Voggenauer & Peters: 64 Unsterbliche Schachpartien
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Produktinformationen "Voggenauer & Peters: 64 Unsterbliche Schachpartien"
In Zeiten, in denen nahezu alle jemals gespielten und einigermaßen bedeutsamen Schachpartien auf Knopfdruck digital zur Verfügung stehen, und beliebig verästelte, rechnergenerierte Analysen – inklusive weitreichender Kommentare – per Mausklick abrufbar sind, schlägt dieses Buch einen anderen Weg ein: Den Nachspielenden soll die Ästhetik des königlichen Spiels in überschaubarer Art und Weise vor Augen geführt werden.
64 Unsterbliche Schachpartien ist eine Sammlung schachlicher Kunstwerke aus 400 Jahren Schachgeschichte: Von den alten Meistern aus der Zeit eines Ruy López im Spanien des 16. Jahrhunderts – bis in die Gegenwart des aktuellen Weltmeisters Ding Liren aus China findet man hier nachvollziehbar kommentierte Partien, die allesamt Geschichte geschrieben haben.
Diese stammen nicht immer aus den Wettkämpfen der Giganten des Schachsports, denn Glanzpartien wurden über die Jahrhunderte nicht nur in den großen Turniersälen auf die Bretter gezaubert. Aber selbstverständlich finden sich hier auch fast alle Weltmeister der Geschichte, neben den weithin bekannten Heroen wie Lasker, Capablanca oder Fischer auch die oft vom Vergessen bedrohten Genies wie Anderssen, Morphy oder Steinitz.
Abgerundet wird die Sammlung durch historische Abrisse der jeweiligen Schachepochen und Einblicke in die Biographien der Meister und Meisterinnen hinter den Partien und an den Brettern.
Die Autoren, Roland Voggenauer und Carsten Peters, zählen sich zu der Masse der schachbegeisterten Amateure, denen sie mit dieser Sammlung einen soliden Überblick über die Perlen des Schachsports geben wollen.
Rezension von Jörg Palitzsch im November 2024
Roland Vogenauer und Carsten Peters präsentieren mit „64 unsterbliche Schachpartien“ ein Werk, das sowohl Schachliebhaber als auch Historiker in Interesse entfacht. Die Autoren haben eine Sammlung von Partien zusammengestellt, die die Entwicklung des Schachspiels über 400 Jahre hinweg dokumentiert. Jede Partie steht nicht nur für sich als kunstvoller Höhepunkt, sondern erzählt auch von den jeweiligen Epochen, den prägenden Spielern und dem Wandel des Denkens in der Schachwelt.
Das Buch ist chronologisch aufgebaut und nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Schachgeschichte, beginnend mit den klassischen Partien der alten Meister wie der Begegnung zwischen Smith und Philidor in London 1790. Diese frühen Beispiele zeigen, wie das strategische Verständnis der Zeit aussah und wie Schach sich als intellektuelle Kunst etablierte.
Mit den Kapiteln über die ersten Schachprofis, darunter Wilhelm Steinitz und Harry Nelson Pillsbury, dokumentieren die Autoren den Übergang zu einer systematischen Herangehensweise an das Spiel. Hier erfährt man, wie Steinitz die Grundsätze der Positionslehre einführte, die bis heute das Fundament des modernen Schachs bilden.
Besonders aufschlussreich ist der Abschnitt über die Spieler der „neuen Schulen“ und die technischen Revolutionen, die mit Persönlichkeiten wie Botwinnik und Capablanca verbunden sind. Die Partie Botwinnik gegen Capablanca 1943 in Montevideo ist ein Paradebeispiel für die aufkommende Wissenschaftlichkeit im Schach.
Das Buch endet mit den modernen Giganten wie Fischer und Spasski, deren Duell in Reykjavik 1972 eines der berühmtesten Schachereignisse überhaupt ist, und schließlich mit den neuen Meistern wie Magnus Carlsen. Dessen Partie gegen Boris Gelfand 2014 in Zürich demonstriert, wie weit die Schachwelt seit den Tagen von Philidor gekommen ist.
Ein großer Pluspunkt des Buches sind die historischen Einordnungen und Abrisse, die jeder Partie vorangestellt sind. Vogenauer und Peters verknüpfen die Partien geschickt mit den Zeitumständen und den Biografien der Spieler. So entsteht ein lebendiges Bild der Entwicklung des Spiels und der Persönlichkeiten, die es geprägt haben.
Die größte Stärke des Buches liegt in seiner Vielseitigkeit. Es ist gleichermaßen ein Lehrbuch, ein Geschichtsbuch und eine Sammlung ästhetischer Höhepunkte. Jede Partie wird detailliert kommentiert, wobei die Autoren eine Balance zwischen technischen Analysen und narrativen Erläuterungen finden, die sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Spieler ansprechen.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass einige der Kommentierungen für absolute Neulinge im Schach etwas anspruchsvoll sein könnten. Für Leser, die keine Erfahrung mit Schachnotation oder strategischen Konzepten haben, wäre ein einleitendes Kapitel zu den Grundlagen des Spiels hilfreich gewesen.
Trotzdem: „64 unsterbliche Schachpartien“ ist ein bemerkenswertes Werk der Schachliteratur. Es verbindet kunstvolle Partien mit einem tiefen historischen Verständnis und würdigt die Meister, die das Spiel geprägt haben. Für jeden, der sich für die Geschichte des Schachs interessiert, ist dieses Buch ein absolutes Muss. Es wird den Leser inspirieren, die Schönheit und Tiefe des Schachspiels neu zu entdecken. Eine wahre Schatzkammer schachlicher Kunstwerke – eine Reise durch die Epochen, die nicht nur das Spiel, sondern auch die Spieler selbst unsterblich macht.
Rezension von Stefan Liebig im November 2024
Liebhaber von Partiesammlungen kommen mit diesem Buch voll auf ihre Kosten. Es möchte den Lesern die Schönheit und Tiefe des Schachspiels auf eine zugängliche und ästhetische Weise näherbringen. Und ob man es glaubt oder nicht, die Auswahl beginnt mit folgenden Zügen: 1.e4 e5 2. Lc4 Sc6 3.Df3?! d6? 4.Dxf7 matt, gespielt zwischen „irgendwer“ und „irgendwer“, überall, jederzeit. Dem Schäfermatt, folgen dann das Narrenmatt sowie die zweifelhafte Damiano-Verteidigung. Doch keine Sorge – das Niveau der Partien steigert sich rapide, denn „64 Unsterbliche Schachpartien“ ist eine Sammlung von Meisterwerken aus 400 Jahren Schachgeschichte. Ergänzt wird die Sammlung durch historische Einblicke in die jeweiligen Epochen der Schachgeschichte sowie Portraits der Meister und Meisterinnen hinter den Partien. Die Auswahl der Partien reicht von den frühen Aufeinandertreffen der Schachmeister der Renaissance, wie Ruy López im Spanien des 16. Jahrhunderts, bis hin zu Partien vieler berühmter Weltmeister wie Lasker, Capablanca und Fischer und dem (noch) amtierenden chinesischen Weltmeister Ding Liren. Die Partien sind sorgfältig kommentiert und mit Kurzporträts der Meister versehen, sodass ihre historische Bedeutung und strategische Tiefe für den Leser verständlich werden.
Die Autoren, Roland Voggenauer und Carsten Peters, sind selbst begeisterte Amateure, die mit diesem Werk allen Schachinteressierten einen umfassenden Überblick über einige der größten und faszinierendsten Partien der Schachgeschichte bieten möchten.






