorben. Das Werk ist quasi die Buch gewordene DVD „Magische Schachendspiele“ von ChessBase, aber in einer neuen und um neue Beispiele erweiterten Fassung. Eine interessante und für mich neue Idee in einem Schachbuch ist die Ergänzung jedes abgebildeten Endspiels um einen QR-Code. Scannt man diesen ein, lädt sich automatisch eine elektronische Variante des Endspiels, die man dann sogleich am Bildschirm nachspielen und analysieren kann. Die Dateien liegen auf einem ChessBase-Server. Diese Funktion lässt sich spielend einfach nutzen und erlaubt eine besonders bequeme Arbeit mit „Magische Endspiele“. Auf dem Handy war mir persönlich die Darstellung zwar zu klein, aber mit dem Einsatz eines Tablets war auch dieses Problem gelöst. Was sind „magische Endspiele“, was also heißt „magisch“ in diesem Zusammenhang? Allgemein steht der Begriff u.a. für geheimnisvolle, zauberische, Faszination ausübende und Anziehungskraft ausstrahlende Dinge. Und genau solche Endspiele werden in diesem Buch behandelt. Sie sind besonders, warten oft mit überraschenden Lösungswegen auf und stellen erhebliche Anforderungen an die Kompetenz des Lesers, wenn er denn zunächst selbst das richtige Vorgehen herausfinden möchte. Jedes Beispiel gibt zunächst die Quelle an, der es entstammt. Zumeist handelt es sich um Stellungen aus dem Turnierschach, überwiegend unter Spitzenspielern ausgetragen. Allerdings gibt es auch eine Computerpartie und mehrere Studien. Von Ausnahmen abgesehen handelt es sich um junge Beispiele. Nach dem anschließenden und schon erwähnten QR-Code zeigt ein Diagramm die jeweilige Ausgangsstellung, ergänzt um die Angabe der am Zug befindlichen Seite. Wer sich selbst an der Stellung versuchen möchte, sollte den nachfolgenden Text, der sich – in Einzelfällen sehr intensiv – mit den Geheimnissen dieses Endspiels befasst, abdecken. Das Werk ist in 12 Kapitel unterteilt. Die ersten 9 Kapitel ordnen die Endspiele nach Themen, so u.a. Matt, Patt, Zugzwang, der richtige Abtausch, um die ersten 4 zu nennen. Kapitel 10 enthält einen persönlichen Nachruf von Karsten Müller auf Claus Dieter Meyer, Kapitel 11 insgesamt 16 an den Leser gerichtete Endspielaufgaben und Kapitel 12 die Lösungen darauf. In erster Linie sehe ich in „Magische Endspiele“ ein Werk, das dem Leser die Schönheit des Schachspiels in der letzten Phase der Partie, das Überraschende im Spiel und teilweise sogar die Unberechenbarkeit seiner Facetten zeigt. Sein Unterhaltungswert ist enorm. Daneben aber erfährt der Leser auch immer wieder Hinweise, die ihn bei der Schulung seiner Endspielfertigkeiten unterstützen. Diese sind regelmäßig nicht dogmatisch dargestellt, wie man es aus reinen Lehrbüchern kennt, sondern eher erzählend. Ein Beispiel aus dem Kapitel 7, „Springer gegen Läufer“, dazu: „Wenn der Springer die Kontrolle hat und ein Powerplay auf der Felderfarbe aufziehen kann, die der Läufer nicht kontrolliert, dann hat er sehr gute Gewinnchancen (…)“. Etliche praxisorientierte Ratschläge helfen als roter Faden bei der Orientierung im eigenen Endspiel. Auch hierzu ein konkretes Beispiel: „Diese [Anmerkung: gemeint ist die Abwicklung ins Bauernendspiel] sollte stets sehr genau überlegt werden, denn Bauernendspiele haben nur eine sehr geringe Remis-Tendenz.“ „Magische Endspiele“ ist, wie beschrieben, kein Lehrbuch zum Endspiel im klassischen Sinn. Die Charakterisierung als Werk, das dem Leser als Trainingsgrundlage zum angewandten Endspielwissen dienen kann, scheint mir zutreffend zu sein. Fazit: „Magische Endspiele“ ist ein höchst unterhaltsames Buch mit ausgewählten Endspielen, die sich von der Masse abheben. Wer sich darin vertieft, wird viele „magische“ Endspiellösungen erleben, die zugleich die Spielstärke zu verbessern helfen. Zugleich hält es die Erinnerung an Claus Dieter Meyer aufrecht, einem sehr prominenten und geschätzten Trainer und Autor.

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Müller: Karsten Müller - Positionsspiel
Teste und verbessere Deine positionellen Fähigkeiten Das Positionsspiel unterscheidet sich grundlegend vom Kombinationsspiel, das durch taktische Manöver einen schnellen Materialgewinn oder das Matt anvisiert. Das Positionsspiel zielt hingegen darauf ab, die Stellung allmählich zu verbessern, bis diese für einen entscheidenden Schlag reif ist. Bei dieser Schritt-für-Schritt-Strategie ist in der Regel keine präzise Berechnung oder abschließende Bewertung der Abspiele möglich. Zudem besteht oft eine Wahl zwischen verschiedenen gesunden Fortsetzungen, die dem Spieler eine schwierige Entscheidung abverlangt. Meist kann diese Entscheidung nur aufgrund eines tiefen Verständnisses des Stellungsspiels getroffen werden, zuweilen lediglich intuitiv aus einem Positionsgefühl, das erst durch eine mehrjährige Spielpraxis ausgebildet und erworben werden muss. Das vorliegende Werk will die Fähigkeiten des Spielers im Stellungsspiel verbessern, den Positionsblick schärfen und helfen, ein Gefühl für die richtigen strategischen Entscheidungen zu entwickeln. Zu diesem Zweck präsentiert der Autor eine Vielzahl von sorgfältig ausgewählten, instruktiven Übungs- und Testaufgaben. Der Leser ist aufgefordert, sich mit diesen intensiv zu befassen und die Lösungen zu erarbeiten, die nachstehend im Buch angegeben werden (häufig weiter ausgeführt bis zum Partieende). Zahlreiche dem Positionsspiel zugehörigen Motive werden thematisiert: Schlechte Läufer, Domination, Unterminierung, Prophylaxe, Blockade, positionelle Qualitätsopfer, Farbkomplex-Schwächen, u.a.m. Sicherlich richtet sich dieses Trainingsprogramm an den fortgeschrittenen Spieler, der bereits auf ein solides Grundwissen zurückgreifen kann. Wer dieses Training seriös absolviert hat, wird im Kampf am Brett merklich besser gewappnet sein bei der Konfrontation mit positionellen Problemstellungen, deren Bewältigung für eine erfolgreiche Spielführung unabdingbar ist.   Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet.354 Seiten, gebunden, mit Leseband, Joachim Beyer Verlag  Rezension von Gerd Schowalter im März 2017 Der Hamburger Großmeister Karsten Müller ist promovierter Mathematiker und erfolgreicher Autor. Er gilt nicht nur als Endspielexperte, sondern er wagt sich auch an andere Themen des königlichen Spiels heran, etwa an Schachtaktik und hier an das Positionsspiel. Das grundsolide Werk aus dem renommierten Beyer Verlag ist auf 354 Seiten ein beachtenswertes Lehrbuch für fortgeschrittene Vereinsspieler. Es ist seit 2017 auf dem deutschen Buchmarkt. Es war aber schon im Jahre 2008 in Amerika bei Russels Enterprise, Milford in englischer Sprache, unter dem Titel „Chess Cafe Puzzle Book 2“ erschienen. Es beginnt mit einem kurzen Vorwort von Susan Polgar. Es folgt ein weiteres Vorwort des Autors, bevor er mit einer ausführlichen Einleitung seine Absichten erklärt, wie der Schachfreund das Werk am besten nutzen soll. Er weist darauf hin, dass es viel mehr Taktikbücher gibt als Bücher, die sich auf positionelle Aufgaben und Übungen konzentrieren. Warum ist das so? Er gibt darauf die Antwort, die er mit Gevatter Computer begründet. Dieses nicht mehr wegzudenkende technische Hilfsmittel kann Lösungen auf Korrektheit und Einzigartigkeit präzise überprüfen. Hingegen können positionelle Übungen durch verschiedene Computer-Programme in ihren Lösungen sehr unterschiedlich bewertet werden. Das ist jedoch bei taktischen Aufgaben nicht der Fall. Daher ist es bei positionellen Problemen schwierig, genau die einzige Lösung zu finden. Der Großmeister ist daher großzügig, wenn er bei den Tests der Übungen stets erwähnt, wenn er auch alternative Züge für das Erreichen von Punkten anerkennt. Er ist der Ansicht, dass der gewissenhafte Leser durch das Buch sein Positionsspiel verbessern und seine Spielstärke heben kann. Er soll durchaus seine Intuition nutzen um klare Beurteilungen herbeizuführen. Den Leser erwarten zwei Teile des Buches. Im ersten Teil geht es auf 88 Seiten um 14 unterschiedliche Motive. Dazu gehören u. a. „Blockade, gute und schlechte Läufer, Vorposten, Stellungsöffnung, Verbesserung der Figurenstellung, Schaffung einer zweiten Front, positionelles Qualitätsopfer, Vereinfachung“ usw. Zu jedem Motiv gibt es ca. fünf Übungsaufgaben. Im zweiten Teil finden sich auf weiteren 90 Seiten 21 Tests mit unterschiedlichen Testaufgaben, die vom Diagramm gelöst werden sollten. Dafür sollte man sich jeweils zwei Stunden Zeit lassen. Weiterhin empfiehlt der Großmeister, man sollte nur einen Test pro Tag durchführen und die eigene Lösung schriftlich festhalten. Die Hinweise unter den sauber abgedruckten Diagrammen haben klare Fragenstellungen, geben aber wenige Ratschläge zum Knobeln. Der Schlussteil nimmt fast die Hälfte des Buches ein. Er bringt die Lösungen mit angemessener Beschreibung und Ansage der erreichten Punkte. Diese werden in sog. Positionelle Elopunkte umgerechnet. Der Autor mahnt aber selbst, dass die erreichte „positionelle Elozahl“ mit Vorsicht zu genießen sei, da auch die Taktik im Schach eine extrem wichtige Rolle spielen würde. Fazit: In gewohnt gewissenhafter Weise legt unser Hamburger Großmeister ein weiteres Lehrbuch vor, das den lernwilligen Schachfreund weiterbringen will. Seine Aufgaben sind wiederholt überprüft, auch von dem skandinavischen Meister Jacob Aagaard. Leicht sind sie allerdings nicht; man muss sich schon in die Materie reinbeißen! Das ganze Buch ist professionell gestaltet. Es hat ein hilfreiches Lesebändchen. (Vielleicht hätte man noch ein zweites dazubinden können, um das Blättern nach der Lösung zu erleichtern.) Wer dieses Werk gewissenhaft durcharbeitet, kann gewiss seine Spielstärke heben. So gesehen, kann es nur empfohlen werden!   Rezension von Heinz Däubler im Januar 2017 Eröffnungs- und Taktikbücher gibt es wie Sand am Meer. Viel seltener trifft man Bücher an, die das Positionsspiel zum Gegenstand haben. Ein solches hat der Joachim Beyer Verlag mit Karsten Müller – „Positionsspiel“ Anfang des Jahres auf den Markt gebracht. In für den Verlag bekannt guter Buchqualität hat sich der Autor – deutscher Großmeister und 2007 vom Deutschen Schachbund als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet – mit dem Werk zum Ziel gesetzt, das Stellungsspiel des fortgeschrittenen Vereinsspielers zu verbessern, seinen Positionsblick zu schärfen und so ein Gefühl für die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen. Dies wird mit Sicherheit die Spielstärke des Lesers verbessern. Das Werk untergliedert sich in zwei Hauptteile. Teil 1: Der erste mit 88 Seiten eher knapp ausgefallene Teil ist der Beschreibung und Erklärung von 14 strategischen Motiven, wie zum Beispiel „gute/schlechte Läufer, Domination, Vorposten, Unterminierung, Blockade, Prophylaxe, zweite Front, Vereinfachung, Schwächen“, um nur einige zu nennen, gewidmet. Jedem Motiv sind circa fünf Übungsaufgaben angefügt. Als Quelle der Motive und Übungen dienen per Diagramm übersichtlich angebotene Partiestellungen zumeist aus der Großmeisterpraxis. Teil 2 des Werks ist auf 90 Seiten 21 praxisnahen Tests mit jeweils 16 gemischten Testaufgaben gewidmet. Auch diese werden per Diagramm angeboten. Der Autor empfiehlt, nur einen Test pro Tag zu absolvieren und sich dafür rund zwei Stunden Zeit zu gönnen. Im letzten Abschnitt des Buches sind auf 170 Seiten die ausführlich kommentierten Lösungen der Übungs- und Testaufgaben zu finden. Als Test-Bewertungshilfe rechnet der Autor die Punktausbeute des Lesers in „positionelle Elopunkte“ um. Fazit: Ein praxisnahes Testbuch zur Verbesserung der positionellen Fähigkeiten und jedem aufstrebenden Vereinsspieler zu empfehlen!

27,80 €*
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Müller: Karsten Müller - Schachtaktik
Teste und verbessere Deine taktischen Fähigkeiten Unter den Übungs- und Testbüchern nimmt GM Karsten Müllers Schachtaktik einen hervorragenden Platz ein, wie man aus dem Erfolg der englischen Erstauflage ableiten darf. Das nun erstmals in deutscher Übersetzung erhältliche Werk versammelt insgesamt 565 Denksport- aufgaben aus dem Bereich der Taktik, wobei sämtliche Phasen der Schachpartie berücksichtigt werden. Der erste Teil des Buchs stellt alle erdenklichen Elemente und Motive der Schachtaktik in kurzer Form vor und verknüpft diese jeweils mit einer Reihe von lehrreichen Übungen, die sich vornehmlich an fortgeschrittene Anfänger richten. Der zweite Teil bietet Testaufgaben variierender Schwierigkeit, die den ambitionierten Vereinsspieler bis hin zum Meister ansprechen. Die Beispiele sind überwiegend der zeitgenössischen Turnierpraxis entnommen und befinden sich häufig auf großmeisterlichem Niveau. Kurze Hinweise (Lösungshilfen) zu den Tests werden in einem separaten Kapitel angeboten. Zwischen den beiden Hauptteilen des Buchs präsentiert der Autor außerdem eine kleine Auswahl der schönsten Kombinationen der Schachgeschichte sowie einige taktische „Perlen“ aus jüngeren Turnieren. Da die Taktik ein essentielles Element des Spiels darstellt, ohne die ein Erfolg nicht möglich ist, erscheint deren Einübung und Verinnerlichung von überragender Bedeutung für jeden aufstrebenden Spieler. Diesem wird durch das vorliegende Buch eine wertvolle Hilfe an die Hand gegeben, um sich auf jegliche Herausforderung taktischer Natur vorzubereiten. Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet.Unter den zahlreichen Publikationen zählen „Bobby Fischer“ (New In Chess) und die 14-teilige DVD-Reihe „Schachendspiele“ (ChessBase), sowie die Co-Produktion mit Frank Lamprecht „Grundlagen der Schachendspiele“ (Gambit) als Belege seiner erfolgreichen Schaffenskraft.   268 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag    Rezension von Uwe Bekemann im Mai 2016 "Karsten Müller - Schachtaktik", eine deutsche Übersetzung der englischsprachigen Originalausgabe (USA) "Chess Cafe Puzzles Book 1" aus dem Jahre 2004, zählt zu jenen Werken, die mich ganz schnell von ihrer Qualität überzeugt haben. Verfasser ist der deutsche Großmeister Karsten Müller, was bereits der Buchtitel unschwer erkennen lässt. Das Konzept hinter diesem Buch ist ausgezeichnet durchdacht. Zunächst werden die Elemente der Schachtaktik, vom Grundreihenmatt bis zum Zwischenzug, einzeln vorgestellt. Sie werden anhand von Beispielen entsprechend erläutert. Gleich im Anschluss hat der Leser die Gelegenheit, das frisch Erlernte beim Lösen von Aufgaben anzuwenden. Hierzu bekommt er Ausgangsstellungen via Diagramm angeboten, ergänzt um Hinweise zur Lösung. Ob er richtig liegt, kann er feststellen, wenn er den Bereich mit den gesammelten Lösungen hinten im Buch aufschlägt. Die Beispiele stammen überwiegend aus der Zeit unmittelbar vor dem Erscheinungsjahr der Originalausgabe. Müller hat daneben aber auch eindrucksvolle Fragmente aus historischen Partien verwendet. Grundsätzlich ist es ohne große Bedeutung, ob die Partie, aus der die jeweilige Wendung stammt, aktuell gespielt worden ist oder aus früheren Zeiten stammt. Allein für den erfahrenen Spieler mag dies von einem gewissen Interesse sein, da ihm ältere Beispiele vielleicht schon früher mal begegnet sein können. Zurück zum Konzept: Sobald alle Taktikelemente vorgestellt sind, stößt der Leser auf einen Aufgabenteil, in dem er für eine Lösung alle einzelnen erlernten Methoden anwenden muss. Die Steigerung zu den vorherigen Aufgaben liegt somit darin, dass er das passende Element zunächst identifizieren muss, um die Lösung zu finden. Besondere taktische Anforderungen ergeben sich für den Spieler im Zusammenhang mit dem Endspiel, mit Eröffnungsfallen und generell mit der Verteidigung. Dem tragen entsprechende weitere Abschnitte im Werk Rechnung. Ein Lehr- und Trainingswerk ist nur so gut, wie es den Leser bei der Stange halten kann. Dies weiß auch Karsten Müller. So hat er auch unterhaltsame bzw. den Leser animierende Inhalte eingebaut. Hierzu zählen "Die zehn schönsten Kombinationen" sowie "Taktische Perlen aus aktuellen Turnieren". Vor allem aber kann sich der Leser auf umfangreiche Tests freuen, an denen er sich abschließend beweisen kann. Die einzelnen Aufgaben unterliegen unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Die Tests bestehen aus 16 Teilaufgaben, die in einem Zug und ohne Brett gelöst werden sollen. Aus Zeitgründen kann das Pensum auch gestückelt werden. Müller gibt die aufzuwendende Zeit vor und trifft Regelungen zum Punktesystem. Mit Ausnahme der besonders schwierigen Aufgaben kann sich der Leser Hinweise zur Lösung holen, indem er in eine entsprechende Sammlung vorblättert. Dann aber werden ihm zugleich Punkte abgezogen. Dies stachelt den Ehrgeiz an. Auf den letzten Buchseiten findet der Leser die Eingruppierung seiner Leistung anhand einer Punktetabelle. Der aufstrebende Spieler, der "Karsten Müller - Schachtaktik" konsequent und diszipliniert - vielleicht auch mehrfach - durcharbeitet, wird zweifellos deutlich an Spielstärke gewinnen. Mit seinem robusten Einband und seiner qualifizierten Bindung wird das Werk auch einer intensiven Nutzung standhalten. Das Lesebändchen ist ein besonderer Service, der die Arbeit mit ihm noch ein Quäntchen angenehmer macht. Fazit: "Karsten Müller - Schachtaktik" ist ein ausgezeichnetes Lehr- und Trainingsbuch zur Schachtaktik. Für den Spieler etwas jenseits der reinen Anfangsgründe bis tief in den Bereich der Klubspieler hinein ist es eine klare Empfehlung. Mit einem Werk wie diesem kann man übrigens auch nichts falsch machen, wenn man ein Schachbuch verschenken möchte und hierfür einen "Allrounder" sucht.   Rezension von Heinz Däubler im März 2016 Karsten Müller – Schachtaktik Ein Testbuch Wieder ist es dem Joachim-Beyer-Verlag gelungen, dem geneigten Leser mit dem in diesem Jahr erschienenen Karsten Müller „Schachtaktik“  ein äußerst bemerkenswertes Buch anzubieten. Mit dem Werk begibt sich der Autor – seit 1998 GM, anerkannter Endspielexperte und 2007 vom Deutschen Schachbund als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet – auf für ihn eher ungewohntes Terrain. Dass er die Aufgabe „Taktik“ dennoch hervorragend gemeistert hat, zeigt schon der Aufbau des Werkes, für dessen Inhalt sich der Autor im Wesentlichen aus der Großmeisterpraxis der Jahre 2000 bis 2003 bedient hat. Im ersten Block, der zunächst 233 der insgesamt 565 Aufgaben umfasst, ordnet er Taktikstellungen systematisch 20 verschiedenen Taktikmotiven zu. Diese Vorgehensweise hilft dem Lernenden, den Blick für bestimmte Kombinationsmuster am Brett zu schärfen. Es schließen sich 100 „einfache“ Aufgaben ohne Motivzuordnung an, die derjenige Leser meistern wird, der den ersten Block aufmerksam durchgearbeitet hat. Der zweite Block ist 160 Testaufgaben gewidmet, mit denen der Leser seinen Fortschritt bei der Lösung von Taktikaufgaben testen kann. Dabei empfiehlt der Autor, täglich 16 Aufgaben ohne Brett zu lösen. Die Aufgaben sind nicht klassifiziert und variieren im Schwierigkeitsgrad. Ein vom Autor vorgeschlagenes Bewertungssystem erlaubt die ungefähre elomäßige Einordnung des Lernerfolges. Zwischen die beiden Hauptblöcke hat der Autor 38 Endspiele, 9 Eröffnungsfallen und 20 Beispiele zum Thema „Finde die Verteidigung“ eingeschoben. Die zehn schönsten Kombinationen der Schachgeschichte sowie fünf Partien mit taktischen Perlen runden das Werk trefflich ab. Fazit: Ein ausgezeichnetes Taktikwerk und bestens geeignet, das taktische Gespür des Lernenden nicht unwesentlich weiterzuentwickeln. Rezension von Rolf Raschka im Mai 2016 Der als Endspielexperte bekannt gewordene Großmeister Karsten Müller legt ein hervorragendes Trainingsbuch für starke, ehrgeizige (Vereins-)Spieler vor, die ihre taktischen Fähigkeiten in allen Phasen des Spiels verbessern wollen. In 405 meist aus modernen Großmeisterpartien stammenden, unterschiedlich schwierigen Übungsaufgaben wird der Blick für taktische Motive in der Eröffnung, im Mittel- und Endspiel geschärft. Anhand von weiteren 160 Testaufgaben lässt sich anschließend die taktische Stärke bestimmen. Im Anhang finden sich zu allen Aufgaben die Lösungen.  "Schachtaktik" ist auch angesichts der guten Ausstattung mit deutlichen Stellungsdiagrammen und angenehmem Schriftbild nachdrücklich zu empfehlen.

24,80 €*
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Müller: Typisch Königsindisch - Effektives Mittelspieltraining
Wer diese oder jene Eröffnung lernen will, kann unter vielen oder gar Dutzenden von Lehrbüchern auswählen. Aber wie sieht es aus, wenn man sich mit der Mittelspielstrategie vertraut machen will, die in Stellungen angewendet werden sollte, die aus genau dieser oder jener Eröffnung hervorgegangen sind? Oder anders ausgedrückt: in Stellungen, die für diese oder jene Eröffnung typisch sind. Natürlich gibt es in jedem Mittelspiel-Lehrbuch die ein oder andere Stellung, die eindeutig dieser oder jener Eröffnung zugeordnet werden kann. Allerdings ist deren Zahl verschwindend gering im Umfeld von Stellungen aus all den anderen Eröffnungen, die dort exemplarisch behandelt werden. Und somit von lauter Stellungen, deren strategische Behandlung der Leser eigentlich gar nicht erlernen will. Ist beispielsweise – so fragt der Autor durchaus begründet – die Behandlung der Themen Hängebauern und Minoritätsangriff für einen e4-Spieler nicht ebenso verzichtbar, wie sie für einen d4-Spieler unerlässlich ist? – Warum sollte ein eingefleischter Anhänger indischer Eröffnungen sich für die strategischen Feinheiten von Stellungen interessieren, die aus all diesen komplizierten Damengambit-Systemen resultieren? Und natürlich auch umgekehrt: Was kann ein Spieler mit all diesen Feinheiten indischer Stellungen anfangen, der um Fianchetto-Eröffnungen prinzipiell einen großen Bogen macht? Und genau dieses ebenso auffällige wie verblüffende Vakuum im Bereich der Mittelspiel-Literatur hat den Autor zu einem Verbesserungsversuch inspiriert: Wer beispielsweise für die Königsindische Verteidigung typische Mittelspielstrategie lernen will, der bekommt ein Lehr- und Übungsbuch, in dem ausschließlich Königsindische Mittelspiele behandelt werden. Dabei geht es allerdings in diesem Buch zunächst nur um Stellungen, bei denen die weißen Bauern auf c4, d4 und e4 mit dem Vorstoß e7-e5 (und nicht c7-c5) angegriffen werden – bzw. solche, die aus dieser Grundstruktur her- vorgehen können. Besondere Erwähnung verdient noch, dass die 100 Übungen zwecks abwechslungsreicher und entsprechend unterhaltsamer Darbietung bestimmten Themen zugeordnet wurden – beispielsweise Aufstiegskandidat, Abstiegskandidat, Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung, einziger Zug – aber auch Scherzartikel und dergleichen mehr. 168 Seiten, kartoniert Joachim Beyer Verlag Rezension von Stefan Liebig im November 2024 Wer sich mit Schacheröffnungen beschäftigt, hat die Qual der Wahl, wenn es um passende Lehrbücher geht. Doch was, wenn man sich nicht nur mit den Eröffnungszügen, sondern auch mit der Mittelspielstrategie befassen möchte, die nach bestimmten Eröffnungen entsteht? Genau hier setzt der Autor an: Statt allgemeine Mittelspielkonzepte zu behandeln, konzentriert er sich auf die Königsindische Verteidigung und die daraus resultierenden typischen Mittelspielstellungen. Das Buch bietet eine präzise Sammlung von 100 Übungen, die sich speziell mit den strategischen Mitteln dieser Eröffnung befassen. Dabei wird der Leser mit Situationen konfrontiert, in denen die weißen Bauern auf c4, d4 und e4 stehen und der zentrale Vorstoß e7-e5 eine Schlüsselrolle spielt. Die Übungen sind in abwechslungsreiche Themen unterteilt, wie „Aufstiegskandidat“, „Abstiegskandidat“, „Gewaltmaßnahme“ oder „Druckteigerung“. Diese Herangehensweise macht das Lernen nicht nur effektiv, sondern auch unterhaltsam. Abgerundet wird das Ganze durch humorvolle „Scherzartikel“, die das Lernen auflockern. Trotz des Spaßes ist das Buch aber ein Arbeitsbuch, das den Leser aktiv fordert. Es beginnt mit einer kurzen Einführung und führt dann in die 100 Aufgaben, die allesamt aus der Königsindischen Verteidigung stammen. Besonders hilfreich ist es, die Partien ab dem ersten Zug nachzuspielen, bis hin zur kritischen Mittelspielstellung. So lässt sich der Übergang aus der Eröffnung in das Mittelspiel direkt nachvollziehen. Die Auswahl der Partien ist hervorragend, und Müller kommentiert präzise, was dem Leser hilft, ein klares Bild der typischen Mittelspielpläne zu erhalten. Dieses Arbeitsbuch richtet sich an Spieler, die sich auf die Königsindische Verteidigung spezialisieren oder ihre Mittelspielstrategie in dieser Eröffnung vertiefen möchten. Es ist eine lohnende Lektüre für ambitionierte Clubspieler und fortgeschrittene Turnierspieler, die von den klar strukturierten Übungen und der tiefgehenden Analyse profitieren werden. Rezension von Christian Hoethe im August 2024 Großmeister Karsten Müller setzt seine Reihe der "typischen" Mittelspielbücher fort und ist nach Französisch, Sizilianisch und dem Damengambit nun beim faszinierenden Königsinder angekommen. Auch bei dieser Neuerscheinung handelt es sich um ein Arbeitsbuch, das den Leser konkret fordert. Der Hamburger Großmeister setzt auch diesmal ein fortgeschrittenes Spielverständnis voraus. Nach einer kurzen Einleitung springt der Autor direkt in die 100 (!) Aufgaben, die es zu lösen gilt. Dass die besprochenen Stellungen allesamt dem Königsinder entspringen, sollte dabei selbsterklärend sein. Besonders gefällt mir, dass man die Partien am Brett direkt vom ersten Zug bis zur kritischen Mittelspielstellung nachspielen kann! Das empfinde ich bis heute als ideal, muss man so nicht immer wieder mühselig die jeweiligen Stellungen aufbauen, sondern erfährt auch gleichzeitig etwas über die Eröffnungsvariante, die zum Diagramm führte. So kann man beispielsweise das eigene Repertoire teilweise daran orientieren, wie gut man das jeweilige Mittelspiel zu behandeln verstand. Die Auswahl der Partien gefällt mir erneut ausgesprochen gut: Karsten Müller kommentiert auf den Punkt und verschafft seiner Leserschaft einen guten Eindruck über die typischen Mittelspiel-Pläne. Genau das, was man von einem spezialisierten Mittelspielbuch erwartet! Man merkt es dem Hamburger Großmeister an: er möchte seinen "Schülern" etwas vermitteln, das im Idealfall noch deren Spielstärke steigert. Fazit: Auch "Typisch Königsindisch" ist ein weiteres instruktives Buch dieser Reihe, das hält, was der Titel verspricht. Was kommt wohl als nächstes? Typisch Nimzo-Indisch, Spanisch, Grünfeld-Indisch?

22,80 €*
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Müller: Typisch Französisch - Effektives Mittelspieltraining
Wer diese oder jene Eröffnung lernen will, kann unter vielen oder gar Dutzenden von Lehrbüchern auswählen. Aber wie sieht es aus, wenn man sich mit der Mittelspielstrategie vertraut machen will, die in Stellungen angewendet werden sollte, die aus genau dieser oder jener Eröffnung hervorgegangen sind? Oder anders ausgedrückt: in Stellungen, die für diese oder jene Eröffnung typisch sind. Natürlich gibt es in jedem Mittelspiel-Lehrbuch die ein oder andere Stellung, die eindeutig dieser oder jener Eröffnung zugeordnet werden kann. Allerdings ist deren Zahl verschwindend gering im Umfeld von Stellungen aus all den anderen Eröffnungen, die dort exemplarisch behandelt werden. Und somit von lauter Stellungen, deren strategische Behandlung der Leser eigentlich gar nicht erlernen will. Ist beispielsweise – so fragt der Autor durchaus begründet – die Behandlung der Themen Hängebauern und Minoritätsangriff für einen e4-Spieler nicht ebenso verzichtbar, wie sie für einen d4-Spieler unerlässlich ist? – Warum sollte ein eingefleischter Anhänger indischer Eröffnungen sich für die strategischen Feinheiten von Stellungen interessieren, die aus all diesen komplizierten Damengambit-Systemen resultieren? Und natürlich auch umgekehrt: Was kann ein Spieler mit all diesen Feinheiten indischer Stellungen anfangen, der um Fianchetto-Eröffnungen prinzipiell einen großen Bogen macht? Und genau dieses ebenso auffällige wie verblüffende Vakuum im Bereich der Mittelspiel-Literatur hat den Autor zu einem Verbesserungsversuch inspiriert: Wer beispielsweise für die ‚Französische Verteidigung' typische Mittelspielstrategie lernen will, der bekommt ein Lehr- und Übungsbuch, in dem ausschließlich französische Mittelspiele behandelt werden. Dabei geht es allerdings in diesem Buch zunächst nur um Stellungen, bei denen den weißen Bauern auf d4 und e5 schwarze auf d5 und e6 gegenüberstehen – bzw. solche, die aus dieser Grundstruktur hervorgehen können. Besondere Erwähnung verdient noch, dass die mehr als 100 Übungen zwecks abwechslungsreicher und entsprechend unterhaltsamer Darbietung bestimmten Themen zugeordnet wurden – beispielsweise ‚Aufstiegskandidat', ‚Abstiegskandidat', ‚Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung', ‚einziger Zug' – aber auch ‚Scherzartikel' und dergleichen mehr. 192 Seiten, kartoniert Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im November 2024 Großmeister Karsten Müller, bekannt als einer der renommiertesten Schachautoren, widmet sich in seinem Buch „Typisch Französisch“ dem speziellen Aspekt des effektiven Mittelspieltrainings. Das Werk richtet sich an ambitionierte Vereinsspieler und Fortgeschrittene, die ihr strategisches Verständnis für typische Mittelspielstellungen vertiefen möchten. Das Buch konzentriert sich auf Stellungen, die aus der Französischen Verteidigung entstehen. Insbesondere beleuchtet es Szenarien, bei denen weiße Bauern auf d4 und e5 schwarzen Bauern auf d5 und e6 gegenüberstehen. Diese Stellungen bieten ein reichhaltiges Terrain für strategische Überlegungen und Pläne. Müller legt den Fokus darauf, diese strategischen Feinheiten durch praktische Übungsaufgaben zu vermitteln. Das Werk enthält 110 Übungsaufgaben, die mit einem QR-Code versehen sind. Unterteilt sind die Aufgaben unter anderem in die Themen „Aufstiegs- und Abstiegskandidaten“, „Einziger Zug“ und „Scherzartikel“. Die QR-Codes bieten dem Leser die Möglichkeit, die Stellungen digital nachzuspielen, was die Interaktivität und den praktischen Nutzen des Buches enorm erhöht. Die Lösungen zu den Aufgaben sind detailliert und reich an Diagrammen, was sowohl das Verständnis erleichtert als auch das Lernen effizienter macht. Müller setzt auf eine didaktisch durchdachte Methodik. Jede Aufgabe zielt darauf ab, den Leser dazu zu bringen, die spezifischen Ideen und Pläne der jeweiligen Stellung zu erkennen und anzuwenden. Dabei werden typische Themen behandelt wie die Kontrolle wichtiger Felder, insbesondere des Zentrums, Angriffe auf Schwächen im Lager des Gegners, wie etwa die Bauernstruktur, Ideen zur Figurenaktivierung und zahlreiche taktische Möglichkeiten. Durch die Bandbreite der Aufgaben fördert Müller ein tiefgehendes Verständnis für die Dynamik dieser spezifischen Stellungstypen. Die Stärken des Buches liegen in seiner praktischen Handhabung. Die Übungsaufgaben machen das Buch zu einem aktiven Trainingstool. Leser können ihr Wissen nicht nur passiv aufnehmen, sondern direkt anwenden. Hilfreich ist die digitale Unterstützung. Die QR-Codes sind ein modernes und nützliches Feature, das die Verbindung zwischen traditionellem Buchformat und digitalem Lernen herstellt. Die ausführlichen Lösungen mit zahlreichen Diagrammen helfen dabei, Fehler zu analysieren und die korrekten Pläne zu verstehen. „Typisch Französisch - Effektives Mittelspieltraining“ setzt voraus, dass der Leser bereits ein gewisses Grundverständnis mitbringt muss. Die Aufgaben sind anspruchsvoll und erfordern ein fortgeschrittenes Niveau. Anfänger könnten sich davon etwas überfordert fühlen. Trotz dieser kleinen Schwächen ist „Typisch Französisch - Effektives Mittelspieltraining“ ein hervorragend konzipiertes Buch, das den Leser auf praktische und interaktive Weise an die Feinheiten typischer Mittelspielstellungen heranführt. Großmeister Karsten Müller gelingt es, mit seiner klaren und präzisen Darstellung sowohl strategisches Verständnis als auch taktisches Geschick zu fördern. Die Kombination aus modernen digitalen Tools und traditionellen Lehrmethoden macht es zu einem Vorzeigewerk im Bereich des Schachtrainings. Rezension von Uwe Bekemann im Juni 2024 Mit „Typisch Französisch“ hat der Joachim Beyer Verlag jüngst das dritte Werk aus der Feder von GM Karsten Müller in der Buchreihe „Effektives Mittelspieltraining“ vorgelegt. Nach der Sizilianischen Verteidigung und dem Damengambit geht es mit der Französischen Verteidigung um ein weiteres Schwergewicht in der Eröffnungslandschaft, für dessen Mittelspielbehandlung Müller den Leser präparieren will. Alles im Werk dreht sich um die Mittelspielführung in Stellungen, bei denen die weißen Bauern auf d4 und e5 sowie die schwarzen auf d5 und e6 stehen sowie um Stellungen, die aus dieser Struktur entstanden sind. Schon auf den ersten Buchseiten werden dem Leser insgesamt 16 Diagramme präsentiert, die ihm die Bauernformationen aufzeigen, die in der Folge jeweils das Gerüst der Stellungen bilden. Wie seine beiden Vorgänger ist „Typisch Französisch“ ein Arbeitsbuch, das den Leser zunächst zum eigenen Denken und Handeln anhält. Dieser soll gezielt und angeleitet Probleme zur Mittelspielführung lösen, so wie es auch seine Aufgabe in der eigenen Partie wäre. Im Unterschied zum Praxisduell werden ihm die Probleme in dieser simulierten Spielsituation allerdings aufgezeigt. Er lernt bzw. trainiert seine Fähigkeiten, indem er sich tief mit den verschiedensten Brettsituationen auseinandersetzt und seine Ergebnisse mit den vom Autor angegebenen vergleicht und diese dabei verinnerlicht. Auf den Seiten 16 bis 44 stellen sich dem Leser insgesamt 110 Übungsaufgaben. Die Lösungen sind ab Seite 45 abgebildet. Für jede Aufgabe wird die Ausgangsstellung über ein Diagramm festgelegt. Dieses wird begleitet von einem QR-Code und natürlich der Nummer, unter der die Aufgabe und hinten die zugehörige Lösung geführt werden. Die meisten Aufgaben sind so gestaltet, dass der Leser die Antwort auf eine ganz konkrete Fragestellung zu ermitteln hat. Diese kann einen ganz spezifischen Aspekt aufgreifen, z.B. nach dem Muster „wie schmeckt eigentlich der Bauer auf d4?“, aber auch einen offenen Charakter haben, z.B. „wie kann Schwarz die aufkeimende weiße Initiative am Damenflügel eindämmen?“. Daneben gibt es in geringerer Anzahl auch Aufgaben, zu denen der Leser über die Angabe, welche Seite am Zug ist, kaum zusätzlich etwas erfährt. In diesen Fällen muss er quasi zunächst das Problem finden, bevor er es lösen kann. Den genannten QR-Code kann der Leser einscannen, wenn er die Aufgaben online lösen möchte. Die Lösungen präsentiert Müller mittels der vollständig abgebildeten 110 Partien, denen die Aufgaben als Ausgangsstellung entnommen sind. Diese sind so ausführlich kommentiert und hinsichtlich der erwarteten Lösung so gut erläutert, dass sie auch vom weniger erfahrenen Spieler gut nachvollzogen werden können. Auf welcher Buchseite die Lösung zu einer Aufgabenstellung zu finden ist, wird jeweils oben auf den Aufgabenseiten angegeben. So ist ein gezieltes Aufschlagen einfach möglich. Persönlich sprechen mich solche Bücher zur Theorie und Praxis im Schach besonders an, die sich nicht als reines Sachbuch verstehen und deshalb meinen, mit einer nüchternen und phantasielosen Sprache daherkommen zu müssen. Und genau deshalb macht die „Arbeit“ mit einem Werk wie "Typisch Französisch" zusätzlich Spaß. Karsten Müller ist ein Meister auch der Erzählkunst in seinen Darstellungen zum Schach. Ein paar Zitate gefällig? - In der Urform des vergifteten Bauern auf d4 – quasi dessen Kindergarten-Version – geht es ja um ein Abzugsmotiv des Läufers d3. Und wenn dieses wie im vorliegenden Fall nicht gegeben ist, muss man halt zusätzlich abklären, ob die taktischen Umstände nicht die Schaffung des tödlichen Motivs ermöglichen (Seite 50). - Es ist leicht nachzuempfinden, dass seine Majestät sich in der Residenz im Ostteil seines Reiches nicht mehr recht wohlfühlte und dass ihr ein Tapetenwechsel geraten erscheint. Da allerdings nicht nur fünf tatendurstige Angreifer in diesen Bereich schauen, (…) (Seite 95). - Gäbe es einen Preis für den misslungensten Franzosen, so dürfte der Schwarzspieler sich berechtigte Hoffnungen machen, diesen zugesprochen zu bekommen und ihn dann daheim auszustellen – gleich neben den Skalps von solchen Giganten wie Larsen, Euwe und sogar Botwinnik, die er diesen in der Tat einmal abgeknöpft bzw. abgetrennt hatte (Seite 106). Die Partien, denen die Aufgabenstellungen entnommen sind, entstammen nicht allesamt aus der Meisterpraxis, sondern auch aus tieferklassigen Veranstaltungen. Sie sind nach Eignung ausgewählt worden, nicht unbedingt nach den Meriten der Spieler auf der höchsten Bühne. Bisweilen geht Müller in den Erläuterungen auch darauf ein, was der „gefühllose Computer“ von einer Stellung hält. Die menschliche Komponente gibt aber auch dann den Ausschlag. Die Frage, über welche Spielstärke der Leser verfügen sollte, um gut mit dem Werk arbeiten zu können, kann ich genauso wie zum Vorgängerband zum Damengambit beantworten. Nach meiner Einschätzung sollte ab dem einfachen Klubspieler jeder damit zurechtkommen. In seinem Vorwort geht Müller darauf ein und zeigt auf, wie schwierig es ist, ein Aufgabenbuch wie das vorliegende in eine Verbindung mit Kategorien der Spielstärke zu bringen. Er rät: "… ganz gleich welche Spielstärke Sie auf die Matte bringen. Nehmen Sie die Beschäftigung mit jeder einzelnen Aufgabe ernst, aber lassen Sie diese auf keinen Fall in Folter ausarten! Sobald Sie auf allzu große Hindernisse oder Widerstände stoßen, schlagen Sie einfach die Lösung auf und funktionieren Sie das Testbuch in ein Lehrbuch um." Fazit: „Typisch Französisch“ erlaubt als Praxisbuch ein gezieltes Mittelspieltraining für Stellungen, die aus der Französischen Verteidigung entstehen. Die gestellten Aufgaben sind vielseitig, die Lösungen darauf sehr instruktiv. Wer die Französische Verteidigung im Repertoire hat oder sie darin aufzunehmen gedenkt, wird von diesem Buch profitieren können. Einen Mehrwert verspricht es auch dem Spieler mit Weiß, der sich gegen das gegnerische Spiel gut präparieren möchte. Rezension von Stefan Liebig im April 2024 Betrachtet man das aktuelle Kandidatenturnier und auch viele andere prominente Turnierschauplätze, springen einem nicht gerade die Französisch oder Englisch eröffneten Partien ins Auge. Doch immerhin wählte der indische Jungstar Praggnanandhaa überraschend die französische Verteidigung, um gegen die Nummer 2 der Welt, Fabiano Caruana, zu bestehen. Die Partie endete Remis. Ob die beiden WM-Aspiranten zuvor das gerade im Joachim Beyer Verlag erschienene Buch „Typisch Französisch“ von Karsten Müller durchgearbeitet haben, mag man bezweifeln, doch sicher wird das Buch den dieser klassischen Verteidigung zugetanen Spielern viele neue Anregungen liefern. Während zahlreiche Lehrbücher die Eröffnung behandeln, bleiben die spezifischen Strategien für das Mittelspiel oft unberücksichtigt. Die Wahl der richtigen Mittelspielstrategie ist für jeden Schachspieler von großer Bedeutung, daher hauchte der Verlag der Mittelspielserie der 1980er-Jahre wieder Leben ein. Nach Sizilianisch und Damengambit untersucht Müller nun Französisch. Er bietet eine umfassende Darstellung der Mittelspielstrategien, die sich aus der französischen Verteidigung ergeben. Er erläutert die typischen Stellungen, die aus dieser Eröffnung resultieren, und bietet detaillierte Analysen sowie praktische Übungen. Das Buch beginnt mit einer Einführung in die Mittelspielstrategie und stellt die wichtigsten Themen vor, die im Zusammenhang mit der französischen Verteidigung stehen. Anschließend folgen über 100 Übungen, die dem Leser helfen, die Strategien aktiv zu verinnerlichen und anzuwenden. Mitdenken ist für den Leser dabei unabdingbar! Müller präsentiert vollständige Partien, die typische Mittelspielpläne und -motive veranschaulichen, und erklärt jeden Zug sowie mögliche Alternativen ausführlich. Die praxisorientierte Herangehensweise und die Fokussierung auf das Wesentliche machen das Buch zu einem wertvollen Lehrmittel für jeden Schachspieler, der sein Verständnis für das Mittelspiel vertiefen möchte. Durch die Möglichkeit, die Partien direkt nachzuspielen, wird das Lernen zusätzlich erleichtert und effektiver gestaltet. Es ist ein unverzichtbares Buch für jeden Französischspieler, der seine Fähigkeiten im Mittelspiel verbessern möchte. Rezension von Christian Hoethe im April 2024 Großmeister Karsten Müller ist zurück! Nach seinen Mittelspielbüchern "Typisch Sizilianisch" und "Typisch Damengambit" widmet er sich diesmal der "wundervollen französischen Verteidigung" (John Watson)! Wie es Lothar Nikolaiczuk bereits in den frühen 90er Jahren in der Reihe "Gezielte Mittelspielstrategie" tat, richtet sich das Buch Müllers gezielt an die Anhänger der jeweiligen Eröffnung, hier: der französischen Verteidigung. Viele Mittelspielbücher versuchen, der Vielzahl ihrer Leser gerecht zu werden und bieten daher einen bunten Mix der unterschiedlichsten Mittelspiel-Formationen. Letztlich fallen dann vielleicht 6 bis 8 Beispiele auf das eigene Eröffnungsrepertoire ab, wohingegen die meisten Musterpartien aus anderen Eröffnungen entstanden sind - Eröffnungen, die man womöglich niemals spielt. Großmeister Müller widmet sich an die "Spezialisten" einer jeweiligen Eröffnung. Aber Achtung: wer inhaltlich eher leichte Kost und kurzfristige Unterhaltung erwartet, wird schnell eines Besseren belehrt! Denn bereits unmittelbar nach der Einleitung geht es auf Seite 16 mit den 110 (!) Aufgaben los. Spätestens hier wird klar, dass der Leser ein Arbeitsbuch in den Händen hält, das ihn konkret zum Mitdenken anregt, ihn aktiv fordert, statt passiv berieselt. Wie in den vorangegangenen Mittelspiel-Büchern merkt man es dem Hamburger Großmeister an: er möchte konkretes Wissen vermitteln, wiederkehrende, typische Mittelspielmotive aufzeigen und seinen "Schülern" dabei helfen, ihre Spielstärke zu steigern und sehend auf ihre nächste Französisch-Partie vorbereitet zu sein. Von Seite 45 bis 189 gibt es dann die vollständigen (!) 110 Partien zu den vorangegangenen Aufgaben mit ausführlichen Erklärungen an den kritischen Stellen. Auch mögliche Nebenlösungen bespricht GM Müller ausführlich und zeigt instruktiv auf, warum welcher Weg gewählt wurde oder hätte gewählt werden sollen. Wie schon bei "Typisch Damengambit" und "Typisch Sizilianisch" gefällt mir besonders die Tatsache, dass die Partien nicht erst an der kritischen Mittelspielstellung beginnen. Vielmehr kann man alle Züge, die zur jeweiligen Fragestellung führen, am Brett oder Smartphone mittels QR-Code direkt nachspielen, ohne mühsam die jeweilige Diagrammstellung nachstellen zu müssen. Auch die Partienauswahl hat mir gefallen: Müller schafft einen schönen Mix der möglichen und typischen Mittelspiel-Pläne der üblichen Französisch-Abspiele - Vorstoß-, Tarrasch- und 3. Sc3-Variante - und kommentiert aufs Wesentliche konzentriert. So sieht effektives Mittelspieltraining tatsächlich aus!

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Müller: Typisch Damengambit Abtauschvariante - Effektives Mittelspieltraining
Wer diese oder jene Eröffnung lernen will, kann unter vielen oder gar Dutzenden von Lehrbüchern auswählen. Aber wie sieht es aus, wenn man sich mit der Mittelspielstrategie vertraut machen will, die in Stellungen angewendet werden sollte, die aus genau dieser oder jener Eröffnung hervorgegangen sind? Oder anders ausgedrückt: in Stellungen, die für diese oder jene Eröffnung typisch sind. Natürlich gibt es in jedem Mittelspiel-Lehrbuch die ein oder andere Stellung, die eindeutig dieser oder jener Eröffnung zugeordnet werden kann. Allerdings ist deren Zahl verschwindend gering im Umfeld von Stellungen aus all den anderen Eröffnungen, die dort exemplarisch behandelt werden. Und somit von lauter Stellungen, deren strategische Behandlung der Leser eigentlich gar nicht erlernen will. Ist beispielsweise – so fragt der Autor durchaus begründet – die Behandlung der Themen Hängebauern und Minoritätsangriff für einen e4-Spieler nicht ebenso verzichtbar, wie sie für einen d4-Spieler unerlässlich ist? – Warum sollte ein eingefleischter Anhänger indischer Eröffnungen sich für die strategischen Feinheiten von Stellungen interessieren, die aus all diesen komplizierten Damengambit-Systemen resultieren? Und natürlich auch umgekehrt: Was kann ein Spieler mit all diesen Feinheiten indischer Stellungen anfangen, der um Fianchetto-Eröffnungen prinzipiell einen großen Bogen macht? Und genau dieses ebenso auffällige wie verblüffende Vakuum im Bereich der Mittelspiel-Literatur hat den Autor zu einem Verbesserungsversuch inspiriert: Wer beispielsweise fürs Damengambit typische Mittelspielstrategie lernen will, der bekommt ein Lehr- und Übungsbuch, in dem ausschließlich das Damengambit behandelt wird. Dabei geht es allerdings in diesem Buch zunächst nur um die 'Abtauschvariante' – genauer gesagt: um Stellungen vom Typ 'Karlsbader Struktur' mit weißen Bauern auf d4 und e3 gegenüber schwarzen auf c6 und d5, die typisch für die allermeisten Systeme ist, die aus der Abtauschvariante hervorgehen. Besondere Erwähnung verdient noch die Tatsache, dass die 120 Übungen zwecks abwechslungsreicher und entsprechend unterhaltsamer Darbietung bestimmten Themen zugeordnet wurden – beispielsweise: – Aufstiegskandidat – Abstiegskandidat – Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung – einziger Zug und dergleichen mehr. 178 Seiten, kartoniert Joachim Beyer Verlag Rezension von Uwe Bekemann im Februar 2024 Der Buchtitel „Typisch Damengambit“ mag auf den ersten Blick auf ein neues Eröffnungswerk hindeuten. Diese Neuerscheinung aus der Feder von GM Karsten Müller ist aber dem Mittelspieltraining zugewendet, wie der Untertitel „Effektives Mittelspieltraining“ bestätigt. Speziell geht es um das Mittelspieltraining von Stellungen, die aus der Abtauschvariante des Damengambits entstanden sind. Erschienen ist dieses neue Buch 2023 im Joachim Beyer Verlag. Im Kern geht es um 120 an den Leser gerichtete Aufgabenstellungen und die Besprechung der Lösungen darauf. Die Aufgaben werden anhand eines Diagramms, das die Ausgangsstellung anzeigt, und zumeist einer konkret formulierten Frage gestellt. Diese Fragen sind sehr vielgestaltig. Mal ist zu prüfen, ob ein konkretes Bauernopfer korrekt ist, dann ist eine Standardverteidigung als Antwort auf einen bestimmten Zug zu finden oder auch zu prüfen, welcher einzige Zug einen Schaden gerade noch in Grenzen hält. Diese Vielseitigkeit in den Aufgabenstellungen ist Garant dafür, dass die Arbeit mit dem Werk nicht eintönig oder gar langweilig wird. Nur ausnahmsweise erfährt der Leser nicht mehr als die Partei am Zug. In diesen Fällen einer komplett offenen Herangehensweise ist der Leser fast auf sich allein gestellt und muss ohne einen konkreten Hinweis zur Natur der gesuchten Lösung ans Werk gehen. Einen kleinen Hinweis bekommt er aber doch auch dann, und zwar in der Form der Zuordnung der Aufgabe zu einem bestimmten Aufgabengebiet. Müller hat Kategorien wie „Konkrete Frage“, „Kandidaten“. „Drucksteigerung oder konkrete Aktion?“ oder beispielsweise auch „Einziger Zug“ geschaffen. Zu jeder Aufgabenstellung ist ein QR-Code abgebildet. Wenn der Leser diesen einscannt, wird er zu einem Online-Angebot von Chessbase geführt. Er landet dann bei der Partie, aus der die Aufgabenstellung entnommen ist. Abgebildet sind die Partiezüge mit Varianten, ohne aber die Texterläuterungen in den Lösungen im Buch. Den Lösungsteil im Buch findet der Leser en block unmittelbar im Anschluss an die Aufgabenstellungen. Diese sind so ausführlich gehalten, dass sie auch vom weniger erfahrenen Spieler gut nachvollzogen werden können. Auf welcher Buchseite die Lösung zu einer Aufgabenstellung zu finden ist, wird jeweils als „Seitenkorridor“ die Aufgabenstellungen ergänzend angegeben. So ist ein gezieltes Aufschlagen einfach möglich. Das Buch konzentriert sich auf die Stellungen vom Typ „Karlsbader Struktur“. Diese werden unmittelbar vor dem Aufgabenteil anhand von Diagrammen veranschaulicht. Über welche Spielstärke sollte der Leser verfügen, um gut mit dem Werk arbeiten zu können? Nach meiner Einschätzung sollte ab dem einfachen Klubspieler jeder damit zurechtkommen. In seinem Vorwort geht Müller darauf ein und zeigt auf, wie schwierig es ist, ein Aufgabenbuch wie das vorliegende in eine Verbindung mit Kategorien der Spielstärke zu bringen. Er rät: „… ganz gleich welche Spielstärke Sie auf die Matte bringen. Nehmen Sie die Beschäftigung mit jeder einzelnen Aufgabe ernst, aber lassen Sie diese auf keinen Fall in Folter ausarten! Sobald Sie auf allzu große Hindernisse oder Widerstände stoßen, schlagen Sie einfach die Lösung auf und funktionieren Sie das Testbuch in ein Lehrbuch um.“ Der Rat passt! Fazit: „Typisch Damengambit“ ist ein Buch, das eine Lücke in der Schachliteratur füllt. Es erlaubt ein gezieltes Mittelspieltraining ganz speziell für Stellungsmuster („Karlsbader Struktur“), die aus der Abtauschvariante des Damengambits entstehen. Die Vielseitigkeit der Aufgabenstellungen garantiert, dass keine Langeweile aufkommen kann. Ich kann das Werk jedem Spieler empfehlen, der sich mindestens dem Leistungsniveau des einfachen Klubspielers zuordnet. Rezension von Christian Koschetzki im September 2023 Wer kennt das nicht? Man kauft sich ein Buch oder eine DVD über eine vielversprechende Eröffnung, um damit einen Wissensvorsprung gegenüber Anderen zu bekommen, und stellt bei näherer Betrachtung des Mediums fest, dass es nicht auf die Bedürfnisse Einzelner eingeht und dermaßen mit Analysen überfrachtet ist, dass man beim Durcharbeiten den Wald vor lauter Variantenbäumen nicht mehr sieht. Hinzu kommt, dass das Gelernte gelegentlich nicht in der Turnierpraxis angewendet werden kann, da es andere Varianten bzw. verschiedene Übergänge in andere Eröffnungen gibt. Wer dies bis jetzt geglaubt hatte, wird im Buch von Dr. Karsten Müller „Typisch Damengambit - Abtauschvariante - Effektives Mittelspieltraining“ - eines anderen belehrt. Der Autor hat es im Laufe seiner Schachkarriere zu einer Vielzahl von Büchern gebracht, insbesondere hat er sich als weltbester Endspielexperte hervorgetan. Warum sollte man aber ein Buch, welches sich mit den Gegebenheiten der Eröffnung bis hinein ins Mittelspiel beschäftigt, überhaupt in Erwägung ziehen, wenn es von einem Endspielexperten stammt? Die Antwort liegt auf der Hand, da das Endspielwissen das Fundament für jede Eröffnung und jedes Mittelspiel bildet. Insoweit war ich sehr gespannt, was mich in dem Buch erwartete. Es erschien in der 1. Auflage im August 2023 im Joachim Beyer Verlag und enthält auf 178 Seiten neben den 120 Aufgaben eine Vielzahl von zusätzlichen Nuancen. So werden die Bauernstrukturen in dem Buch behandelt, zu denen die Abtauschvariante im Damengambit führen kann. Aufbauend auf der Karlsbader Bauernstruktur werden zu den einzelnen 120 Übungen Verständnisfragen gestellt, die mit abwechslungsreicher und unterhaltsamer Veranschaulichung dargeboten werden. Damit stellt das Buch neben einem üblichen Lehrbuch ein Übungsbuch dar, um somit einen tiefgreifenden Einblick in die komplexen Mittelspielstrukturen und die strategischen Mittelspielpläne zu vermitteln. Damit schließt Karsten Müller das Vakuum zwischen Eröffnung und Mittelspiel für das Damengambit – ganz ähnlich, wie er in seinem Buch „Magie der Schachtaktik“ als Pionier die Transformation von Vorteilen erläutert. Man darf also gespannt sein, ob Dr. Karsten Müller auch weitere Eröffnungen mit den dazugehörigen Mittelspielplänen verzahnt, was zu einem Unikum in der Schachliteratur führt. Zielsetzung ist hier, nicht nur dem Clubspieler, sondern auch den Amateuren etwas Handfestes an die Hand zu geben. Gut gelungen ist der Hinweis im Vorwort, dass dieses Buch nicht an ein gewisses Spektrum der Spielstärke gekoppelt ist, sondern durch den Fleiß jedes Einzelnen ein größtmöglicher Nutzen erreichbar ist. Insoweit animiert der Autor den Leser, den Wert seiner Spielstärke durch eigene Fleißarbeit zu steigern. Da das Buch gut strukturiert aufgebaut ist, erhält der Leser in den 120 Übungen alle wesentlichen Informationen zur Abtauschvariante des Damengambits. Dabei sind die Aufgaben sehr sorgfältig ausgewählt, wie man es von Dr. Karsten Müller auch nicht anders gewöhnt ist. Der Erfolg der Lektüre in der Turnierpraxis hängt vom Verständnis des Lesers ab, insoweit wird ihm auch nicht „vorgegaukelt“, es sei an eine bestimmte Zielgruppe gerichtet. Von daher eine lohnenswerte Lektüre. Rezension von Christian Hoethe im September 2023 In den letzten Monaten hatte ich vermehrt die Gelegenheit, wieder ein paar intensivere Blicke in Schachbücher zu werfen. Dabei stach die Neuerscheinung "Typisch Damengambit (Abtauschvariante) – Effektives Mittelspieltraining" aus der Feder von Großmeister Karsten Müller doch heraus. Wie das? Zuerst einmal, weil es – typisch für GM Müller! – wieder einmal ein Arbeitsbuch ist und den Leser konkret fordert. Schachbücher, die ihren Lesern abverlangen, sich aktiv einzubringen,  sind relativ selten geworden im Vergleich zu Partiensammlungen, mit denen sich der Leser eher "bespaßen" lassen kann. Man merkt es dem Hamburger Großmeister an: Er ist wahrhaftig daran interessiert, seinen Schülern etwas zu vermitteln, etwas, das bleibenden Wert besitzt und im Idealfall noch die Spielstärke steigert. Diese Absicht allein ist schon bemerkenswert! Nach dem Sizilianer konzentriert sich Müller bei der Partieauswahl – wie der Titel offenbart – diesmal ausschließlich auf Mittelspiel-Stellungen, die aus der Abtauschvariante des orthodoxen Damengambits entstanden sind. Ähnlich wie Lothar Nikolaiczuk in der 90er-Jahre Reihe "Gezielte Mittelspielstrategie", richtet sich der Autor gezielt an Anhänger einer ganz bestimmten Eröffnung, in diesem Band des Damengambits – ganz gleich, ob sie diese Eröffnung mit Weiß oder Schwarz spielen! Warum das Sinn macht und den Trainingserfolg intensiviert, erklärt der Großmeister sowohl im Vorwort als auch auf dem Klappentext. Auf den Punkt gebracht: Eingefleischte 1. e4-Spieler müssen sich nicht mit Mittelspielstrukturen auseinandersetzen, die aus 1. d4-Eröffnungen entstanden sind und umgekehrt.  Das Inhaltsverzeichnis ist dabei bewusst nüchtern gehalten und gibt dem Leser keinerlei Hinweise (wie beispielsweise 'Minoritätsangriff') bezüglich der richtigen Antworten auf die 120 Fragen zu entsprechend vielen Partiebeispielen.  Was mir insbesondere gefällt, ist die Tatsache, dass die Partien nicht erst ab der kritischen Mittelspielstellung gezeigt werden, wie es ja in anderen Büchern häufig der Fall ist. Vielmehr kann man die Züge, die zur jeweiligen Fragestellung führen, am Brett direkt nachspielen! Das gefiel mir schon in Euwe´s "Mittelspiel" und das finde ich bis heute ideal.  Die Partienauswahl hat mir dabei ebenso gut gefallen: Müller schafft einen idealen Mix der möglichen und typischen Mittelspiel-Pläne und kommentiert dabei wohlwollend ausführlich. Selbst, wer nicht unbedingt aktiv an der Beantwortung der Fragen interessiert ist, sondern nur "einfach so" Partien aus der Damengambit-Abtauschvariante nachspielen möchte, kommt nicht daran vorbei, aus jeder Partie unbewusst doch etwas zu lernen . Und was kann man sich mehr von einem spezialisierten Mittelspielbuch wie diesem erhoffen?   Fazit: Meiner Meinung nach ein wirklich gutes Mittelspielbuch von Karsten Müller, denn der Titel "Effektives Mittelspieltraining" hält definitiv, was er verspricht! 

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Müller: Typisch Sizilianisch - Effektives Mittelspieltraining
Wer diese oder jene Eröffnung lernen will, kann unter vielen oder gar Dutzenden von Lehrbüchern auswählen. Aber wie sieht es aus, wenn man sich mit der Mittelspielstrategie vertraut machen will, die in Stellungen angewendet werden sollte, die aus genau dieser oder jener Eröffnung hervorgegangen sind? Oder anders ausgedrückt: in Stellungen, die für diese oder jene Eröffnung typisch sind. Natürlich gibt es in jedem Mittelspiel-Lehrbuch die ein oder andere Stellung, die eindeutig dieser oder jener Eröffnung zugeordnet werden kann. Allerdings ist deren Zahl verschwindend gering im Umfeld von Stellungen aus all den anderen Eröffnungen, die dort exemplarisch behandelt werden. Und somit von lauter Stellungen, deren strategische Behandlung der Leser eigentlich gar nicht erlernen will. Ist beispielsweise – so fragt der Autor durchaus begründet – die Behandlung der Themen Hängebauern und Minoritätsangriff für einen e4-Spieler nicht ebenso verzichtbar, wie sie für einen d4-Spieler unerlässlich ist? – Warum sollte ein eingefleischter Anhänger indischer Eröffnungen sich für die strategischen Feinheiten von Stellungen interessieren, die aus all diesen komplizierten Damengambit-Systemen resultieren? Und natürlich auch umgekehrt: Was kann ein Spieler mit all diesen Feinheiten indischer Stellungen anfangen, der um Fianchetto-Eröffnungen prinzipiell einen großen Bogen macht? Und genau dieses ebenso auffällige wie verblüffende Vakuum im Bereich der Mittelspiel-Literatur hat den Autor zu einem Verbesserungsversuch inspiriert: Wer beispielsweise Sizilianische Mittelspielstrategie lernen will, der bekommt ein Lehr- und Übungsbuch, in dem ausschließlich Sizilianer behandelt werden. Dabei geht es allerdings in diesem Buch zunächst nur um Stellungen vom Typ 'offener Sizilianer' – und zwar um solche mit dem aus den Bauern d6 und e6 bestehenden 'kleinen Zentrum', das für die allermeisten sizilianischen Systeme typisch ist.. Besondere Erwähnung verdient noch die Tatsache, dass die über 150 Übungen zwecks abwechslungsreicher und entsprechend unterhaltsamer Darbietung bestimmten Themen zugeordnet wurden – beispielsweise 'Aufstiegskandidat', 'Abstiegskandidat', 'Gewaltmaßnahme oder Druck- steigerung' und dergleichen mehr. 162 Seiten, kartoniert Joachim Beyer Verlag Rezension von Christian Hoethe im Dezember 2022 Als jemand, der schon immer gern von einer Eröffnung zur nächsten wechselte, um frische Stellungen aufs Brett zu bekommen, hatte ich stets einen "soft spot" für die legendäre Sizilianische Verteidigung. Eine Eröffnung, die Schwarz die statistisch besten Siegeschancen verspricht, dem Anziehenden frühe Vereinfachungen vorenthält und die spannende strategische wie taktische Mittelspielpläne enthält, ist einfach zu gut, um wahr zu sein! Auch die kämpferischsten Weltmeister wie Fischer, Kasparow und Carlsen haben auch den Sizilianer in ihrem Arsenal. Seine große Popularität ist dafür verantwortlich, dass der Sizilianer auch literarisch so beliebt ist wie keine andere Eröffnung. Aber wirklich gleichermaßen fesselnde wie instruktive Bücher zum Sizilianer sind leider selten. Spontan fallen mir Polugajewskis zwei Bände "Im sizilianischen Labyrinth" ein, Ksieskis "Sizilianisch mit e6 und d6 - Mittelspielpraxis", Zellers "Sizilianisch im Geiste des Igels" und erneut Polugajewskis "Sicilian Love". Großmeister Karsten Müller hat sich der Aufgabe gestellt, ein weiteres Buch zur sizilianischen Mittelspielpraxis herauszubringen, das sich allerdings doch wesentlich von den vorgenannten Werken unterscheidet. Analog der Reihe "Gezielte Mittelspielstrategie" aus den frühen 90er Jahren von Lothar Nikolaiczuk richtet sich das Buch Müllers gezielt an Fans einer konkreten Eröffnung, hier: der Sizilianischen Verteidigung. Gegenüber herkömmlichen Mittelspielbüchern hat das den enormen Vorteil, dass man sich ausschließlich "einer großen Sache" widmet und keinen unnötigen Ballast anhäuft, der aus Eröffnungen entsteht, die man womöglich gar nicht im eigenen Repertoire hat. Im Gegensatz zu den vorgenannten Werken jedoch ist Müllers Buch nicht nur vorwiegend "einfaches" Lesevergnügen. Denn wie gleich zu Beginn der Lektüre klar wird, handelt es sich um ein intensives Arbeitsbuch zur Sizilianischen Verteidigung mit mehr als 150 Aufgaben, die aus dem offenen Sizilianer entstanden sind Wer sich mit Schwarz mit Sizilianisch verteidigt oder mit Weiß 1. e4 spielt und entsprechend häufig auf 1...c5 trifft, der ist nach dem Studium dieses neuen Titels aus der Feder von GM Karsten Müller sehr viel besser mit typisch sizilianischen Mittelspielverfahren vertraut! 

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Müller: Bobby Fischer 60 beste Partien (gebunden)
Es gibt wohl keinen anderen Spieler, der die Schachwelt in so vielen Bereichen und derart einschneidend verändert hat – wie Robert James Fischer, für den sich unter den Schachspielern der Welt der Name Bobby Fischer eingebürgert hat. Von seinen spektakulären Erfolgen sind besonders seine geradezu deklassierenden Siege gegen gleich drei sowjetische Großmeister Anfang der Siebziger hervorzuheben, eine Art Wachablösung im Kampf um den Weltmeistertitel, den die Sowjets seit mehr als zwei Jahrzehnten quasi abonniert hatten. Dies löste einen weltweiten Schach-Boom aus, obwohl es genauer heißen muss: Es löste einen Schach-Boom speziell in der westlichen Welt aus, denn in der Sowjetunion mit Millionen von Vereinsspielern war ein solcher Boom ja offenbar kaum noch erforderlich. Viele Spieler aller Klassen haben wegen der damaligen Ereignisse rund um Bobby Fischer überhaupt erst mit dem königlichen Spiel begonnen. Seine Partien sind legendär, und da sie natürlich schon in etlichen Werken ausgiebig analysiert und ausführlich kommentiert wurden, liegt die Frage nahe: Was soll ein weiteres Buch da überhaupt noch bringen? Der Hamburger Großmeister Karsten Müller hat die seiner Meinung nach 60 in- struktivsten Partien Bobby Fischers ausgewählt und diese einmal mit verschiedenen neueren Engines geprüft. Dabei sind ihm zwar zahlreiche Fehler in den alten Analysen aufgefallen, aber Bobbys Partien strahlen ungeachtet dessen immer noch im alten Glanz oder sogar noch heller. Denn selbst der strenge Blick von Spitzen-Programmen stößt nur selten auf Fehler, und entsprechend kann jeder Leser mehr denn je aus diesen Partien lernen, um seine eigene Spielstärke erfolgsorientiert zu verbessern. Nicht allein die zahlreichen im Buch gebotenen Fotos von fast allen Gegnern Fischers versetzen den Leser zurück in ‚alte Schachzeiten' sondern auch die in vielen Partien eingefügten Zitate. So erhalten selbst jüngere Spieler einen guten Eindruck davon, wie es in der Schachwelt zuging, als es beispielsweise noch Hängepartien gab und kein Spieler sich vor der Analyse drücken konnte, indem er diesen Job einfach an seinen Computer delegiert.232 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Christian Hoethe im September 2022 Den meisten Schachspielern ist Fischers Klassiker „Meine 60 denkwürdigen Partien“ natürlich ein Begriff. – Wozu braucht es also ein Buch, das auf den ersten flüchtigen Blick nur eine Wiederholung dessen darstellt? Als definitiver Fan von Fischers Spielweise muss ich gestehen, dass ich mich genau das fragte, als mir das Buch vorlag. Fasziniert war ich sogleich, als ich das Vorwort Karsten Müllers las und er dort dieselbe Frage stellte und sie direkt selbst beantwortete. Dabei hat sich der bekannte Hamburger Großmeister und Autor Dr. Karsten Müller nicht nur die Mühe gemacht, das gesamte Schaffen Fischers neu zu beleuchten und die seiner Meinung nach 60 instruktivsten Partien des ehemaligen Weltmeisters einer kritischen Analyse zu unterziehen. Dabei hat er, unterstützt von den modernsten Computer-Engines der Welt, bemerkenswerte Entdeckungen zutage gefördert und interessante Schlussfolgerungen gezogen, die er mit seinen Lesern und allen Fischer-Fans teilen möchte. Vielmehr bestand die erweitere Absicht des Autors auch darin, den Leser - frei nach Vidmar - in „goldene Schachzeiten“ zurückzuversetzen, in eine Zeit, in der Hängepartien üblich waren und sich kein Spieler mit einer Engine bewaffnet vor einer eigenständigen Analyse drücken konnte. All dies gelingt ihm anhand der zahlreichen im Buch enthaltenen Fotos überraschend gut, darunter nicht nur viele unbekannte Aufnahmen von Fischer selbst, sondern auch insbesondere von seinen durchweg namhaften Gegner. Ich muss gestehen, dass mir diese Art der schachhistorischen Nostalgie und persönlichen Note überaus gefallen hat. Dieser Eindruck verstärkte sich zusätzlich beim Lesen des Geleitwortes von Großmeister Dr. Robert Hübner, das sich einerseits kurz mit dem „Mythos Fischer“, aber auch mit der Partienauswahl und -kommentierung durch Karsten Müller befasst. Die Entscheidung Karsten Müllers für ein „reines Schachbuch“ über Fischer wird dabei zu Recht als Kompliment Hübners an den Autor ausgedrückt. Wer sich nun die Frage stellt, wie groß die Anzahl der Partien-Überschneidungen zu Fischers „Meine 60 denkwürdigen Partien“ ist, kann sich entspannt zurücklehnen, denn es gibt nur 16 derartige Fälle. Die übrigen 44 Partien hielt Karsten Müller aus anderen Gründen für instruktiver, zumal Fischers Werk auch im Jahr 1967 endet und Müller somit aus einem anderen Fundus auszuwählen vermochte. Die Partiekommentare bleiben in der überwiegenden Zahl der Fälle angenehm auf das Wesentliche reduziert, so dass der rote Faden des Spielgeschehens nie verlorengeht und der Leser sich hervorragend von Müller durch die Partien geleitet fühlt. Das Buch aus dem renommierten Joachim Beyer Verlag macht dank seiner Übersichtlichkeit und dem Hardcover einen sehr hochwertigen Eindruck. Wer sich einzelne oder gar alle Partien „to go“, sprich unterwegs, ansehen möchte, vermag dies anhand der QR-Codes, die sich über jeder Partie befinden. Etwas schade und damit der einzige Kritikpunkt von mir ist, dass sich aufgrund des Druckbildes vereinzelt leere Seiten im Buch finden. Hier wären ggf. Kurzbiographien ausgewählter Fischer-Gegner möglich gewesen. Vielleicht ist das eine Anregung für die Zweitauflage? Insgesamt ein ebenso gutes wie überraschendes Buch zu Fischer, das mit einer leichten und angenehmen nostalgischen Note daherkommt!   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2022 Bobby Fischer war und ist eine Projektionsfläche und regt immer noch dazu an, sich mit ihm zu beschäftigen. 2014 kam der Film „Baueropfer – Spiel der Könige“ in die Kinos, Thema war der Kampf um die Weltmeisterschaft 1972 in Reykjavik, und im Knesebek-Verlag erschien jüngst eine Graphic Novel unter dem Titel „Bobby Fischer, Eine Schachlegende zwischen Genie und Wahnsinn“. Auch in zahlreichen Büchern steht Fischer im Mittelpunkt, er selbst hat unter anderem Lehrbücher veröffentlicht und das Werk „Meine 60 denkwürdigen Partien“ von 1957 bis 1967, noch vor seinem Sturm auf die WM-Krone. Mit seinem Buch „Bobby Fischer, 60 beste Partien“ hat Schachgroßmeister und Autor Karsten Müller nun ein weiteres Werk dem Fischer-Universum hinzugefügt. Er hat 60 der instruktivsten Partien Fischers ausgewählt und mit verschiedenen neueren Engines geprüft, heißt es im Vorwort. Dabei seien zwar Fehler in alten Analysen aufgefallen, aber Fischers Partien würden ungeachtet dessen immer noch im alten Glanz oder noch heller strahlen. Denn selbst der strenge Blick von Spitzen-Programmen sei nur selten auf Fehler gestoßen, dementsprechend könne jeder Leser aus diesen Partien lernen, um seine eigene Spielstärke zu verbessern. Hilfreich sind QR-Codes, mit denen man jede der Partien, die von 1963 bis 1992 reichen, auf das Handy holen und nachspielen kann. Sieben der Partien sind aus dem Jahre 1972 gegen Boris Spasski in Reykjavik und sechs gegen Spasski von 1992 in Sveti Stefan/Belgrad. Im Geleitwort betont Schachgroßmeister Robert Hübner, Müllers Arbeit sei vorzüglich dazu geeignet, einen ersten Zugang zu Fischers Meisterschaften zu gewinnen. Die Kommentare sind kurz und knapp gehalten, die wichtigsten Angaben der Rechner mitgeteilt und man wird nicht durch eine Unmenge von Varianten abgelenkt. Gleichwohl gibt es an einigen Stellen eine vertiefte Analyse, mit denen man die Gedankengänge hinter der Zügen nachverfolgen kann. Ein zusätzliches Plus sind die im Buch verteilten, rund 50 zum Teil ganzseitigen Fotos von Fischers Gegnern. Dazu kommen Zitate, die Fischers Spiel kommentieren. Dies lässt eine große Schachepoche mehr als erahnen, im Zusammenspiel mit den Partien kann man sich in eine Schachwelt vertiefen, die mit ihren Protagonisten und Bobby Fischer an der Spitze bis heute von ihrer Faszination nichts eingebüßt hat.    

38,00 €*
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Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Englische Eröffnung Band 1 Symmetrievariante
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für ein Buch zur „Englischen Eröffnung" zusammenzustellen begonnen haben. Mit Voranschreiten ihrer Arbeit stellten sie fest, dass so viel aufzunehmen und zu erläutern war, dass nicht alles in einem einzigen Werk unterzubringen war. Deshalb entschieden sie sich zu einer Aufteilung auf zwei Bände. Dieser Band 1 widmet sich der „Symmetrievariante", die von dem Zugpaar c2-c4 und c7-c5 gekennzeichnet wird. Diese wird in einer Einleitung und sechs sich anschließenden Kapiteln vorgestellt, die getreu dem Leitfaden dieser Buchreihe „lesen – verstehen – spielen" gestaltet sind. Die jeweiligen Eröffnungswege werden ausführlich erläutert, wobei die Autoren einen besonderen Wert auf die Darstellung der Ideen und Pläne gelegt haben, denen sie folgen. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen in einer eigenen Partie abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit er für das Verständnis wichtig ist. Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes sein, die Symmetrievariante mit den weißen wie mit den schwarzen Steinen sinnvoll anzuwenden. Das Werk bietet zugleich die eine oder andere neue Idee an, die auch einen erfahrenen Spielpartner überraschen kann und interessante, unterhaltsame wie auch spannende Duelle verspricht. Die rechnerische Korrektheit der behandelten Varianten haben die Autoren mit leistungsstarken Engines überprüft. 192 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag Rezension von Stefan Liebig im April 2024 Das Buch zur Englischen Eröffnung aus der beliebten Serie „lesen – verstehen – spielen“ entstand aus der Frage, wie Schachspieler, die noch mit ihrem Eröffnungsrepertoire kämpfen, unterstützt werden können. Die Autoren beschlossen im Laufe der Recherchen, das umfangreiche Material in zwei Bände aufzuteilen. Der gerade veröffentlichte Band 1 fokussiert sich auf die „Symmetrievariante“ mit den ersten Zügen c2-c4 und c7-c5. In einer Einführung und sechs Kapiteln werden die Eröffnungswege ausführlich erläutert, wobei ein Schwerpunkt auf Ideen und Plänen liegt. Leser sollen die Eröffnung begreifen, nicht bloß Zugfolgen memorieren. Die Autoren präsentieren zudem neue Ideen, die selbst erfahrene Spieler überraschen können. Die Varianten wurden mittels leistungsstarker Engines überprüft. Dieses Buch ist besonders für fortgeschrittene Einsteiger geeignet, die an geschlossenen Eröffnungen interessiert sind. Die klare Abgrenzung zwischen Varianten und verbalen Erläuterungen macht das Buch empfehlenswert.  

22,80 €*
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Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Damenbauernspiele
  Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein Buch, das für den Bereich der Damenbauernspiele Erklärungen und Anleitungen gibt und nicht auf ein Studium von Varianten setzt. Mit diesem Werk verschafft sich der Leser den Zugang zu heutzutage sehr populären Systemen wie u.a. dem Trompowsky-Angriff und dem Londoner System, zu Überraschungswaffen wie beispielsweise der Weressow-Eröffnung und auch zu Spielweisen wie dem Blackmar-Diemer-Gambit, die aufgrund einer langjährigen treuen Anhängerschaft eine ganz eigene Aura umgibt. Die Hauptsysteme werden jeweils in einem der 11 Kapitel im Buch vorgestellt, die getreu dem Leitfaden dieser Buchreihe „lesen – verstehen – spielen" gestaltet sind. Die Eröffnungen werden ausführlich erläutert, wobei die Autoren einen besonderen Wert auf die Darstellung der Ideen und Pläne gelegt haben, denen sie folgen. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen in einer eigenen Partie abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit er für das Verständnis wichtig ist. Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes sein, die behandelten Damenbauernspiele mit den weißen wie mit den schwarzen Steinen sinnvoll anzuwenden. Das Werk bietet zugleich die eine oder andere neue Idee an, die auch einen erfahrenen Spielpartner überraschen kann und interessante, unterhaltsame wie auch spannende Duelle verspricht. 352 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Oktober 2022 Der Trompowsky-Angriff ist eine dynamisch komplexe Eröffnung mit vielen taktischen Möglichkeiten. Durch asymmetrische Bauernstrukturen und Ungleichgewichte stehen beiden Seiten eine Vielzahl von taktischen Ideen zur Verfügung. Es ist vor allem eine perfekte Eröffnung für Spieler, die es vorziehen, strategisch vorzugehen. Der Trompowsky-Angriff ist ein System, das in dem Buch „Eröffnungen Damenbauernspiele, lesen – verstehen – spielen“ vorgestellt wird. Darüber hinaus haben die Autoren, der FIDE-Meister Jerzy Konikowski und Schachbuchautor Uwe Bekemann, noch Überraschungswaffen wie die Weressow-Eröffnung im Köcher, die nach den Zügen 1. d2–d4 d7–d5 2. Sb1–c3 Sg8–f6 3. Lc1–g5 entsteht. Außerdem gibt es auf 30 Seiten einen Einblick in das Blackmar-Diemer Gambit mit komplexen Varianten nach 1. d2–d4 d7–d5 2. e2–e4 d5xe4 3. Sb1–c3 Sg8–f6 und 4. f2–f3 e4xf3. Das Buch widmet sich somit allen Eröffnungen, in denen Weiß mit d2-d4 beginnt und damit die Kontrolle über die Felder c5 und e5 übernimmt – ohne bald den Zug c2-c4 folgen zu lassen. Diese „Damenbauernspiele“ sind für Anfänger gedacht, die eine erste Basisausstattung ihrer Eröffnungen brauchen. Das Buch richtet sich ebenso an erfahrene Spieler, die bei den Eröffnungen noch Defizite sehen und diese – mit einem begrenzten Aufwand – schnell aufarbeiten wollen. Uns schließlich zielt das Buch auch auf sogenannte Freizeitspieler ab, die nach der Eröffnung eine Stellung auf dem Brett haben wollen, aus der sich eine spannende Partie ergibt. Die Autoren bringen dies einem mit reichhaltig kommentierten und mit Diagrammen ausgestatteten Partien näher, stellen ebenso ausführlich Abspiel-Varianten vor und bieten immer wieder Zusammenfassungen, die zum Innehalten und Überprüfung der Stellung dienen. Konikowski und Bekemann raten an, die jeweiligen Kapitel von vorne durchzuarbeiten, um so das Wissen stetig zu erweitern. Hinzu kommt: Wenn es sich anbot, gibt es auch Spielmöglichkeiten, die noch nicht so oft auf Turnierbühnen gespielt wurden, ein weiterer Gewinn für Spieler, die damit ihre Gegner in die Ecke zwingen können. Freilich hat dieses Buch seinen Preis – die Zeit. Man kann dieses Buch abarbeiten, noch besser ist es aber, behutsam durchzuarbeiten.    

24,80 €*
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Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Damengambit
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren dieses Buch über das Damengambit geschrieben haben.Herausgekommen ist ein Werk, das nach 1.d4 d5 2.c4 ein facettenreiches System sehr unterschiedlicher Spielweisen, die teilweise zu den beliebtesten im Turniergeschehen zählen, von Grund auf erklärt. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit dies nicht ganz offensichtlich ist. Der Leser erhält die Chance, die Theorie des Damengambits ohne besondere Vorkenntnisse richtig zu verstehen, um so gut in seine praktische Partie zu kommen und erfolgreich ein interessantes und unterhaltsames Schach zu spielen.Zugleich geben unsere Autoren dem Leser ein Grundrepertoire für Weiß und für Schwarz an die Hand, das die wichtigsten Linien des Damengambits inklusive der Slawischen Verteidigung enthält.Sie haben dieses Buch mit dem Ehrgeiz geschrieben, Ratgeber für beide Seiten zu sein. Auf ihre Empfehlungen gestützt finden deshalb Weiß und Schwarz in gleicher Qualität ihre Wege ins Mittelspiel.Jerzy Konikowski ist FIDE-Meister und als Autor einer großen Zahl exzellenter Eröffnungsbücher bekannt.Uwe Bekemann ist Nationaler Fernschachmeister (Bronze), Correspondence Chess Master (ICCF) und ebenfalls mehrfacher Buchautor.320 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Gerd Schowalter im Oktober 2020 Das Damengambit, eine der häufigsten Schacheröffnungen, ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Es fand bereits in der Göttinger Handschrift Erwähnung und wurde auch von den Meistern G. C. Polerio und A. Salvio (Italien) und dem Syrer Ph. Stamma schon früh praktiziert. Es gibt eine Fülle von theoretischem Material darüber. Jetzt haben sich die beiden bekannten Autoren Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann in diesem Jahr damit befasst. In aller Bescheidenheit wollen sie sich an „den unerfahrenen und noch weniger spielstarken Schachfreund“ wenden. Damit meinen sie auch den Anfänger, der gerade die Schachregeln gelernt hat und den Spieler mit etwas Erfahrung, der mit geringem Aufwand seine Eröffnungskenntnisse verbessern möchte. Sie erwähnen auch den Freizeitspieler, der mit einer ordentlich gespielten Eröffnung einfache Stellungen erreichen und schlichtweg unterhaltsame Partien spielen könnte. Vor einer umfassenden Einführung (S. 14- 41) findet man die obligatorische Zeichenerklärung und ein professionelles Vorwort. Ebenso werden diverse Bauernstrukturen vorgestellt, wie sie im Damengambit vorkommen. Dann erst folgen 18 gut strukturierte Kapitel. Ich nenne explizit das erste und längste mit folgenden Abspielen der Slawischen Verteidigung: Winawer- Gambit, Slawisches Gambit, Abtauschvariante, die Fortsetzung 4...) dxc4 und das Botwinnik- System. Die folgenden 17 Kapitel sind nicht so umfangreich, weisen aber jeweils eine gekonnte Zusammenfassung für den Leser auf. Erklärt werden auch die Namen anderer Erfinder und Orte, wie beispielsweise Albins Gegengambit, Tarrasch-Verteidigung, Ragosin- Verteidigung, Moskauer Variante, Cambridge- Springs-Verteidigung usw. Das Bemühen, an manchen Orten die Lage für Schwarz und Weiß zu erörtern, kann gefallen. Da aber keine kompletten Partien aufgenommen wurden, entfällt leider auch das Personenverzeichnis. Fazit: „Eröffnungen Damengambit lesen – verstehen -spielen“ ist ein umfassendes Werk über eine der häufigsten Eröffnungen. Am Ende gibt es ein Quellenverzeichnis, aber leider keine Zuordnung zu den praktizierenden Meistern. Somit gibt es auch kein wünschenswertes Personenverzeichnis. Ansonsten kann man sich über die kompakte und solide Aufmachung des stabilen Buches erfreuen.    Rezension von Jörg Palitzsch im September 2020  Die Grundidee des Damengambits ist es, nach der Hauptzugfolge 1. d2–d4 d7–d5  2. c2–c4, den weißen c-Bauern gegen den etwas stärkeren schwarzen d-Bauern zu tauschen und sich mit nachfolgendem e2–e4 eine Bauernmajorität im Zentrum zu verschaffen. Der Bauer c4 ist ungedeckt und kann geschlagen werden. Diese Vorgehensweise ist bei vielen Schachspielern beliebt, wobei das kenntnisreiche Autorenduo Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann in ihrem Buch „Eröffnungen Damengambit“ die Möglichkeiten des Gambits in seiner großen Bandbreite auffächert. Dabei richtet sich das Buch ausdrücklich nicht an den Schachprofi. Sondern gezielt an Anfänger, die die Regeln sicher beherrschen, an Spieler mit etwas Erfahrung, die mit einem begrenzten Aufwand ihr Eröffnungsrepertoire verbessern wollen, und schließlich an Freizeitspieler, die über Eröffnungen Stellungen erreichen wollen, aus denen sie heraus interessante und unterhaltsame Partien spielen können. Die Autoren führen zunächst auf 27 Seiten in das Thema ein, behandeln kurz einzelne Varianten – die in weiteren Kapiteln vertieft werden – stellen Zugumstellungen, Zugalternativen und Zugentwicklungen vor. Anschließend gliedert sich das Buch in zwei Schwerpunktkapitel auf: in die Slawische Verteidigung und das Angenommene Damengambit. Mit der Erläuterung weiterer Varianten, einer klassischen und modernen Form der Lasker-Verteidigung, einer verbesserten Tarrasch-Verteidigung und der ungewöhnlichen Westphalia-Variante sind die Autoren durchaus auf Nebenwegen des Damengambits unterwegs, liefern dem Nicht-Profi damit jedoch viele Hinweise für eine alternative Spielführung, die sich nach der Hauptzugfolge ergibt. Hilfreich sind auch die Zusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels, die historischen Einschübe lesenswert. Für geeignete Situationen habe man nach vielversprechenden Ideen gesucht, die noch nicht so oft in einer praktischen Partie ausgespielt wurden, so das Autorenteam. Ziel: Gut vorbereitete Überraschungen erhöhen die Chancen und steigern den Spielspaß am Schachbrett. Fazit: Wer seinen Gegner nach einer sehr gängigen Eröffnung aus dem Konzept bringen will, bekommt mit diesem Buch, egal ob mit weißen oder schwarzen Figuren, das nötige Werkzeug an die Hand.

19,80 €*