Schach gespielt wird nicht nur in Wirklichkeit, es wird auch in
erfundenen Geschichten gespielt. Literarische Schachpartien gibt es seit vielen
Jahrhunderten. Sie haben deutliche Spuren in der europäischen Literatur
hinterlassen. Im Mittelpunkt des Bandes stehen fünf literarische Texte,
sogenannte Schach-Poeme, die von Schachpartien handeln. Sie werden hier erstmals
ausführlich vorgestellt und in ihrem Zusammenhang von einem professionellen
Literaturwissenschaftler erklärt. Das Besondere an der Darstellung ist Matthias
Aumüllers Versuch, wissenschaftlich seriöse Forschungsergebnisse auf eine auch
Nicht-Philologen ansprechende, unterhaltsame Art und Weise zu präsentieren. Wie
von selbst erhalten die Leserinnen und Leser dabei einen Einblick in die
Mechanismen der europäischen Literaturgeschichte, die sich über die Jahrhunderte
nie isoliert in einem Land, sondern immer im Austausch der verschiedenen
Literaturen entwickelt hat.
Altkatalanisch, Neulateinisch, Polnisch, Italienisch, Englisch – das
sind die Sprachen, in denen die Schach-Poeme verfasst sind. Ihnen gemeinsam ist,
dass jeweils eine Schachpartie ihr Hauptthema ist. Sie unterscheiden sich
allerdings darin, dass jeweils andere Spielerinnen und Spieler beteiligt sind.
Und da die Poeme in unterschiedlichen Epochen und Kulturen entstanden, gibt es
weitere Unterschiede und Eigenheiten, deren Bedeutung in fünf Kapiteln ermittelt
wird.
Ihnen vorangestellt ist ein ausführliches Kapitel über die große
Verbreitung von Schach-Motiven in der mittelalterlichen Literatur, an deren Ende
die Erfindung der literarischen Schachpartie in einem alt-/mittelfranzösischen
Versepos steht.
Matthias Aumüller wurde mit einer Dissertation über die Literaturtheorie
des russländisch-ukrainischen Philologen Aleksandr Potebnja (1835-1891) an der
Universität Hamburg promoviert. Danach habilitierte er sich an der Universität
Wuppertal mit einer Arbeit zur Romanliteratur der DDR. Zuletzt erschien eine
Abhandlung zum unzuverlässigen Erzählen in der deutschsprachigen
Nachkriegsliteratur. Gegenwärtig ist er als SNF-Senior Researcher an der
Universität Fribourg (CH) beschäftigt. Ab 2024 wird er als Projektleiter der
Deutschen Forschungsgesellschaft an der Universität Halle-Wittenberg tätig
sein.
266 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Schach ist mehr als ein Spiel mit 32 Figuren auf 64 Feldern. Das königliche Spiel ist inzwischen in allen Kunst- und Kulturformen angekommen. Ein Beispiel ist „Die Schachnovelle". Eine limitierte Erstausgabe des Buches erschien am 7. Dezember 1942 in Buenos Aires. Am 2. September 1960 hatte der auf der Novelle basierende Film unter der Regie von Gerd Oswald und mit Curd Jürgens Premiere. Und im Jahr 2016 erschien die bekannte Geschichte in Form eines 128-seitigen Farb-Comics im großen Hardcoverformat – 74 Jahre nach ihrer Entstehung.
Auch in vielen anderen Bereichen hat sich das Schachspiel verbreitet. Auf Briefmarken, in der Werbung und in der Politik. Mit Schachboxen wurde eine neue Sportart kreiert und selbst im Weltraum denkt man völlig losgelöst über die besten Züge nach.Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es soll dazu anregen sich mit dem Spiel aller Spiele auch abseits der 32 Figuren zu beschäftigen. Beste Unterhaltung ist garantiert.175 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Uwe Bekemann im Mai 2022
Was haben die Rolling Stones, die Comic- und Zeichentrick-Helden Lucky Luke und Donald Duck, die großen Dichter Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, der Hund von Baskerville sowie die Politiker Benjamin Franklin und Helmut Schmidt gemeinsam? Sie sind berühmte Beispiele. Wofür? Für den Erfolg des Schachspiels in Kultur und Alltag. Und es gibt ein weiteres Band zwischen ihnen und unzähligen weiteren Beispielen: Jörg Palitzsch hat sie in seinem Buch „64 Felder erobern die Welt" in einem unterhaltsamen Plauderstil aufgezählt und beschrieben. Das Werk ist 2022 im Joachim Beyer Verlag erschienen und als reines Lesebuch ein Tipp für die Lektüre zwischendurch.
Das Schachspiel begegnet uns ständig, unabhängig davon, ob wir es praktizieren. Es hat Eingang in unser alltägliches Leben gefunden, so etwa durch die Übernahme von Begriffen und Metaphern in unsere Sprache, als Motiv auf Briefmarken, in Comics, in der Musik und in Filmen – und, und, und. Der Erfolg dieses Spiels lässt sich auch aus dieser tiefen Verwurzelung in unserem allgemeinen Leben ablesen.
Es wird niemanden geben, der alle Bereiche kennt, auf die das Schachspiel in irgendeiner Weise Einfluss genommen hat. Und wenn es jemanden gibt, der zumindest über einen Überblick dieser facettenreichen Verflechtungen verfügt, dann ist dies sicher Jörg Palitzsch. Vermutlich von einer Grundidee für sein Werk „64 Felder erobern die Welt" und ein paar ihm bekannten Beispielen ausgehend hat er sich an eine Recherche gemacht. Herausgekommen ist eine Fülle an Fundstellen, die Palitzsch nicht nur auflistet, sondern – um Informationen und Geschichtchen angereichert – vor dem Leser ausbreitet. Als Autor mit einer über 45-jährigen Schreiberfahrung und selbst Anhänger des königlichen Spiels weiß er, worauf es ankommt und wie er seine Arbeit interessant und fesselnd gestaltet. Das Buch macht Spaß und bindet den Leser auch dadurch an sich, dass dieser mehr erfahren möchte. Dabei kann er „Aha-Effekte" ausleben, weil er ein ihm eigentlich bekanntes Beispiels bewusst gemacht bekommt, oder auch Neues und Überraschendes kennen lernen.
Das Werk ist in zwei Teile gegliedert. Während sich der 1. Teil mit dem Schachspiel beispielsweise in Comics, in der Dichtkunst, auf der Theaterbühne oder in der Architektur oder der Politik befasst, geht es im 2. Teil im Wesentlichen um das Schachspiel im Film.
Der Leser muss keine Prägung für ein Genre haben, um sich mit dem in einem Kapitel besprochenen Bereich zu identifizieren. Jörg Palitzsch gelingt es, jeweils das Schachspiel so in den Vordergrund zu heben, dass man sich jedem Kapitel unabhängig von Neigung, Interesse und Vorkenntnissen widmen kann.
Bei der Arbeit am Kapitel „Bücher über Bücher" dürfte der Autor besonders von seinen profunden Vorkenntnissen profitiert haben. In diesem geht es um Bücher zum und über das Schachspiel. Allein die Auswahl der zu behandelnden Werke aus geschätzt rund 100.000 Schachbüchern überhaupt muss eine Herausforderung gewesen sein. Es mag dem Autor geholfen haben, dass er als Autor von Rezensionen den Blick auf das Wesentliche von Büchern hat. Genau dies hat er jeweils zu den berücksichtigten Werken herausgestellt.
Fazit: „64 Felder erobern die Welt" ist ein empfehlenswertes Lesebuch, das sich einem bisher vernachlässigten Thema widmet: Das Schachspiel in Kultur und Alltag (wie auch der Untertitel des Werkes lautet). Es ist unterhaltsam und informativ zugleich, geschrieben in einem lockeren Plauderstil).
Sie wollen Heranwachsende im Schach trainieren?
Sie interessieren sich für die Aufgaben und Herausforderungen eines Trainers?
Dieses Buch beschreibt grundlegende Probleme im Jugendtraining und präsentiert zahlreiche Lösungsansätze.
Sie erhalten einen Überblick über die
• Grundlagen der Didaktik
• Vorschriften zur Aufsichtspflicht
• Hilfestellungen zu den Themen Durchsetzungsvermögen, Fördermöglichkeiten, Rekrutierung, Organisation und Kommunikation.
Darüber hinaus erfahren Sie viel darüber, wie man gute Jugendturniere organisiert.
108 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Januar 2018
Autor Elmar Braig schreibt auf einer eigenen Homepage kurze Kommentare zum Zeitgeschehen sowie über Schach und hat 2015 ein Buch über die „Geschichte des Schachs in Ulm und Neu-Ulm“ veröffentlicht. Beim Ulmer Schachclub Weiße Dame ist Braig Jugendleiter und Mitglied im Vorstand. Er ist somit mit der Jugendarbeit und den Anforderungen an einen Trainer in einem Schachverein bestens vertraut. Sein jetzt im Joachim Beyer Verlag erschienenes Buch „Der gute Trainer“ ist eine professionelle Hilfestellung für Trainer, die Kinder und Jungendliche in ihren Fähigkeiten am Schachbrett voranbringen möchten.
Schon in der Einführung weist der Autor auf die positiven Eigenschaften des Schachspiels hin, die ein Trainer vermitteln sollte und von denen jüngere Spieler profitieren können. Darunter die Verbindung zur Mathematik, die im Spiel erforderliche Kreativität, das Durchhaltevermögen und das Erkennen der eigenen Grenzen – letztendlich muss man auch mit Haltung verlieren können.
Ein ehrgeiziger Trainer, der unter Erfolgsdruck steht, vermittelt all dies nicht. Ein guter Trainer, so Braig, gibt seinen jungen Spielern Freiräume und schont sie, wenn sie, etwa durch eine hohe Beanspruchung in der Schule, mit Spieleinsätzen überfordert sind. Braig kommt jedoch auf keiner Seite seines Buches schulmeisterlich daher. Er entwirft auch keinen idealen Trainertyp, den es nur geben würde, würde er alle guten Ratschläge des Buches berücksichtigen.
Im Spielbetrieb eines Schachclubs kommt dem Training der jungen Nachwuchskräfte eine besondere Bedeutung zu. Und der Autor fordert in seinem Buch nichts anderes, als sich dieser Verantwortung bewusst zu sein. Er geht auf die Einstellung eines Trainers ein, zeichnet Probleme auf, wie etwa Diskussionen über den Führungsstil, bietet kurze Gesetzestexte, zum Beispiel zur Aufsichtspflicht, und vergisst bei allem nicht, auch die Rolle des Elternhauses des jungen Spieler auszuleuchten.
Fazit: Ein guter Trainer ist nicht unbedingt ein erfolgreicher Trainer. Elmar Braig beschreibt einen Trainer, der auch Seelsorger ist, sich ganz der Sache verschreibt und nicht auf Dank aus ist. Sein Buch ist auch mehr als nur eine Anleitung. Jugendtrainern werden neue Einsichten vermittelt und damit in ihrer Arbeit bestärkt.
Wir springen zurück ins Jahr 1987. Ein Satz, der sein Leben verändert. Lukas Schlossnickel flieht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus der Deutschen Demokratischen Republik. Zum Verschnaufen bleibt keine Zeit, denn die Ereignisse überschlagen sich. Er erhält ein Angebot für einen Neuanfang in Afrika.
Es scheint die ideale Chance, seine tragische Familiengeschichte abzuschütteln
So überhastet, wie er zustimmt, ist er auch vor Ort.
Schnell taucht er ein in eine für ihn ganz neue Lebensrealität. Die neue Heimat fühlt sich an wie das Paradies auf Erden. Eine Wasseraufbereitungsanlage könnte die Zukunft des gesamten Ortes Golden Bay verändern. Für einen Moment glaubt Lukas, er habe den Fluch der Vergangenheit abgelegt. Doch er täuscht sich...
Ein facettenreicher Thriller um Liebe, Macht und Gold.
Der Autor Patrick Karcher erlebte den Fall der Berliner Mauer als Kind. Mit einem Gefühl der Nostalgie blickt er zurück auf die schmuckvoll gestalteten, hölzernen Nussknackerfiguren und Räuchermännchen, die die Verwandten aus dem Osten zu jedem Weihnachtsfest über die Grenze schickten. Er ist im Schwarzwald aufgewachsen und hat Erfahrungen als Projektleiter bei der Umsetzung internationaler Vorhaben gesammelt. Seine Neugierde an fremden Kulturen brachte ihn erst ins Land des Feuers und Eises – nach Island – und danach als Entwicklungshelfer nach Ghana in die Nähe des Äquators. Der Startpunkt für seinen Debütroman.
233 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Der Schach-TrainingsRoman
Eine turbulente Saison im Leben der jungen Spieler der U20-Mannschaft der SVgg. Grünthal –
Nach diesem Jahr wird nichts und niemand mehr wie früher sein!
12-18 Jahre sind sie alt, die Spieler der Jugendmannschaft der SVgg. Grünthal. Erfolgsverwöhnt, mit hohen Erwartungen und Ansprüchen. Aber das Leben hält nicht nur Rosinen bereit, sondern auch eine ganze Menge Probleme!
Phil, hochintelligent, mit enormem Wissen, manchmal ein wenig arrogant, hat Kummer mit seinen Eltern.
Emanuel ("Manü"), das kleine Wunderkind, hat Probleme mit und wegen seiner überbehütenden Mutti – er weiß es bloß noch nicht.
Michael ("Milky Way") hat Liebeskummer.
Oliver, der Wissenschaftsfreak, hat Kommunikationsprobleme – es ist nicht leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen, wenn man nuschelt, abgehackt, leise und in Rätseln spricht!
Dicky führt einen heroischen Kampf um die 110kg Grenze, den er täglich kauend und schmatzend verliert. Und gegen den Spott der anderen, die ihn alternativ zu "Dicky" auch "Schwabbel" nennen.
Carl-Friedrich, genannt CF, verwöhntes Einzelkind, hat alles, was man – wie er glaubt – zum Schach spielen braucht: Den schnellsten und besten Computer, die neueste Software, die größte und aktuellste Datenbank. Und das beste und modernste Handy mit einem tollen Klingelton, was sich noch als besonderes Problem erweisen wird. Was ihm noch nicht aufgegangen ist: Das nützt dir alles nichts in der Partie, denn da bist du auf dich allein gestellt und ob dein Vater reich ist oder bettelarm, ob dein Computer super ist oder du gar keinen hast, spielt keine Rolle.
DU musst den nächsten Zug finden – und es sollte bitteschön der richtige sein!
Bleibt noch Wolfgang, der Neue. Dem geht erst mal alles schief und er hat nur Probleme. Am meisten jedoch mit seinem Selbstvertrauen – und das, obwohl er gar keins hat!?
So hat jeder schon genug mit sich selbst genug zu tun, aber dazu kommt auch noch, dass die Saison sehr schlecht läuft und die Qualifikation zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in weite Ferne zu rücken scheint. Das kann der cholerische Trainer natürlich nicht auf sich sitzen lassen – noch ein Problem mehr für die Jungs!
160 Seiten, kartoniert, Schachverlag Ullrich 2007
Rezension von Stefan Liebig im März 2020 (Schach-Magazin 64 - Ausgabe März 2020)
Wolfgang ist der neue in der erfolgsverwöhnten Jugendmannschaft der Svgg. Grünthal. Sein Problem ist nicht seine Spielstärke, sondern das Selbstvertrauen. Dies verhindert auch eine schnelle Integration in den neuen Club. Mit Ausdauer, Trotz und dem guten Draht zu einem Teamkollegen beißt sich Wolfgang schließlich durch und lernt, sich zu behaupten. Heinz Brunthaler, Autor mehrerer Schachtrainingsbücher, legt mit „Der Schach-Trainings Roman“ seinen ersten Schachroman vor. Er wagt einen Mix aus Handlung und den zugehörigen Partieausschnitten aus den beschriebenen Jugendkämpfen mit entsprechenden Erklärungen sowie klassischen Schachstudien und Ausschnitten aus Meisterpartien.
Mit eingängiger Sprache zieht er den Leser ins Geschehen hinein und schafft es, ein gelungenes Gesamtwerk zu erschaffen. Schachliche Probleme sind ebenso nachvollziehbar, wie die vielen Schwierigkeiten auf die der junge Schachspieler in seiner neuen Umgebung stößt. Insbesondere das Mitfiebern mit patzenden Mitspielern schildert der Autor absolut wahrheitsgetreu. Einziges Manko des Buches ist, dass nicht nur der Titel durch seine seltsame Schreibweise irritiert, sondern auch der Satz des Textes erstaunliche Unregelmäßigkeiten aufweist und so den Lesespaß mindert. Ambitionierten Jugendspielern kann das Buch aber auf jeden Fall empfohlen werden – es ist ebenso spannend wie lehrreich und macht durchaus Appetit auf mehr.
Rezension:
Das TeamDer Schach-Trainings RomanHeinz Brunthaler, bekannt für zahlreiche Schachtrainingsbücher, legt mit vorliegendem Buch seinen ersten Schachroman vor. Um was geht es?Erzählt wird die Geschichte einer Schachjugendmannschaft mit all ihren Höhen und Tiefen. Im Mittelpunkt des Romans steht Wolfgang, der Neue in der Jugendmannschaft. Misstrauisch beäugt und mit zu wenig Selbstvertrauen ausgestattet, muss er sich erst gegen Anfeindungen von Vereinskameraden und einem cholerischen Schachtrainer durchsetzen um letztendlich akzeptiert zu werden. Hilfe findet er in Phil, das genaue Gegenteil von ihm selbst, der ihm zur Seite steht und ihm ein guter Freund ist. Dann ist da auch noch der Nachbar von Wolfgang, anscheinend ein recht guter ehemaliger Spieler, der ihm durch ein regelmäßiges Schachtraining das nötige Wissen und Erfahrung für eine Schachpartie vermittelt. Wolfgang arbeitet hart an seinem Spiel um seinen peinlichen Einstand beim Verein vergessen zu machen, sein Gegner spielte ihn in Grund und Boden. Schon bald wird er von den anderen akzeptiert und man macht sich auf, gemeinsam die Qualifikation zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft zu gewinnen.So weit zur Geschichte, die durch zahlreiche Partiefragmente, Stellungen und Aufgaben aufgelockert wird. Der Autor gibt dem Leser also die Möglichkeit, hautnah am Geschehen zu sein und die Partien aus dem Roman bildlich zu betrachten. Der Autor betont in seinem Vorwort, dass es sich hier nicht um ein Lehrbuch handelt, sondern als reine Unterhaltung gedacht ist, ich würde sagen, dass ist ihm voll gelungen! Das Buch ist in erster Linie für Jugendliche geschrieben, mit all ihren Problemen und Sorgen während der Pubertät. Da gibt es das umhütete Muttersöhnchen das keinen Schritt ohne seine Mutter gehen kann, den Wissenschaftsfreak mit Kommunikationsproblemen, den übergewichtigen, der täglich mit dem Spott der anderen leben muss, den hochintelligenten, der Kummer mit seinen Eltern hat und Wolfgang, der schüchterne mit wenig Selbstvertrauen. All diese Jungs bilden aber doch eine verschworene Gemeinschaft die für ein gemeinsames Ziel kämpfen, trotz widriger Umstände. Neben der Geschichte erfährt der Leser einiges über Regeln, Fallen am Schachbrett und so allerlei mehr was es über Schach zu lernen gibt, eingebettet als Partiestellungen mit dazu gehörigen zahlreichen Diagrammen.Die Lektüre des Jugendroman war für mich sehr kurzweilig und unterhaltsam aber was sagt das schon aus bei jemandem, der jeden Tag mehr graue Haare im Spiegel entdeckt? Also gab ich meiner großen Tochter (10) das Buch zu lesen (sie spielt seit ca.2 Jahren Schach) und wartete gespannt auf ihr jugendlich unbeschwertes Urteil. Sie war genau wie ich voll des Lobes und fragte mich, wieso es nicht mehr solche Schachbücher gäbe? Das frage ich mich jetzt auch und so kann ich Herrn Brunthaler nur dazu ermutigen, einen zweiten Teil zu schreiben!Absolut lesenswert!Martin Rieger, November 2007
Im Schach spielt der Faktor Zeit eine wichtige, mitunter sogar entscheidende Rolle. Ein geschickter Umgang mit der zur Verfügung stehenden Bedenkzeit ist für den Erfolg des ambitionierten Turnierschachspielers daher essenziell.
Nebst einer umfassenden und detaillierten Darstellung der Entwicklung der Zeitmessung widmet sich dieses Buch in aller Ausführlichkeit der intelligenten Verwaltung der Zeit im Schach. Von der Eröffnung bis zur gefürchteten Zeitnotphase werden sämtliche die Bedenkzeit betreffenden Aspekte einer Partie beleuchtet. Den Besonderheiten des Blitz- und Rapidschach wird dabei Rechnung getragen.
Der Leser erfährt bei der Lektüre viel Wissenswertes über berühmte Spieler und ihre manchmal höchst eigentümliche Beziehung zur Bedenkzeit. Vor allem aber stellt dieses Werk dem Interessierten einen Leitfaden, geeignete Methoden und jede Menge Tipps zur optimalen Nutzung des Zeitguthabens zur Verfügung.
88 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im März 2021
Der Publizist Otto Galo glaubt, in der Politik sei es wie im Schach: In Zeitnot gelingen einem selten die besten Züge. Tatsächlich ist Schach das schnellste Spiel der Welt, weil man in jeder Sekunde Tausende von Gedanken ordnen muss. Wie schnell man dabei auf eine zeitraubende Bahn geraten kann, hat der Schweizer Autor Jean-Marc Horber in seinem unterhaltsamen Buch „Zeit im Schach“ kurzweilig und angereichert mit viel wissenswerten Fakten beschrieben. Ein Stück weit war die Arbeit auch eine Art Selbsttherapie, denn Horber hatte immer wieder die Schwierigkeit, die ihm zur Verfügung stehende Bedenkzeit richtig einzuteilen. Und damit teilt er das Schicksal Tauender Schachspieler.
Nach Vorwort und Einleitung erfährt der Leser alles über Zeitbeschränkung sowie über die Geschichte der Schachuhr von den ersten Zeitmessungen bis zur Digitaluhr. Es gibt eine Liste über die Bedenkzeiten und die Entwicklung der Schachuhren mit Modellfotos sowie einen Überblick über die heutigen Regelungen. Horber gelingt es mühelos, Überlegungen wie „Zeit versus Qualität“ und „Schnelles Schach? Langsames Schach“ gegenüberzustellen und interessante Schlüsse daraus zu ziehen. Sein Fazit: Egal wo und in welcher Geschwindigkeit Schach gespielt wird, das Spiel der Könige habe es in der heutigen schnelllebigen Welt gar nicht nötig, mit anderen Sportarten verglichen zu werden: „Schach ist Schach und wird uns alle überleben“, ist sich der Autor sicher.
Im zweiten Teil geht es um Zeitmanagement, und Horber gibt eine ganze Reihe nützlicher Tipps. Zur Einteilung der Bedenkzeit, zur Zeitverwaltung in der Eröffnung und zu Methoden der Optimierung. An dieser Stelle hat das Buch einen echten Mehrwert, weil es nicht die Theorie, sondern die Praxis im Auge hat. Außerdem gibt es jedem Schachspieler auch leicht verständlich nicht nur Anleitungen zur Effizienz, sondern auch zum Pragmatismus, zur Intuition und zum Umgang mit der Zeitnot. Im Kern rät der Autor zur Gelassenheit. In Panik zu verfallen sei vor allem bei Blitzpartien definitiv fehl am Platz, denn man benötige in schwierigen Situationen am Schachbrett die gesamte Geistesgegenwart, um sich zu behaupten. Wobei Horber auch einräumt: „Leichter gesagt als getan“ – bei erhöhtem Pulsschlag, Aufregung und Nervosität.
Fazit: Mit Zeitproblemen im Schach kann man geschickt umgehen. Das Buch von Jean-Marc Horber gibt eine Fülle von Anregungen dazu.
Together with his longtime trainer Matthias Krallmann, GM Matthias Blübaum describes his path from his early youth to the title of European champion. According to his own statement, he particularly benefited from the 'Group of Princes' of the German Chess Federation, which was founded in 2008 by national youth coach IM Bernd Vökler. In this actually not so long journey of an outstanding young talent to the German top player, the reader is not only taken along, but he can also learn a lot for his own practice 'on the way' and is offered all kinds of instructive tips and tricks. In his foreword, IM Bernd Vökler writes: "...a special highlight has been achieved: Renowned endgame guru, Dr. Karsten Müller, dissects selected endgames by Matthias Blübaum ... A double delight for the reader! – In the next part, a look into the treasury of every grandmaster is granted, namely into his opening repertoire. Matthias Krallmann notes that even former world champion Alexander Khalifman once praised Matthias' complete and self-contained repertoire. – The following chapter offers some of Matthias Blübaum's games against the top stars of the scene, annotated by himself. It's mouth-watering! – At the end, the reader is once again challenged himself. The big tactics test invites you to puzzle and calculate. Matthias Krallmann and Matthias Blübaum don't offer easy reading! Typically East Westphalian, labour-intensive, exhausting, honest and straight – the portrait of the chess worker, the chess grandmaster, the chess practitioner Matthias Blübaum. You don't become number one in Germany in a sprint, but in a marathon!"304 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
SCHACHANALYTIK befasst sich mit der objektiven Bewertung von Spielstellungen und daraus gewonnenen theoretischen Kenntnissen für die Behandlung der darauf folgender Spielabläufe. Sie umfasst alle Vorgänge von der Eröffnung über das Mittelspiel bis zum Endspiel und erläutert die ständige Umwandlung mit wechselndem Wert der Elemente Raum, Kraft und Zeit. Hierbei wurden zahlreiche unklare Positionen geklärt und fehlerhafte Abwicklungen bereits publizierter Partiepositionen berichtigt.Die umfassende Darstellung schachlicher Vorgänge ist auf Spielpositionen, die aus der Ausgangsstellung hervorgehen, beschränkt und verzichtet auf konstruierte Ausnahmefälle. Sie ist nach substanziellen Erfordernissen geordnet und systematisch und übersichtlich gegliedert. Alle Bewertungen und Abfolgen unterliegen strengen erkenntnistheoretischen Bedingungen und basieren auf der exakten Bewertung der Steine und ihren Wirkungsgrad in der jeweiligen Position.Die behandelten Partiestellungen sind typisch für das jeweils behandelte Thema, wobei auch die historische Entwicklung beachtet wurde. SCHACHANALYTIK ist somit nicht nur ein Nachschlagewerk für geübte Schachspieler, sondern auch ein Lehr- und Handbuch für Übungsleiter in den Vereinen.
348 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Spielstile im Schach sind ein wichtiges und entsprechend oft diskutiertes Thema. GM Dr. Karsten Müller und GM Luis Engel greifen ein auf 4 Spielertypen beruhendes Modell von GM Lars Bo Hansen auf – und zwar 'Aktivspieler', 'Pragmatiker', 'Theoretiker' und sogenannte 'Reflektoren'. Deren jeweilige Stärken und Schwächen werden anhand vieler Beispiele erläutert und durch zahlreiche Aufgaben ergänzt, anhand derer der Leser versuchen kann, sich dem einen oder anderen Spielertypus zuzuordnen.
„Im Rahmen der Vorbereitung auf meinen nächsten Gegner ... spielen immer wieder bestimmte Charakterzüge eine Rolle, die ich diesem Spieler zuzuordnen versuche. ... Hier kann es hilfreich und zeitsparend sein, beispielsweise durch gespielte Eröffnungen Rückschlüsse auf den Spielertypus und damit auch auf Stärken und Schwächen zu ziehen – oder über bekannte Spielereigenschaften Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit betreffs der Wahl bestimmter Eröffnungsvarianten zu bekommen.
Diese und zahlreiche weitere Überlegungen werden in dem vorliegenden Buch gebündelt und systematisch dargestellt. Die Einteilung in vier prototypische Spielernaturen ist ausgesprochen hilfreich bei der Beantwortung von Fragen, die nicht nur die Partievorbereitung betreffen, sondern beispielsweise auch die Bestimmung der eigenen Charakteristik als Schachspieler. Darüber hinaus gibt das Werk Amateuren und Schachinteressierten einen hilfreichen Leitfaden an die Hand, um sich ein eigenes Bild von diesem oder jenem Spieler machen zu können."
(Auszüge aus dem Vorwort von GM Vincent Keymer)
248 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Christian Hoethe im Februar 2021
Im Jahr 2005 stellte Großmeister Lars Bo Hansen in seinem beachtenswerten Buch „Foundations of Chess Strategy“ sein Konzept der „Spielertypen“ vor. Darin unterteilte er Schachspieler in sogenannte Aktivspieler, Reflektoren, Pragmatiker und Theoretiker. Er beschäftigte sich damit als Erster intensiv mit der Frage, wie sehr der individuelle Spielstil Einfluss auf unsere Entscheidungsfindungen am Brett hat.
Hansen nannte das „The role of the human factor in chess“ und forderte seine Leser auf, den eigenen Schachstil anhand persönlicher Charakteristika und Vorlieben analog seiner Vorgaben zu definieren. Diese Eigenschaften wurden entsprechend der jeweiligen Spielertypen in den Kapiteln mit konkretem Inhalt gefüllt, so dass man sich letztlich selbst einem bestimmten Spielertyp zuordnen konnte. Ich fand dies damals durchaus aufschlussreich und hilfreich.
Dieses schachtheoretisch und -philosophisch vernachlässigte Thema interessiert mich seitdem weit mehr als so manche Eröffnungsvariante oder Mittelspielkombination.
Deshalb nahm ich mit Begeisterung zur Kenntnis, dass sich die Großmeister Dr. Karsten Müller und Luis Engel dieser Thematik in ihrem neuen Buch „Spielertypen – Ihre Stärken und Schwächen“ aus dem Joachim Beyer Verlag intensiv annahmen.
Müller und Engel greifen das 2005 von Hansen vorgestellte Konzept auf und erweitern es umfangreich anhand zahlreicher Beispiele aus dem Schaffen solcher Schwergewichte wie Tal, Kasparow, Carlsen, Kramnik, Anand usw. Denn sobald ich selbst erkannt habe, welcher Spielertyp ich bin, möchte ich doch schließlich auch wissen:
– welches sind die Stärken und Schwächen der jeweiligen Spielertypen?
– wie und gegen wen hebe ich die Stärken besonders hervor bzw. wie kaschiere ich die Schwächen am besten?
– wie spiele ich idealerweise gegen Vertreter anderer Stile oder gar gegen Vertreter des eigenen?
– wie konzentriere ich mich stärker auf meine Stärken und werde insgesamt zu einem schachlichen „Allrounder“?
Es sind insbesondere diese Fragen, die Müller und Engel zum Herzstück ihrer Arbeit machen.
Hier finden sich detailliert zahlreiche Stärken und Schwächen der einzelnen Spielertypen. Seien es beispielsweise anhand von Beispielen untermauerte Thesen wie „Aktivspieler rechnen gut bzw. wertschätzen Initiative höher als strukturelle Schwächen“ als auch solche für das Spiel gegen den jeweiligen Spielertypus bzw. für dessen relative Verteidigungs- und Endspielschwächen, wie dies zum Beispiel in der Partie zweier Aktivspieler Polgar-Anand zur Geltung kam.
Ich bin mir nach langem Zaudern noch immer unsicher, wie thesenkräftigend es ist, in einem Buch, das gerade die verschiedensten Spielweisen und Herangehensweisen thematisiert, Aufgaben zu stellen, die nur eine einzige, nicht Spielertyp-individuelle Lösung verlangen.
Widerspricht das nicht dem eigentlichen Thema des Buches? Und bedeutet das nicht, es gäbe nur den einen richtigen Weg, wenn man gerade aufzeigen möchte, wie unterschiedlich die Wege doch sein können, die zum selben Ziel bzw. Sieg führen sollen?
Natürlich verstehe ich die Absicht der Autoren dahinter: es ermöglicht es beispielsweise einem Pragmatiker, sich in die Denkweise eines Theoretikers hinein zu versetzen und sich dessen Herangehensweise anzueignen. Andererseits suggeriert eine Aufgabenstellung wie „Tal entkorkte 16. Dd4 - War das korrekt?“ (auf Seite 18), dass es eben doch nur eine richtige Lösung – und zwar unabhängig vom Spielertyp – gibt. Dies mag natürlich auf reine Taktikaufgaben zutreffen, gibt jetzt aber nicht Aufschluss darüber, wie unterschiedlich Fischer, Euwe und Botwinnik beispielsweise dieselbe Mittel- oder Endspielstellung behandeln würden. Hier wäre es womöglich interessant gewesen zu erfahren, wie unterschiedlich unsere Autoren Müller und Engel – je nach persönlichen Vorlieben und Spielertyp – eine identische Stellung gegen CM-, IM- oder GM-Gegnerschaft behandeln würden. Würden sie hier unterschiedlich vorgehen und woran würden sie sich orientieren? Eine für mich durchaus interessante Fragestellung.
Ich erinnere mich an eine Aussage des großen Einstein-Freundes Emanuel Lasker, der, auf einen eher fragwürdigen und letztlich doch zum Sieg führenden Zug angesprochen, weise antwortete: „Gegen Schlechter wäre dieser Zug ein grober Fehler gewesen, gegen Tarrasch allerdings war es der richtige.“ Zeigt nicht insbesondere diese Aussage anschaulich, wie man den konkreten Spielertyp des Gegners am besten ins Kalkül einbezieht und schließlich bekämpft?
Vielleicht hätte ich mir auch ein paar derartiger Beispiele wie jenes von Lasker gewünscht als Taktikaufgaben, aber das ist eine persönliche Präferenz.
Immerhin hat mich das Buch – wie zuvor schon das von Hansen – wieder sehr dazu inspiriert, mich auch mehr mit derartigen inhaltlichen, ja fast hochgradig schachphilosophischen Fragestellungen abseits von Eröffnung, Mittel- und Endspiel auseinander zu setzen.
Last, but not least ein kurzer Verbesserungsvorschlag für eine mögliche nächste Auflage:
Das für meinen Geschmack zu knapp gehaltene Inhaltsverzeichnis finde ich etwas verwirrend. Dafür ein Beispiel: Das Kapitel 1 beschäftigt sich mit "Aktivspielern", weitere Unterkapitel finden sich hier nicht gelistet. Liest man sich dann jedoch schließlich in das entsprechende Kapitel ein, finden sich hier doch Unterkapitel wie „1.1 Hyperaktiv-Spieler“, „1.2 Aktivspieler“ mit weiteren Unterkapiteln wie „C) Initiative für strukturelle Schwächen“, die man doch gern im Inhaltsverzeichnis aufgeführt gesehen hätte.
Ähnliches gilt für die Struktur der einzelnen Kapitel. So finden sich auf Seite 11 die „Stärken“ der Aktivspieler, auf Seite 19 der Punkt „1.2 Aktivspieler“ mit A) Opfer für den direkten Königsangriff und auf Seite 43 erneut ein „A) Stärken von Aktivspielern“. Hier wäre es sicherlich möglich gewesen, die Stärken und Schwächen in einem Kapitel zusammenzufassen und dies im Inhaltsverzeichnis entsprechend zu listen, damit sich der Leser einfacher orientieren kann.
Von dieser Kleinigkeit abgesehen: Insgesamt ein tolles Buch zu einer sträflich vernachlässigten Thematik, von dem ich problemlos noch zahlreiche Folgebände studieren könnte! Im Gegensatz zu Jonathan Rowson´s „Die sieben Todsünden des Schachspielers“ jedoch – wie Großmeister Sadler seinerzeit kritisierte – nicht nur rein theoretisch-philosophischer Natur, sondern vorliegend mit einer starken praktischen Komponente, die es jedoch selbständig zu ergründen gilt!
Nach Munzerts „Schachpsychologie“, Webbs „Schach für Tiger“ und oben genannten Titel von Rowson endlich wieder ein deutschsprachiges Buch, das sich der menschlich-psychologischen Komponente widmet und sich nicht nur auf die reinen Züge beschränkt. Müller und Engel erklären anschaulich, warum welcher Spieler(typ) auch zu welcher Vorgehensweise tendieren würde und welches die diesbezüglichen Vor- und Nachteile in der konkreten Spielsituation sein können.
Ich denke, wem daran gelegen ist, sein Spiel auf allen Ebenen runder im Sinne von „vollkommener“ zu gestalten, sollte zu dem neuen Buch von GM Müller und Engel greifen. Hier findet sich sowohl das theoretische Rüstzeug, mit dem man seinen eigenen Stil auch schachphilosophisch auf Effizienz hinterfragen kann und sicherlich die eine oder andere vorhandene Schwäche auf der spielpraktischen Ebene in eine Spielertypische Stärke verwandeln zu können! Und ich bin mir sicher, diese Anschaffung lohnt sich weit mehr als der Blick in die neueste Eröffnungsmonographie!
Rezension von von Dariusz Gorzinski im Dezember 2020
Inspiriert durch das 2005 erschienene und bereits vergriffene Buch von Lars Bo Hansen „Foundations of Chess Strategy“, haben Karsten Müller und Luis Engel uns Schachspielern mit dem vorliegenden Werk „Spielertypen im Schach – Ihre Stärken und Schwächen“ ein Werkzeug in die Hand gelegt, das es uns erleichtert, strategische Entscheidungen zu treffen.
Lars Bo Hansen nutzt bereits weit entwickelte Elemente aus der Wirtschaftsstrategie, die er auf das Schach überträgt. Er geht davon aus, dass es in einer Partie nicht nur einen einzigen Plan gibt, sondern eine Kette von aufeinanderfolgenden Plänen, bei denen auch die Reaktionen des Gegners berücksichtigt werden müssen. In seinem Modell möchte er diese Abhängigkeit daher so gering wie möglich halten, indem er die Faktoren „äußere Randbedingungen (environmental factors)“, „Materialverhältnisse“, „Spielereigenschaften (the human factor)“, „Stellungsbewertung (positional factors)“ und „Initiative“ charakterisiert, welche seiner Meinung nach die Schachstrategie formen.
Anders als bei Lars Bo Hansen, haben Karsten Müller und Luis Engel das Thema „human factor“ aus dem Komplex des Strategiemanagements isoliert und diesem ein eigenständiges Buch mit dem Titel „Spielertypen im Schach“ gewidmet, um so die Bedeutung der Thematik nochmals besonders hervorzuheben. Während Lars Bo Hansen die Rolle der vier Spielertypen anhand von vielen Partien diskutiert, gehen Karsten Müller und Luis Engel einen Schritt weiter und binden den Leser aktiv in den Prozess mit ein. Anhand von Aufgaben wird dieser nicht nur dazu ermuntert, das Verständnis des Gelernten zu überprüfen, um selbst Spieler charakterisieren zu können, sondern vielmehr erhält er die Möglichkeit, beim Lösen der Aufgaben seine eigenen Sympathien oder Antipathien sowie eventuelle Stärken und Schwächen für bestimmte Partiesituationen zu erkennen und sich durch diese Reflektion entsprechend einem oder vielleicht sogar mehreren Spielertypen zuzuordnen. Die so gewonnene Erkenntnis kann dann entweder als Vorbereitung auf den nächsten Gegner oder als Trainingsmotivation zur Korrektur der eigenen Schwächen bestens genutzt werden.
Wie ich finde, haben die Autoren uns Amateurspielern mit dem vorliegenden Werk Zugang zu einem Thema verschafft, das uns bisher eher selten vor Augen geführt worden ist.
Die Fans von Karsten Müller müssen zum Kauf dieses Buch wohl kaum überredet werden. Es ist wie immer ein Muss! Sonst ist die Lücke im Regal zu sehr sichtbar.
Luis Engel als Co-Autor und junger GM (der sich übrigens zu dem Spielertypus Pragmatiker zählt) erhält hier eine Möglichkeit, Einblicke in seine bisheriges schachliches Schaffen zu gewähren. Die Analysen und die Aktualität seiner Partien bzw. Fragmente verleihen dem Thema Frische und stellen den Bezug zur Praxis her. Auf weitere herausragende Leistungen von Luis kann man gespannt sein.
Und sollte der eine oder andere Leser an der Theorie der Spielertypen Zweifel hegen, so kann das Buch trotzdem als kurzweilige Lektüre empfohlen werden, zumal es in gewohnter Müllerscher Qualität viele Beispiele zum Thema „Elemente der Schachstrategie“ bietet – wie z.B. intuitive Opfer, Variantenberechnung, Dominanz und Restriktionsmethoden und viele mehr.
Zusammengefasst: Alle Daumen hoch (5/5) und Kaufempfehlung!!
Rezension von Jörg Palitzsch im Dezember 2020
Es ist Gold wert, wenn man weiß, was für ein Spielertyp der jeweilige Gegner ist. Herausfinden kann man dies durch das Studium seiner Partien und durch Beobachtungen im Wettkampf. In dem aufschlussreichen Buch „Spielertypen – Ihre Stärken und Schwächen“ stellt das Autorenduo GM Karsten Müller und GM Luis Engel vier Spielertypen mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen vor. Dem Leser eröffnen sich dadurch ganz unterschiedliche Zugänge, wobei die Autoren darauf hinweisen, ein gewisses „Schubladendenken“ gelegentlich überbetont zu haben, weil dies zu klareren Bildern führt. In vier Kapiteln werden die Spielertypen vorgestellt, auf die man in der Schachgeschichte immer wieder stößt: Aktivspieler, Theoretiker, Reflektoren und Pragmatiker. Aufschlussreich wird nicht nur beschrieben, wie es bezüglich ihrer Risikobereitschaft, ihrer Trainingsoptionen und Eröffnungsvorlieben aussieht, sondern auch, wie man als ihr Gegner auf sie eingehen sollte. Auch einem „Ausreißer“ widmen sich die Autoren - dem jungen Hyperaktiv-Spieler Michail Tal, der seine spannende Spielweise auf einfache Formeln brachte wie z.B.: „Greift der Gegner eine deiner Figuren an, so greife zwei von seinen an!“
Ganz anders die Theoretiker, zu denen in dem Buch Wilhelm Steinitz, Michail Botwinnik und Wladimir Kramnik gezählt werden. Sie sehen Schach als konkretes Spiel an, in dem ausschließlich Varianten berechnet werden. Ein Einwand bleibt allerdings: Keine Theorie ist auf Dauer ganz überzeugend, denn sonst würde das Königliche Spiel ja auf einen Teil der Mathematik reduziert.Im Unterschied dazu stehen die sogenannten Reflektoren (oder „Nachdenker“) wie etwa Weltmeister Magnus Carlsen und Ex-Weltmeister Anatoli Karpow. Sie zeichnet ein tiefes Spielverständnis aus, gepaart mit einem Gespür für Harmonie und Koordination. Ihre Hauptschwäche besteht darin, dass der Gegner sie mit dynamischem Spiel konfrontieren kann, dem zu begegnen viel Zeit kostet. Bleiben Pragmatiker wie Bobby Fischer, die von Anfang an auf konkretes Spiel aus sind und dieses schon in der Eröffnungsphase strategisch vorantreiben.
Mit Partieausschnitten und vom Leser zu lösenden Aufgaben werden die einzelnen Spielertypen weiter charakterisiert und vertiefend dargestellt.
Fazit: Das Werk „Spielertypen“ ist für jeden Leser wirklich wertvoll, egal in welchem Typus er sich selber wiederfindet. Es ist ein nützliches Lehrbuch zur Erweiterung des eigenen Spektrums.
Nach dem großen Erfolg des ersten Buches zum Modell der vier Spielertypen enthält dieser Folgeband außer gezielten Aufgaben auch allgemeine schachliche Fragen wie beispielsweise: Berechnen Sie lieber konkrete Varianten oder treffen Sie Ihre Entscheidungen eher intuitiv? Haben Sie ein gutes Gespür für Harmonie und Koordination?
Dieses Herangehen soll es den Lesern ermöglichen, sich selbst einem der Spielertypen zuzuordnen und somit herauszufinden, ob man zu den Aktivspielern gehört oder eher zu den Pragmatikern, Theoretikern oder Reflektoren. Und letztendlich können aus dem Ergebnis Schlüsse gezogen werden, um eigene Stärken weiter auszubauen oder einen insgesamt universelleren Spielstil zu entwickeln.
Denn selbst, wenn man in aller Regel dank seiner Stärken gewinnt, ist es durchaus sinnvoll, auch an den eigenen Schwächen zu arbeiten. Wenn es in einer Stellung nur einen einzigen Zug gibt, sollte man diesen natürlich finden. Spielstile sind vor allem in Stellungen von Bedeutung, in denen es eine große Auswahl gibt. Allerdings spielen diese auch bei der Wahl des Stellungstyps eine Rolle, den man angesichts seines Stils möglichst herbeiführen sollte.
Interessanterweise kann ein Spielstil auch imitiert werden, worin gegen bestimmte Gegner sogar die adäquate Strategie bestehen mag. So stechen beispielsweise bei Aktivspielern gewisse Charakteristika deutlich hervor, und sich als Gegner darauf einstellen zu können ist natürlich sehr wertvoll. Ein gutes Beispiel ist Kramniks Sieg gegen den Aktivspieler Kasparow (bei der WM London 2000). Da es Kramnik gelang, das Spiel stets in die seinem Stil angemessene Richtung zu lenken, kam sein großer Gegner überhaupt nicht dazu, die ihm eigenen Stärken in Stellungen mit Angriff und Initiative auszuspielen.
Während es in ‚Spielertypen' um eine klare Abgrenzung der vier Spielstile ging, soll in diesem Buch die Universalität jedes Spielers hervorgehoben werden. Nach Lösung der auf die vier Spielertypen zugeschnittenen Aufgaben wird ersichtlich, wie die eigenen Kompetenzen verteilt sind. Dazu heißt es im Vorwort von GM Vincent Keymer:
„So wird die Weiterentwicklung der eigenen Spielerpersönlichkeit zu einem universellen Spieler, der alle Spielertypen in sich vereinigt, vielleicht eine Utopie bleiben, allerdings eine, die zu verfolgen sich lohnt."210 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension
von Christian Hoethe im Februar 2023
Eines
der faszinierendsten Themen der Schachliteratur der letzten zwei
Jahrzehnte besteht für mich zweifellos in der richtigen Einordnung
des eigenen Spielstils und den daraus resultierenden
Schlussfolgerungen, Möglichkeiten und Potenzialen – ganz im Sinne
der Aufforderung Erkenne
Dich selbst!
über dem Eingang des Apollo-Tempels in Delphi.
Im
Jahr 2005 stellte der dänische Großmeister Lars Bo Hansen in seinem
beachtenswerten Buch Foundations
of Chess Strategy
sein Konzept der '4 Spielertypen' vor. Darin unterteilte er
Schachspieler in sogenannte Aktivspieler, Reflektoren, Pragmatiker
und Theoretiker. In diesem Rahmen beschäftigte er sich intensiv mit
der Frage, wie sehr der individuelle Spielstil Einfluss auf unsere
Entscheidungsfindungen am Brett hat.
Hansen
nannte dies The
role of the human factor in chess
und forderte seine Leser auf, den eigenen Schachstil anhand
persönlicher Charakteristika und Vorlieben analog seiner Vorgaben zu
definieren. Diese Eigenschaften wurden entsprechend der jeweiligen
Spielertypen in den Kapiteln mit konkretem Inhalt gefüllt, so dass
man sich letztlich selbst einem bestimmten Spielertyp zuordnen
konnte. Ich fand dieses Herangehen damals durchaus aufschlussreich
und nützlich.
Dieses
sowohl in der Schachtheorie als auch in der Schachphilosophie
vernachlässigte Thema interessiert mich seitdem wie kaum ein
anderes, weshalb ich es mit Begeisterung aufnahm, dass die
Großmeister Dr. Karsten Müller und Luis Engel sich im Jahr 2020 in
ihrem Buch Spielertypen
– Ihre Stärken und Schwächen
genauer damit beschäftigt haben.
Müller
und Engel greifen das von Hansen vorgestellte Konzept auf und
erweitern es umfangreich anhand zahlreicher Beispiele aus dem
Schaffen solcher Schwergewichte wie Tal, Kasparow, Carlsen, Kramnik,
Anand usw.
Sobald
ich erkannt habe, welchem Spielertyp ich angehöre, möchte ich
natürlich wissen:
1.
Welches sind die Stärken und Schwächen der jeweiligen Spielertypen?
2.
Wie und gegen wen hebe ich meine Stärken besonders hervor bzw. wie
gehe ich am besten mit meinen Schwächen um?
3.
Wie spiele ich idealerweise gegen Vertreter anderer Stile oder auch
gegen Vertreter des eigenen?
4.
Wie konzentriere ich mich effektiver auf meine Stärken und werde
insgesamt zu einem schachlichen „Allrounder“?
Es
sind insbesondere diese Fragen, die Müller und Engel zum Herzstück
ihrer Arbeit gemacht haben.
Nach
dem großen Erfolg dieses Buches zum Modell der vier Spielertypen
enthält dessen Nachfolger Spielertypen
– das Testbuch
nicht nur konkrete Aufgaben, sondern auch allgemeine schachliche
Fragen wie:
Berechnen
Sie lieber konkrete Varianten oder treffen Sie Ihre Entscheidungen
eher intuitiv?
Haben
Sie ein gutes Gespür für Harmonie und Koordination?
Diese
Vorgehensweise ermöglicht es den Lesern, sich einem der Spielertypen
zuzuordnen. Darauf aufbauend lassen sich eigene Stärken
weiterentwickeln und mögliche Schwächen gezielt reduzieren, so dass
man sich letztlich zu einem universelleren Spieler entwickeln kann.
Die
Unterschiede der Spielstile kommen vorrangig in Stellungen mit vielen
Zugmöglichkeiten zur Geltung. Allerdings spielen stilistische
Überlegungen auch ganz wesentlich bei der Wahl der Eröffnung und
des Mittelspiels bzw. des Stellungstyps eine Rolle, den man
angesichts seines Stils möglichst herbeiführen sollte.
Das
wohl bekannteste und möglicherweise auch beste Beispiel ist Kramniks
Match-Strategie gegen Kasparow bei der Weltmeisterschaft in London
2000. Kramnik gelang es wie keinem anderen zuvor, Kasparow der
Möglichkeit zu berauben, seine in Angriff und Initiative bestehenden
Hauptstärken auszuspielen. Wie gelang ihm das? Indem er mit Schwarz
die mit Damentausch verbundene 'Berliner Variante' der Spanischen
Partie wählte, gegen die der Angriffsspieler Kasparow letztlich kein
Mittel fand. Und da es ihm einfach nicht gelang, die ihm eigenen
Stärken zum Tragen zu bringen, ging Kramniks exzellente
Match-Strategie voll auf!
Ging
es im ersten Buch Spielertypen
vorrangig um eine Abgrenzung der vier Spielstile voneinander,
sprechen sich die Autoren im Folgeband Spielertypen
– das Testbuch
deutlich für eine Förderung des eigenen Spielstils in Richtung
einer größtmöglichen Universalität aus.
Trauen
Sie sich: Lösen Sie die auf die vier Spielertypen zugeschnittenen
Aufgaben und finden Sie heraus, wo sich Ihre Kernkompetenzen befinden
und wie Sie am besten darauf aufbauen können!
4 types of players with their strengths and weaknessesPlaying styles in chess are an important and often discussed topic. GM Dr. Karsten Müller and GM Luis Engel take up a model by GM Lars Bo Hansen based on 4 types of players – 'activists', 'pragmatics', 'theorists' and so-called 'reflectors'. Their respective strengths and weaknesses are explained based on many examples, complemented by numerous exercises to enable the reader to assign himself to one or the other category. "As part of the preparation for my opponents, I often try to research their typical player characteristics ... In this respect, it can be helpful to draw conclusions about the type of player, and thus about strengths and weaknesses, by looking at the openings they play – or to use the characteristics of certain players to infer the likelihood of which opening lines they might choose. These and numerous other considerations are presented in this book in a condensed and systematic form. The division of players into four prototypes is extremely helpful not only in terms of game preparation, but also to determine your own characteristics as a player. In addition, the book can serve as a helpful guide for amateurs and chess fans to get a more precise picture of certain players." (Excerpts from the foreword by GM Vincent Keymer)
248 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Review from Professor Barry Hymer, Former CSO, Chessable, May 2022
As someone who has had a lifelong professional interest in and scepticism about the value of ‘learning styles’ approaches (or their family variants, like ‘player types’), and who has even penned a savage takedown of their value in the chess world - I was intrigued to read The Human Factor in Chess by Karsten Müller and his fellow GM, Luis Engel. The title alone made me wonder if there’d be any similarities with one of my all-time favourite chessbooks – Fred Reinfeld’s The Human Side of Chess, from 1953 (Faber & Faber). There weren’t many, at least in terms of the book’s aims. Almost as prolific as Reinfeld, but with an even more consistent output in terms of quality, Müller’s stellar reputation as a chess writer and theorist needs little by way of introduction of course, and I was worried that my high regard for his work wouldn’t survive this foray into the fascinating but theoretically questionable and fundamentally untestable world of ‘learning styles’. In particular, would I encounter facile conflations of playing styles (a chessplayer’s habitual preference for playing certain types of positions – and not just won ones – and in certain types of ways) with assumptions that these are built on certain supposedly innate and immoveable qualities or predispositions? Turns out F. Scott Fitzgerald was right, and it’s quite possible to hold two opposing ideas in mind at the same time, and still function. At least it is in the hands of first rate minds and authors like these.
First things first. The book builds on the classification of player types introduced by Lars Bo Hansen in his book Foundations of Chess Strategy (Gambit, 2005). Though there are some divergences from the Hansen book in the attribution of individual players from chess history to certain categories, both books posit the existence of four player types: activist, theorist, reflector and pragmatic. Having acknowledged that this won’t be the only possible model, and ‘stereotyped’ or overly dogmatic thinking inevitably brings dangers with it, the suggestion is made (endorsed by Vincent Keymer in his preface) that knowledge of one’s own and one’s opponent’s typology can be helpful in terms of game preparation and self-knowledge. Strengths and weaknesses of each type are outlined, with suggestions for leveraging one’s own strengths whilst exploiting one’s opponent’s weaknesses – in a manner analogous to the old game rock, paper, scissors: eg reflectors’ mastery of prophylaxis can trump activists, who in turn can use their knowledge of sharp opening lines to discombobulate both reflectors and theorists, who in turn can aim for quiet, technical positions in order to frustrate calculation-loving pragmatists.
It’s not an exact science of course, and it’s arguable whether it’s a science at all, but it’s no less fun and fascinating for that. The argument has considerable face-validity, however thin the theoretical base and legion the players who straddle more than one type – or perhaps even none. As a rough-and-ready heuristic for conceptualising player-types I believe it is both interesting and plausible, and it provides a helpful architecture for a player’s long-term journey towards a universal playing style (a goal acknowledged as such by the authors). Who, after all, doesn’t want to have a Botvinnik-like mastery of general principles, a dash of Smyslovian harmony and a dollop of Fischerlike pragmatism combined with an Alekhinian feel for the initiative? Come to think of it, just one of those qualities would be attractive to we amateurs!
The book is stronger for the authors’ decision to keep the theoretical overview light-touch, succinct and on-point. It recognises the dynamic evolution of many players’ styles (the early styles of Steinitz, Smyslov and Tal, for instance provide few clues to their later iterations), and for the most part it avoids assertions that are overly deterministic and mystical – though there are occasional lapses such as the unreferenced assertion that when it comes to “… a feeling for harmony and coordination like that of Karpov or Carlsen, you just have it, or you don’t” (p.99). I’d put good money on the likelihood that these sublime qualities didn’t appear fully-formed, but developed cumulatively over time. (By way of evidence, there are many early games of both these legends which are distinctly lacking in these qualities as well of course many games in which they are replete).
But for me the book’s standout strength is when the authors revert to type (!) and do what they excel at: harnessing a lifetime’s love for and high-level expertise in the game in the form of carefully-harvested and well-curated positions and exercises, powerfully and lucidly structured and annotated. Typologies provide the architecture for this assemblage, and for obvious reasons examples are included which serve to support the designations of particular players to particular types. No-one investing the time in working through these exercises can fail to benefit, and derive a huge amount of pleasure en passant – whatever their own player-type! And in terms of publication quality, the occasional translation infelicity aside, the impressive accuracy and visual attractiveness of the book comes as Joachim Beyer Verlag standard.
Find out your Player Type
After the great success of the first book (The Human Factor in Chess) on
the model of the four player types, this follow-up volume contains not only
specific tasks and exercises but also general questions such as: Do you prefer
to calculate concrete lines or do you make your decisions more intuitively? Do
you have a good sense of harmony and coordination?
This approach is intended to enable the reader to assign himself to one of
the player types and find out whether he belongs to the activists or rather to
the pragmatists, theorists or reflectors. The result allows to draw conclusions
in order to further expand the individual strengths or to develop a more
universal playing style overall.
Because even if you usually win thanks to your strengths, it makes sense to
work on your own weaknesses as well. Of course, if there is only one move in a
position, you should be able to find it. Playstyles are especially important in
positions where you have a great choice. However, they also play a role when you
choose the type of position, which you should strive for based on your
style.
Interestingly, a playstyle can also be imitated, which may even be the
appropriate strategy against certain opponents. For example, certain
characteristics stand out clearly in activists, and being able to adjust to them
as an opponent is of course very valuable. A good example is Kramnik's win over
activist Kasparov (at the London 2000 world championship match). Since Kramnik
always managed to steer the game in the direction appropriate to his style, his
big opponent never had the chance to demonstrate his own strengths in positions
with attack and initiative.
While 'The Human Factor' was about a clear distinction of the four playing
styles, this book aims to emphasize the universality of each player. After
solving the tasks tailored to the four player types, it becomes clear how your
own competencies are distributed. Accordingly, GM Vincent Keymer states in his
foreword:
"Even if the further development of one's own player personality to a
universal player who unites all player types may remain a utopia, it's still
worth pursuing."
206 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Review
by Alexey Root in August 2023
Grandmaster
(GM) Karsten Müller, GM Luis Engel, and FIDE Master Makan Rafiee are
the authors of The Human Factor in Chess - The Testbook, subtitled
„Find out your Player Type.“ Published in 2023 by JBV Books, it
is a follow-up volume to 2020’s The Human Factor in Chess,
subtitled „4 types of players with their strengths and weaknesses.“
GM Vincent Keymer wrote the forewords to both the 2020 and 2023
volumes. USCF Sales carries the 2023 book for $24.95.
The
following review also appeared on SparkChess in July 2023. I write
for SparkChess twice a month.
What
is your Player Type?
Do
you prefer to calculate concrete lines, or do you make your decisions
more intuitively? Do you have a good sense of harmony and
coordination? The Human Factor in Chess - The Testbook helps you
discover your Player Type through tasks and exercises.
The
four Player Types are Activist, Theorist, Reflector, and Pragmatic.
According to The Human Factor in Chess - The Testbook, knowing your
Player Type allows you „to draw conclusions in order to further
expand the individual strengths or to develop a more universal
playing style overall.“
Chess
Problems
While
I found excerpts from Keymer’s 2020 foreword online, I could not
find sample pages online from the 2023 volume. Publisher JBV Books
mailed a review copy of The Human Factor in Chess - The Testbook to
me. Here is a link (two problems on page 13) of the first two chess problems from the first chapter about
Activists.
Answers
For
the first problem, on the left, I initially considered 17. c3, using
my c-pawn to defend my d-pawn. Then my knight could leave that pawn’s
defense and attack Black’s king. But then I found 17.Bxg6! I was
influenced by the problem being in the „Activist“ chapter. I
figured an active move was expected.
In
my opinion, finding „How should White continue?“ in the first
problem is harder than deciding, in the second problem at right in
the photo above, if Nf5 is good or bad. After all, I have a 50%
chance to guess correctly regarding the quality of Nf5. Yet
designating Nf5 as a good move got me 2 AP (Activist Points) while
finding 17.Bxg6 got me 1 AP.
I
could not find the authors’ formula for how points are awarded.
Nonetheless, I enjoyed earning points. Also, I learned from the
authors’ explanations of why the correct answers were superior to
other moves.
Xiangqi ist die chinesische Variante des westlichen Schachspiels. Beide Spiele haben gemeinsame Wurzeln, was sich in der Ähnlichkeit in der Zugweise mancher Figuren niederschlägt. Trotz der Gemeinsamkeiten gibt es große Unterschiede, so hat beispielsweise die Kanone keinerlei Entsprechung im westlichen Schachspiel.
Anliegen dieses Buches ist es, einen Zugang zum Xiangqi nach westlicher Denkweise zu liefern.
Das Buch führt zunächst in die Regeln des Spiels ein, erläutert dann wesentliche taktische Motive, bringt anschließend einige Beispiele für chinesisches Problemschach sowie zwei kommentierte Partien. Im Anschluss an diesen theoretischen Teil kann der Leser sich selber testen: Das Buch enthält über 100 Taktikaufgaben mit Lösungen.
Der Autor
Dr. Joachim Schmidt-Brauns ist Turnierspieler sowohl im westlichen Schach (Landesliga/Oberliga) als auch im Xiangqi (u.a. Teilnahme an vier Weltmeisterschaften). Als Gymnasiallehrer hat er langjährige pädagogische Erfahrung durch Schul-Xiangqi-AGs, die er sowohl in Deutschland als auch in China geleitet hat.
180 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im März 2019
Einen zweijähriger Aufenthalt in China hat Dr. Joachim Schmidt-Brauns auch dazu genutzt, ein Lehrbuch über die Regeln und die Taktik des chinesischen Schachspiels Xiangqi (Elefantenschach) zu schreiben. Wenn Schach als Randsportart verspottet wird, dann muss man Xiangqi die Daseinsform eines Mauerblümchens zuschreiben. Zwar spielen weltweit eine halbe Milliarde Menschen dieses Spiel, in Deutschland aber keine 200. So will Schmidt-Brauns nicht unbedingt Werbung für die Verbreitung von Xiangqi machen, sondern einen Zugang nach westlicher Denkweise liefern. Dies ist freilich in einem Schachbuchverlag an effektivsten, weil beide Spiele gemeinsame Ursprünge haben und der Autor auf beiden Seiten zuhause ist. Als Turnierspieler im westlichen Schach, als auch in der chinesischen Variante, wo er unter anderem schon an vier Weltmeisterschaften teilgenommen hat.
So stellt der Autor in seiner Einführung zunächst die Regeln, den Wert der Figuren, die Notation und erste Spielzüge vor. Der Leser bekommt keinen geschichtlichen Hintergrund zum Spiel geboten, sondern lernt schnell die ersten Besonderheiten von Xiangqi kennen. Als Schachspieler nimmt man entsprechende westliche Schachfiguren wahr, etwa der Feldherr, der dem König entsprich, der Elefant dem Läufer, das Pferd dem Springer, der Wagen dem Turm und der Soldat dem Bauern. Für den Leibwächter und die Kanone gibt es keine vergleichbaren Schachfiguren.
Schaut man allein auf den Soldaten, tun sich Unterschiede auf. Wenn etwas ein Spieler seinen Soldaten über den Fluss in der Mitte des Xiangqi-Brettes auf der gegnerischen Seite positioniert, kann er diesen nicht in einen anderen Stein, wie es im Schach mit dem Bauern möglich ist, umwandeln. Ein Bauer kann eine Dame werden, ein Soldat bleibt immer Soldat. Der Grund: Im konfuzianisch geprägten China war der gesellschaftliche Aufstieg eines einfachen Soldat nicht möglich.
Fazit: Trotz aller Ähnlichkeiten zum Schach – das Xiangqi-Brett hat 8 x 8 Felder und auch die Zahl der Spielsteine liegt auf jeder Seite bei 16 – darf man sich nicht zu dem Gedanken verleiten lassen, das Spiel sei einfach zu erlernen. Joachim Schmidt-Brauns führt zwar behutsam in die Taktik und die taktischen Einsätze ein, Geduld ist aber allemal nötig.
In this book, International Grandmaster and senior FIDE trainer Thomas Luther offers something for all chess fans at amateur level. The ambitious tournament player can use it to improve his playing strength. However, not all chess fans have enough time for an extensive study of their game in general and tactics in particular. In this case, it is sufficient if the reader solves a few exercises every day, because even then he will learn a lot about this topic in the long term. Meanwhile, the pure "chess gourmet" is offered many interesting and entertaining examples and comments to enjoy the diversity of his favorite game.
The author takes the reader on a journey from the beginnings of chess many centuries ago to the present day. Throughout history, smart players have found clever moves and techniques that are still used today. In detailed texts, the author explains the developments in the respective epochs and shows corresponding interesting examples. In addition, the book contains chapters on tactics in the endgame and on all the subtleties related to the topic of stalemate. But don't worry, all this is not boring, but extremely instructive and entertaining on top of that!
In two longer series of tests, the reader can show how strong a tactician he already is – and what progress he has made after working with this book. A large number of diagrams in the text ensure that the reader is always able to find his or her way around and can largely get by without using a chessboard.
253 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Dieses Buch ist eine Fortsetzung des Werkes „Ein langes Schachjahrhundert 1894 - 2000". Die einzelnen Jahresbeiträge von 2001 bis 2020 sind wieder in der gleichen Art und Weise wie zuvor aufgebaut: Einem umfangreichen zeitgeschichtlichen Teil schließen sich ein Nachruf auf bedeutende Persönlichkeiten und ein kompakter Sportteil an. Danach werden die wichtigsten Schachereignisse eines Jahres gewürdigt, gefolgt von Schachnachrichten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie einem Nachrichtenblock im Telegrammstil. Den Abschluss des Textteils bilden die Top Ten der Welt für die Monate Januar und Juli sowie ein Nachruf. Jedes Jahr wird von einem statistischen Teil mit Tabellen und Endständen bedeutender Turniere abgeschlossen. Über das ganze Jahr verteilt befinden sich Schachpartien durchlaufend in der rechten Spalte.
Im Vergleich zum Vorgängerbuch gibt es eine stärkere Gewichtung auf Schach, was u.a. wegen viel mehr Turnieren im Topbereich notwendig geworden ist. Außerdem wird jetzt dem nationalen Schach – vor allem Deutschlands, aber auch Österreichs und der Schweiz – mehr Raum gewidmet. Und im Unterschied zum oben genannten ersten Buch (mit jährlich ein bis zwei Partien) sind diesmal pro Jahr durchschnittlich fünf Partien ausgewählt worden – viele davon in Wahlen zur Partie des Jahres ganz weit oben stehend. Mit vielen Diagrammen und Einführungen zu jeder Partie wird das Nachspielen vom Blatt ermöglicht.
Das erwartet Sie:
• 20 Jahrestexte Zeitgeschichte inklusive Sport, Kuriosa, Nachruf
• die wichtigsten Schachereignisse sowie die Top Ten Januar und Juli
• neu: Schachnachrichten Deutschland/Österreich/Schweiz
• Tabellen der wichtigsten Turniere und Matches
• 100 sorgfältig ausgewählte Partien des Jahres plus Einführung404 Seiten, gebunden, Grossformat, Joachim Beyer Verlag
Rezension
von Uwe Bekemann im Dezember 2023
Mit
„Ein langes Schachjahrhundert 2001-2020" von Rainer Knaak und
Burkhard Starke (+ 23.2.2021), Joachim Beyer Verlag 2022, möchte ich
heute ein ganz besonderes Schachbuch besprechen. Es verbindet die
allgemeine Zeitgeschichte mit der Geschichte des Schachspiels und hat
mich in Vorbereitung dieser Rezension komplett in seinen Bann
gezogen.
Zunächst
zum Titel: Auf den fast 400 Seiten des Werkes findet der Leser, in
chronologischer Reihenfolge der Jahre, eine Zusammenfassung wichtiger
zeitgeschichtlicher Ereignisse wie auch aus der Welt des
Schachspiels. Aus dieser sind es u.a. Turniere, Partien und
(Spieler-)Persönlichkeiten, über die die Autoren schreiben, und
zwar allesamt aus dem Zeitraum 2001-2020 und nicht etwa aus 100
Jahren. Es gibt jedoch aus 2002 schon einen ersten Band „Ein langes
Schachjahrhundert 1894-2000", der die Namensgebung somit
erklären kann.
Man
fragt sich, wo die Jahre geblieben sind, wenn man liest, dass die
Geschichte für 2001 mit den Terroranschlägen „nine eleven"
eingeführt wird, für 2002 mit der Euro-Einführung und für 2003
mit der Erweiterung der Europäischen Union um 10 Länder sowie mit
der Katastrophe der US-Raumfähre Columbia. Dies gilt aber nicht nur
für das Weltgeschehen allgemein, sondern auch für das Schachspiel.
Liegt es wirklich schon 18 Jahre zurück, dass Garri Kasparow mit
Linares 2005 sein letztes Turnier bestritten hat, und die
Weltmeisterschaft zwischen Viswananthan Anand und Wladimir Kramnik in
Bonn und die Schacholympiade in Dresden, beide 2008, vor 15 Jahren in
Deutschland ausgetragen worden sind?
Die
Autoren haben ein Buch zum Schmökern, zum Nachschlagen, zum
Sich-Erinnern und nicht zuletzt zur unterhaltsamen Entspannung
geschaffen.
Neben
viel Lesestoff und Tabellen enthält es über die Seiten hinweg 100
denkwürdige Partien, wobei deren entscheidende Momente als
Kurzkommentar vorangestellt sind. Zahlreiche Diagramme unterstützen
beim Nachspielen mit und ohne Brett.
Es ist als echter Allrounder auch als anspruchsvolles Geschenk für
passionierte Schachspieler geeignet.
Fazit:
Wie meiner Besprechung unschwer zu entnehmen sein wird, bin ich von
diesem Buch begeistert. Entsprechend kann ich es demjenigen, der sich
von meiner Beschreibung angesprochen fühlt, ohne Wenn und Aber
empfehlen.
Rezension
von Jörg Palitzsch im Januar 2023
Ein
Nachschlagewerk zur Zeitgeschichte, ein spannendes Lesebuch, ein
Schachbuch, in dem die wichtigsten Turniere und Partien zu finden
sind. Die Fortsetzung des opulenten Werkes „Ein langes
Schachjahrhundert 1894-2000“ ist nicht nur für Leser historischer
Ereignisse, sondern auch für Schachhistoriker interessant, die sich
mit Tabellen, Diagrammen und Endständen informieren wollen. „Ein
langes Schachjahrhundert 2001-2020“ der beiden Autoren
Rainer Knaak und Burkhard Starke, er verstarb im Februar 2021, weist
allerdings einige Änderungen auf. Dem Schachspiel wurde weitaus mehr
Platz eingeräumt als im ersten Band, neu sind Schachnachrichten aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf fast jeder Seite gibt
es Diagramme und Einführungen in ausgewählte Partien, die ein
Nachspielen möglich machen. Am Ende sind alle 100 Partien
aufgelistet. Eingebettet sind diese Partien in kurze und knapp
gehaltene Ereignisse aus aller Welt. Dabei werden der Tourismus, die
Weltraumforschung und selbst die Nobelpreise nicht ausgespart. Selbst
ein Blick wird auf die Bildung, die Wirtschaftskriminalität und
Migration geworfen. Hinzu kommen kurze Biografien verstorbener
Schachspieler. Sehr umfangreich ist die Sport-Rubrik, die sich, außer
den Notizen zu den Schachereignissen, erfreulicherweise im Rahmen
halten. Wenn auch die Anordnung der einzelnen Kapitel auf den ersten
Blick etwas ungeordnet wirkt, so folgt sie doch einem einfachen
Prinzip. Kein Jahr ist wie das andere, es wurden in der Auswahl
unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt und erhebliche Erweiterungen
hinzugefügt. Hier gleicht dieses Werk ganz dem Abspiel einer
Schachpartie, die sich nach den ersten Zügen immer weiter aufbaut.
Elo-Listen und vor allem die informativen Spielerbiografien sind ein
echter Lesergewinn. Dabei sind Anand, Carlsen, Caruana, Karjakin,
Kramnik und Topalow, über die man viel erfahren kann. Fazit: „Ein
langes Schachjahrhundert 2001-2020“ hat die Ausstrahlung eines
Lexikons, geht mit seinen umfangreichen Informationen allerdings
einen großen Schritt weiter. Mit dem Vorgängerband wird ein Bogen
in die Schachwelt der Gegenwart geschlagen, die nicht minder spannend
ist. Darüber hinaus hat das Buch auf 400 Seiten einen hohen
Unterhaltungswert.
Das zwanzigste Jahrhundert brachte nicht nur in solchen Bereichen eine wahrlich sprunghafte Entwicklung mit sich, die von allgemeinem Interesse sind (wie dem historischen und wissenschaftlichen), sondern auch in solchen, die nur für geringe Teile der Weltbevölkerung von Bedeutung sind – wie beispielsweise für das eingeschworene Völkchen der Schachspieler.
Es kommt selbstredend einer Mammutaufgabe gleich, über diesen Zeitraum von gleich mehreren (Schach-)Epochen einen Überblick bieten zu wollen, und entsprechend war gleich ein ganzes Team von Autoren am Werk – außer den auf dem Titel genannten auch die bekannten Meisterspieler Albin Pötsch, Martin Breutigam und Gisbert Jacoby.
Das fertige Produkt bietet eine solche Fülle von Partien und Informationen, dass wohl kaum ein wichtige Frage offen bleibt. So wurden 150 herausragende Partien dieses Jahrhunderts sorgfältig ausgewählt und (mit mehr als 700 Diagrammen) versehen. Ausführliche Kommentare zu diesen Partien finden Sie auf jeder Mega-Database von ChessBase. Auch werden fast 100 Spitzenspieler dieser Zeit mit Kurzbiografien und Porträtfotos gewürdigt.
Und auch für Leser, die ein Interesse an zusätzlichen Informationen haben, bietet dieses Buch eine wahre Fundgrube. So gibt es alle FIDE-Weltranglisten (Top Ten) seit deren Einführung 1970; 100 Turniertabellen von allen Weltmeisterschaften, Schacholympiaden und sonstigen Topturnieren; einen Blick auf Schach-Rekorde (wie z.B. im Simultan und Blind-Simultan) sowie das Erscheinen wichtiger Schachbücher.
Abgerundet wird das Ganze von Kuriositäten und markanten Ereignissen aus der Sportgeschichte ganz allgemein – sowie der Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts, wobei insbesondere Ereignisse und Entwicklungen mit Bezug zum Schach oder zum Sport allgemein berücksichtigt wurden.
Grossformat 21,4 x 30,1 cm, 1,9 kg !
572 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Januar 2018
Das 20. Jahrhundert war eine Zeit der politischen Umwälzungen, gesellschaftlicher Veränderungen, aber vor allem ein Jahrhundert der Kriege. Wer dieses Jahrhundert mit den Epochen der Schachgeschichte verschränken will, steht vor einer Mammutaufgabe. Die Autoren Rainer Knaak (Großmeister) und Burkhard Starke, bis 1971 Spieler der Leipziger Oberliga, haben sich dieser Aufgabe gestellt und mit „Ein langes Schachjahrhundert 1894 – 2000“ ein umfassendes Nachschlagewerk niedergeschrieben, das jetzt in zweiter Auflage im Joachim Beyer Verlag erschienen ist.
Mit Beginn des 20. Jahrhundert starb 1900 in London Ex-Schachweltmeister Wilhelm Steinitz. Er wurde 1894 von Emanuel Lasker von Thron gestoßen, der diesen Titel anschließend 27 Jahre lang bis 1921 behauptete. Während die Welt langsam aus den Fugen geriet, etwa durch den Burenkrieg, den Boxeraufstand und den Ersten Weltkrieg, prägten das Schachspiel in den Anfangsjahren des Jahrhunderts große Persönlichkeiten. José Raúl Capablanca betrat 1901 die Bühne und wurde mit 13 Jahren Landesmeister von Kuba. 20 Jahre später durfte Alexander Aljechin – den Wirren der Oktoberrevolution entkommen – aus Russland ausreisen, und siegte 1921 in Turnieren in Budapest und Den Haag.
Das Buch „Ein langes Schachjahrhundert“ nimmt den Leser auf vielen Seiten mit durch die Epochen. Für jedes Jahr von 1894 bis 2000 gibt es zwischen zwei und fünf Seiten, einige wenige Jahre, wie etwa 1914, 1941 oder 1958 werden mit sechs Seiten abgedeckt, reichlich Lesestoff allemal. Aufgearbeitet werden, wie in einer Enzyklopädie, die wichtigsten politischen und sportlichen Aspekte aus weltweit ganz unterschiedlichen Ländern, ebenso die Nobelpreise und Todestage. Hinzu kommen 100 Turniertabellen von allen Weltmeisterschaften, Olympiaden und hochkarätigen Turnieren, Elolisten und die Top-Ten der besten Schachspieler, gelistet ab dem Jahre 1971. Schon allein aus diesen Gründen ist das Buch ein Gewinn, weil es dem Leser zu unterschiedlichen Themen einen schnellen Überblick verschafft.
Der eindeutige Schwerpunkt liegt auf der Schachhistorie. Beim Blick in die Geschichte sind die Jahre der Nazi-Diktatur von 1933 von besonderer Bedeutung. Mit der Umbildung zum totalitären Einheitsstaat wurden die Rechte der Juden immer weiter eingeschränkt, was sich nachhaltig und negativ auf das Schachleben in Deutschland ausgewirkt hat. Detailliert wird in dem Buch auf die Opfer der Rassenpolitik hingewiesen. Auf Lasker, der aus dem Land vertreiben wurde, ebenso wie auf Rudolf Spielmann und Jacques Mieses. Die Arbeiterschachvereine wurden aufgelöst und nach und nach ging die einst große Schachnation im Terror der Nazis unter. Die Beschreibungen des Schachgeschehens der Jahre von 1933 bis 1945 zählen zu den interessantesten Beiträgen in dem Buch und regen zu einer weiteren Beschäftigung mit dem Thema an.
Geschichtsinteressierte Schachspieler werden ebenso im Jahr 1972 tiefer einsteigen, als sich Bobby Fischer, ausgestattet mit einer unglaublichen Elozahl von 2785 aufmachte, die sowjetische Vormachtstellung im Schach mit seinem Sieg gegen Weltmeister Boris Spasski im isländischen Reykjavik zu brechen. Dieser Nervenkrieg, politisch von beiden Seiten ausgeschlachtet und mittlerweile auch Stoff für einen gelungenen Kinofilm, wird in diesem Buch dicht gedrängt und kenntnisreich erzählt. Auch hier gilt: Die komprimierte Form kann Anregung sein, sich weiter mit den spannenden Schachgeschichten dieses Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Dazu dient eine vierseitige Literaturliste mit Buchempfehlungen, wobei auf eine Auflistung der ausgewerteten Schachliteratur verzichtet wurde, da sie, so die Autoren, zu umfangreich ausgefallen und dennoch unvollständig geblieben wäre.
Dies ist kein Manko, weil das Buch dem Schachspieler noch viele andere Dinge bietet. Zum Beispiel, über alle Jahre verteilt, 150 herausragende Partien dieses Jahrhunderts mit mehr als 700 Diagrammen. Die Kommentierung dieser Partien sind auf einer DVD mit dem Titel „Mega Database 2018“ von ChessBase zu finden, die man im Fachhandel beziehen kann. Lesenswert sind zudem insgesamt 95 alphabetisch geordnete Kurzbiografien von Alexander Aljechin bis Johann Hermann Zuckertort, die sich, jeweils mit einem Porträtfoto versehen, über rund 50 Seiten erstrecken.
Fazit: „Ein langes Schachjahrhundert 1894 – 2000“ ist kein Lesebuch, sondern ein opulentes Nachschlagewerk mit vielen Facetten. Die kompakten Verflechtungen der Schachgeschichte mit den politischen Ereignissen eines ganzen Jahrhunderts entwerfen ein lebendiges Bild, zeigen viele Zusammenhänge und gehen in ihrer Fülle weit über ähnlich aufgemachte Bücher hinaus. Das Buch zeigt, wenn auch verkürzt, wie sich Schach verändert hat. Von der individuellen menschlichen Denkleistung hin zum Schachspiel gegen unbestechliche Computerprogramme. Spannend wird die Fortschreibung bis zum Jahr 2100 sein.
Auf dem Wege zur schachlichen Meisterschaft ist eine umfassende Kenntnis der Eröffnungstheorie und eine permanente Aktualisierung des Wissens unerlässlich. Um die 500 Eröffnungskennziffern dieses Buches nutzen zu können, sollte der Leser über Grundkenntnisse im Bereich der Partieeröffnung verfügen. Das vorliegende Werk dient zur Orientierung bei publizierten Schachpartien, hilft beim Aufbau einer Eröffnungskartei und erleichtert die Suche nach speziellen Eröffnungsvarianten. Im Buch wurde genügend freier Raum vorgesehen, um nicht genannte Abspiele aus der sich ständig weiter entwickelnden Theorie zu notieren. 1. Auflage 2012, 184 Seiten, gebunden
Die offenen Spiele (1.e2-e4 e7-e5) leiten eine Vielzahl von Schacheröffnungen ein, die äußerst taktisch orientiert sind und deren Studium daher kombinatorische Fähigkeiten fördern. Andererseits ergeben sich aus solchen Spielanfängen mitunter sehr ruhige, positionell orientierte Partien. Daher stellen Königsbauer-Eröffnungen eine reichhaltige Schatzkammer für jeden Schachspieler dar.Obwohl dieses Buch in erster Linie dem Anfangsstadium einer Schachpartie gewidmet ist, so werden hier doch vollständige Beispielpartien vorgestellt, um dem Leser die ganze Geschichte zu erzählen und ihn nicht ratlos mit abstrakten Schlussbewertungen allein zu lassen. Dabei werden Partien aus der Anfangszeit des Europäischen Schachs der frühen Neuzeit bis hin in die jüngste Gegenwart betrachtet – von unbekannten Amateuren bis zu den besten Schachspielern der Welt. Das Buch führt dem ambitionierten Anfänger strategische Grundideen vor und verblüfft den fortgeschrittenen Turnierspieler mit detaillierten Analysen und mancher Neubewertung. Band 1 umfasst sämtliche Königsspringer-Eröffnungen (2.Sg1-f3) mit Ausnahme der Spanischen Partie(2... Sb8-c6 3.Lf1-b5). Besonders ausführlich wird die altehrwürdige Italienische Partie behandelt, die trotz intensivster Untersuchungen seit über einem halben Jahrtausend immer noch Überraschungen bereit hält und sich damit für Schachfreunde jeder Spielstärke eignet. Dr. Jan Schoepe wurde in Schleswig-Holstein geboren. Er spielte unter anderem in den höchsten Mannschaften der Kieler Schachgesellschaft und besitzt eine aktuelle Elo-Zahl von 2308. Der promovierte Biochemiker verfügt zudem über fundierte schachgeschichtliche Kenntnisse, die seinem Werk sehr zu Gute gekommen sind, indem sie es noch lehrreicher und unterhaltsamer machen.Zudem besitzt der Autor eine kleine Online-Präsenz auf einer Videoplattform, die sich in erster Linie an ambitionierte Schachanfänger richtet.
316 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Heinz Däubler im April 2018
Jans Streifzüge durch die offenen Spiele - Band 1
In bekannt guter handwerklicher Qualität ist 2017 im Joachim-Beyer-Verlag Jan Schoepe „Jans Streifzüge durch die offenen Spiele“ erschienen. Es ist dies der erste von zwei Bänden.
Zu den offenen Spielen rechnet der Autor alle Eröffnungen, die mit 1.e4 e5 beginnen. Mit der Untersuchung dieser von alters her sehr gebräuchlichen Partieeröffnung geht der Autor auf den ambitionierten Anfänger zu. Geliefert wird kein komplettes Eröffnungskompendium. Dies würde auch den Rahmen eines solchen Buches sprengen. Vielmehr gibt der Streifzug Anregungen für das eigene Spiel und bietet Unterhaltung durch kombinatorische Feuerwerke.
Der Autor handelt der Reihe nach das Lettische Gambit (2.Sf3 f5) auf 8 Seiten, die Philidor-Verteidigung (2.Sf3 d6) auf 25 Seiten, die Russische Verteidigung (2.Sf3 Sf6) auf 36 Seiten, die Ponziani-Eröffnung (2.Sf3 Sc6 3.c3) auf 8 Seiten, die Schottische Partie (2.Sf3 Sc6 3.d4) auf 21 Seiten, das Dreispringerspiel (2.Sf3 Sc6 3.Sc3 ohne 3…Sf6) auf 9 Seiten, das Vierspringerspiel (2.Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6) auf 41 Seiten und die Italienische Partie (2.Sf3 Sc6 3.Lc4) auf 110 Seiten ab. Diese Aufzählung zeigt, dass das Schwergewicht der Arbeit in diesem Band auf der Darstellung der Italienischen Partie liegt.
Sehr nützlich für den Lernenden erscheint, dass nicht nur Eröffnungsvarianten, sondern durchgängig komplett Beispielpartien angeboten werden.
Dabei hat der Autor nicht nur auf Turnierpartien des 20. (92 Partien) und 21. Jahrhunderts (33 Partien) zurückgegriffen, sondern auch 25 Partien aus dem 16. bis 19. Jahrhundert einfließen lassen.
Als wertvoll ist anzuerkennen, dass der Autor auch auf den geschichtlichen Hintergrund der einzelnen Eröffnungen eingeht. Hier kommen ihm seine fundierten schachgeschichtlichen Kenntnisse zu Gute, die das Werk lehrreicher und unterhaltsamer machen.
Fazit: Ein vergnüglicher und für den ambitionierten Anfänger lehrreicher Streifzug durch die offenen Spiele.
Rezension von Rolf Raschka im September 2017
Die "Offenen Spiele" beginnen mit dem Bauernschritt. Der starke Meisterspieler Schoepe stellt in diesem übersichtlich gestalteten und durch deutliche Stellungsdiagramme illustrierten Werk 9 offene Eröffnungen vor, von denen die "Italienische Partie" am beliebtesten ist. Sie wird mit über 100 Seiten ausführlich analysiert, während beispielsweise die seltene "Ponziani Eröffnung" nur wenig Raum einnimmt. Der Autor legt keinen Wert auf enzyklopädische Vollständigkeit, sondern kommentiert anhand von Meister- und Amateurpartien aus Geschichte (bis 1600 zurück!) und Gegenwart typische Stellungen. Das für fortgeschrittene, ehrgeizige Spieler unterhaltsame und anregende Buch kann empfohlen werden. Mit Partien- und Themenverzeichnis sowie nützlichem Lesebändchen.
Die offenen Spiele (1.e2-e4 e7-e5) leiten eine Vielzahl von Schacheröffnungen ein, die äußerst taktisch orientiert sind und deren Studium daher kombinatorische Fähigkeiten fördern. Andererseits ergeben sich aus solchen Spielanfängen mitunter sehr ruhige, positionell orientierte Partien. Daher stellen Königsbauer-Eröffnungen eine reichhaltige Schatzkammer für jeden Schachspieler dar.Obwohl dieses Buch in erster Linie dem Anfangsstadium einer Schachpartie gewidmet ist, so werden hier doch vollständige Beispielpartien vorgestellt, um dem Leser die ganze Geschichte zu erzählen und ihn nicht ratlos mit abstrakten Schlussbewertungen allein zu lassen. Dabei werden Partien aus der Anfangszeit des Europäischen Schachs der frühen Neuzeit bis hin in die jüngste Gegenwart betrachtet – von unbekannten Amateuren bis zu den besten Schachspielern der Welt. Das Buch führt dem ambitionierten Anfänger strategische Grundideen vor und verblüfft den fortgeschrittenen Turnierspieler mit detaillierten Analysen und mancher Neubewertung. Band 2 behandelt die äußerst populäre Spanische Partie (2... Sb8-c6 3.Lf1-b5) sowie alle offenen Spiele, die nicht mit 2.Sg1-f3 beginnen. Neben der "logischsten aller Schacheröffnungen" (Emanuel Lasker) liegt dabei das Hauptgewicht auf dem Königsgambit (2.f2-f4), das jahrhundertelang als äußerst scharfe Eröffnung betrachtet wurde, über das Boris Spasski jedoch meinte, er habe es wegen seiner strategischen Tiefe erst als Großmeister zu schätzen gelernt. Dr. Jan Schoepe wurde in Schleswig-Holstein geboren. Er spielte unter anderem in den höchsten Mannschaften der Kieler Schachgesellschaft und besitzt eine aktuelle Elo-Zahl von 2308. Der promovierte Biochemiker verfügt zudem über fundierte schachgeschichtliche Kenntnisse, die seinem Werk sehr zu Gute gekommen sind, indem sie es noch lehrreicher und unterhaltsamer machen.Zudem besitzt der Autor eine kleine Online-Präsenz auf einer Videoplattform, die sich in erster Linie an ambitionierte Schachanfänger richtet.
308 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Rolf Raschka im September 2017
Der Autor behandelt im gleichen unterhaltsamen und anregenden Stil weitere 6 offene Spiele, ergänzt durch ein Kapitel über unregelmäßige Königsbauer-Eröffnungen. Während in Band 1 die "Italienische Partie" einen Schwerpunkt bildete, sind es hier die "Spanische Partie" und das "Königsgambit". Angesprochen werden wieder fortgeschrittene, ehrgeizige Spieler, die ihr Eröffnungsrepertoire verbessern wollen. Die beiden Bände "Jans Streifzüge" sind wegen der haltbaren Aufmachung und übersichtlichen Gestaltung mit deutlichen Stellungsdiagrammen ihr Geld wert. Wie in Band 1 mit Partien- und Themenverzeichnis sowie nützlichem Lesebändchen.
Die beiden Bücher von Jan Schoepe als Paket zum Sonderpreis.
Jans Streifzüge durch die offenen Spiele Band 1
Jans Streifzüge durch die offenen Spiele Band 2
Die detaillierten Beschreibungen und einen Blick ins Buch entnehmen Sie bitte den einzelnen Titeln. Danke.
Dieser Bildband mit 160 Seiten zeigt Ihnen weit über 100 farbige noch nie dagewesene, meisterlich fotografierte Bildkompositionen. Private Sammlungen - Perlen der Schachkunst - mit Schachfiguren aus Indien, China und Indonesien zusammen mit Briefmarken und Ersttagsbriefen von Anatoli Karpow werden eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Dieser Bildband stellt eine unverzichtbare Krönung jeder Schachbibliothek dar. Der Schlüssel zur Welt der Schachkunst scheint gefunden zu sein. Diese Bilder von erlesener Pracht spiegeln wider, was Schach zu leisten vermag, was die Technik heute kann und - Sie sind am Zuge - was die Menschen mögen.
160 Seiten, Bildband, Großformat
The Personal Memoir of a Soviet Chess Legend
The autobiography of an insider when chess was a vital factor in the USSR
One of the most fascinating episodes in chess history is the rise and domination of Soviet chess. It would be hard to find a better qualified authority on this period than Yuri Averbakh, who was part of the successes in the international arena and witnessed the struggles for power behind the scenes.
Averbakh won the USSR championship in 1954 ahead of aces like Kortchnoi, Petrosian and Geller and was a successful grandmaster for several decades.
In this personal memoir he looks back on his days as an active player, but also on his experiences as a quintessential insider when chess was considered a vital ingredient of life in the Soviet Union.
Centre-Stage and Behind the Scenes describes the machinations of the notorious Sports Committee and offers surprising personal views on Soviet players like Botvinnik, Smyslov, Kortchnoi, Petrosian, Tal and Spassky. Averbakh recalls his dealings with Max Euwe and Bobby Fischer, writes touching portraits of some almost-forgotten masters and offers sharp analyses of 20th century chess politics.
A unique, revealing and at times unsettling story - essential reading for anyone interested in the history of chess and the Soviet Union.
Yuri Averbakh (1922) is a distinguished Russian chess grandmaster who has enjoyed a long and varied career. He has been a top player, a journalist, an editor, an arbiter, a trainer and a long-time member of the board of the Soviet chess federation.Averbakh won the USSR championship in 1954 and was a leading Soviet grandmaster for two decades. In this personal memoir he looks back on his days as an active player, but also on his experiences as a quintessential insider when chess was considered a vital ingredient of life in the Soviet Union.Yuri Averbakh, who used to be known as the most powerful man in Soviet chess, is currently the oldest living chess grandmaster in the world.
268 Seiten, kartoniert, Verlag New In Chess
Korchnoi and his Chess Grandchildren features 25 of Viktor Korchnoi’s best games from the latter stages of his glorious career. The latest game is from 2011, when Korchnoi was still potent enough to defeat Fabiano Caruana. The annotations are mainly in Korchnoi’s own words, with insightful additions from other top players and the author. Between the annotated games are numerous articles and interviews – some with Viktor, and others featuring top players talking about the great man.
Viktor Korchnoi is a legendary figure in chess, and is often considered the strongest player never to become World Champion. He was already an elite player in the 1950s and remained a formidable force well into the 21st century, capable of beating top players who were young enough to be his grandchildren.
International Master Vladimir Barsky is a respected author, journalist and coach.
384 Seiten, kartoniert, Verlag Quality Chess
32,95 €*
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